Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


Eingangsseite

Aktuelle Informationen

Jahrestagungen von Alemannia Judaica

Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft

Jüdische Friedhöfe 

(Frühere und bestehende) Synagogen

Übersicht: Jüdische Kulturdenkmale in der Region

Bestehende jüdische Gemeinden in der Region

Jüdische Museen

FORSCHUNGS-
PROJEKTE

Literatur und Presseartikel

Adressliste

Digitale Postkarten

Links

 

    
Zurück zur Übersicht: "Jüdische Friedhöfe in der Region"   
Zurück zur Übersicht: "Jüdische Friedhöfe in Rheinland-Pfalz" (Regierungsbezirk Trier)     
Zur Übersicht über die jüdische Friedhöfe im Kreis Bernkastel-Wittlich   
      

Bausendorf (VG Kröv-Bausendorf, Kreis Bernkastel-Wittlich) 
Jüdische Friedhöfe 
   

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde                
     
Siehe Seite zur Synagoge in Bausendorf (interner Link)  
    
    
Zur Geschichte des Friedhofes              
    
Alter jüdischer Friedhof. In Bausendorf gab es einen älteren jüdischen Friedhof in der "Lay", einem abschüssigen Waldgelände hinter dem Alfbach. Karten und Erinnerungen älterer Menschen am Ort belegen dies. Noch vor einigen Jahrzehnten gab es dort einzelne Grabsteine. Eine genaue Angabe der Lage dieses älteren Begräbnisplatzes ist derzeit nicht möglich.      
 
Jüngerer jüdischer Friedhof. Der noch erhaltene jüdische Friedhof wurde um 1880 angelegt. Es sind 17 Grabsteine erhalten. Bei den meisten fehlt die Inschriftentafel. Die noch lesbaren Steine zeigen die Jahreszahlen von 1914 bis 1926. Der Friedhof hat eine Fläche von 1,8 ar.
    
In der NS-Zeit, 1950 und im April 2004 wurde der Friedhof geschändet.      
   
   
Lage des Friedhofes        
   
Kleines Heckengrundstück an der Bundesstraße 421 - von Kinderbeuern kommend Richtung Hontheim, ca. 300 Meter vor der Abzweigung nach Bausendorf (Kreisstraße 32) auf der linken Straßenseite.  
   
Lage über die Google-Maps
(der Pfeil zeigt die Lage des Friedhofes an)   
  
View Larger Map   
   
   
   
 
Fotos 
(Fotos: Otmar Frühauf, Breitenthal, Aufnahmedatum 24.7.2009)

Bausendorf Friedhof 170.jpg (130932 Byte) Bausendorf Friedhof 172.jpg (122641 Byte) Bausendorf Friedhof 171.jpg (118043 Byte)
Blick auf das Eingangstor  Teilansichten des Friedhofes - links und rechts vom Eingang aus gesehen 
     
Bausendorf Friedhof 173.jpg (113382 Byte) Bausendorf Friedhof 175.jpg (125992 Byte) Bausendorf Friedhof 177.jpg (88439 Byte)
  Vorderseite traditionell
hebräisch beschriftet
Familienname "Levi" ist erkennbar
 
     
 Bausendorf Friedhof 174.jpg (170258 Byte) Bausendorf Friedhof 178.jpg (109233 Byte)  
 Grabsteinfragment (Mittelteil mit Inschriften fehlt) -
 auffallend großer "Davidstern"
Grabstein ohne Inschriftentafel   
 
     
Frühjahr 2021 
  (Fotos: Monika Metzen-Wahl)
   
 Im Frühjahr 2021 wurden auf dem Friedhof durch eine Firmgruppe der katholischen Kirchengemeinde Pflegemaßnahmen durchgeführt. Dabei wurde das Gras gemäht, Äste weggeschafft und dabei zwei Grabsteine geborgen (Fotos oben).
Der Grabstein links hat die Inschrift: "Hier ruht Abraham Bar Menachem, er starb in einem guten Greisenalter am 11. und begraben am 14. Tischri (5)669. Seine Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens. Hier ruhet Abraham Wendel aus Bausendorf, geb. 26. Okt. 1826  gest. 6. Okt. 1908."  
Das Grabsteinfragment rechts hat die Inschrift: "Und sie wurde begraben am Tag... Ihre Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens. Hier ruhet in Frieden Pauline Kaufmann geb. Leib zu Neumagen 6. Dez. 1841.  Verheiratet daselbst 29. Nov. 1864. gest. zu Bausendorf 28. Oct. 1889."   
Genealogische Informationen:  https://www.geni.com/people/Abraham-Wendel/6000000081998728797  
bzw.  https://www.geni.com/people/Paulina-Pauline-Kaufmann/4086698230780072601 
     

      
     
Einzelne Presseberichte zum Friedhof          

August 2020: Über den jüdischen Friedhof in Bausendorf                                         

Artikel von Christina Bents im "Trierischen Volksfreund" vom 2. Oktober 2019: "TV-Serie : Kleiner Friedhof mit großem Umfeld
Bausendorf.  In der TV-Serie 'Jüdische Friedhöfe in der Region' geht es heute um den in Bausendorf. Mit 180 Quadratmetern ist er von der Fläche her der kleinste im Kreis. Dafür gibt es einen sehr aktiven Arbeitskreis jüdisches Leben im Ort. Viele hundert Menschen fahren jeden Tag an der B 421 am jüdischen Friedhof Bausendorf vorbei, der an dieser Strecke nordöstlich des Ortes liegt. Über Feldwege ist das sehr gepflegte 'Haus der Ewigkeit', wie ein Friedhof im Jüdischen bezeichnet wird, nicht zu erreichen. 17 Grabsteine sind noch vorhanden, viele Inschriften sind nicht mehr lesbar, weil sie verwittert sind oder die Platten mit dem Text fehlen. Trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb strahlt er, auch wenn er an einer vielbefahrenen Straße liegt, Erhabenheit und Ruhe aus.
1880 wurde der Friedhof angelegt. Es gab aber einen weiteren Friedhof, hinter dem Alfbach. Karten und Erinnerungen älterer Menschen belegen dies. Ossi Steinmetz, ehemaliger Ortsbürgermeister und Mitglied im Arbeitskreis jüdisches Leben in Bausendorf weiß noch: 'Als wir Kinder waren, gab es in der 'Lay', einem abschüssigen Waldgelände noch Grabsteine, an die sich andere ältere Menschen und ich auch uns noch erinnern. Wo es aber genau war, wissen wir nicht mehr.'
Über das jüdische Leben im Ort, der nach Wittlich im Altkreis Wittlich die zweitgrößte jüdische Gemeinde hatte, weiß man einiges. 'Das Verhältnis zwischen den Religionen war sehr gut, es gab ein Miteinander', berichtet Armin Surkus-Anzenhofer, Mitglied im Arbeitskreis. Weiter sagt er: 'Es ist dokumentiert, dass gemeinsam Fußball gespielt wurde, man ist in die Gastwirtschaft zum 'Issi', das war das Gasthaus von Isidor Wendel, gegangen und jüdische Sänger haben sogar im Kirchenchor ausgeholfen.'
Zehn jüdische Familien mit insgesamt 39 Personen lebten in Häusern, die in der Ortsmitte verteilt lagen. Damals hatte Bausendorf zwischen 800 und 900 Einwohner. Es gab eine Synagoge, ein Schlachthaus und einen Ausstellungsraum. Von den 39 Juden, wurden 16 Opfer des Holocaust, andere sind ausgewandert. Kontakte gibt es noch zu Nachfahren. Edgar Levi, Enkel von Salomon Levi, der ein Gemischtwarenhandel im Ort hatte, war vor einigen Jahren in Bausendorf am Grab seines Großvaters. Ossi Steinmetz: 'In meiner Funktion als Ortsbürgermeister war ich damals mit dabei, als er Bausendorf besuchte. Es war sehr berührend mit ihm durch den Ort zu gehen. Unter die Haut ging mir die Situation am Friedhof, wo er alleine am Grab verweilen wollte, was ihm sehr wichtig war und was wir ihm natürlich zugestanden haben.' Ein Arbeitskreis jüdisches Leben, wurde aus dem Pfarrgemeinderat heraus im Jahr 2016 gegründet, um ein Gedenken an 80 Jahre Progrome zu organisieren. Bereits das erste Treffen stieß auf eine große Resonanz und man entwickelte Ideen, die auch umgesetzt wurden. Darunter beispielsweise Erzähl- und Vortragsabende, einen Dorfrundgang zu Häusern jüdischer Bürger, den Besuch ehemaliger Synagogen in Ediger und Beilstein und einen Gedenkgottesdienst mit Pater Ludwig Eifler O.Carm. Für ihn war es selbstverständlich sich einzubringen. 'Die Juden sind die älteren Schwestern und Brüder der Christen. Es ist wichtig, dass man die Erinnerung wachhält', sagt er. Ein Film ist bei einem der Erzählnachmittage entstanden, bei dem ein Zeitzeuge berichtet, dass er als damals Elfjähriger gesehen habe, wie SA-Leute gewaltsam in die Synagoge eingedrungen sind, alles kurz und klein geschlagen haben, und der Dorfpolizist kreidebleich danebenstand, weil er nichts machen konnte. Beeindruckt war Werner Cuy, Mitglied des Arbeitskreises, von den Besuchen in den Synagogen. Der Arbeitskreis umfasst 30 Personen und es gibt weitere Ideen, die umgesetzt werden sollen, beispielsweise eine Gedenkstätte oder einen weiteren Vortragsabend mit Referenten. Der jüdische Friedhof Bausendorf ist insgesamt dreimal geschändet worden, 1940, 1950 und 2004. Damals wurden Grabsteine beschmiert, die von einer Spezialfirma gereinigt worden sind."   "
Link zum Artikel    

    
   
  

Links und Literatur

Links:

bulletWebsite der Gemeinde Bausendorf   
bulletWebsite des Zentralarchivs Heidelberg mit Informationen zum jüdischen Friedhof Bausendorf   
bulletKulturdatenbank der Region Trier mit einer Seite zum jüdischen Friedhof Bausendorf        
bulletZur Seite über die Synagoge in Bausendorf (interner Link)   

Literatur:  

bullet   
      

    

                   
vorheriger Friedhof     zum ersten Friedhof    nächster Friedhof  

             

 

Senden Sie E-Mail mit Fragen oder Kommentaren zu dieser Website an Alemannia Judaica (E-Mail-Adresse auf der Eingangsseite)
Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 30. Juni 2020