Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Hanau am Main (Hessen)
Texte/Berichte zur jüdischen Geschichte der Stadt  
   
H
ier: Texte aus dem jüdischen Gemeinde- und Vereinsleben  
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer und anderer Kultusbeamten sowie zum Schulwesen

Die nachstehend wiedergegebenen Texte mit Beiträgen zur jüdischen Geschichte in Hanau wurden in jüdischen Periodika gefunden. 
Bei Gelegenheit werden weitere Texte eingestellt.   
      
Hinweis: die Texte werden freundlicherweise von Susanne Reber (Mannheim) abgeschrieben 
      
    
 
Übersicht:

bulletBerichte aus dem jüdischen Gemeinde- und Vereinsleben  
I
n der Gemeinde wurde ein jüdischer Lernverein (Talmud-Verein) gegründet (1846)     
Der Rabbiner wird nicht zur Einweihung der neuen katholischen Kirche eingeladen (1850)    
Versorgung der israelitischen Soldaten in der Garnison mit koscherer Verpflegung (1861)     
-  Gründung der "Hamburger'schen Stiftung" (1879)     
-  Gemeindeversammlung (1900)      
-  Gründung einer Ortsgruppe des "Vereins der Sabbatfreunde" (1906)    
-  Zionistische Versammlung in Hanau (1910)    
Gründung eines Jüdischen Jugendbundes (1930)   
bulletAus der Geschichte der jüdischen Lehrer und der Schule sowie der anderen Kultusbeamten
Ausschreibungen einzelner Stellen     
Ausschreibung der Stelle des Hilfslehrers und Vorsängers (1844)  
Ausschreibung der Stelle des Vorsängers (1873)    
-  Ausschreibung der Stelle des Religionslehrers (1879)    
-  Ausschreibung der Stelle des Religionslehrers und Vorsängers (1890)    
-  Tokea (Schofarbläser) wird zu den Hohen Feiertagen gesucht (1911)   
-  Ausschreibung der Stelle des Schochets und Gemeindedieners (1921)      
-  Ausschreibung der Stelle des Religionslehrers und Kantors (1922)     
Berichte zu einzelnen Lehrern und Kultusbeamten      
-  25-jähriges Amtsjubiläum von Lehrer und Kantor Abraham Neu (1899)    
-  Sechs Söhne des früheren Kantors Haller stehen im Kriegsdienst (1915)     
-  Zum Tod von Lehrer und Kantor Aron Oppenheim (1921)      
Berichte zur jüdischen Schule und weitere Berichte zum Schulwesen     
-  Der Gemeinde-Ausschuss votiert gegen jüdischen Religionsunterricht an Sonntagen in städtischen Schulzimmern (1879) 
Eine dreiklassige israelitische Schule wurde in Hanau eröffnet (1890)      
-  Die 36. Lehrerversammlung der israelitischen Lehrer Hessens tagt in Hanau (1904)  
-  Treffen der Lehrer des Rabbinatsbezirks bei Provinzialrabbiner Dr. Gradewitz (1921)   
-  Eröffnung einer jüdischen Bezirksvolksschule (1937)    

    
    
    
Berichte aus dem jüdischen Gemeinde- und Vereinsleben  
In der Gemeinde wurde ein jüdischer Lernverein (Talmud-Verein) gegründet (1846)      

Artikel in der Zeitschrift "Der treue Zionswächter" vom 4. November 1846: "Hanau. Auch bei uns hat sich ein Lern-Verein konstituiert. Alte, würdige Männer an der Spitze, haben sich jüngere dem Unternehmen angeschlossen, und von dem Grundsatze ausgehend, dass jetzt im Interesse des orthodoxen Judentums nichts Entsprechenderes geschehen könnte, als Förderung jüdischen Studiums zur wahren Volkssache zu machen, tagtäglich einige Mußestunden diesem hochheiligen Gegenstande zu widmen, verabredete man, jeden Abend zwei Stunden zusammenzukommen, und selbige zum Talmud-Studium zu verwenden. Die Idee fand bald den erwünschten Anklang, und wurde, wie erwähnt, von Alt und Jung gleich aufgefasst und gewürdigt. Wie sehr außerdem in unserer Provinz überall echt religiöser Sinn noch wahrhaft vorherrscht, geht auch daraus hervor, dass von dem benachbarten Windecken, wo nur 20 Familienväter wohnen, als kaum durch die Blätter die Nachricht von der Hungersnot in Palästina dort bekannt wurde, an ca. 60 Gulden hierher zur Weiterbeförderung an die Hungerleidenden eingesandt wurden, gewiss ein Zug von echter Religiosität und Humanität zeugend, wodurch diese Gemeinde sich auszeichnet, und den andern Gemeinden des Sprengels als rühmliches Beispiel vorangeht."  

   
Der Rabbiner wird nicht zur Einweihung der neuen katholischen Kirche eingeladen (1850)       

Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 23. September 1850: "Hanau, 30. August (1850). Vorgestern hat hier die Einweihung der neuen katholischen Kirche durch den Bischof von Fulda stattgefunden, zu welcher Feierlichkeit sämtliche hiesige Geistliche außer dem deutsch-katholischen Prediger und dem Rabbiner geladen waren."   

      
Versorgung der israelitischen Soldaten in der Garnison mit koscherer Verpflegung (1861)   

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 16. Oktober 1861: "Aus Kurhessen. Dem Herrn Stern, Kaufmann zu Hanau, gebührt die Anerkennung, durch seine Bemühungen es möglich gemacht zu haben, seit dem März diesen Jahres den daselbst in Garnison liegenden israelitischen Soldaten erlaubte, Speisen durch Verköstigung der dortigen israelitischen Restauration verabreichen lassen. Er erließ einen Aufruf, zunächst in der Provinz Hanau, zur Zeichnung von Beiträgen; denn das den Soldaten ausgezahlte Geld für die in die Kaserne gelieferten Speisen ist so unbedeutend, dass es noch nicht den 5. Teil der zur Beschaffung der erlaubten Kost erforderlichen Summe bildet. Auch fand der Aufruf so viel Anklang, dass für mehrere Monate die Ausgaben gedeckt werden konnten. Nunmehr ist die Ansammlung nicht allein erschöpft, sondern der Biedermann, welcher mit dem hingebendsten Eifer und mit nicht unerheblichen Geldopfern bisher diese von seinem religiösen Gewissen eingegebene Angelegenheiten leitete, hat bereits einen Vorschuss von fast 200 Gulden geleistet. Unter bewandten Umständen ist es dringend erforderlich, dass sich der Kreis der Bewilligten erweiterte und namentlich sich auf Niederhessen, das das größte Kontingent zu dieser Garnison liefert, und die übrigen Provinzen des Kurstaates erstreckte, soll nicht die so heilsame Einrichtung wieder in sich zerfallen. Schon zagen manche israelitische Soldaten bei dem Gedanken an einen Rückfall.
Die israelitischen Soldaten sind jedoch einer solchen Fürsorge umso würdiger, als sie sich bisher der musterhaften Ausführung befleißigten und mit keinerlei Disziplinarstrafe belegt worden. Diese Haltung hat auch darin ihre Bestätigung, dass von den 13 dort stationierten israelitischen Soldaten 5 als Gefreite befördert und Einer mit Funktionen eines Unteroffiziers beauftragt ist. Bei der neuerlichen Anwesenheit seiner Königlichen Hoheit des Kurfürsten in Philippsruhe am zweiten Tage Sukkot wurde zur Überbringung der ersten militärisch üblichen Or-  
Hanau Israelit 16101861a.jpg (122076 Byte)donnanz ein israelitischer Gefreiter ausersehen, da er gerade mit Dispensation in einer nahen jüdischen Gemeinde zur ungestörten Feier des Festtages abwesend war, in Eile von dort her berufen. Seine Königliche Hoheit ließ ihm eine kleine Gratifikation zustellen. Alles dieses sind Beweise, dass der Staatsdienst durch ein reges religiöses Gefühl nicht nur nicht beeinträchtigt, vielmehr durch richtige Pflege desselben gehoben wird. Sehen sich aber diejenigen Leute von ihren Glaubensgenossen mit Lauheit in Dingen behandelt, welche ihnen bis dahin heilig waren, so ist nicht abzusehen, wo die Grenze dieser zurückgedrängten religiösen Gefühle sich absteckt. Und wer muss sich denn die Erstickung dieser für die Erhaltung des Judentums so notwendigen Regungen in ihrem Keime anrechnen? -
Und doch bedarf es gar keiner so großen Opfer. Würde jede Gemeinde nach Maßgabe ihrer Kräfte sich entschließen, jedes Jahr einen mäßigen Beitrag für diesen Zweck beizusteuern, so wäre der Erfolg gesichert.
Darum auf, ihr religiösen und edelmütigen Israeliten. Ahmet eurem Bruder in Hanau mit gleichem Eifer nach. Jeder, dessen Herz sich dazu angetrieben fühlt, übernehme das Geschäft des Einsammelns dieser Bewilligungen und sende dieselben direkt an Herrn Stern in Hanau, zum Segen und Heile seiner Seele und dem Wohle seiner Kinder."
Anmerkung: - Sukkot: https://de.wikipedia.org/wiki/Sukkot   

     
Gründung der "Hamburger'schen Stiftung" (1879)   

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 27. Mai 1879:  "Hanau, 17. Mai. Die Geschwister Hamburger (Adolf in London, Mathias in Sydney, Julius in London und Leopold in Frankfurt a. M.) haben zum Andenken ihrer verstorbenen Eltern eine Stiftung gegründet, unter der Bezeichnung: 'Joseph und Dorchen Hamburger’schen Stiftung in Hanau', welche den Zweck hat, israelitischen Glaubensgenossen Hilfe zu leisten, durch Gewährung von Unterstützung zum Unterricht und durch Geldbeträge an Dürftige. Als Grundkapital sind 24.000 Mark bestimmt. Die jährlichen Zinseinnahmen der Stiftung, sowie die diesen Einnahmen etwa zufließenden Geschenke sollen in erster Linie zur Verabreichung von Stützungsbeiträgen an israelitische Knaben aus den Orten Bergen, Windecken, Langenselbold, Rückingen, Rodenbach, Marköbel, Großkrotzenburg, Hochstadt, Bischofsheim, Dörnigheim, Hüttengesäß und Wachenbuchen verwendet werden, welche in der Stadt Hanau eine öffentliche Schule besuchen und welche verwaist oder deren Eltern nicht bemittelt genug sind, um die Kosten dieses Schulbesuches aus eigenen Mitteln zu decken. Die Gesamtjahresleistung für jeden einzelnen Knaben soll sich nicht über 150 M. belaufen und unterstützungsbedürftigen Knaben zwischen dem 9. und 12. Jahre gewährt werden. Es sollen ferner an israelitische Bewohner der Stadt Hanau Schulgeldbeiträge verabreicht werden, um dadurch ihren Kindern den Besuch höherer Schulen (statt Armen- und Bürgerschulen) zu ermöglichen, auch die Bezahlung des ganzen Schulgeldes für unbemittelte verwaiste israelitische Kinder, sowie die Zahlung der Kosten für Unterricht in technischen Lehranstalten (z.B. der Zeichenakademie) in Hanau für diejenigen unbemittelten Israeliten, die in Hanau ein Kunstgewerbe (Bijouterie) erlernen, gleichviel, woher diese gebürtig sind. Bis zu einem Drittel der Einnahmen darf zur Armenunterstützung verwendet werden. Sollte je in Hanau die Gründung eines Versorgungshauses für altersschwache oder kränkliche, hilfsbedürftige Israeliten der Stadt, auch des Umkreises von Hanau, zustande kommen, so kann dieser Gründung die Hälfte des Vermögens der Stiftung verwendet werden, worauf alsdann nur noch Unterstützungen für den Schulbesuch aus den Zinsen des Restes zur Verwendung kommen sollen. Bei Schenkungen zu dieser Stiftung sollen Beträge unter 500 M. für die Jahresausgaben, solche über 500 M. aber für die Vergrößerung des Kapitals verwendet werden."
Anmerkung: Bijouterie: Gold- und Silberschmiedekunst für Schmuck  
        

                            
Gemeindeversammlung (1900)   

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 31. Mai 1900: "Hanau, 28. Mai. Letzten Samstagabend tagte hier eine zahlreich besuchte Gemeindeversammlung mit der verlockenden Tagesordnung: 1. Stellungnahme zu der bevorstehenden Rabbinerwahl, 2. Stellungnahme zu dem Stand des jetzigen Vorsteheramts. Ich kam leider schon etwas zu spät – wahrscheinlich war der Schabbat für die Herren Einberufer der Versammlung etwas früher ausgegangen als für uns – aber doch früh genug, um folgenden genussreichen Ausführungen des Herrn Referenten lauschen zu können. Mit mächtiger Stimme trug er vor: 'Hüten wir uns vor den orthodoxen Fanatikern, wir können keinen orthodoxen Rabbiner gebrauchen. Die sind ja doch nur Proselytenmacher. Das sieht man an den Früchten in Fulda. Die dortigen Kinder dürfen nicht nach auswärts reisen, denn dort könnten sie treife essen und das was noch schlimmer ist, dort haben sie auch eine israelitische Volksschule, das ist doch wirklich unerhört. Alles das steht auch uns bevor, wenn wir einen orthodoxen Rabbiner bekommen. Wir müssen einen Rabbiner der Horwitz’schen Richtung haben, wie z.B. Dr. Goldschmidt – Offenbach! Fragen Sie doch nur die Gemeinden Steinheim usw., wie glücklich diese sind unter einem solchen toleranten Rabbiner.' Diese Rede hat selbstverständlich 'gezündet' und wurde mit Beifall und Händeklatschen aufgenommen. Einig andere Gesinnungsgenossen aus der Versammlung führten nun wieder aus, dass es höchst wichtig sei, dass die Gemeinde einig bei den königlichen Behörden vorstellig werde, dass wir einen liberalen Rabbiner bekommen, wie diesen die Gemeinde nötig habe. Vollkommen schloss sich diesem auch der derzeitige Vorsitzende des Vorsteheramts der Israeliten an. Er schloss mit dem schönen Wortspiel in Hanauer Mundart: 'Lieber kan (keinen) als Cahn (Fulda). Allgemeines Bravorufen war der Lohn des geistreichen Redners. Als sich danach zwei andre Leute erhoben, um die Notwendigkeit eines orthodoxen Rabbiners darzutun, wurde ihnen alsbald von dem Leiter der Versammlung das Wort abgeschnitten, mit der Begründung, sie müssten sachlich sprechen. Natürlich, wer seine Stimme nicht für den allein seligmachenden Liberalismus erhob, der spreche nicht zur Sache' die Versammlung gipfelte darin, dass ein Komitee von fünf Leuten gebildet wurde, welches für die Gemeinde bei den Behörden die nötigen Schritte unternehmen soll. Ein Trost ist uns wenigstens geblieben, dass sich in dies Komitee auch unser als orthodox bekannter Gemeindeälteste, Herr Anselm Fürth – sein Lichte leuchte - wählen ließ. Mit Gottes Hilfe wird es in einer orthodoxen Mehrheit des Vorsteheramts der Israeliten und der Tatkraft unseres Rabbinatsverwesers, Provinzialrabbiner Herrn Dr. Cahn - sein Licht leuchte- zu Fulda, gelingen, die Pläne der sogenannten Liberalen zu vereiteln und das Rabbinat für uns und die 33 frommen zugehörigen Landgemeinden wie bisher unter orthodoxer Führung zu erhalten."  
Anmerkungen: - ...etwas früher ausgegangen: Der orthodoxe Autor des Textes meint damit vor Sonnenuntergang
- Proselytenmacher: https://de.wikipedia.org/wiki/Proselytismus
- Rabbiner Dr. Goldschmidt: vgl. Artikel zum 25-jährigen Dienstjubiläum usw. von Rabbiner Dr. Goldschmidt    https://www.talmud.de/tlmd/author/israelgoldschmidt/
- Rabbiner Cahn: Vgl. Artikel zum Tod von Provinzialrabbiner Dr. Michael Cahn (1920)   
        

    
Gründung einer Ortsgruppe des "Vereins der Sabbatfreunde" (1906)   

Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 30. März 1906: "Hanau. Zwecks Gründung einer Ortsgruppe des 'Vereins der Sabbatfreunde' hatten sich am 14. März eine große Anzahl Damen und Herren der Gemeinde im großen Saale des Schulhauses eingefunden. Nach herzlicher Begrüßung der Erschienenen durch Herrn Rabbiner Dr. Bamberger, legte Herr Jacob Rosenheim aus Frankfurt a.M. in markanten Worten die unabweisliche Notwendigkeit des geplanten Vereins dar und machte die zahlreichen Anwesenden mit den Zielen des Vereins bekannt. Dem Ersuchen des Redners um Bildung einer Ortsgruppe wurde sofort freudig stattgegeben. Nachdem sodann der Vorstand aus den Herren Rabbiner Dr. Bamberger, Gemeindeältester H. Kahn und Jakob Rosenberg gebildet worden war, schloss Herr Dr. Bamberger mit den herzlichsten Dankesworten für Herrn Rosenheim die Versammlung.
Anmerkungen:  - Rabbiner Dr. Bamberger: vgl. Artikel zum Tod von Rabbiner Dr. Salomon Bamberger (1920)  
- Jacob Rosenheim; https://de.wikipedia.org/wiki/Jacob_Rosenheim   https://frankfurter-personenlexikon.de/node/936
- Jakob Rosenberg: möglicherweise: https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de951930
    

 
Zionistische Versammlung in Hanau (1910)  

Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 27. Mai 1910: " Hanau, 23. Mai. Heute fand hier eine zionistische Versammlung statt, zu der auch einige Frankfurter Gesinnungsgenossen erschienen waren, in der Parteisekretär H. Blumenfeld in überaus wirkungsvoller Weise über die 'Zukunft des Judentums' sprach. Die temperamentvollen Ausführungen riefen eine lange Diskussion hervor, in der Rechtsanwalt Dr. Nußbaum und Oppenheimer die bekannten Einwände
gegen die zionistische Idee vorbrachten. Dies gab neben Zahnarzt Nußbaum dem Referenten Gelegenheit dem Referenten Gelegenheit zu einer inhaltlich und stilistisch hervorragenden Erwiderung, die großen Eindruck machte. Dass die Veranstaltung ihre überzeugende Wirkung nicht verfehlte, geht aus der Erklärung hervor, die selber die Gegner in der Diskussion am Schlusse abgaben, dass sie zu einem ernsteren Nachdenken über die jüdische Frage angeregt worden seien. L.P."
Anmerkung: H. Blumenfeld: möglicherweise https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de844587           

  
Gründung eines Jüdischen Jugendbundes (1930)    

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 8. Mai 1930:  "Hanau, 5. Mai. In einer gut besuchten Versammlung wurde am 24. April in Hanau am Main ein jüdischer Jugendbund gegründet. Nach kurzen Begrüßungsreden sprach Herr Ernst Holzer - Frankfurt am Main  'vom Sinne jüdischer Jugendarbeit'. Nach lebhafter Diskussion wurde die Gründung mit vorläufig 48 ordentlichen und zahlreichen außerordentlichen Mitgliedern vollzog. Der vorbereitende Ausschuss hätte, für die nächsten Wochen ein reichhaltiges Programm vorgelegt, das guten Anklang fand."       

   
   
   
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer und der Schule sowie der anderen Kultusbeamten 
    
Ausschreibungen einzelner Stellen        
Ausschreibung der Stelle des Hilfslehrers und Vorsängers (1844)   

Anzeige in der "Allgemeinen Israelitischen Zeitung" vom 17. Juni 1844: "Gesuch.
In der israelitischen Gemeinde zu Hanau wird ein Hilfslehrer für den Religionsunterricht, welcher zugleich zur Versehung des Vorgangsdienstes daselbst durch eine schulgemäße musikalische Ausbildung befähigt ist, gegen einen jährlichen fixen Gehalt von 400 Fl. gesucht. Bewerber um diese Stelle können ihre Anmeldung innerhalb sechs Wochen an die unterzeichnete Stelle richten.
Hanau, den 9. Mai 1844.    Kurfürstl. Israelitisches Provinzial-Vorsteheramt zu Hanau.  Löbenstern."        

   
Ausschreibung der Stelle des Vorsängers (1873)   

Anzeige in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 4. Februar 1873: "Für die hiesige Synagogengemeinde soll ein Vorsänger gegen einen jährlichen festen Gehalt von 600 Gulden, wobei außerdem noch anständiges Nebeneinkommen, bestellt werden. 
Qualifizierte Bewerber wollen sich unter Vorlage von Zeugnissen an die unterzeichnete Gemeindebehörde wenden. 
Hanau
, den 26. Januar 1873. Die Synagogen-Gemeinde-Ältesten."  
Anmerkung: - Vorsänger: https://de.wikipedia.org/wiki/Chasan_(Kantor)
     

  
Ausschreibung der Stelle des Religionslehrers (1879)   

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 16. Juli 1879: "Für die israelitische Gemeinde zu Hanau wird ein seminaristisch gebildeter Lehrer gesucht, welcher seminaristisch gebildeter Lehrer gesucht, welcher den Religionsunterricht erteilen, eventuell auch im Talmud unterrichten kann, die Qualifikation als Vorsänger besitzt und musikalisch gebildet ist.
Fixer Gehalt Mk. 1.500.
Reflektanten blieben sich unter Beifügung ihrer Zeugnisse zu wenden an den
Vorstand der israelitischen Gemeinden   Hanau."  
Anmerkungen:  - Talmud: https://de.wikipedia.org/wiki/Talmud
- Vorsänger: https://de.wikipedia.org/wiki/Chasan_(Kantor)  
        

  
Ausschreibung der Stelle des Religionslehrers und Vorsängers (1890)   

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 12. Juni 1890: "Bekanntmachung
In der Synagogengemeinde Hanau ist in Folge der Pensionierung des bisherigen Lehrers die Stelle eines Religionslehrers und musikalisch gebildeten Vorsängers mit einem fixen Gehalt von 1.700 Mark und den üblichen, nicht unbedeutenden Nebeneinkünften zu besetzen. Bewerber wollen unter Beifügung von Zeugnisabschriften und eines Lebenslaufes unter Angabe ihrer Familienverhältnisse bis zum 27. Juni ihre Meldungen anher einreichen.
Hanau, 9. Juni 1890. Das Vorsteheramt der Israeliten. Dr. Koref."
Anmerkung: - Dr. Koref: Rabbiner Dr. Markus Koref vgl. Bericht über Rabbiner Markus Koref (1900)  = Vater von: https://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Koref 
       

     
Tokea (Schofarbläser) wird zu den Hohen Feiertagen gesucht (1911)   

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 24. August 1911: "Die Synagogengemeinde Hanau sucht einen Tokea (Schofarbläser), der auch an Rosch Haschana (Neujahrstag) und Jom Kippur je eine Tefila (Gottesdienst) übernimmt. Offerten mit Angabe von Referenzen erbitten 
Die Gemeinde-Ältesten. Hanau am Main".        

  
Ausschreibung der Stelle des Schochets und Gemeindedieners (1921)  

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 9. Dezember 1920: "Für den 1. April 1921 oder auch früher ist bei uns die Stelle eines
Schochets und Gemeindedieners
zu besetzen. Von orthodoxen Rabbiner zur Schechitah autorisierte Herren deutscher Abstammung wollen unter Angabe ihrer seitherigen Tätigkeit und Beifügung von Zeugnisabschriften ihre Bewerbung bei uns einreich en. Das Gehalt beträgt jährlich Mark 7.000 nebst derzeitiger Teuerungszulage mit Mark 4.000.-sowie Nebenverdienst. Mit der Stelle ist auch der Friedhofsdienst verbunden. Bewerber, welche Schofar blasen können, werden bevorzugt.
Schächtkommission und Synagogengemeinde Hanau."
Anmerkungen:  - Schochet: Schächter
- Schechitah: Schächten
- Schofar:https://de.wikipedia.org/wiki/Schofar         
 

   
Ausschreibung der Stelle des Religionslehrers und Kantors (1922)  

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 16. Februar 1922: "In unserer Gemeinde ist zum 1. April die Stelle eines
Religionslehrers und Kantors
zu besetzen. Derselbe muss auch zur Tätigkeit im Gemeindesekretariat befähigt sein. Gehalt nach Gruppe VII der preußischen Staatsbeamten. Streng religiöse, seminaristisch gebildete Bewerber wollen ihre Gesuche mit Zeugnisabschriften baldigst bei uns einreichen.
Vorsteheramt der Israeliten in Hanau.   Provinzialrabbiner Dr. Gradenwitz."  
Anmerkungen: - Kantor:   https://de.wikipedia.org/wiki/Chasan_(Kantor) 
- Rabbiner Dr. Gradenwitz:  https://de.wikipedia.org/wiki/Hirsch_Gradenwitz  
       

    
   
Berichte zu einzelnen Lehrern und Kultusbeamten   
25-jähriges Amtsjubiläum von Lehrer und Kantor Abraham Neu (1899)    

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 26. Oktober 1899:       

   
Sechs Söhne des früheren Kantors Haller stehen im Kriegsdienst (1915)   

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 26. August 1915:      

    
Zum Tod von Lehrer und Kantor Aron Oppenheim (1921)    

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 29. Dezember 1921:          

    
  
Berichte zur jüdischen Schule und weitere Berichte zum Schulwesen  
Der Gemeinde-Ausschuss votiert gegen jüdischen Religionsunterricht an Sonntagen in städtischen Schulzimmern (1879)  

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 10. September 1879:       

 
Eine dreiklassige israelitische Schule wurde in Hanau eröffnet (1890)       

Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 11. Dezember 1890:         

  
Die 36. Lehrerversammlung der israelitischen Lehrer Hessens tagt in Hanau (1904)  

Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 3o. März 1904:        

   
Treffen der Lehrer des Rabbinatsbezirkes bei Provinzialrabbiner Dr. Gradewitz (1921)   

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 1. Dezember 1921:      

       
Eröffnung einer jüdischen Bezirksvolksschule (1937)    

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 11. November 1937: "


 

    
      

      

      

      

 

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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 30. Juni 2020