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zur Übersicht über die Jahrestagungen von Alemannia Judaica

Die Jahrestagung 1997 in Gailingen
Die Jahrestagung 1997 wurde vorbereitet und durchgeführt von
Gisela Roming und Beate Steg-Bayer. Den Vorsitz hatte Prof. Heiko Haumann.
Protokoll der Jahrestagung am 16. März 1997
im Schloßkeller des Liebenfelsischen Schlößchens in Gailingen
Protokoll: Christina Weiblen
1. Begrüßung durch Bürgermeister Heinz Brennenstuhl,
Gailingen.
2. Vorstellungsrunde der TeilnehmerInnen
3. Beate Steg-Bayer stellt die geleistete Arbeit zur Sicherung
und Dokumentation jüdischer Zeugnisse in Gailingen vor; eine Diasammlung zu
jüdischen Wohnverhältnissen in Gailingen wurde erstellt. Eine
Dauerausstellung, Veranstaltungen zur Jugend- und Erwachsenenbildung und weitere
Dokumentensammlung zu den ehemaligen jüdischen Gemeinden Gailingen, Randegg,
Wangen und Worblingen werde angestrebt.
4. Es folgt die Erläuterung des von Gisela Roming und Beate
Steg-Bayer erstellten Lageplans "Photographische
Häuserdokumentation", der allen TeilnehmerInnen in Kopie vorliegt.
5. Gisela Roming stellt in einem Diavortrag u.a. jüdische Unter-,
Mittel- und Oberschichtwohnverhältnisse vor. In besonderer Weise wäre das
zum Abriss verurteilte 'Mehrfamilien-Haus, das gegenüber dem Rathaus steht, zur
Dokumentation jüdischer Unterschicht-Wohnverhältnisse geeignet.
Eine wichtige Frage taucht auf: "Wann ist ein Haus jüdisch?" Da bei
den meisten sehr alten Häusern die Religionszugehörigkeit des Bauherren nicht
mehr ermittelt werden kann und bauliche Eigenheiten (wie Lüftungsschächte und
Walmdächer) und Veränderungen (wie Balkonanbau) nach ForscherInnenmeinung
inzwischen nicht mehr als 'typisch jüdisch' angesehen werden können, ein Haus
sich jedoch auch nicht über seine BewohnerInnen definiert, wird diese Frage
viele der Anwesenden sicherlich weiterhin beschäftigen.
6. In der darauffolgenden Diskussion wird die Qualität der
Bildsammlung und -darstellung allerseits gelobt. Dem Wunsch nach weiteren Ideen
und Konzepten für obengenannte Planungen folgt eine heiße Diskussion um die
Akzeptanz von S-W-Photographien auf Seiten Jugendlicher und die Frage, wie
überhaupt kommende Generationen an das Thema "deutsches Judentum"
herangeführt werden können. "Beispiel Freudental": Freudentaler
Jugendliche kommunizieren mit jüdischen AltersgenossInnnen (dritte Generation
nach Auswanderung) via Internet. Die Kontroverse um das
'Nähe/Distanz-Verhältnis zum "Dritten Reich", in der sowohl für
eine lebensfreudeerhaltende Distanz zum Schrecklichen als auch für die
Notwendigkeit, Jugendlichen Geschichte nahe zu bringen, plädiert wird.
"Nicht Schuld, sondern Verantwortung erlaubt und erfordert
jüdisch-deutsche Geschichtsforschung und -schreibung - auch durch
Nichtjuden" (dem sich das gemeinsame Mittagessen anschließt).
7. Zur Forschung:
 | Die 'Judenkartei Gailingen' liegt zur Bearbeitung bereit.
 | Uli Baumann bittet um Hinweise zu jüdischen 'HeimkehrerInnen'
in badische Landgemeinden nach 1945.
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 | Christina Weiblen sucht Dokumente, die mit aus Eichstetten
a.K. ausgeheirateten oder nach Eichstetten eingeheirateten Jüdinnen zu tun
haben. |
 | Grundsätzliche Frage: Wohin mit all den Privatdokumenten,
Tonbandaufzeichnungen usw., die wir (fast) alle im Laufe unserer
Beschäftigung mit dem süddeutschen Judentum durch persönliche Beziehungen
erhalten? |
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8. Formalia:
 | Jost Grosspietsch ist Anschreibpartner für alle
Guide-Infos.
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 | Das jüdische Museum Hohenems (vertreten durch Esther Haber)
wird sich weiterhin der Verwaltung der Alemannia-Judaica-Adressen annehmen -
in Zukunft jedoch in stärkerer Anbindung an die jeweils Einladenden. |
 | Günter Boll und Freddy Raphael arbeiten künftig in Sachen
'elsässische (und lothringische!) Juden' zusammen. |
 | 26. Juni - 7. September 1997 läuft die Zionismusausstellung
in Basel (Federführung Heiko Haumann). Beschluss eines gemeinsamen Besuchs
mit Führung Anfang Juli (Einladung erfolgt durch Heiko Haumann). |
Nächste Tagung der
Alemannia Judaica: 15. März 1998 in Tübingen (Planung durch Gil
Hüttenmeister).
Die Teilnehmer der Jahrestagung (ohne akademische
Titel): Christof Baudrexel (Singen), Uli Baumann (Berlin), Günter Boll
(Neuenburg), Heinz Brennenstuhl (Gailingen), Karl Heinz Burmeister (Bregenz),
Hanka Deutschmann (Stuttgart), Bruno Epple (Öhningen-Wangen), Ruben
Frankenstein (Freiburg), Detlef Girres (Gailingen), Jost Grosspietsch
(Freiburg), Katia Guth (Basel), Esther Haber (Dornbirn), Heiko und Senta Baumann
(Elzach-Yach), Gert Hauschild (Gailingen), Andrea Hoffmann (Tübingen), Frowald
Gil Hüttenmeister (Tübingen), Wolfgang Jokerst (Bühl), Paul Katz (Weil am
Rhein), Heinrich Kohring (Tübingen), Robert Krais (Ettenheim), Michael
Nathanson (Kippenheim), Freddy Raphael (Strasbourg), Bernd Renner (Isny), Gisela
Roming (Konstanz), Karl-Heinz Rueß (Göppingen), Hermann Schäffner
(Stuttgart), Peter Schmidt (Waldburg), Dagmar Schmieder (Konstanz), Heike
Wasmuth-Schmieder (Gailingen), Benigna Schönhagen (Rottenburg), Kurt Speck
(Müllheim), Beate Steg-Bayer (Konstanz), Martin Ulmer (Tübingen), Christina
Weiblen (Freiburg), Thomas Wernstedt (Schwanau).
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