Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Laubuseschbach mit Wolfenhausen (Gemeinde Weilmünster, Kreis Limburg-Weilburg) 
und Blessenbach (Gemeinde Weinbach, Kreis Limburg-Weilburg)
Jüdische Geschichte / Synagoge

Übersicht:

bulletZur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
bulletBerichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer   
Berichte zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde 
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen  
Kennkarte aus der NS-Zeit     
bulletZur Geschichte der Synagoge   
bulletFotos / Darstellungen    
bulletLinks und Literatur   

     

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde                   
    
In Laubuseschbach bestand eine jüdische Gemeinde bis 1907. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 18. Jahrhunderts zurück. Erstmals werden 1796 Juden am Ort genannt. 
    
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie folgt: 1843 64 jüdische Einwohner. 1898 40, 1903 31, 1904 40, 1912 3. Zur jüdischen Gemeinde Laubuseschbach gehörten auch die in Blessenbach und Wolfenhausen lebenden jüdischen Personen: 1843 waren es in Blessenbach 16, 1898 10, 1903 7, 1905 10, 1912 2, 1927 2 jüdische Einwohner, in Wolfenhausen 1843 29 jüdische Einwohner. Dazu kamen ab 1843 auch die in Hasselbach lebenden jüdischen Personen.   
    
An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.), eine Religionsschule, ein rituelles Bad und ein Friedhof. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war zeitweise ein Lehrer angestellt, der zugleich als Vorbeter (und Schochet) tätig war (vergleiche die Ausschreibung der Stelle unten von 1879).
     
Nach Auflösung der jüdischen Gemeinde 1907 gehörten die hier noch lebenden jüdischen Personen zur Gemeinde in Weilburg.          
    
1927 lebte nur noch eine jüdische Person in Laubuseschbach. 1932 wurden in Laubuseschbach und in Blessenbach noch je zwei jüdischen Personen gezählt.    

      
Von den in Laubuseschbach geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Hermann Fuld (1874), Helene Simon geb. Reifenberg (1848), Jenny Simon geb. Neuberger (1869), Moritz Simon (1889), Nelli Simon (1888), Minna Stern geb. Strauß (1873).  
     
Aus Blessenbach sind umgekommen: Mathilde Freudenthal geb. Halberstadt (1871), Hermann Oppenheimer (1866, siehe unten) und Mathilde Strauss geb. Halberstadt (1871).   
     
Aus Wolfenhausen sind umgekommen: August Fuld (1882), Bernhard Fuld (1873), Herman Fuld (1870), Josef Fuld (1866), Leo (Leon) Fuld (1903), Isidor Grünebaum (1882), Jenny Straus geb. Steinberger (1869).       
       
       
       
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde 
     
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer  
Ausschreibungen der Stelle des Religionslehrers / Vorbeters / (Schochet) 1879  

Laubuseschbach Israelit 29011879.jpg (56648 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 29. Januar 1879: "Die vakante Lehrerstelle in Laubus-Eschbach bei Weilburg ist zu besetzen. Der Gehalt beträgt 500 Mark mit einigem Nebenverdiente. Womöglichst soll der darauf Reflektierende ein unverheirateter Mann sein, der den Unterricht von ca. 24 schulpflichtigen Kindern und die Vorbeterstelle übernimmt. Hierauf Reflektierende wollen sich gefälligst brieflich oder auch persönlich bei unterzeichnetem Vorstande melden; Reisevergütung wird jedoch nicht gestattet. 
Laubus-Eschbach bei Weilburg, 20. Januar 1879. Der Vorsteher: L. Mastbaum."   
  
Laubuseschbach Israelit 06081879.jpg (41761 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 6. August 1879: "Die israelitische Religionslehrer- und Vorbeterstelle zu Laubus-Eschbach bei Weilburg ist sofort zu besetzen. Der Gehalt beträgt 500-600 Mark. Reflektanten wollen sich gefälligst bei dem Vorstande zu Laubus-Eschbach melden. 
Laubus-Eschbach, den 22. Juli 1879. Der Vorstand Löb Mastbaum."

   
   
Berichte zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde  
70. Geburtstag von Hermann Oppenheimer (ais Blessenbach, gestorben 1936)   
Anmerkung: Hermann Oppenheimer (geb. 28.7.1866 in Blessenbach, umgekommen Februar 1943 im Ghetto Theresienstadt) war der Sohn von Zaddok (Heinrich) Oppenheimer. 1892 heiratete er Hermine (Hannchen) Rosenthal (geb. 1864 in Willmenrod, gestorben in Hadamar), eine Tochter von Löw Rosenthal und Betty geb. Strauss. Die beiden hatten zwei Töchter: Betty (Betti, Elisabeth, 1893 Hadamar - ermordet 1942, war verheiratet mit Sally/Sali Jüngster aus Hadamar, 1883 - ermordet 1942) und Sidonie (1895 Hadamar - ?).  

Tann Israelit 23071936.jpg (21389 Byte) Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 23. Juli 1936: "Tann, 15. Juli (1936). Herr Hermann Oppenheimer, langjähriger Kultusvorsteher der Gemeinde Hadamar (Kreis Limburg) begeht am 28. Juli seinen 70. Geburtstag. Möge es dem verdienten Jubilar vergönnt sein, noch recht lange Jahre gesund und glücklich im Kreise seiner Kinder und Enkelkinder zu leben. (Alles Gute) bis 120 Jahre."   

   
   
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen 
Anzeige von Leopold Landau (1891)   

Laubuseschbach Israelit 05011891.jpg (55617 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 5. Januar 1891: "Ein Witwer mit einem Kinde (Jungen von 3 1/2 Jahren) sucht eine tüchtige, jüdische Haushälterin, die einem kleinen Haushalte vorstehen kann und sich allen vorkommenden Arbeiten unterzieht. Ältere Person bevorzugt. Nur Inhaberinnen von prima Referenzen und Zeugnissen wollen Offerten nebst Gehaltsansprüchen und Zeugnisabschriften direkt senden an 
Leopold Landau, Laubuseschbach (Kr. Oberlahn)." 

            

Kennkarte aus der NS-Zeit            
              
Am 23. Juli 1938 wurde durch den Reichsminister des Innern für bestimmte Gruppen von Staatsangehörigen des Deutschen Reiches die Kennkartenpflicht eingeführt. Die Kennkarten jüdischer Personen waren mit einem großen Buchstaben "J" gekennzeichnet. Wer als "jüdisch" galt, hatte das Reichsgesetzblatt vom 14. November 1935 ("Erste Verordnung zum Reichsbürgergesetz") bestimmt. 
Hinweis: für die nachfolgenden Kennkarten ist die Quelle: Zentralarchiv zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland: Bestände: Personenstandsregister: Archivaliensammlung Frankfurt: Abteilung IV: Kennkarten, Mainz 1939" http://www.uni-heidelberg.de/institute/sonst/aj/STANDREG/FFM1/117-152.htm. Anfragen bitte gegebenenfalls an zentralarchiv@uni-hd.de       
 
 Kennkarte der in Wolfenhausen geborenen 
Gertrud Östreich geb. Fuld 
 Wolfenhausen KK MZ Oestreich Gertrud.jpg (90309 Byte)    
     Kennkarte (Dieburg 1939) für Gertrud Östreich geb. Fuld 
(geb. 12. Dezember 1910 in Wolfenhausen Landkreis Oberlahn)  
 

    
   
    
Zur Geschichte der Synagoge                
     
Eine Synagoge oder ein Betsaal war vorhanden. Weitere Informationen liegen dazu noch nicht vor.  
  
1911 brannte die Synagoge ab. 
  
Die Synagoge ist abgebrannt (1911)   

Laubuseschbach AZJ 22091911.jpg (30071 Byte)Mitteilung in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 22. September 1911: "Ein Synagogenbrand vernichtete das Gotteshaus der kleinen Gemeinde Laubuseschbach im nassauischen Rabbinatsbezirk Weilburg."     

Vermutlich wurde die Synagoge nicht mehr aufgebaut.     
        
        
Adresse/Standort der Synagoge       unbekannt   
      
      
Fotos    

Fotos zur jüdischen Geschichte in Laubuseschbach sind noch nicht vorhanden; über Zusendungen oder Hinweise
 freut sich der Webmaster der "Alemannia Judaica"; Adresse siehe Eingangsseite.  
  
      

       
       
Links und Literatur

Links:  

bulletWebsite der Gemeinde Laubuseschbach   

Literatur:  

bulletPaul Arnsberg: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Anfang - Untergang - Neubeginn. 1971. Bd. I S. 479-480 und Bd. II S. 352-355 (innerhalb des Abschnittes zu Weilburg). 
bulletKein Artikel zu Laubuseschbach in den Büchern von Thea Altaras: Synagogen in Hessen. Was geschah seit 1945? 1988 und dies.: Das jüdische Rituelle Tauchbad und: Synagogen in Hessen. Was geschah seit 1945 Teil II. 1994 und Neubearbeitung der Bände 2007².
bulletFranz Gölzenleuchter: Sie verbrennen dein Heiligtum. Synagogen und jüdische Friedhöfe im Kreis Limburg-Weilburg fünfzig Jahre später. Limburg 1988.  

       
    n.e.    

                   
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Stand: 30. Juni 2020