Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Basel (Schweiz)
Texte/Berichte zur jüdischen Geschichte der Stadt 
von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die 1930er-Jahre   

 Auf dieser Seite finden sich Berichte zu überregional bedeutsamen jüdischen Einrichtungen in Basel
    
-  Der Schomre-Thora-Verein und das Israelitische Lehrhaus (Beth Hamidrasch)    
-  Das schweizerische Israelitische Waisenhaus in Basel   
-  Das jüdische Spital  
        
Die nachstehend wiedergegebenen Texte mit Beiträgen zur jüdischen Geschichte in Basel wurden in jüdischen Periodika gefunden, die in Deutschland erschienen sind (ergänzend einige Darstellungen aus dem "Jüdischen Jahrbuch für die Schweiz"); daher endet die Berichterstattung im Laufe der 1930er-Jahre. Bei Gelegenheit werden weitere Texte eingestellt. 
    
Hinweis: die Texte auf dieser Seite müssen noch abgeschrieben und teilweise mit Anmerkungen versehen werden, können jedoch durch Anklicken der Textabbildung bereits gelesen werden
     
    
        

   
Übersicht:   
        
Überregional bedeutsame jüdische Einrichtungen in Basel:   

Der Schomre-Thora-Verein und das Israelitische Lehrhaus (Beth Hamidrasch)   -  
-  Über den Verein "Schomre Thora" (1896)  
-  Über die Aktivitäten des Schomre-Thora-Vereins und des Beth Hamidrasch (1898)  
Jahresbericht des Schomre-Thora-Vereins (1898/99)      
-  Einweihung des neuen Beth Hamidrasch (Spalentorweg 32, 1900)     
-  Über das Beth Hamidrasch in Basel (1902)    
Sijum-Feier des Schomre-Thora-Vereins (1902)  
Jahresbericht des Schomre-Thora-Vereins (1903/04)    
Generalversammlung des "Israelitischen Bethauses" (1905)   
Der Schomre-Thora-Männerverein tritt dem "Verband der Sabbatfreunde" bei (1906)    
Generalversammlung des Schomre-Thora-Männer-Vereins (1907)    
Generalversammlung des Schomre-Thora-Männer-Vereins (1908)   
Chanukka-Feier des "Schomre-Thora"-Jünglingsvereins (1909)   
Sijum-Feier des Schomre-Thora-Vereins (1920)  
Referat von Rabbiner Dr. Heinrich Cohn (Berlin) im Schomre-Thora-Jünglingsverein (1924)   
Grundsteinlegung des neuen Beth Hamidrasch (1931)  
Das neue Israelitische Lehrhaus (Beth Hamidrasch) wird eingeweiht (1932)  
Vortrag von Lehrer Ruda (Zürich) vor der Agudas-Jisroel-Mädchengruppe und des Schomre-Thora-Jünglingsvereins (1933)   
          
Das schweizerische Israelitische Waisenhaus in Basel  
-  Zum Stand der Beiträge zur Errichtung eines israelitischen Waisenhauses (1901)   
Gründung des Vereins "Schweizerisches Israelitisches Waisenhaus" (1901)     
-  Über das Israelitische Waisenhaus (1903)     
-  Einweihung des schweizerischen Israelitischen Waisenhauses (1903)   
Jahresbericht des schweizerischen israelitischen Waisenhauses (1907)    
Zum Bericht der Verwaltungskommission des Israelitischen Waisenhauses (1908)   
-  Besuch im Israelitischen Waisenhaus in Basel (1909)    
Kurze Vorstellung des "Schweizerischen Israelitischen Waisenhauses in Basel" (1916)     
-  25-jähriges Bestehen des Israelitischen Waisenhauses (1928)    
-  Für die Waisenanstalt werden neue Waiseneltern gesucht (1928)   
     
Das jüdische Spital           
-  Generalversammlung des Israelitischen Frauenvereins - Beschluss zur Gründung eines jüdischen Spitals (1901)   
-  Gründung eines "Israelitischen Spital-Vereins" (1904)    
-  Einweihung des jüdischen Spitals (1906)    
-  Erster Jahresbericht des jüdischen Spitals (1908)     
-  Kurze Vorstellung des "Schweizerischen Israelitischen Spitals in Basel" (1916)   
     
      

Überregional bedeutsame jüdische Einrichtungen in Basel   
   
Der Schomre-Thora-Verein und das Israelitische Lehrhaus (Beth Hamidrasch)   

Überblick über die Geschichte (Quelle: www.inforel.ch/i1458.html): 1895 gründete Rabbiner Dr. Arthur Cohn, Rabbiner der Israelitischen Gemeinde Basel den 'Schomre-Thora Jünglingsverein Chewrat Schomre Thora in Basel' (Heute: 'Schomre Thora'). Die Schomre Thora benötigte für ihre Unterrichtstätigkeit, die Errichtung einer eigenen Bibliothek und die Durchführung von größeren geselligen Veranstaltungen an Purim und Chanukka eigene Räumlichkeiten. Rabbiner Cohn wurde von Baron Wilhelm von Rothschild in Frankfurt am Main eine größere Geldsumme zugesichert. So konnte 1899 die Stiftung 'Israelitisches Lehrhaus' gegründet werden. Diese ermöglichte im gleichen Jahr noch den Erwerb und Inbetriebnahme eines Beis Hamidrasch. 
Die Stiftung erwarb die Liegenschaft Spalentorweg 32, die sie der Schomre Thora zur Verfügung stellte. 
Von 1902 bis 1909, das heisst, bis zum Bau der Kleinen Synagoge, hielt die IGB im Winter an Wochentagen dort die Gottesdienste ab. 
Da das Gebäude für die Zwecke der Schomre Thora zu klein wurden, gab die Stiftung den Auftrag für den Bau eines neuen Gebäudes an der Leimenstrasse 45
Die Grundsteinlegung für den Neubau fand am 13. Tamus 5691 (28. Juni 1931) statt. Am 15. Siwan 5692 (19. Juni 1932) wurde das Lehrhaus feierlich eingeweiht. Zu Ehren des Gründers Rabb. Dr. Arthur Cohn wurde der Name des Lehrhauses ergänzt; er lautet jetzt 'Bet Hamidrasch Nach'lat Ascher'. 
Literatur:   
-  Emanuel Lang (Redaktion): 90 Jahre Schomre Thora. Basel. 1895-1985. 5655-5745. (127 S., sw Fotos). 
-  Leonardo Leupin: 'Jeder Durstige komme zum Wasser'. Die Geschichte der Schomre Thora Basel 1895-2005. Lizentiatsarbeit. Betreuer Jacques Picard. Status abgeschlossen 2007/2008. 

   
   
Über den Verein "Schomre Thora" (1896)
     

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 22. Juni 1896: "Basel, 10. Juni (1896). Wie ich Ihnen seinerzeit mitgeteilt habe, hat sich vor 3/4 Jahren hier ein israelitischer Jünglingsverein Chewrat Schomre Thora gebildet, der bereits 23 Mitglieder, fast ausschließlich junge Kaufleute, zählt und zunächst dreimal wöchentlich sich zum Lernen versammelt. Dieser Verein bezieht nun am 1. Juli sein Versammlungszimmer, Basel, Schützengraben 58, welches zu einem Beit Hamidrasch werden soll. Bereits hat Herr Baron Willy von Rothschild den Verein mit einer größeren Summe beschenkt zu Anschaffung von Büchern. Jedoch fehlt zur Einrichtung der Bibliothek noch viel. Diejenigen, die gut erhaltene Bücher und deutsche Bücher mit jüdischem Inhalt besitzen, werden freundlichst ersucht, dieselben an H. Charles Nordmann, den Präsidenten des Vereins, Basel, Kornhausgasse 8, gelangen zu lassen."          
   
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 22. Juni 1896: "Aus der Schweiz. Wer, wie Schreiber dieser Zeilen, seit Jahren regelmäßig die Schweiz besucht, muss freudigen Herzens die Tatsache konstatieren, dass sich für wahrhaft jüdisches Leben und streben doch ein erfreulicher Umschwung zum Bessern geltend macht. Ich finde die Beweise für diesen Umschwung nicht in der numerischen Vergrößerung der Großgemeinden, nicht in ihrer zum Teil musterhaften Verwaltung, ihren Synagogen mit und ohne Kuppeln und Hypotheken, nicht einmal in den predigten ihrer Prediger, ihren Orgeln und Choren, sondern lediglich in dem unverkennbar neu erwachten Sinn für das Studium unserer heiligen Thora, besonders bei der heranwachsenden Jugend.  
Ich war freudig überrascht in Basel einen solchen jungen, wackeren Verein zu finden, der den Namen Schomre Thora führt und seine Mitglieder einige Mal in der Woche zum Lernen versammelt. Ein solcher Verein wäre an diesem Orte noch vor wenigen Jahren geradezu undenkbar gewesen. Es bedurfte einer mehr als zehnjährigen, hingebenden, unermüdlichen Tätigkeit des Rabbiners Dr. Cohn, um den Boden für einen solchen verein urbar zu machen. Es musste erst eine junge Generation erzogen und für derartige Bestrebungen herangebildet werden und dies ist - Gott sei gepriesen - auch in erfreulicher Weise gelungen. Das Gros der Gemeindemitglieder gehört allerdings nicht in seinem praktischen Leben dem überlieferten Judentum an. Aber der junge Verein erfreut sich nichtsdestoweniger der tätigen Sympathien innerhalb der Gemeinde. Dieselben bekunden sich in zahlreicher Mitgliedschaft, in wesentlichen Spenden, die dem Verein aus der Gemeinde zufließen. Für seine Versammlungen und Lernvorträge ist dem Verein von Seiten der Gemeinde ein Lokal überlassen, Doch ist derselbe im Begriffe schon in den nächsten Wochen ein ständiges Bes Hamidrasch zu eröffnen, das Jedem jederzeit zur Verfügung steht."     

             
Über die Aktivitäten des Schomre-Thora-Vereins und des Beth Hamidrasch (1898)     

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 6. Januar 1898:        
Basel Israelit 06011898b.jpg (312803 Byte)  

   
Jahresbericht des Schomre-Thora-Vereins (1898/99)    

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 30. Januar 1899:      

        
Einweihung des neuen Beth Hamidrasch (Spalentorweg 32, 1900)   

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 29. Januar 1900:     

   
Über das Beth Hamidrasch in Basel (1902)      

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 6. Januar 1902:       

    
Sijum-Feier des Schomre-Thora-Vereins (1902)      

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 9. Januar 1902:        

   
Jahresbericht des Schomre-Thora-Vereins (1903/04)   

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 30. Juni 1904:       

      
Generalversammlung des "Israelitischen Bethauses" (1905)    

Artikel im "Frankfurter israelitischen Familienblatt" vom 31. März 1905:           

   
Der Schomre-Thora-Männerverein tritt dem "Verband der Sabbatfreunde" bei (1906)       

Artikel im "Frankfurter israelitischen Familienblatt" vom 2. Februar 1906:      

   
Generalversammlung des Schomre-Thora-Männer-Vereins (1907)      

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 14. Februar 1907:        

   
Generalversammlung des Schomre-Thora-Männer-Vereins (1908)    

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 30. Januar 1908:       

    
Chanukkafeier des "Schomre Thora"- Jünglingsverein (1909)    

Artikel im "Frankfurter israelitischen Familienblatt" vom 23. Dezember 1909:       

     
Sijum-Feier des Schomre-Thora-Vereins (1920)      

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 10. Juni 1920:        

   
Referat von Rabbiner Dr. Heinrich Cohn (Berlin) im Schomre-Thora-Jünglingsverein (1924)     

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 27. November 1924:     

 
 Grundsteinlegung des neuen Beth Hamidrasch (1931)      

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 9. Juli 1931:         

   
Das neue Israelitische Lehrhaus wird eingeweiht (1932)     

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 16. Juni 1932:      
Basel Israelit 16061932b.jpg (281769 Byte)   

  
Vortrag von Lehrer Ruda (Zürich) vor der Agudas Jisroel-Mädchengruppe und des Schomre Thora - Jünglingsvereins (1933)    

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 26. Januar 1933:        

  
  

   
 

Das schweizerische israelitische Waisenhaus in Basel     
Zum Stand der Beiträge zur Errichtung eines israelitischen Waisenhauses (1901)   

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 21. Januar 1901: "Basel, 16. Januar (1901). (Israelitisches schweizerisches Waisenhaus). Zuverlässiger Mitteilung zufolge erreichen die bis jetzt eingegangenen freiwilligen Beiträge Frcs. 92.000 und wird nun zur Errichtung der Anstalt in Bälde geschritten. 
Besonders erfreulich ist, dass viele schöne Beiträge auch von christlicher Seite für dieses Werk der Menschenliebe geflossen sind."            

   
Gründung des Vereins "Schweizerisches Israelitisches Waisenhaus" (1901)      

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 5. Dezember 1901: "Basel, 29. November (1901). Unter dem Namen 'Schweizerisches Israelitisches Waisenhaus' gründet sich, mit Sitz in Basel, ein Verein, welcher den Zweck hat, verwaiste arme israelitische Kinder, sei es beider Eltern oder nur ohne Mutter oder ohne Vater, zu ernähren, zu kleiden und denselben eine den Grundsätzen des Judentums entsprechende Erziehung zu gewähren, sodass dieselben in die Lehre eines Handwerkes oder sonst eines ehrlichen Berufes, zu welchem sie sich eignen, aufgenommen werden können. Die Statuten sind am 31. März 1901 angenommen worden. Die Dauer des Vereins ist unbestimmt. Aktivmitglied ist jeder, welcher sich zu einem jährlichen Beitrag von mindestens 10 Franken auf fünf Jahre verpflichtet. Passivmitglieder sind diejenigen, welche einmalige Beiträge von mindestens 100 Franken entrichtet haben und dem Verein beigetreten sind. Für die Verbindlichkeiten des Vereins haftet nur das Vereinsvermögen. Organe des Vereins sind: 1) die Generalversammlung; 2) die Kommission (Vorstand), bestehend aus bis 15 von der Generalversammlung gewählten Mitgliedern, sowie aus je einem Delegierten derjenigen schweizerischen Ortschaften, die einen einmaligen Beitrag von mindestens 2.000 Franken und einen jährlichen Beitrag von mindestens 300 Franken leisten. 3) Das von der Kommission gewählte aus mindestens fünf Mitgliedern bestehende Damenkomitee; 4) die aus zwei Rechnungsrevisoren bestehende Kontrollstelle; 5) die von der Kommission ernannte Direktion der Anstalt, bestehend aus einem Waisenvater bzw. Waiseneltern. Die rechtsverbindliche Unterschrift Namens des Vereins führt der Präsident oder der Vizepräsident kollektív mit dem Kassier oder dem Sekretär. Präsident ist: Samuel Dreyfus-Neumann; Vizepräsident: Julius Dreyfus-Brodsky; Kassier: Julius Bloch-Bloch; Sekretär: Hippolyte Brunschwig-Grumbach, sämtliche von und in Basel. Domizil: Steinengraben 51."       

   
Über das Israelitische Waisenhaus (1903)    

Artikel im "Frankfurter israelitischen Familienblatt" vom 28. Mai 1903:  "Basel. Das neu erbaute Schweizerische israelitische Waisenhaus steht an der Gotthelfstraße, in unmittelbarer Nähe der äußeren Allschwilerstraße. Es ist ein in modernem Stil gehaltener zweistöckiger Neubau, dessen Fassade auf jeden Besucher von weitem schon einen angenehmen Eindruck macht. Sein Inneres ist in allen Teilen auf die denkbar praktischste Weise eingerichtet. Im Parterre befindet sich rechts vom Eingange das Sitzungszimmer des Verwaltungsrates, an dieses schließt sich die Wohnung der Waiseneltern an; gegen den Hof zu und mit diesem durch einen Ausgang verbunden, finden wir das einfach aber hübsch ausgestattete Spielzimmer für die Zöglinge; links vom Eingang liegt das Lehrzimmer und anschließend daran der Speisesaal, welcher durch einen Aufzug mit der Küche verbunden ist. Diese liegt im Souterrain: an sie schließt sich die Vorratskammer, der Heizraum für die Niederdruckheizung, die Magazinräume und das mit sechs Wannenbäder ausgestattete Badezimmer. Im ersten Stockwerke befinden sich die Schlafräume für die Zöglinge, rechts für die Knaben, links für die Mädchen, in den Schlafräumen für Knaben befinden sich zehn, in denjenigen der Mädchen acht Betten; an die Schlafräume schließen sich zu beiden Seiten die Wachräume und an diese die Ankleidezimmer; eine geräumige Veranda zu beiden Seiten schließt das zweite Stockwerk gegen den Hof zu ab. Die Schlafzimmer sind hübsch, hell und geräumig. Im zweiten Stock ist die Waschküche mit anschließendem Trockenraum und dem Liegezimmer untergebracht, ferner zwei Kranken- und ein Badzimmer, sowie die Wohnräume für die Angestellten des Waisenhauses. Hinter dem Hause dehnt sich ein geräumiger Garten mit schönem Spielplatze aus. Das Waisenhaus, mit dessen Bau im Mai vorigen Jahres begonnen wurde, bietet genügend Platz für die Aufnahme von 30 israelitischen Waisenkindern. Definitiv eröffnet wird es in einem Monat; die Leitung untersteht einem Verwaltungsrate, der die Wahl der Waiseneltern vornimmt. Aufnahmeberechtigt sind Kinder von in der Schweiz niedergelassenen Israeliten. Anlage und Einteilung der ganzen Anstalt machen ihren Erstellern alle Ehre."          

 
Einweihung des schweizerischen Israelitischen Waisenhauses (1903)    

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 2. Juli 1903:  "Basel, 29. Juni (1903). Am Sonntag, den 5. Juli, vormittags 10 1/2 Uhr, wird das schweizerische 'Israelitische Waisenhaus' dahier feierlich eingeweiht. Chöre und Festreden werden die Feier zu einer voraussichtlich würdigen gestalten."      
    
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 13. Juli 1903: "Basel, 6. Juli (1903). (Einweihung). Am vergangenen Sonntag Vormittag wurde das neu erbaute israelitische Waisenhaus an der Gotthelfstraße in schöner und würdiger Weise eingeweiht. Zu dem festlichen Akte hatten sich so viele Besucher eingefunden, dass der geräumige Saal kaum die speziell Geladenen zu fassen vermöchte und viele sich in dem anstoßenden Zimmer und auf dem Korridor aufstellen mussten oder gar nicht Einlass fanden. Unter den Ehrengästen bemerkten wir als Vertreter der Staatsbehörden Herrn Regierungsrat Reese. Die Feier wurde vom Synagogenchor Basel eingeleitet mit dem Vortrag des Psalms Ma tauvuh und mit einem trefflichen Prolog, gesprochen von Fräulein Elsa Bloch und Fräulein Helena Wolf (Carità und Clementia), der die Nächstenliebe und Mildtätigkeit, deren Werk das neue Waisenhaus ist, dankbar feierte und in schwungvoller Sprache verherrlichte. 
Hierauf trat Herr Dreyfus-Neumann, Präsident der Kommission für das Waisenhaus vor, um die Versammlung in herzlicher Ansprache zu begrüßen und einen kurzen Rückblick auf die Gründung des Werkes und die Durchführung desselben zu werfen. Das Fundament zu der Stiftung legte ein Wohltäter mit der Spendung eines Fonds von 10.000 Francs. Der Gedanke an die Gründung eines israelitischen Waisenhauses in Basel wurde lebendig, als hier auf einmal sechs Waisen zu versorgen waren und der Genossenschaft keine ihr entsprechende Anstalt zur Unterbringung derselben zur Verfügung stand. Es bildete sich ein Komitee, das die Sache an die Hand nahm und mit der hiesigen bürgerlichen Waisenanstalt in Verbindung trat, um sich über die Einrichtung eines derartigen Instituts belehren zu lassen. In zuvorkommender und dankenswerter Weise wurde von Seiten des Waisenvaters, Herrn Frey, dem Komitee mit Auskunft und Ratschlägen gedient. Das Werk wurde beschlossen, eine Ausschreibung zur Gewinnung von Plänen veranstaltet und Herrn Architekt Sandreuter von Basel auf Grund seines Entwurfes die Ausführung des Baues, der auf 170.000 Fr. veranschlagt wurde, übergeben. das Areal von 1.600 m² wurde vom Staate der Genossenschaft zu dem mäßigen Preise von 25 Fr. per Quadratmeter überlassen. Aber nun galt es, dem Gründungsfonds diejenigen Mittel beizusteuern, die zur Ausführung des Werkes notwendig waren. Auch dies ist gelungen dank der Mildtätigkeit von Israeliten und Christen, die in Basel und anderen Orten ihre freiwilligen Gaben für diesen Zweck spendeten. Die Bauarbeiten wurden sämtlich an hiesige Unternehmer vergeben und alle sind nach dem Zeugnis des Redners gut und zu bester Zufriedenheit der Bauleitung und des Komitees aufgeführt worden. Die Ausstattung und Möblierung des Hauses geschah unter Mitwirkung und Aufsicht eines Damenkomitees, das sich in dieser Beziehung um die Anstalt hochverdient gemacht hat. Als Waisenvater wurde unter 46 Anmeldeten gewählt Herr Haas aus Kembs. Die Zahl der Zöglinge ist selbstverständlich im Anfang noch eine bescheidene; es wurden aufgenommen drei Waisenkinder aus Basel und vier von auswärts. Mit einem       
Basel Israelit 13071903b.jpg (82516 Byte)warmen Worte des Dankes für alle Arbeit und alle Wohltat, die der jungen Anstalt zuteil geworden, schloss der Redner seine interessanten Mitteilungen.  
Die eigentliche Weiherede hielt Herr Rabbiner Dr. A. Cohn, der seiner Freude über das vollendete schöne Werk und seiner Zuversicht auf Gottes Hilfe und Liebe Ausdruck gab. Gott ist mein Licht und meine Hilfe, vor wem sollte ich mich fürchten? Vater und Mutter haben mich verlassen, aber Gott hat mich aufgenommen; das war der Grundgedanke seiner schönen und wirkungsvollen Ansprache.   Nach einem Schlusswort, das Herr Dr. Wertheimer, Großrabbiner aus Genf, an die Versammlung richtete, war die Feier zu Ende. Zur Verschönerung derselben hat außer Herrn Oberkantor Drujan, der zwei Verse aus Psalm 68 sang, besonders auch der Männerchor Spalen beigetragen durch seinen flotten Vortrag der zwei Lieder: 'Die ewige Burg' und 'Waldmorgen'. Die patriotischen Anklänge in Lied und Weiherede sind von den Festgästen gerne vernommen worden und haben angenehm berührt. Unter Führung des Herrn Architekten Sandreuter fand noch eine kurze Besichtigung des Hauses statt."       
   
Artikel im "Frankfurter israelitischen Familienblatt" vom 17. Juli 1903:         

  
Jahresbericht des schweizerischen israelitischen Waisenhauses (1907)        

Basel FrfIsrFambl 08031907.jpg (80983 Byte)Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 8. März 1907:      


Zum Bericht der Verwaltungskommission des Israelitischen Waisenhauses (1908)    

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 19. März 1908:        

  
Besuch im Israelitischen Waisenhaus in Basel (1909)     

Basel Israelit 05081909a.jpg (349770 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 5. August 1909:       
Basel Israelit 05081909b.jpg (304918 Byte)   
Basel Israelit 05081909c.jpg (184336 Byte)       

   
Kurze Vorstellung des "Schweizerischen Israelitischen Waisenhauses in Basel" (1916)     

Aus dem "Jüdischen Jahrbuch für die Schweiz" 5677 Jahrgang 1916/17 S. 205:         

 
25-jähriges Bestehen des israelitischen Waisenhauses (1928)     

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 16. August 1928:        

       
Für die Waisenanstalt werden neue Waiseneltern gesucht (1928)   

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 11. Oktober 1928:       

   
  
   
Das jüdische Spital        
Generalversammlung des israelitischen Frauenvereins - Beschluss zur Gründung eines jüdischen Spitals (1901)
    

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28. Februar 1901: "Basel, 22. Februar (1901). Die hiesige israelitische Bevölkerung zählt nach der jüngsten Volkszählung 1903 Seelen. 
Vor kurzer Zeit hielt der hiesige Frauen-Verein, an dessen Spitze Frau G. Wolf und Frau Dreyfus-Strauß steht, seine zahlreiche besuchte General-Versammlung ab, die von Herrn Rabbiner Dr. Cohn geleitet wurde. Es wurde die Gründung eines jüdischen Spitals beschlossen, für welches bereits 16.000 Francs gezeichnet worden sind.:       

    
Gründung eines Israelitischen Spital-Vereins (1904)        

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 18. April 1904:   

 
Einweihung des jüdischen Spitals (1906)    

Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 21. Dezember 1906:    

  
Erster Jahresbericht des jüdischen Spitals (1908)
   

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 19. März 1908:        

    
Kurze Vorstellung des "Schweizerischen Israelitischen Spitals in Basel" (1916)     

Aus dem "Jüdischen Jahrbuch für die Schweiz" 5677 Jahrgang 1916/17 S. 206:         

    
    
    
     

    

 

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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 21. März 2017