Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Bruttig (Gemeinde Bruttig-Fankel, VG Cochem, Kreis Cochem-Zell)
Jüdische Geschichte / Synagoge

Übersicht:

bulletZur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
bulletBerichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Einzelpersonen 
Sonstiges     
bulletZur Geschichte der Synagoge   
bulletFotos / Darstellungen   
bulletLinks und Literatur   

   

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde   
    
In Bruttig bestand eine kleine jüdische Gemeinde bis um 1920. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 18. Jahrhunderts zurück. 
   
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie folgt: 1808 19 jüdische Einwohner, 1817 31 (6,9 % von insgesamt 446 Einwohnern), 1858 50 (7,9 % von 628), 1895 39 (4,4 % von 893). Die jüdischen Familien lebten vor allem vom Viehhandel und vom Schlachten.   
  
An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.), eine jüdische Schule und ein rituelles Bad (im Synagogengebäude). Die Toten der Gemeinde wurden im jüdischen Friedhof in Beilstein beigesetzt. Zur Besorgung religiöser Aufgaben in der Gemeinde war zeitweise ein Lehrer angestellt, der auch als Vorbeter und Schochet tätig war. 1839 bis 1842 wird in Bruttig Lehrer Simon Samter aus Rackwitz (Großherzogtum Posen) genannt, der 1842 vorübergehend in Kirchberg / Hunsrück tätig war.      
  
Die jüdischen Familien in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg waren die folgenden: Viehhändler Richard Abraham mit Frau Sophie geb. Aron (Dorfstraße 132), August Simon mit Frau Regina mit sechs Kindern (Lebensmittelladen in der Herrenstraße 156), Viehhändler und Metzger Theodor Simon mit Frau Valentine geb. Lion und drei Kindern (Kirchstraße 169), Metzger Ernst Simon mit Frau Meta geb. Hartog (Kirchstraße 163), Viehhändler und Metzger Rudolf Ruben mit Frau Ida Adler und zwei KIndern (Kirchstraße 168), Metzger Adolf Wolf und Erna geb. Ruben und einer Tochter (Kirchstraße 168).   
 
1925, als in Bruttig noch 22 jüdische Personen lebten (2,3 % von insgesamt 943 Einwohnern), gehörten diese inzwischen zur Gemeinde in Cochem.    

1933 lebten noch 16 jüdische Personen am Ort. In den folgenden Jahren sind die meisten von ihnen auf Grund der Folgen des wirtschaftlichen Boykotts, der zunehmenden Entrechtung und der Repressalien weggezogen beziehungsweise ausgewandert. 1939 wurden noch vier jüdische Einwohner gezählt. 
  

Von den in Bruttig geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945", ergänzt durch Angaben bei Scheindl s. Lit. S. 156-157): Richard Abraham (1876), Sophia Abraham geb. Aron (1886), Siegmund Frank (1872), Lily (Lilli) Gerstenhaber geb. Abraham (1910), Klementine Haas geb. Abraham (1877), Elise Haimann geb. Hirsch (1894), Paula Heydt geb. Abraham (1881), Emilie Levy geb. Ruben (1876), Alice Österreicher geb. Hirsch (1889), Ida Oster geb. Ruben (1882), Martha Oster geb. Abraham (1879), Sofie Oster geb. Abraham (1873), Emma Philipps geb. Hirsch (1872), Berta (Babette) Richard geb. Abraham (1858), Adele Ruben (1893), Albert Ruben (1875), Lina Ruben (1893), Rudolf Ruben (1878), Thekla Schmitz geb. Abraham (1878), August Simon (1875), Ernst Simon (1899), Irma Simon (1911), Ludwig Simon (1914), Martha Simon geb. Hartog (), Regina Simon geb. Wolf (1883), Theodor Simon (1892), Valentine Simon geb. Lion (1893), Mathilde Wendel geb. Ruben (1867).      
   
Seit April 1996 erinnert auf dem Friedhof von Bruttig ein Gedenkstein an die in der NS-Zeit ermordeten jüdischen Einwohner. 
   
   
   
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde 
    
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer 
Ausschreibung der Stelle des Elementarlehrers (1860)  

Bruttig AZJ 18091860.jpg (51360 Byte)Anzeige in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 18. September 1860: "Die israelitische Gemeinde zu Bruttig bei Cochem a.d. Mosel sucht sofort gegen gute Besoldung, Nebenverdienste und ganz freie Station einen tüchtigen Elementarlehrer. Reflektierende wollen sich unter Einsendung ihrer Zeugnisse an unsern Oberrabbiner Herrn Dr. Auerbach in Bonn wenden. Der Vorstand."   

    
   
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Einzelpersonen 
Anzeige von Aron Simon (1890)  

Bruttig Israelit 22051890.jpg (26217 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 18. Mai 1890: "Ein kräftiger Junge, im 16. Jahre, mit guten Schulkenntnissen, sucht Stelle als Metzgerlehrling. Näheres erteilt Aron Simon, Bruttig bei Cochem an der Mosel."  

    
   
Sonstiges   
Aus der NS-Zeit: Denunziationen von "Judenfreunden" in Bruttig und Umgebung (1936)       

Artikel in der NS-Propagandazeitschrift "Der Stürmer" vom April 1936: "Judenfreunde an der Mosel.
Lieber Stürmer! In Bruttig, im schönen Moselkrampen, besteht eine Kinderbewahrschule. Sie wird von Schwestern geleitet. Auch Judenkinder wurden in derselben betreut. Dass diese Judensprößlinge sogar bei den Weihnachtsspielen um das Krippchen standen und mitspielten, ist aufschlussreich für den Geist, der in dieser Schule herrscht. Nun hat der nationalsozialistische Gemeinderat diesem unwürdigen Zustand ein Ende gemacht. Er verbot, dass Judenkinder in der Kinderschule betreut werden. Darüber war große Trauer bei den Judenknechten. Um nun diesem 'Übelstand' abzuhelfen, entschloss sich die Frau des reichsten Bauern aus Bruttig, Frau Nik. Lönarz, die Judenkinder zu betreuen. Sie geht nun am helllichten Tage mit Judenkindern spazieren. Dass Familie Lönarz beim Juden Fleisch kauft, ist nicht verwunderlich. 'Sage mir, mit wem Du gehst, dann sage ich Dir, wer Du bist'. 
Im benachbarten Fankel wohnt ein Bruder der Judenfreundin Lönarz. Er heißt Josef Heß, ist Erbhofbauer und der reichste Junggeselle im Orte. Dieser Volksgenosse gibt bei keiner Sammlung etwas. Er sagt, er hätte selbst nichts. Ein weiterer Erbhofbauer namens Matth. Heß gibt ebenfalls keinen Pfennig. Das ist die Dankbarkeit dieser Menschen dem Dritten Reiche gegenüber, dass es ihnen den Kommunismus vom Halse gehalten hat! Für diese Gattung von Volksgenossen wäre es besser gewesen, wenn sie die 'Segnungen' des Kommunismus am eigenen Leibe zu spüren bekommen hätten. Sch."        

    
    
    
Zur Geschichte der Synagoge           
    
Zunächst war vermutlich ein Betraum in einem der jüdischen Häuser eingerichtet. 

1835
konnte durch den damaligen Kreisbaumeister Carl Riemann die jüdische Gemeinde eine Synagoge in der unmittelbarer Nähe der katholischen Pfarrkirche St. Margaretha bauen. Sie war in den folgenden 90 Jahren Mittelpunkt des jüdischen Gemeindelebens vor Ort. Das Gebäude der Synagoge war ein einfacher Schieferbruchsteinbau mit großen Rundbogenfenstern und verschiefertem Fachwerkgiebel. 
 
Als die Zahl der jüdischen Einwohner am Ort so stark zurückgegangen war, dass keine Gottesdienste mehr abgehalten werden konnten, wurde die Synagoge 1925 verkauft und in der Folgezeit als Holzlager, im Untergeschoss als Fasskeller verwendet. Im Zweiten Weltkrieg ist ein Teil des Gebäudes durch eine Stabbrandbombe zerstört wurden; der eigentliche Synagogenraum blieb jedoch unversehrt.    
   
Maßnahmen im Blick auf eine Sanierung und Erhaltung des Gebäudes begannen 2003, als bei einer studentischen Bauaufnahmeübung die Spuren der kultischen Nutzung beobachtet und dokumentiert wurden. 2005 wurde auch das rituelle Bad im Keller wiederentdeckt, das bis 2005 ausgegraben wurde. In der Folgezeit wurde das Gebäude mit finanzieller Unterstützung der Kulturstiftung Rheinland-Pfalz von der Gemeinde Bruttig-Fankel erworben und mit großem Engagement restauriert. Besonders sehenswert ist die Bogendecke im großen, lichtdurchfluteten Raum: der Betsaal wird von einem seltenen, ein Sternengewölbe nachahmenden hölzernen Rabitzgewölbe überspannt. Eine aufwändige Sanierung des Synagogengebäudes, die mit finanzieller Hilfe der Kulturstiftung Rheinland-Pfalz von der Gemeinde Bruttig-Winkel durchgeführt wurde, konnte 2015 abgeschlossen werden. Bei der Restaurierung wurden Überreste einer Genisa auf dem Dachboden entdeckt. Seit März 2015 dient die ehemalige Synagoge in Bruttig als "Haus der Kultur" und wird für kulturelle Zwecke wie Ausstellungen, Lesungen und kleine Konzerte genutzt.        
     
     
Adresse/Standort der Synagoge:     Mühlenbachstraße 12    
     
     

Fotos    

Das Gebäude der ehemaligen Synagoge 2004
(Quelle: Landesamt s. Lit. S. 129)  
  
Bruttig Synagoge 130.jpg (62506 Byte) Bruttig Synagoge 131.jpg (42168 Byte) Bruttig Synagoge 132.jpg (64768 Byte)
Die straßenseitige Fassade 
des Synagogengebäudes
Gewölbe der 
ehemaligen Synagoge
Blick zur Ostwand mit dem Bereich 
des früheren Toraschreines
      
     
Die ehemalige Synagoge - 
Außenansicht von 2008 
Bruttig Synagoge 140.jpg (43037 Byte)  
     
     
Neuere Fotos   Bruttig-Fankel_Synagoge_114.JPG (54248 Byte)  Bruttig-Fankel_Synagoge_200.jpg (1228900 Byte)
   Quelle: Wikipedia-Artikel Bruttig (Synagoge)   Quelle: Geniza-Projekt Bruttig 
     
 
   Quelle: Fotos von Bernhard Kukatzki
     

 
  
Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte  

August 2016: Verlegung von "Stolpersteinen" in Bruttig   
Artikel im "Wochenspiegel" vom 23. August 2016: Der Opfer der Nazi-Diktatur gedenken. "Stolperstein"-Projekt soll fortgesetzt werden
Bruttig.
Die Gedenksteine des Künstlers Gunter Demnig - sogenannte "Stolpersteine" - erinnern seit Ende Juni auch in Cochem, Bad Bertrich, Bullay und Pünderich an während der Nazi-Diktatur ermordete Juden. Erinnerung und Mahnung, die jetzt auch im Moselort Bruttig-Fankel ihren Platz soll.
Die Moselgemeinde ist alles andere als ein geschichtsvergessener Ort. Im vergangenen Jahr wurde die ehemalige Synagoge Bruttigs als 'Haus der Kultur' eingeweiht - als ein Denkmal gegen das Vergessen und ein Zeichen von Frieden und Vernunft, wie es damals VG-Bürgermeister Helmut Probst formulierte. Zudem war in Bruttig ein Außenlager des Konzentrationslagers Natzweiler-Struthof. Hier sollte 1944 ein Eisenbahntunnel, der im Bau befindlichen rechten Moselstrecke, in kürzester Zeit zu einer bombensicheren, unterirdischen Fabrikhalle umgebaut werden. Zwangsarbeiter aus ganz Europa wurden an die Mosel verschleppt, dort gefoltert und auch ermordet. Das Buch 'Ich habe immer nur den Zaun gesehen' von Ernst Heimes erinnert - wie auch ein Gedenkstein auf dem Bruttiger Friedhof - an diese dunkle Zeit.
In der Gemeinde Bruttig lebten während der Zeit der Nazi-Diktatur insgesamt zwölf Menschen, die verschleppt wurden und an die zukünftig mit 'Stolpersteinen' erinnert werden soll. Das sah ein Antrag von Ratsmitglied Mario Zender vor, der als Redaktionsleiter des WochenSpiegel, zusammen mit Landrat Manfred Schnur, seit vielen Jahren für das Erinnern an die Gräueltaten eintritt und damit das 'Stolperstein'-Projekt von WochenSpiegel und Kreisverwaltung initiierte. Seine Ratskollegen unterstützten den Antrag einstimmig. Sie sprachen sich somit für das Einlassen der »Stolpersteine« vor den letzten bekannten Wohnadressen aus. Auch im Hinblick auf die momentane politische Lage sehe es der Gemeinderat als seine Pflicht, der Schreckensherrschaft und den Opfern des Regimes zu gedenken und ein Zeichen wider das Vergessen der ehemaligen Mitbürger zu setzen, heißt es im Protokoll der Gemeinderatssitzung vom 18. Juli. Kosten dürften nicht entstehen, da sich die 'Stolperstein'-Aktion im Landkreis Cochem-Zell bisher fast ausschließlich über Spenden beziehungsweise Patenschaften finanziert hat."
Link zum Artikel  
 
April 2019: 21 "Stolpersteine" werden in Bruttig verlegt 
Pressemitteilung der Gemeinde Bruttig-Fankel vom April 2019 (mit Foto - Quelle: Gemeinde Bruttig-Fankel): "Am 12. April 2019 wurden in unserem Ort 21 'Stolpersteine' verlegt. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung und Gästen aus dem In- und Ausland verlegte Künstler Gunter Demnig die 'Stolpersteine'. Sie erinnern an die aus Bruttig-Fankel ermordeten, verschleppten oder vertriebenen Juden. Acht Schülerinnen und Schüler aus unserem Ort übernahmen die Patenschaft für die Stolpersteine und erläuterten bei der Verlegung den Gästen die Schicksale die 'hinter' den Steinen stehen. Besonders hat es uns gefreut, dass mit Helmut-Gustav Simon ein Auschwitz-Überlebender an der Stolperstein-Verlegung teilgenommen hat. Simon,1923 in Bruttig geboren,floh als 14-Jähriger 1937 aus Bruttig vor den Nazis. 1942 kam er ins KZ nach Auschwitz. Er überlebte und kam durch die Befreiung von Auschwitz 1945 wieder frei. Heute lebt er in Staßbourg. Sichtlich bewegt zeigte sich Simon als er am Rande der Verlegung auf seinen Schulkollegen Hans Heimes traf, der ein gemeinsames Klassenfoto mitbrachte. Alle die zum Gelingen der Stolperstein-Verlegung beigetragen haben, bedankt sich die Ortsgemeinde recht herzlich. Ein ganz besonderer Dank geht an den 1. Beigeordneten Herr Mario Zender der für die Planung und Durchführung zuständig war."  
   Fotos von der "Stolpersteine"-
Verlegung
(Fotos: Gemeinde
 Bruttig-Frankel)
       
 
November 2019: Jugendliche putzen "Stolpersteine" 
Artikel in "Blick aktuell" (Cochem; Pressemitteilung der Gemeinde Bruttig-Fankel) vom 13. November 2019: "Jugendliche in Bruttig-Fankel polierten Stolpersteine. Erinnerung wachhalten
Bruttig-Fankel. Der 9. November 1938 gehört zu den dunkelsten Kapiteln der deutschen Geschichte. In der 'Reichspogromnacht' brannten jüdische Geschäfte und Synagogen. Vergangene Woche, am 9. November, erinnerten im Moselort Bruttig-Fankel Jugendliche mit einer vorbildlichen Aktion an die verschleppten und ermordeten Juden aus der Doppelgemeinde. Für diese waren vor Monaten „Stolpersteine“ verlegt worden, die an die Schicksale der Bruttig-Fankeler Juden erinnern. Jugendliche hatten bei der Stolpersteinverlegung eine Patenschaft übernommen. Vergangenen Samstag, am Gedenktag an die ermordeten Juden, polierten die Jugendlichen die aus Messing bestehenden Stolpersteine und legten zum Gedenken weiße Rosen an die verschiedenen Stellen. Mario Zender, 1. Beigeordneter der Ortsgemeinde, dankte den Jugendlichen ausdrücklich im Namen der Gemeinde für das Engagement und die Nachhaltigkeit. 'Durch Euer Engagement tragt Ihr dazu bei, dass die Information zu den Schicksalen der Menschen, für die diese Steine verlegt wurden, an die nächste Generation übertragen wird.' Verbandsgemeinde-Bürgermeister Wolfgang: 'Ich bin tief beeindruckt, wie verantwortungsvoll die Jugendliche diese Aufgabe übernommen haben.'" 
Link zum Artikel 
Dazu Video:  
 
Dezember 2019: Im neuen Heimatjahrbuch Cochem-Zell 2020 finden sich Beiträge zur jüdischen Geschichte des Landkreises  
Artikel in "Blick aktuell" (Cochem) vom 19. November 2019: "Im Kreishaus wurde das neue Heimatjahrbuch 2020 vorgestellt - Jüdisches Leben - durch Erinnerung unvergessen
Cochem. 'Das neue Heimatjahrbuch ist ein Spiegelbild der Geschichte, das auch zum Nachdenken anregen soll', ist die resümierende Aussage von Landrat Manfred Schnur, die er im Rahmen seiner Begrüßungsansprache zur offiziellen Vorstellung des Cochem-Zeller Heimatjahrbuches 2020 tätigte. Dazu hatten sich im großen Sitzungssaal des Kreishauses unter anderem die Autorinnen und Autoren eingefunden, die dieser Zusammenkunft natürlich gerne beiwohnten. So behandelt das Schwerpunktthema, übernommen und bearbeitet von Redaktionsmitglied Petra Lambertz (Cochem), das 'Jüdische Leben im Kreis Cochem-Zell'. In diesem Zusammenhang erinnert sich die Autorin daran, wie Vorfahren ihrer Familie als 'Judenfreunde' angeprangert wurden. Überdies gewährt sie einen historischen Einblick in die Gründungszeit des Musikvereins und der Freiwilligen Feuerwehr, die zu dieser Zeit aus zahlreichen jüdischen Mitgliedern bestand und wo zwischen jüdischen und nichtjüdischen Bürgern ein harmonisches Miteinander im Landkreis noch an der Tagesordnung war. Dagegen erinnern heutzutage nur noch ehemalige Synagogen und Stolpersteine an die Vergangenheit. Gerd Schommers (St. Aldegund) beschäftigt sich im neuen Jahrbuch mit Begriffen, die zwar im Moselfränkischen beheimatet sind, allerdings wie bspw. 'schäkern', 'malochen', 'mauscheln', 'Reibach machen' usw., ihren Ursprung in der Jiddischen Sprache haben. Günther Bretz (Cochem) berührt in seinen schriftlichen Ausführungen die frühe jüdische Geschichte an der Mosel bis zu ihren Ursprüngen im Mittelalter, während Heinz Schmitt einen historischen Almanach unter dem Titel 'Die Cochemer Juden' verfasst hat. Mit regionalen jüdischen Kultstätten in Cochem, Bruttig und Ediger, befassen sich in der Ausgabe 2020 einmal mehr Günther Bretz, Manfred Ostermann und Wolfgang Wolpert, während Rainer Vitz für Beilstein, Heinz Kugel für Binningen, und Alfred Lenz für Düngenheim das jüdische Leben beschreiben. Werner Lutz berichtet über dramatische Szenen in Kaisersesch und Alfons Friderichs rückt das Schicksal der Juden aus Klotten in den Fokus. Ein Beitrag über die Änderung jüdischer Familiennamen stammt aus dem Nachlass von Reinold Schommers und Daniel Kugel begibt sich auf die Spuren jüdischen Lebens in Lütz. Klaus Layendecker beschreibt die zentrale Bedeutung der früheren jüdischen Gemeinde in Treis in seinen detaillierten Recherchen, während über einzelne jüdische Familien Dr. Gerrit Fischer, Friedrich Fischer, Franz Josef Blümling, Franz Piacenza, Stefan Tournay und Werner Schönhofen ihr Wissen vermitteln. Über die 21 Stolpersteine und deren Verlegung in Bruttig berichtet zudem Franziska Bartels. Der Redaktionsleiter des Heimatjahrbuches, Heinz Kugel, lobte in seiner Ansprache sein engagiertes Mitarbeiter-Team, das auch heuer das Erscheinen des 224 Seiten starken Jahrbuchs ermöglichte und hier Ereignisse in der Heimat Hunsrück, der Eifel und an der Mosel dokumentiert. Es ist wie seine bisherigen Vorgänger einmal mehr ein Stück Zeitgeschichte, das in jedem Fall lesenswert erscheint. Das neue Heimatjahrbuch 2020 ist für 7,50 Euro im Handel und an bekannten Verkaufsstellen erhältlich. " 
Link zum Artikel   

    

 
     

Links und Literatur  

Links:   

bulletWebsite der Gemeinde Bruttig-Fankel   
bulletWikipedia-Artikel Bruttig (Synagoge)  
bulletGeniza-Projekt Bruttig - Prof. Dr. Andreas Lehnardt FB 01 Evang. Theologie - Lehrstuhl Judaistik - an der Johannes Gutenberg Universität Mainz 
bulletFoto von 2005 - in der ehemaligen Synagoge  
bulletSeite des "Labors für Bauaufnahme und Bauforschung" (LfB) in Wiesbaden zur Ausgrabung des rituellen Bades im Jahr 2005  
bulletWebsite Kultur.Landschaft.Digital:  https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-68754-20130701-2 
bullet https://www.facebook.com/pages/Förderverein-ehemalige-Synagoge-Bruttig-e-V/128983007889418 

Literatur:  

bulletSchleindl Buch 02.jpg (79021 Byte)Angelika Schleindl: Spuren der Vergangenheit. Jüdisches Leben im Landkreis Cochem-Zell. Hg. vom Landkreis Cochem-Zell. Briedel 1996. S. 151-157.  Online zugänglich.   
bulletLandesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz/Staatliches Konservatoramt des Saarlandes/ Synagogue Memorial Jerusalem (Hg.): "...und dies ist die Pforte des Himmels". Synagogen in Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Mainz 2005. S. 128-129 (mit weiteren Literaturangaben).  

  
    n.e.                

                   
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Stand: 30. Juni 2020