Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Buschwiller (Buschweiler, Dep. Haut-Rhin / Alsace / Oberelsass) 
Jüdische Geschichte  /  Synagogue / Synagoge  

Übersicht:

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
Zur Geschichte der Synagoge   
Fotos / Darstellungen   
Links und Literatur       

    

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde              
    
In Buschwiller bestand eine jüdische Gemeinde bis Anfang des 20. Jahrhunderts. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 17. Jahrhunderts zurück. 1689 gab es zwei jüdische Familien am Ort. Bis 1730 stieg die Zahl auf 13 jüdische Familien. In der Mitte des 19. Jahrhunderts lebten etwa 500 jüdische Personen am Ort. Danach ging die Zahl durch Aus- und Abwanderung schnell zurück, sodass Anfang des 20. Jahrhundert (1908) nur noch sieben jüdische Einwohner gezählt wurden. 1908 wurde die Gemeinde aufgelöst.
 
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde eine Synagoge (s.u.), eine Religionsschule und ein rituelles Bad.  Die Toten der Gemeinde wurden im jüdischen Friedhof in Hegenheim beigesetzt. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gesamtgemeinde war ein Religionslehrer angestellt, der zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war.
 
Von den in Buschwiller geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen ist in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem): Jeanette Mayer (1874).
   
1970 wurde am Ort eine Jeschiwa (Talmudhochschule) begründet, die bis zur Gegenwart besteht. 
   
   
   
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde  

In jüdischen Periodika des 19./20. Jahrhunderts wurden - außer dem unten zitierten Bericht zum letzten Gottesdienst in der Synagoge Buschweiler - noch keine Berichte zur jüdischen Geschichte in Buschweiler gefunden.     

   
   
Zur Geschichte der Synagoge               
    
Eine Synagoge wurde in Buschwiller 1790 erbaut. Das Gebäude wurde 1870 noch einmal restauriert. 
    
Auf Grund der bis Ende des 19. Jahrhunderts stark zurückgegangenen Zahl der Gemeindeglieder konnte seit 1897/98 kein Gottesdienst mehr abgehalten werden, da die Zehnzahl der jüdischen Männer nicht mehr erreicht wurde. Die Gemeinde wurde aufgelöst, die Synagoge 1908 verkauft. 
  
Im März 1908 fand ein letzter Gottesdienst statt, zu dem Mitglieder der jüdischen Gemeinden von St. Ludwig (St. Louis) und anderen Orten nochmals nach Buschwiller kamen:  

Buschweiler FrfIsrFambl 13031908.jpg (124763 Byte)Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 13. März 1908: "St. Ludwig. Der letzte Gottesdienst in der Buschweiler Synagoge. - Da kommenden Dienstag die Synagoge in Buschweiler, wo heute nur noch 7 israelitische Seelen vorhanden sind, versteigert wird, versammelten sich, einer Einladung ihres Rabbiners folgende, die Gemeinden Hegenheim, Hagenthal, St. Ludwig am Sonntag Nachmittag in derselben. Es hatten sich auch mehrere Herren und der größte Teil der christlichen Bevölkerung von Buschweiler eingefunden. Es sollte, nachdem schon über 10 Jahre hier kein Minjan mehr war, noch einmal und zum letzten Male hier in dieser Synagoge ein Gottesdienst abgehalten werden.
Nachmittags um 4 Uhr wurde zunächst Mincha gebetet. Hierauf bestieg Herr Rabbiner Dr. Schüler zu einer Abschiedsrede die Kanzel. Er schilderte, wie das Aufhören der jüdischen Landgemeinden - es ist dies in einem Umkreis von kaum einer Stunde nun die zweite Gemeinde, die eingegangen ist und leider werden voraussichtlich noch mehrere dasselbe Schicksal teilen müssen - einen großen Verlust für das Judentum bedeutet, da mit dem Aufhören dieser alten Kehillos stets ein stück alten, wahren Judentums zu Grabe getragen werde. Im zweiten Teile nahm der Redner anknüpfend an die Worte 'Luchos nischern waussiaus pirchaus beawir' Abschied von der Synagoge und gelobte im Namen der St. Ludwiger Gemeinde, dass sie die zwei Seforim und die silberne Jagd, die sie von Buschweiler erhalten hat, stets in Ehren halten werde. Nach der Predigt trug Herr Kantor Lehmann, St. Ludwig, das 'Eli Zion' vor. Mit der Rezitation von Psalm 25 und 137 schloss die überaus ergreifende Feier.*"
(*Anmerkung: "Soeben erfahren wir, dass die Synagoge für Mark 3.800 in den Besitz des Herrn Kreisrats Cron übergegangen ist").

   
   
Adresse/Standort der Synagoge
unbekannt   
  
  
Fotos   

Zeichnung der Synagoge in Buschwiller
(Quelle)
buschwiller synagogue 100.jpg (56749 Byte)
        

   
    

Links und Literatur

Links: 

Website der politischen Gemeinde Buschwiller 
Wikipedia-Artikel "Buschwiller"     
Französische Informationsseite zur Synagoge in Buschwiller 
JewishGen KehilaLinks "Buschwiller"   
Siehe auch die Seiten zu Bischwiller über http://kehilalinks.jewishgen.org/Bushwiller/      

Literatur:  

Alsace Lit 010.jpg (67412 Byte)Michel Rothé / Max Warschawski: Les Synagogues d'Alsace et leur Histoire. Ed. 'Chalom Bisamme' Jerusalem 1992.     

    
     

                   
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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 31. Januar 2016