Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Goldbach (Stadt Crailsheim, Landkreis Schwäbisch Hall) 
Jüdische Geschichte / Betsaal/Synagoge

Übersicht:

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
Zur Geschichte der Synagoge   
Fotos / Darstellungen   
Links und Literatur   

     

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde         
    
In dem bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts zur Markgrafschaft Ansbach gehörenden Goldbach bestand eine jüdische Gemeinde bis 1873. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 16./17. Jahrhundert zurück. 1594 wird erstmals ein Jude am Ort genannt (Jud Daniel), der vier Jahre später in Crailsheim aufgenommen wurde.
   
Die Zahl der erlaubten jüdischen Haushalte scheint zunächst auf vier, dann auf sechs begrenzt gewesen zu sein. Erst Mitte des 18. Jahrhunderts waren es acht jüdische Haushaltungen. 
   
Die höchste Zahl jüdischer Einwohner wurde um 1858 mit 113 Personen erreicht. In den folgenden Jahren ging die Zahl durch Abwanderung in die Städte schnell zurück. 1886 wurden nur noch vier jüdische Personen gezählt. 
  
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde eine Synagoge (s.u.), eine jüdische Schule und ein rituelles Bad.       
     
     
     
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   

In jüdischen Periodika des 19./20. Jahrhunderts wurden noch keine Berichte zur jüdischen Geschichte in Goldbach gefunden.  

  
  
  
Zur Geschichte des Betsaales / der Synagoge    
      
Auf Grund der geringen Zahl der jüdischen Einwohner war noch im 17. Jahrhundert nicht an die Einrichtung eines Betsaales zu denken. 1748 kaufte die Judenschaft des Ortes jedoch das halbe Haus des 1748 nach Lehrberg gezogenen Joseph Samuel für 60 Gulden, um es zu einer "Judenschule" umzubauen. Es war aber als Synagoge nicht geeignet. So tauschte man das Haus gegen den anstoßenden Garten, der dem Juden Marx gehörte. Dieser erhielt zusätzlich zum Haus einen Betrag von 20 Gulden. Nun besaß die Gemeinde ein passendes Grundstück und konnte noch im selben Jahr eine kleine Synagoge erbauen. Für die Erlaubnis, Gottesdienst zu feiern, war eine jährliche Konzessionsabgabe von 45 Kreuzern zu entrichten. Einige Jahre später baute man eine Schullehrerwohnung zur Synagoge dazu. Im Synagogengebäude befand sich auch ein Backofen zur Herstellung der Mazzen (1815 genannt).
      
Die Goldbacher Synagoge ist bereits um 1860 geschlossen worden, nachdem die Goldbacher Gemeinde mit der Crailsheimer verbunden wurde. 1862 bemühten sich die Goldbacher Juden zwar nochmals darum, eine Erlaubnis für eigene Gottesdienste am Ort zu bekommen, sie wurde jedoch nicht erteilt. Nach Auflösung der jüdischen Gemeinde 1873/74 (es gab es damals nur noch wenige jüdische Einwohner) wurde das Synagogengebäude verkauft und zu einem bis heute erhaltenen Wohnhaus umgebaut (Goldbacher Hauptstraße 110, ohne den Teil mit erhöhtem Giebel). 
   
   
   
Fotos 
Historisches Foto: 
(Anmerkung: es handelt sich um ein "historisches" Foto nur insofern, als es vor 1933 entstanden ist, aber nicht mehr in der Zeit des Bestehens einer jüdischen Gemeinde in Goldbach)

Goldbach Judengasse001.jpg (86047 Byte)

Die ehemalige "Judengasse" in Goldbach um 1930
Quelle: Jüdische Gotteshäuser und Friedhöfe 1932 S. 77 

     
Fotos nach 1945/Gegenwart:  

Fotos um 1985
(Fotos: Hahn)   
Goldbach Judengasse 010.jpg (47588 Byte)  Goldbach Synagoge 005.jpg (54595 Byte) 
   Die Judengasse in Goldbach, ein Teil 
der heutigen "Goldbacher Hauptstraße" 
Das Gebäude der 
ehemaligen Synagoge 
       
Foto 2003
(Foto: A. Winkler)  
CR Goldbach 3a.jpg (47301 Byte)    
   Das Gebäude der ehemaligen Synagoge    

   
    

Links und Literatur 

Links:  

Website der Stadt Crailsheim  

Quellen:   

Hinweis auf online einsehbare Familienregister der jüdischen Gemeinde Goldbach 
In der Website des Landesarchivs Baden-Württemberg (Hauptstaatsarchiv Stuttgart) sind die Personenstandsregister jüdischer Gemeinden in Württemberg, Baden und Hohenzollern einsehbar: https://www2.landesarchiv-bw.de/ofs21/olf/struktur.php?bestand=5632     
Zu Goldbach sind vorhanden:    
J 386 Bü. 213 Goldbach  Geburten 1842 - 1864 und Eheschließungen 1842 - 1864  http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-445184   
J 386 Bü. 214 Goldbach  Todesfälle 1842 - 1870   http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-445185    
J 386 Bü. 215 Goldbach  Familienbuch 1792 - 1849   http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-445186    

Literatur:  

Paul Sauer: Die jüdischen Gemeinden in Württemberg und Hohenzollern. 1966. S. 58.61. 
Hans Joachim König: Goldbach. Seine Bürger, Bauern und Ritter. 1983. 
ders.: Die Crailsheimer Juden (siehe unter Literatur zu Crailsheim).  
Gerhard Taddey: Kein kleines Jerusalem. Geschichte der Juden im Landkreis Schwäbisch Hall. 1992. S. 85-91.282-283.   

       
         

                   
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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 01. Februar 2016