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Bayern
Jüdische Friedhöfe in
Niederbayern
Übersicht:
Jüdische Friedhöfe und Begräbnisstätten (KZ-Friedhöfe)
gibt es in Niederbayern in den Stadt- und Landkreisen Deggendorf (DEG),
Dingolfing-Landau (DGF), Kelheim (KEH), Landshut (LA), Passau (PA), Straubing
(SR), Straubing-Bogen (SR).
Abensberg
(KEH)
Unterseite |
Fürstenstein
(PA, KZ-Friedhof) |
Mallersdorf,
OT Steinrain (SR, KZ-Friedhof) |
Wallersdorf
(DGF, KZ-Friedhof) |
Deggendorf
(DEG, KZ-Friedhof)
Unterseite |
Fürstenstein
- Nammering (PA, KZ-Friedhof)
Unterseite |
Passau
(PA) |
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Eging
(PA, KZ-Friedhof) |
Kirchham
- Waldstadt (PA, KZ-Friedhof) |
Saal
an der Donau (KEH, KZ-Friedhof)
Unterseite |
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Feldkirchen
- Mitterhartshausen (SR, KZ-Friedhof) |
Landshut
(LA, ma.) |
Straubing
(SR)
Unterseite |
|
Abensberg
(KEH, ma.)
Zum ehemaligen Friedhof in Abensberg besteht eine Unterseite
(interner Link): hier anklicken
Deggendorf
(DEG, Friedhof)
Zum Friedhof in Deggendorf besteht eine Unterseite
(interner Link): hier anklicken
Eging am
See (PA, KZ-Friedhof)
Zur Geschichte des Friedhofes: In Nammering
wurden beim Aufenthalt eines Transport von KZ-Häftlingen von Buchenwald nach
Dachau Mitte April 1945 von der SS zahlreiche Häftlinge erschossen. Viele waren
bereits auf dem Transport verstorben. Insgesamt 794 Tote wurden in Nammering und
Umgebung zunächst in Massengräbern beerdigt. 171 der Umgekommenen wurden
später in Eging beigesetzt. Auf dem Denkmal in einer Grünanlage findet sich
die Inschrift: "NAMENLOSE, DIE NIEMAND KENNT, GOTT DEREINST BEIM NAMEN
NENNT, GIBT KEINEN JA VERLOREN" .
Lage: Auf dem Gemeindefriedhof am Ende der
Frühlingsstraße.
Link: Website der
Gemeinde Eging am See (Ortsplan ist von dort aus zugänglich)
Internetseiten der Pfarrei Nammering zur Dokumentation
des KZ-Transportes Buchenwald - Nammering - Dachau 1945
Literatur: Israel Schwierz: Steinerne Zeugnisse S. 326; Arbeitsgemeinschaft
KZ-Transport 1945 (Hrsg.): Nie werde ich vergessen. Dokumentation über den
KZ-Transport Buchenwald - Nammering - Dachau vom 7. April bis 28. April 1945,
Tittling 1994.
Fürstenstein
(PA, KZ-Friedhof)
Zur Geschichte des Friedhofes: In Nammering
wurden beim Aufenthalt eines Transport von KZ-Häftlingen von Buchenwald nach
Dachau Mitte April 1945 von der SS zahlreiche Häftlinge erschossen. Viele waren
bereits auf dem Transport verstorben. Insgesamt 794 Tote wurden in Nammering und
Umgebung zunächst in Massengräbern beerdigt. 92 der Toten wurden später auf
dem Ortsfriedhof in Fürstenstein beigesetzt. 1958 wurden 33 der Toten exhumiert
und in Flossenbürg beigesetzt. 20 Tote wurden nach Italien und Frankreich
umgebettet. 39 Tote verblieben in Fürstenstein, unter ihnen waren mit
Sicherheit auch jüdische Personen. Auf dem Grab- und Gedenkstein im
Fürstensteiner Friedhof steht die
Inschrift: "ÜBER EUCH NEIGEN SICH PSALMEN DES FRIEDENS. RUHESTÄTTE VON 39
OPFERN DES NATIONALSOZIALISMUS - APRIL 1945".
Lage: Im Fürstensteiner Friedhof.
Link: Website der
Gemeinde Fürstenstein
Internetseiten der Pfarrei Nammering zur Dokumentation
des KZ-Transportes Buchenwald - Nammering - Dachau 1945
Literatur: Israel Schwierz: Steinerne Zeugnisse S. 326; Arbeitsgemeinschaft
KZ-Transport 1945 (Hrsg.): Nie werde ich vergessen. Dokumentation über den
KZ-Transport Buchenwald - Nammering - Dachau vom 7. April bis 28. April 1945,
Tittling 1994.
Fürstenstein
- Nammering (PA, KZ-Friedhof)
Zum ehemaligen KZ-Friedhof (Massengräber) in Nammering besteht eine Unterseite
(interner Link): hier anklicken.
Landshut
(LA, ma.)
Zur Geschichte des Friedhofes: In Landshut bestand eine
mittelalterliche jüdische Gemeinde, zu deren Einrichtungen auch ein Friedhof
gehörte (genannt 1380 als "der Juden freithof"). Von diesem
Friedhof ist nur noch die ungefähre Lage bekannt. Es sind keine Spuren mehr
erhalten.
Lage: Außerhalb der Stadt an einer alten Hochstraße hinter
dem Hofberg bei "Maria Bründl". Eine genauere Ortsbestimmung ist
nicht möglich.
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Ungefähre Lage des
mittelalterlichen jüdischen Friedhofes
in Landshut: Links anklicken und
über das Verzeichnis der
"Behörden und öffentl. Einrichtungen" zu "Maria Bründl" |
Link: Website der
Stadt Landshut
Literatur: Germania Judaica III,1 S. 711-717; Israel Schwierz: Steinerne Zeugnisse S. 328.
Feldkirchen
- Mitterhartshausen (SR, Gedenkstätte)
Zur Geschichte der Gedenkstätte: Einer der
"Todesmärsche" aus dem KZ Flossenbürg kam im April 1945 auch an
Feldkirchen vorbei. Dabei starben (oder wurden ermordet) auf der Gemarkung
Feldkirchen neun KZ-Häftlinge. Ein bildstockartiger Gedenkstein weist am Stadtrand
darauf hin: "Zum Gedenken an 9 unbekannte Opfer des Nationalsozialismus. Gestorben
1945".
Lage: Bei einer Bushaltestelle neben zwei Bäumen, unmittelbar
vor der Straßenkreuzung Straubing/Dingolfing/Alterhofen/Feldkirchen.
Link: Website der
Gemeinde Feldkirchen
Literatur: Israel Schwierz: Steinerne Zeugnisse S. 329.
Mallersdorf,
OT Steinrain (SR, KZ-Friedhof)
Zur Geschichte des Friedhofes: An
der Straße von Mallersdorf nach Landshut wurde 1947 auf dem Gebiet des
Ortsteils Steinrain ein Friedhof für jüdische KZ-Opfer angelegt. Der Friedhof
wurde im Jahre unter dem Protektorat von Staatskommissar Dr. Philipp Auerbach
mit Hilfe des Landratsamtes Mallersdorf und den (damaligen) Jüdischen
Kultusgemeinden Ergoldsbach, Geiselhöring und Mallersdorf. Finanziert wurde das
Ehrenmal durch die jüdische Bevölkerung des Landkreises Mallersdorf (damals
fast ausschließlich Displaced Persons). Ein hohes Denkmal, das auf großen
Steinsäulen innerhalb eines gemauerten Davidsterns steht, ist von 67
Davidsternen auf Grabfeldern umgeben. Auf dem Denkmal steht: "Zum ewigen
Gedächtnis für alle Zeiten. Hier ruhen 67 von den sechs Millionen jüdischen
Opfern die durch Nazi-Grausamkeit zu Tode gemartert wurden, als sie im Jahre
1945 aus dem Lager Buchenwald geführt wurden. Heilig sei das Andenken des
unschuldig vergossenen Blutes".
Lage: Kurz hinter Pfaffenberg in Steinrain an der Einmündung
der alten B 15 aus Richtung Regensburg.
Link: Website
des Marktes Mallersdorf-Pfaffenberg (von hier auch das Foto)
Literatur: Israel Schwierz: Steinerne Zeugnisse S. 163.
Passau
(PA = Stadtkreis Passau, ma.)
Zur Geschichte des Friedhofes: Im Mittelalter war in Passau
vermutlich nach der Mitte des 14. Jahrhunderts ein jüdischer Friedhof vorhanden
(1418 urkundlich erwähnt). Vor den Verfolgungen 1338 und während der Pestzeit
1348/49 wurden die Toten der jüdischen Gemeinde vermutlich in Regensburg
beigesetzt. Hinweis ist eine Urkunde von 1311, wonach die Grafen von Hals,
damals Pfleger zu Vilshofen, anboten, gegen eine Gebühr von einem halben
Passauer Pfennig und einem Pfund Pfeffer für jeden Toten beziehungsweise einem
Pfund Pfeffer für jeden Lebenden die Passauer Juden bis Straubing zu geleiten.
Die Zahlung von Pfeffer lässt darauf schließen, dass der Tarif für die
Beisetzung in Regensburg (in Straubing ist kein jüdischer Friedhof nachweisbar)
und das Geleit auf langer Gewohnheit beruhten.
Für die Zeit der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts/des 15. Jahrhunderts
(Verfolgung und Ausweisung 1478) befand sich ein jüdischer Friedhof nördlich
und unweit des jüdischen Wohngebietes (in der Ilzstadt am Ufer der Ilz, im
Bereich der heutigen Kirche St. Salvator, die auf dem Platz der 1478 zerstörten
Synagoge erbaut wurde).
Im 19./20. Jahrhundert gehörten die in Passau lebendigen Juden (1910 73
Personen) der jüdischen Gemeinde in Straubing an. Nach 1946 bestand
vorübergehend eine jüdische Kultusgemeinde, deren Mitglieder sich aus
ehemaligen KZ-Opfern zusammensetzten. Ein jüdischer Friedhof bestand im 19./20.
Jahrhundert nicht in Passau.
Lage: Der Friedhof lag nördlich der Freyung und der "Oberhauser
Leite", heute "Am Vogelherd" (Angaben bei Schwierz).
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Ungefähre Lage des
mittelalterlichen jüdischen Friedhofes
in Passau: Links anklicken und
über das Straßenverzeichnis weiter zu "Freyunger
Straße". Der dann angegebene Kreis markiert (zufällig) den
Bereich
nördlich der mittelalterlichen jüdischen Ansiedlung in der Ilzstadt, wo
sich wohl der Friedhof befand. |
Link: Website
der Stadt Passau
Informationsseite
zur mittelalterliche jüdischen Geschichte
Literatur: Germania Judaica II,2 S. 647; III,2 S. 1088-1090; Israel Schwierz: Steinerne Zeugnisse S.
330.
Kirchham
- Waldstadt (PA, KZ-Friedhof)
Zur Geschichte des Friedhofes: In Waldstadt steht auf einem
Friedhof ein hohes Denkmal in Form eines Obelisken mit den Inschriften:
"Den Opfern der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933-1945"
und zusätzlich: "Die ehemals hier bestatteten 95 KZ-Häftlinge ruhen jetzt
im KZ-Ehrenfriedhof Flossenbürg". Das Denkmal wurde nach Kriegsende auf
Veranlassung von Rabbiner Lipot Meisels, einem Überlebenden des KZ-Außenlagers
Pocking aufgestellt. Nachdem 1957 die hier beigesetzten KZ-Opfer nach
Flossenbürg umgebettet wurden, sind ihre Namen auf dem Denkmal entfernt worden.
Auch die Davidsterne und die Hinweise auf die Geschichte des Lagers wurden
entfernt. Rabbiner Lipot Meisels war einer der Verantwortlichen für die
Jüdische Kultusgemeinde, die von 1945 bis 1947 in Waldstadt bestand (in der
ehemaligen Flieger-Kaserne, spätere Rottal-Kaserne). Sie setzte sich aus
befreiten KZ-Opfern zusammen, die hier auf ihre Auswanderung nach Israel oder in
ein anderes Land warteten.
Am 6. Mai 2005 wurde ein Denkmal für die im Lager Pocking
umgekommenen und ermordeten jüdischen Säuglinge/Kinder eingeweiht. Nähere
Hinweise: hier
anklicken.
Pressebericht vom
30. April 2005.
Lage: Rechts der Bundesstraße 12 Passau-München bei
Waldstadt
Link: Website der
Stadt Pocking
Literatur: Israel Schwierz: Steinerne Zeugnisse S. 334f;
Anna E. Rosmus: Wintergrün. Labhard-Verlag 2000.
Saal an
der Donau (KEH, KZ-Friedhof)
Zum KZ-Friedhof in Saal an der Donau besteht eine Unterseite
(interner Link): hier anklicken
Straubing
(SR)
Zu den Friedhöfen in Straubing besteht eine Unterseite
(interner Link): hier anklicken
Wallersdorf
(DGF, KZ-Friedhof)
Zur Geschichte des Friedhofes: In Ganacker befand sich vom 21.
Februar bis zur "Evakuierung" im April 1945 das Außenlager Nr. 552
des Konzentrationslagers Flossenbürg. Die Zwangsarbeiter waren eingesetzt zum
Ausheben von Einmann-Erdlöchern und zur Beseitigung von Bombentrichtern auf dem
Flugplatzgelände Pilsting. Von den unter den katastrophalen Lebens- und
Arbeitsbedingungen Umgekommenen wurden nach Kriegsende 1945 in Wallersdorf 149
Personen beigesetzt. Im April 1957 wurden sie auf
den KZ-Ehrenfriedhof Flossenbürg umgebettet. Eine Gedenkstätte ist bis
heute in Wallersdorf erhalten.
Lage: Erreichbar von der Landshuter Straße in südwestlicher
Richtung (Richtung Ganacker): Ca. 700 m hinter dem Ortsschild Wallerdorf nach links in
einen geteerten Feldweg; nach ca. 500 m nach rechts in einen Feldweg, der nach
ca. 100 m links neben einer Kapelle endet. Hier befinden sich rechts und links
der Kapelle zwei Denkmale.
Link: Website der
Gemeinde Wallersdorf (Gewerbeverein)
Literatur: Israel Schwierz: Steinerne Zeugnisse S. 335;
Norbert Elmar Schmid: Fabriken des Todes: Ganacker und Plattendorf.
KZ-Außenkommandos und Todesmärsche. Deggendorfer Geschichtsblätter Heft 17
1996 S. 273-326.
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