Jahrestagungen von Alemannia Judaica Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft (Frühere und bestehende) Synagogen Übersicht: Jüdische Kulturdenkmale in der Region Bestehende jüdische Gemeinden in der Region
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Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde In Eschelbach bestand eine kleine jüdische Gemeinde bis zu
ihrer Auflösung im April 1877. Ihre Entstehung geht vermutlich in die Zeit des
17. Jahrhunderts zurück. Zur Geschichte des Betsaales/der Synagoge Eine kleine Synagoge
(Betsaal) war spätestens seit Anfang des 19. Jahrhunderts im Hintergebäude des
Hauses auf dem heutigen Grundstück Hirschhornstrasse 21 eingerichtet (im
sogenannten "Heiligenhof"). 1832 kaufte die jüdische Gemeinde unter ihrem
damaligen Vorsteher Jakob Ackermann zum Preis von 225 Gulden auch das Vordergebäude.
Dabei handelte es sich um ein einstöckiges Wohnhaus "unten im Dorf zwischen
Adam Ries und Bauer Georg Schaller" mit einem gewölbten Keller und einem hierzu
gehörigen 9 Ruthen (27 qm) großen Garten. In diesem Haus sollte ein Zimmer für
den Unterricht der jüdischen Kinder eingerichtet werden. Zugleich musste die
damals aus 13 jüdischen Haushaltungen bestehende Gemeinde ihre Synagoge gründlich
renovieren lassen, was einschließlich der Einrichtung des Unterrichtszimmers
nochmals 125 Gulden kostete. Da die Gemeinde freilich nach Angaben des damaligen
Bürgermeisters "bekanntlich notorisch arm" war, stand sie plötzlich vor einem
Schuldenberg, den sie nur zu einem geringen Teil mit eigenen Mitteln abtragen
konnte. Man erhoffte sich einen Großteil der restlichen Finanzierung über eine
Kollekte bei den israelitischen Gemeinden des Landes. Die Regierung des
damaligen Unterrheinkreises genehmigte Anfang November 1832 die Durchführung
einer solchen Kollekte, die freilich zur großen Enttäuschung der Eschelbacher
Gemeinde nur wenig erbrachte. Es blieben nach der Abrechnung des
Kollektenertrages 1834 Schulden in Höhe von 276 Gulden 3 Kreuzer. Das Geld
hatte Johann Hering aus Horrenberg ausgeliehen in der Hoffnung, es nach der
Durchführung der Kollekte wiederzubekommen. Das Eschelbacher Bürgermeisteramt
und die Regierung des Unterrheinkreises bemühten sich darum, wie der jüdischen
Gemeinde geholfen werden konnte. Schließlich gab es nach einem Beschluss der
Regierung des Unterrheinkreises vom 29. Juli 1834 nur die Lösung, zur
Sicherheit eines aufzunehmenden Kapitals bei persönlicher Haftbarkeit der
Mitglieder des Synagogenrates die Synagoge zum Unterpfand einzusetzen. Im Laufe
der Jahre scheinen die Schulden der jüdischen Gemeinde abgezahlt worden zu
sein.
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Literatur:
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