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Flonheim mit
Uffhofen und Bornheim (VG
Alzey-Land, Kreis Alzey-Worms)
Jüdische Geschichte / Synagoge
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english
version)
In Flonheim lebten Juden seit der Zeit Mitte des 17.
Jahrhunderts. Zur Gründung einer jüdischen Gemeinde kam es im 18.
Jahrhundert. Im 19. Jahrhundert wurden auch die in
Bornheim und Uffhofen lebenden jüdischen Familien der Flonheimer Gemeinde
angeschlossen.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie
folgt: in Flonheim: 1807 10 jüdische Familien, 1824 94, 1828 103
jüdische Einwohner, 1861 110 (6,2 % von insgesamt 1.769), 1880 80 (4,4 % von
1.801), 1895 48 (2,7 % von 1.786), 1905 59, 1910 65 (3,1 % von 1.823).
In Uffhofen lebten 1824 30 jüdische
Personen, 1830 nur noch 5, 1905 6, nach 1918 nur noch zwei jüdische Personen
(die beiden Schwestern Amalie und Johanette Althoff, die mit Futtermitteln und
Sämereien handelten, gest. 1924 beziehungsweise 1929 und beigesetzt im
jüdischen Friedhof Uffhofen).
Zur Entwicklung in Bornheim siehe
Informationen auf Unterseite.
Die jüdischen Haushaltsvorsteher verdienten ihren Lebensunterhalt als Kaufleute,
Vieh- und Pferdehändler sowie als Metzger.
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde eine Synagoge
(s.u.), eine Religionsschule, ein rituelles Bad und einen Friedhof.
Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war ein Lehrer angestellt,
der zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war (vgl. Ausschreibungstexte der
Stelle unten). Die Gemeinde gehörte zum
Rabbinat Alzey.
Um 1924, als noch 70 jüdische Gemeindeglieder gezählt wurden (3,9 % von
insgesamt etwa 1.800 Einwohnern), waren die Vorsteher der Gemeinde Isaac
Marx, Adolf Braun und Moritz Marx. Die damals sechs schulpflichtigen jüdischen
Kinder wurden durch den Lehrer A. Stern aus Alzey
unterrichtet. An jüdischen Vereinen gab es einen Wohltätigkeitsverein
(Chewra Kadischa, 1924/32 unter Leitung von Jacob Wolf). In Uffhofen wurden 1924
10 jüdische Einwohner gezählt. 1932 waren die Vorsteher Julius Braun (1. Vors.), Jacob Wolff
und Moritz Marx. Im Schuljahr 1931/32 erhielten 7 jüdische Kinder
Religionsunterricht.
Nach 1933 ist ein Teil der
jüdischen Gemeindeglieder (1933: 51 Personen) auf Grund der zunehmenden Entrechtung und der
Repressalien weggezogen beziehungsweise ausgewandert. Die verbliebenen
jüdischen Einwohner wurden bis September 1942 deportiert.
Von den in Flonheim geborenen und/oder
längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Alfred Althof (1928,
vgl. Kennkarte unten), Emilie Althoff (1874), Jacob Althof (1874), Karl Althof (1880), Margot
Althof (1924, vgl. Kennkarte unten), Rolf Althof (1931), Bernhard Behr (1892), Edith Behr (1924), Hermann
Behr (1894), Herta Behr (1922), Johanna Behr geb. Salomon (1895), Florina Braun geb. Dornhard
(1891), Herbert Braun (1933), Karoline Braun geb. Hayum (oder Heynne?, 1886), Ludwig Braun (1880),
Selma Braun geb. Löb (1895), Siegfried Braun (1900), Walter Braun (1932), Alma
Dornhard (1924), Katharina
Steinhardt geb. Meier (1862), Rosa Steinhardt (1870), Samuel Steinhardt (1858),
Isidor Strauß (1879), Arthur Voss (1885), Emil Voss (1878) Julius Voss (1877), Jakob Wolf
(1868).
Von den in Uffhofen geborenen und/oder
längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen ist in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Jenny Cahn geb. Althof
(1883).
Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
Aus der Geschichte der
jüdischen Lehrer
Ausschreibungen der Stelle des Religionslehrers / Vorbeters / Schochet 1889 /
1892 / 1893 / 1902 / 1904
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28. Oktober 1889:
"Vakanz. Rabbiner Dr. Rothschild in Alzey sucht für die Gemeinde
Flonheim (Rheinhessen) einen seminaristisch gebildeten Religionslehrer und
einen musikalische gebildeten Kantor. Jahresgehalt 500 Mark,
Schechita-Einkünfte angeblich mindestens 300 Mark. Nebenverdienst wie
gewöhnlich, auch Zeit und Gelegenheit, denselben durch Privatunterricht
in Schulfächern und Musik zu erhöhen." |
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Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 8. Juni 1892:
"Die hiesige Gemeinde sucht per sofort einen Religionslehrer, der
zugleich die Stelle eines Vorbeters und Schächters zu versehen hat. Fixum
600 Mark nebst freier Wohnung und Heizung. Nebeneinkommen durch die
Schechita etc. ca. 300 bis 400 Mark. Seminaristisch gebildete Bewerber
wollen sich an die unterzeichnete Stelle wenden. Vorstand in Flonheim,
Rheinhessen." |
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Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 6. Februar 1893:
"Die Religionslehrer-, Vorbeter- und Schochetstelle in hiesiger
Gemeinde ist sofort zu besetzen. Fixum bei freier Wohnung und Heizung 500
Mark. Schechita inklusive Nebenverdiensten beträgt 300 bis 400 Mark.
Unverheiratete, seminaristisch gebildete Bewerber wollen sich an
unterzeichnete Stelle wenden.
Vorstand in Flonheim. Rheinhessen." |
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Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 23. Juni 1902:
"Die Lehrer-, Vorbeter- und Schächterstelle in hiesiger Gemeinde
wird zur sofortigen, auch späteren Besetzung, ausgeschrieben. Gehalt Mark
500 nebst freier Wohnung und Heizung. Nebeneinkommen durch Schechitoh etc.
Mark 300.
Außerdem ist mit dieser Stelle die Erteilung des Religionsunterrichts
in der Nebengemeinde Nieder-Wiesen verbunden. Jährliches Honorar Mark
250. Seminaristisch gebildete, ledige Bewerber wollen ihre Gesuche an den
Unterzeichneten einsenden.
Flonheim (Rheinhessen), im Juni. J. Althoff." |
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Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 16. Mai 1904:
"Die Lehrer-, Vorbeter- und Schächterstelle in hiesiger Gemeinde
wird zur baldigen Besetzung ausgeschrieben. Gehalt Mark 500 nebst freier
Wohnung. Nebeneinkommen durch Schechitah Mark 300. Außerdem ist mit der
Stelle die Erteilung des Religionsunterrichts in der Neben-Gemeinde
Nieder-Wiesen verbunden. Jährliches Honorar Mark 250. Seminaristisch
gebildet, ledige Bewerber, wollen ihre Gesuche an den Unterzeichneten
einsenden.
Flonheim, Rheinhessen, 12. Mai. Isaac Althoff." |
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Anzeige
im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 11. März 1904: "Flonheim (Rheinhessen). Lehrer, Vorbeter und Schächter per
sofort. Gehalt Mark 500 nebst freier Wohnung und Heizung und ca. Mark 600
Nebeneinkommen." |
70. Geburtstag von Lehrer Markus
Kahn (in Hechtsheim 1931)
Anmerkung: Markus Kahn ist am 18.
Januar 1861 in Westerburg geboren,
besuchte 1874 bis 1876 die Präparandenschule in
Höchberg, dann bis 1879 das
israelitische Lehrerseminar in Würzburg. Nach
Abschluss der Ausbildung war er von 1879 bis 1882 Lehrer in
Schornsheim (mit Niedersaulheim und
Udenheim), 1882 Lehrer in Flonheim, anschließend Lehrer in
Rimbach, dann
Külsheim; von ca. 1896 bis 1911 Lehrer in
Bernkastel, und von 1911 bis 1931 Lehrer
in Hechtsheim.
Artikel
im "Mitteilungsblatt des Landesverbandes der Israelitischen
Religionsgemeinden in Hessen" Nr. 1 1931: "Hechtsheim
(in Rheinhessen). Am 18. Januar 1931 kann Herr Lehrer M. Kahn, der seit 20
Jahren in der hiesigen Gemeinde als Lehrer, Vorbeter und Schochet tätig ist,
seinen 70. Geburtstag feiern. Herr Kahn ist am 18. Januar 1861 in
Westerburg, Provinz Hessen Nassau,
geboren, fand als dreizehnjähriger Jüngling Aufnahme in der israelitischen
Präparandenschule zu Höchberg bei
Würzburg und trat nach zweieinhalbjähriger Vorbildung in dieser
Präparandie in das Israelitische Lehrerseminar
in Würzburg ein. Als er im Jahre 1879 diese Lehrerbildungsanstalt
verließ, fand er sofort Anstellung in der damals starken israelitischen
Gemeinde Schornsheim, Rabbinats
Bezirk Alzey. Von hier aus erteilte er auch den Religionsunterricht in
Nieder-Saulheim und Udenheim.
Nach drei Jahren siedelte er nach Flonheim bei Alzey über und fand
dann eine umfangreiche Tätigkeit in Rimbach
im Odenwald. Nach sechsjähriger Tätigkeit in dieser Gemeinde fand er eine
Anstellung in Külsheim, Rabbinat Mosbach in Baden. Nach einer
weiteren Amtstätigkeit von zwölfeinhalb Jahren in
Bernkastel an der Mosel wurde Herr
Kahn, wie oben erwähnt nach Hechtsheim
berufen. Neben seinen Hechtsheimer Obliegenheiten versieht Herr Kahn auch
die Unterrichts- und Schächter-Tätigkeit in
Ebersheim-Harxheim, Hahnheim,
Bodenheim,
Undenheim und
Schornsheim. Seit über 50 Jahren ist
so Herr Lehrer Kahn im Dienste jüdische Gemeinden tätig, hat hunderte von
jüdischen Kindern in den Lehren des Judentums unterwiesen, hat manche
Gemeinde als Sch'liach Zibbur (Vorbeter) im Gebet vereint und als
gewissenhafter Schächter der Erfüllung dieser heiligen Aufgabe gedient. Er
hat sich in seinen alten Tagen auch noch unserem Landesverband der
israelitischen Religionsgemeinen Hessens zur Verfügung gestellt und hat die
beschwerlichsten Wege in Nachbargemeinden zwecks Ausübung seiner
Berufstätigkeit nicht gescheut. Wir sprechen Herrn Kahn unsere Glückwünsche
zu seinem Jubeltage aus und wünschen ihm in Gesundheit und weiterer rüstiger
Schaffenskraft: ad meoh weesrimm schonoh." (= alles Gute bis 120
Jahre). |
Berichte zu
einzelnen Personen aus der Gemeinde
Mord an der Haushälterin des Handelsmannes Kapp (1878)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 6. Februar 1878:
"Alzey, 31. Januar (1878). Vorgestern Abend wurde in dem benachbarten
Flonheim die zweiunddreißig Jahre alte Haushälterin des jüdischen
Handelsmannes Kapp ermordet. Der Vorgang war, soweit er bis jetzt
festgestellt werden konnte, folgender: Abends zwischen 8 und 9 Uhr kam ein
Mann von Uffhofen, um den Kapp zu so später Stunde noch zu sprechen. Die
Haushälterin weckte den alten Mann, der sich im Nebenzimmer bereits zur
Ruhe begeben hatte, nunmehr leicht bekleidet erschien und nach dem Begehr
fragte. Der Ankömmling drückte dem Kapp sein Bedauern darüber aus, dass
er den fälligen Termin seiner Schuld an ihn nicht einhalten könne,
worauf ihn Kapp beruhigt haben soll. In dem Augenblicke trat ein zweiter
Uffhofener in die Stube, der eine fällige Schuldsumme auf den Tisch
zahlte, zu der einen noch fehlenden Taler zuzulegen der erste Ankömmling
Miene macht. Stattdessen aber führte er plötzlich gegen den gerade
quittierenden Kapp einen furchtbaren Schlag von hinten, sodass dieser vom
Stuhle herab gegen ein anderes Möbel fuhr. Zu gleicher Zeit fiel durch
die Wucht des Angriffs die Lampe vom Tisch, ohne dass die nunmehr eingetretene
Dunkelheit den anderen Uffhofer hinderte, der Haushälterin, die von ihrem
Spinnrad erschrocken aufgesprungen war, vermutlich mittels eines
Bandmessers oder Hirschfängers einen furchtbaren Hieb in den Hals zu
versetzen. Das Röcheln des in den letzten Zügen liegenden Mädchens zog
die Aufmerksamkeit einer zufällig vorübergehenden Lauffrau auf sich,
welche die Insassen des in der Nähe befindlichen Wirtshauses von dem
Gehörten in Kenntnis setzte. Als diese die von innen verriegelte Tür
Kapps eingetreten hatten, sprang einer der Täter, die allgemeine
Konsternierung benutzend heraus und entkam, obwohl er einmal in die Knie
stürzte. Er war jedoch erkannt worden und zwar als Adjunkt und
Kirchenvorstandsmitglied seines Gemeinde. Kapp wurde ins Leben
zurückgerufen. Alsbald setzte man den Verbrechern nach, von denen man den
Einen in seiner Wohnung, den andern im Wirtshaus zu Uffhofen traf, wo er
sich bei einer Kotelett und einem Kännchen Schnaps zu erholen gedachte.
Nur mit Mühe konnte ein Lynchverfahren von den Mördern abgehalten
werden, die sofort nach Flonheim und gestern von dort in Ketten nach Alzey
abgeliefert wurden. Die Kleider des Einen zeigten feuchte Stellen, an
denen vermutlich Blut weggewischt worden war; die des Anderen der sich
verdächtiger Weise in seinen Sonntagsstaat geworfen hatte, konnten so
wenig, wie das Mordinstrument bisher aufgefunden werden. An dem Knie des
Gestürzten zeigten sich Sugillationen, die das Leugnen seiner Identität
überflüssig machten. Die Sektion der Haushälterin wurde durch Dr. med.
Weber von Alzey ausgeführt; die Leiche derselben durch Herrn Rabbiner Dr.
Rothschild von dort alsbald bestattet. Halb Alzey, vornehmlich aber die
liebe Jugend, empfing mit Rufen und Pfeifen die gestern Abend
eingebrachten Verbrecher." |
Zum Tod von Clara Marx, Frau des Gemeindevorstehers
Marx (1921)
Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 31.
März 1921: "Flonheim. Schon wieder hat der Tod in unserer
kleinen jüdischen Gemeinde ein Opfer gefordert. Frau Clara Marx,
die Gattin unseres Vorstehers, ist einer tückischen, durch die Grippe
verursachten Krankheit erlegen. Mit der Heimgegangenen betrauert die
hiesige Judenschaft eine jener Frauen, die dem Judentum nur Ehre machen.
So war denn auch der Leichenzug ein überaus großer und eindrucksvoller,
und mit Recht hat Rabbiner Dr. Lewit aus Alzey
darauf hingewiesen, dass wieder eine Zierde des Judentums uns verlassen
hat.
Frau Clara Marx hat im Leben so manche Not lindern helfen, so manchem
Armen Gutes getan, immer in der Stille, ungenannt und ungesehen, und darin
gerade lag das Große, echt Jüdische.
Ihr Andenken wird nie erlöschen, solange Juden hier wohnen und in ihrem
Sinne weiter wirken." |
Kennkarten
aus der NS-Zeit |
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Am 23. Juli 1938 wurde
durch den Reichsminister des Innern für bestimmte Gruppen von
Staatsangehörigen des Deutschen Reiches die Kennkartenpflicht
eingeführt. Die Kennkarten jüdischer Personen waren mit einem großen
Buchstaben "J" gekennzeichnet. Wer als "jüdisch"
galt, hatte das Reichsgesetzblatt vom 14. November 1935 ("Erste
Verordnung zum Reichsbürgergesetz") bestimmt.
Hinweis: für die nachfolgenden Kennkarten ist die Quelle: Zentralarchiv
zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland: Bestände:
Personenstandsregister: Archivaliensammlung Frankfurt: Abteilung IV:
Kennkarten, Mainz 1939" http://www.uni-heidelberg.de/institute/sonst/aj/STANDREG/FFM1/117-152.htm.
Anfragen bitte gegebenenfalls an zentralarchiv@uni-hd.de |
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Kennkarten
zu Personen,
die in Flonheim geboren sind |
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KK (Mainz 1939) für
Alfred Althof (geb. 23. Februar 1928 in Flonheim),
später wohnhaft in Mainz und Flonheim, am 30. September 1942
ab Darmstadt vermutlich nach Treblinka deportiert und
umgekommen |
KK (Mainz 1939) für Margot
Althof (geb. 30. Juni 1929 in Flonheim),
später wohnhaft in Mainz, am 30. September 1942 ab Darmstadt
vermutlich nach Treblinka deportiert und umgekommen |
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Zur Geschichte der Synagoge
Eine Synagoge wurde um 1786 erbaut. Es zeigt
charakteristische (barocke) Stilelemente. Sie blieb 150 Jahre lang Mittelpunkt
des jüdischen Gemeindelebens in Flonheim.
1927 wurde die Synagoge nochmals renoviert und im September dieses Jahres
neu eingeweiht.
In der NS-Zeit wurde die Synagoge bereits 1936 schwer geschändet. Die
Inneneinrichtung wurde dabei durch Brandstiftung vollkommen zerstört. Die
Torarollen wurden gestohlen. Die jüdischen Familien stellten das Gebäude
wieder her. Beim Novemberpogrom 1938 erfolgt die erneute Demolierung der
Inneneinrichtung. Auf Grund der engen Bebauung erfolgte keine erneute
Brandstiftung.
Nach 1945 wurde das Gebäude an einen Landwirt in der Nachbarschaft
verkauft, der es für landwirtschaftliche Zwecke (Scheune und Fasslager)
verwendete.
1979 wurde das Gebäude abgebrochen. Das Denkmalsamt interessierte sich
erst für das Gebäude, nachdem die Abbruchgenehmigung bereits erteilt war. Nur
das barocke Eingangsportal blieb erhalten und wurde in eine Mauer des
Wirtschaftsgebäudes im Hof erhalten.
Adresse/Standort der Synagoge: Langgasse 14 / Ecke
Drehergasse
Fotos
Die ehemalige
Synagoge
vor dem Abbruch 1979 |
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Blick auf die Ostfassade -
zwischen
den beiden Rundbogenfenstern
war der Toraschrein |
Blick auf das Gebäude
von
Norden |
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Eingangsportal der
ehemaligen
Synagoge |
Blick von Innen nach Osten -
Fenster wie oben |
Umlaufender Fries
im Betsaal |
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Rechts: das Eingangsportal
der ehemaligen Synagoge
im Sommer 2010 |
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Dieses - von Michael Ohmsen
erstellte -
Foto auch in hochauflösender Qualität
(Quelle: Fotoseite von
Michael Ohmsen) |
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Paul Arnsberg: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Anfang -
Untergang - Neubeginn. 1971. Bd. I S. 180-181. |
| Pinkas Hakehillot: Encyclopedia of Jewish
Communities from their foundation till after the Holocaust. Germany Volume
III: Hesse - Hesse-Nassau - Frankfurt. Hg. von Yad Vashem 1992
(hebräisch) S. 283. |
| Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz/Staatliches Konservatoramt
des Saarlandes/ Synagogue Memorial Jerusalem (Hg.): "...und dies
ist die Pforte des Himmels". Synagogen in Rheinland-Pfalz und dem
Saarland. Mainz 2005. S. 150-152 (mit weiteren Literaturangaben).
|
Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the
Holocaust".
First published in 2001 by NEW
YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad
Vashem Jerusalem, Israel.
Flonheim Hesse. Jews were
living there by 1650, the community numbering 110 (6 % of the total) in 1861 and
51 (3 %) in 1933. Nazis looted Jewish homes and vandalized the synagogue on Kristallnacht
(9-10 November 1938), after which most of the remaining Jews emigrated.
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