Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Herrnsheim (Stadt Worms) 
Jüdischer Friedhof 
   

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde               
    
Siehe Seite zur Synagoge in Herrnsheim (interner Link)        
    
    
Zur Geschichte des Friedhofes             
    
Der Friedhof wurde zu Beginn des 18. Jahrhunderts angelegt. Auf dem Friedhof wurden auch jüdische Verstorbene aus Abenheim beigesetzt. Bis in die 1930er-Jahre wurden auf ihm Beisetzungen vorgenommen. Die Friedhofsfläche umfasst insgesamt 31,57 ar. Der Friedhof ist gegliedert in einen alten und einen neuen Teil. Im neuen Teil sind nur zwei Grabreihen belegt - der größte Teil der Fläche blieb unbelegt. Im alten Teil ist in den vergangenen Jahren von der durch die Flurbereinigungen aufgeschütteten Flächen sehr viel Erde eingeschwemmt worden, sodass ein großer Teil der Grabsteine nur noch teilweise aus dem Boden ragt. 
    
    
Aus der Geschichte des Friedhofes   
Schändung des Friedhofes (1931)  
  

Artikel im "Israelitischen Familienblatt" vom 10. April 1931 (im Artikel links wird falsch Herresheim statt Herrnsheim geschrieben):
"Friedhofschändungen ohne Ende! Neue Untaten in Grünstadt und Herrnsheim.
Das Entsetzen, dass die ungeheure Serie von 100 Friedhofschändungen nicht nur innerhalb des deutschen Judentums, sondern innerhalb des gesamten deutschen Kulturkreises hervorgerufen hat, konnte diejenigen Elemente, die einer sinnlosen Wut durch solche Verbrechen Ausdruck geben, nicht abhalten, in ihrem verabscheuungswürdigen Tun fortzufahren. Seitdem wir die 100. Friedhofschändung mitteilen mussten, haben sich wiederum zwei neue Schändungen jüdischer Friedhöfe zugetragen. Die eine betrifft den jüdischen Friedhof in Grünstadt in der Pfalz, der schon vor nicht allzu langer Zeit Gegenstand einer solchen Untat war. Wiederum wurden auf diesem Friedhof zwei Grabsteine umgelegt und auch sonst Steine besudelt und beschädigt. Der Vorstand der dortigen israelitischen Gemeinde hat sofort nach der Entdeckung die Polizei verständigt, die die notwendigen Schritte zur Aufhellung der Tat unternommen hat. Es ist leider bis jetzt noch nicht gelungen, die Täter zu entdecken.
Nicht weit von diesem Orte, nämlich in der hessischen Pfalz, ist ebenfalls eine Friedhofschändung zu verzeichnen, die sogar einen noch weit größeren Umfang angenommen hat. Auf dem jüdischen Friedhof in Herrnsheim bei Worms wurden etwa zehn Grabsteine umgeworfen und beschädigt. In Herrnsheim wohnen zur Zeit nur noch zwei jüdische Familien, in dem benachbarten Abenheim, dass diesen Friedhof ebenfalls mit benutzt, wohnt nur noch eine Familie. Die Nachforschungen nach den Tätern wurden durch Beamte der Landeskriminalstelle sofort aufgenommen, jedoch ist eine Aufklärung leider noch nicht gelungen."  
  
Hermsheim Israelit 16041931.jpg (32826 Byte)Meldung in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 16. April 1931: "Der jüdischer Friedhof in Herrnsheim (für Hermsheim) bei Worms wurde geschändet. Wie jetzt polizeilich festgestellt wurde, hat ein Betrunkener diese Übeltat ausgeführt, sodass hier ein politischer Hintergrund nicht vorliegt."    

     
     
Lage des Friedhofes
 
    
Der Friedhof liegt etwa 500 m nördlich des Stadtteiles rechts der "Abenheimer Landstraße" 
   
   
Fotos 

Der Friedhof im Sommer 2005
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 2.8.2005)
Herrnsheim Friedhof 110.jpg (58616 Byte) Herrnsheim Friedhof 109.jpg (82722 Byte) Herrnsheim Friedhof 108.jpg (81860 Byte)
Blick auf den Friedhof   Das Eingangstor    Gräber des 20. Jahrhunderts auf 
der großen, weitgehend 
unbelegten Erweiterungsfläche   
    
     
Herrnsheim Friedhof 106.jpg (92421 Byte) Herrnsheim Friedhof 105.jpg (91769 Byte) Herrnsheim Friedhof 101.jpg (88211 Byte)
Ansichten des alten Teiles - durch die von der Fläche der Flurbereinigungsaufschüttung zugeschwemmte Erde 
ragen die meisten Grabsteine nur teilweise aus dem Boden.  
 
Herrnsheim Friedhof 104.jpg (90411 Byte) Herrnsheim Friedhof 100.jpg (77774 Byte) Herrnsheim Friedhof 103.jpg (76608 Byte)
  Einzelne Grabsteine, der rechte von 1721/22   
   
Herrnsheim Friedhof 102.jpg (82291 Byte) Herrnsheim Friedhof 107.jpg (59077 Byte)   
  Grabstein für David Scheuer 
(1821-1908)  
  
     
Der Friedhof im Sommer 2011 
(Fotos von Michael Ohmsen; Aufnahmen Anfang Juli 2011; 
vgl. Website von M. Ohmsen mit Fotoseiten zu Worms und Stadtteilen
Der Friedhof präsentiert sich in sehr schlecht gepflegtem Zustand
 
Herrnsheim Friedhof 212.jpg (277706 Byte) Herrnsheim Friedhof 213.jpg (272074 Byte)  
Das Eingangstor Teilansicht, rechts das Eingangstor  
     
Herrnsheim Friedhof 210.jpg (366838 Byte) Herrnsheim Friedhof 211.jpg (360959 Byte)  
Teilansichten des Friedhofes  
     

  
  
Einzelne Presseberichte   

Juni 2011: Führung auf den Spuren der jüdischen Geschichte in Herrnsheim  
Artikel im "Nibelungen-Kurier" vom 21. Juni 2011 (Artikel): "Jüdisches Herrnsheim als Thema
Gut besuchter Pfingstspaziergang der Herrnsheimer SPD führt zum jüdischen Friedhof 

Das jüdische Herrnsheim hat der Ortsverein der Herrnsheimer SPD zu seinem Thema des diesjährigen Pfingstspaziergangs gemacht. Damit hatten die Genossen auch das Interesse der Bürgerinnen und Bürger geweckt. 
Zahlreiche Teilnehmer, unter ihnen der Wormser SPD-Chef Jens Guth, kamen zum Storchenturm im Herrnsheimer Sportplatzpark, von wo aus die Führung durch den Ort startete. Fundierte Informationen bekamen die Teilnehmer, die die Tour in zwei Gruppen absolvierten von Karin Kissel und Heide Denig, beide Gästeführerinnen der Wormser Tourist-Information...."   
  
  

           
            

Links und Literatur

Links:  

bulletWebsite der Stadt Worms      
bulletZur Seite über die Synagoge in Herrnsheim  (interner Link)  
bulletFotos zum jüdischen Friedhof Herrnsheim auch in der Website von Stefan Haas:  https://www.blitzlichtkabinett.de/friedhöfe/friedhöfe-in-rlp-ii/ 

Literatur:  

bulletLandesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz/Staatliches Konservatoramt des Saarlandes/ Synagogue Memorial Jerusalem (Hg.): "...und dies ist die Pforte des Himmels". Synagogen in Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Mainz 2005. S. 406 (mit weiteren Literaturangaben)  

     
      

                   
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Stand: 06. Oktober 2024