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Friedhöfe in der Region"
Hohenems (Land Vorarlberg,
Österreich)
Jüdischer Friedhof
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
siehe Seite zur Synagoge in
Hohenems (interner Link)
Zur Geschichte des jüdischen Friedhofes
Seit 1617 beziehungsweise 1632 konnte sich in Hohenems eine jüdische Gemeinde entwickeln. Es war
die einzige Gemeinde im Gebiet des Bodensees, wo sich Juden der "Medinat
Bodase" - abgesehen von vorübergehenden Vertreibungen in der 2. Hälfte
des 17. Jahrhunderts - dauerhaft aufhalten konnten.
Schon der erste Schutzbrief der Hohenemser Juden aus dem Jahre 1617 erlaubte ihnen die Anlage eines Friedhofes am südlichen Stadtrand, eingebettet in den steilen Abhang des "Schwefelberges". Ursprünglich bestand er nur aus einem kleinen Feld im oberen Teil der heutigen Anlage. Später wurde der Friedhof mehrmals erweitert. Die ältesten Steine datieren aus dem 18. Jahrhundert, jedoch stammt der größte Teil der Gräber aus dem 19. Jahrhundert. Der Friedhof ist noch heute in Betrieb und zählt ca. erhaltene 320 Gräber. Während der Zweiten Weltkrieges wurde der Friedhof, als Besitz der Israelitischen Kultusgemeinde Hohenems, von der nationalsozialistischen Gemeindeverwaltung beschlagnahmt und "arisiert". 1945 gab es sogar Überlegungen, ihn zu beseitigen. Nach Kriegsende wurde er an die Israelitische Kultusgemeinde zurückerstattet. Heute ist er im Besitz eines Schweizer Vereins der Nachkommen der jüdischen Familien von Hohenems.
Mehrfach wurde der Friedhof in den vergangenen Jahren geschändet (zuletzt Juni
2012 und Oktober 2015, siehe Pressemitteilungen unten). 2014 bis 2017 wurde der
Friedhof umfassend saniert.
Hinweise zum Besuch des Friedhofes
Der Friedhof ist nur mit Schlüssel zugänglich. Dieser ist beim
Jüdischen Museum Hohenems gegen Hinterlegung eines Ausweises oder eines Depots
von 20 € erhältlich. Das jüdische Museum Hohenems verfügt auch über
eine Datenbank "Jüdischer Friedhof Hohenems". Diese
enthält die Inschriften sowie die kunsthistorische Beschreibung und die
fotografische Dokumentation aller Grabsteine des Jüdischen Friedhofs in
Hohenems.
Die Lage des Friedhofes
Römerstraße 15 in Hohenems
Link zu den Google-Maps
(der Pfeil markiert die Lage des Friedhofes)
Größere Kartenansicht
Fotos
(Fotos der Zeilen 1-3: Peet Lenel, St. Gallen)
Für die Informationen, Karten und Fotos herzlichen Dank an Peet
Lenel, St. Gallen (www.lenel.ch)! Auch die
Seite zu den Friedhöfen in St. Gallen wurde
unter Mithilfe von Peet Lenel erstellt.
Pressemitteilungen zum jüdischen Friedhof
Schändung des
Friedhofes im Juni 2012 |
Pressemitteilung vom 4. Juni 2012: Vandalismus auf jüdischem Friedhof
In der Nacht auf Sonntag haben unbekannte Täter auf dem jüdischen Friedhof in Hohenems fünf Grabsteine umgestoßen, zwei davon zerbrachen dabei. Außerdem sollen die Täter bei einem Zeltfest Bänke umgeworfen und Senf und Ketchup verschmiert haben.
Die Polizei geht davon aus, dass es sich bei beiden Beschädigungen um dieselben Täter handelt, da sich das Zeltfest in unmittelbarer Nähe zum jüdischen Friedhof befindet. Die Täter dürften über eine niedrige Mauer des abgesperrten Friedhofs in das Innere gelangt sein. Dort warfen sie fünf Grabsteine in einer Reihe um. Die Höhe des Schadens ist derzeit nicht bekannt. Der jüdische Friedhof am Rand der Stadt Hohenems steht seit 1967 unter Denkmalschutz.
Die Polizei Hohenems bittet um Hinweise (Tel.Nr. 059133/8142100). |
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Oktober 2014:
Der Friedhof wird restauriert
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Artikel in vorarlberg.orf.at vom 20. Oktober
2014: "Jüdischer Friedhof wird restauriert
Der Jüdische Friedhof in Hohenems wird bis Juli 2017 einer Restaurierung
unterzogen. Erstmals kommen damit die Gelder aus dem Nationalfonds zur
Instandsetzung der jüdischen Friedhöfe in Österreich zum Einsatz: Die Hälfte
der Kosten in Höhe von 250.000 Euro trägt der Fonds.
Pünktlich zum 400-jährigen Jubiläum wird der jüdische Friedhof wieder in
neuem Glanz erstrahlen. Geplant ist, Friedhofsmauer, Grabstätten und
Einsegnungshalle zu restaurieren. Die Kosten von 250.000 Euro stammen zur
Hälfte aus dem 2011 gegründeten Nationalfonds. Die andere Hälfte muss der
Verein zur Erhaltung des Jüdischen Friedhofs in Hohenems aufbringen. Ein
Teil stammt aus Eigenmitteln und Eigenleistungen des Vereins, der andere
Teil setzt sich aus Förderungen von Stadt, Land und Bundesdenkmalamt sowie
privaten Spenden zusammen. Nur die wichtigsten und notwendigsten Arbeiten
sollen zu Beginn durchgeführt werden, sagt Johannes Inama, Aktuar des
Trägervereins des Jüdischen Friedhofs, auf einer Pressekonferenz am Montag.
Die Friedhofsmauer zähle dazu: Sie sei durch Sanierungsarbeiten mit falschen
Materialien in Mitleidenschaft gezogen worden.
Kompliziertes Verfahren. Dass der jüdische Friedhof der erste seiner
Art ist, der Gelder aus dem Nationalfonds bekommt, führen Inama und
Architekt Reinhard Rinderer auf die schwierigen Förderansuchen zurück. So
sei eine Voraussetzung, dass die Gemeinde 20 Jahre für die Pflege und
Erhaltung des jeweiligen Objekts aufkomme. Der jüdische Friedhof in Hohenems
wurde 1617 gegründet. Rund 500 Gräber und 370 Grabsteine befinden sich auf
dem Gelände. Die ältesten davon stammen aus dem 18. Jahrhundert. Seit 1954
kümmert sich ein Verein um die Erhaltung des jüdischen Friedhofs. Der
Nationalfonds zur Instandsetzung der jüdischen Friedhöfe in Österreich geht
auf das 'Washingtoner Abkommen' zurück, das die österreichische
Bundesregierung 2001 mit der US-Regierung unterzeichnet hat. Österreich
verpflichtet sich darin neben der Restitution und Entschädigung von Opfern
des Nationalsozialismus zur Erhaltung jüdischer Friedhöfe."
Link zum
Artikel |
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Schändung des
Friedhofes im Oktober 2015 - Ein Jugendlicher gesteht die
Tat |
Pressemitteilung vom 29. Oktober 2015:
"Hohenems: Jugendlicher gesteht Schändung von Friedhöfen in Vorarlberg
Ein Jugendlicher gesteht die Schändung eines jüdischen und islamischen Friedhofs in Vorarlberg. Die Polizei hat bei dem 17-Jährigen zu Hause Beweisgegenstände gefunden und ihn festgenommen. Die Polizei wurde wegen rechtsradikalen Nachrichten auf einer sozialen Plattform im Internet auf den jungen Mann aufmerksam. Bei der Vernehmung gestand der Jugendliche, neben den Friedhöfen auch ein Flüchtlingsheim, ein jüdisches Museum und weitere Gebäude mit antisemitischen Sprüchen und rechtsradikalen Symbolen und Parolen beschmiert zu haben. Der 17-Jährige wurde unter anderem wegen Verstosses gegen das Verbotsgesetz und schwerer Sachbeschädigung angezeigt." |
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Januar 2016:
Ausstellung zum jüdischen Friedhof
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Ausstellung:
Susan Philipsz Night and Fog. Kunsthaus Bregenz und Jüdischer Friedhof
Hohenems
Susan Philipsz - Night and Fog ist eine Ausstellung des Kunsthaus Bregenz an
zwei Orten in Kooperation mit dem Jüdischen Museum Hohenems.
Eröffnung der Ausstellung im Kunsthaus Bregenz am Freitag, 29. Januar
2016, 19 Uhr
Es sprechen Thomas D. Trummer, Direktor Kunsthaus Bregenz, Rudolf
Sagmeister, Kurator Kunsthaus Bregenz, Die Künstlerin Susan Philipsz
wird anwesend sein. Karl-Tizian-Platz, 6901 Bregenz
Eröffnung der Soundinstallation auf dem Jüdischen Friedhof Hohenems.
Sonntag, 31. Januar 2016, 11 Uhr.
Es sprechen Hanno Loewy, Direktor Jüdisches Museum Hohenems, Thomas D.
Trummer, Direktor Kunsthaus Bregenz, Römerstr. 15, 6845 Hohenems, Parkplatz:
Friedhof oder Spar Schwefel Im Anschluss im Jüdischen Museum Hohenems,
Schweizer Str. 5 Ab 11.45 Uhr im Museumscafé: Aufwärmen mit Suppe und
Punsch 13.00 Uhr im Dachgeschoss: Gespräch mit der Künstlerin
Susan Philipsz
Ausstellung: "Ich habe mich in meinem Projekt von der natürlichen
Atmosphäre der Örtlichkeit inspirieren lassen und möchte darüber hinaus auch
die Geschichte der Region erforschen. Im Kunsthaus Bregenz möchte ich
Aspekte wie Verschwinden, Undeutlichkeit und Abwesenheit thematisieren und
das Ambiente des Ortes mit einer tieferen geschichtlichen Perspektive
verbinden." Susan Philipsz
Die Schottin Susan Philipsz gehört zu den herausragenden Künstler/innen der
Gegenwart. Ihre Soundinstallationen auf der Documenta in Kassel, im
Guggenheim Museum New York oder in der Tate Gallery in London nähern sich
immer wieder den Beziehungen zwischen Trauer, Erinnerung und Trauma an. 1955
versuchte Alain Resnais in seinem Dokumentarfilm Nacht und Nebel, die
Deportationen in die Lager Auschwitz und Majdanek zu rekonstruieren. Susan
Philipsz zerlegt für das Kunsthaus Bregenz die von Hanns Eislers komponierte
Filmmusik in die einzelnen Stimmen der Instrumente. Eine der Stimmen
erklingt auf dem Jüdischen Friedhof in Hohenems, der bald 400 Jahre ein "Ort
des Lebens" und der Erinnerung ist. 1938 fand hier für den in Dachau
ermordeten Louis Weil die letzte Beerdigung bis 1945 statt, bevor die
letzten noch hier lebenden Mitglieder der Gemeinde deportiert wurden. Doch
auch heute ist der Friedhof ein "Ort des Lebens" und noch immer finden
Beerdigungen statt. Getragen wird der Friedhof vom Verein zum Erhalt des
Jüdischen Friedhofs Hohenems. |
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August 2024:
Langjähriges Engagement für den
jüdischen Friedhof - neue Publikation |
Artikel in orf.at vom 13. August 2024: "HOHENEMS.
Jüdischer Friedhof: Ein Ort für die Ewigkeit
Der Jüdische Friedhof in Hohenems ist ein Ort für die Ewigkeit. Heute ist er
weitgehend saniert, doch das war schon anders, erzählt Ada Rinderer.
Gemeinsam mit ihrem Mann Reinhard hat sie die Restaurierung des Friedhofs
und der Synagoge in die Hand genommen.
'Ich bin ziemlich genau vor 30 Jahren im Juni 1994 nach Vorarlberg gekommen
aus Israel. Und als ersten wichtigen Ort habe ich dann Hohenems besucht',
beschreibt Ada Rinderer. Zwei Projekte beziehungsweise Objekte hätten sie
hier ein bisschen schockiert, erzählt sie: die Synagoge und die Friedhofe.
Ihr Zustand sei sehr schlecht gewesen, beschreibt sie. Gemeinsam mit ihrem
Ehemann Reinhard – sie sind beide Architekten – hat sie mit dem Wiederaufbau
begonnen. Die Synagoge wurde renoviert – und in Folge auch der Friedhof. 'Es
ist eine einmalige Kultstätte in Vorarlberg', betont Reinhard Rinderer. 'Da
gehört es sich einfach, dass man es möglich macht, dass man mit Engagement
gemeinsam mit der öffentlichen Hand diesen Friedhof erhalten kann', meint
er.
Friedhof seit 1967 unter Denkmalschutz. Im Jahr 1617 nahm Graf Caspar
von Hohenems zwölf jüdische Familien in seiner Grafschaft auf. Er wies ihnen
dabei auch ein Stück Land im sogenannten Schwefel als Friedhof zu. Dieser
Friedhof wurde 1938 'arisiert', im Herbst 1938 kam es zu
nationalsozialistischen Friedhofsschändungen, komplett zerstört wurde der
Friedhof aber nicht. Seit 1967 steht er unter Denkmalschutz, ein Schweizer
Verein kümmert sich um sein Weiterbestehen. 'Für die Nachkommen ist es ein
sehr, sehr besonderer Ort', sagt Raphael Einetter vom Verein zur Erhaltung
des Jüdischen Friedhofs. 'Es sind doch einfach die Gräber ihrer Ahnen, oft
mehrere Generationen zurück. Sie kannten diese Personen nie – und doch haben
sie einen Bezug zu diesem Ort, zu dieser Person, die eben hier für die
Ewigkeit begraben liegt', erklärt er.
Sanierung der Grabsteine in Arbeit. In den vergangenen Jahren hat das
Jüdische Museum Hohenems eine detaillierte Vermessung des Friedhofs
erstellt, kürzlich wurde auch ein Buch herausgebracht. Die Sanierung der
Grabsteine bleibt 'work in progress'. 'Die Gräber werden nur restauriert,
das heißt, es wird nichts rekonstruiert', betont Restaurator Patrick
Jürgens. 'Alles, was verwittert ist, nicht mehr da ist, bleibt auch so
verwittert. Es wird praktisch nur der Verfall verlangsamt und im besten Fall
gestoppt', erklärt er."
Link zum Artikel
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
 | Aron Tänzer: Der israelitische Friedhof in Hohenems.
Separat-Abdruck aus der demnächst erscheinenden "Geschichte der Juden
in Hohenems". Hohenems (Selbstverlag des Verfassers) 1901, 45 S.,
1 Faltplan. Enthält: Belegungsliste, Belegungsplan: Hohenems |
 | Aron Tänzer: Die Geschichte der Juden in Hohenems und im übrigen
Vorarlberg, Meran 1905, XXXV, 802 S., 3 Pläne. [Unveränderter
Nachdruck, Bregenz 1982, IV, IV, XXXV, 839 S., 3 Pläne.
Vorworte: Fritz Tänzer und Otto Amann, Nachruf: Rabbiner Dr. (Heinemann)
Auerbach, Anhang: Karl Heinz Burmeister: Die Juden in Vorarlberg im
Mittelalter, Norbert Peter: Die Hohenemser Judengemeinde im Spiegel
antisemitischer Beschuldigungen]. Enthält: Belegungsliste: Hohenems |
 | Beit Hachaim: Haus des Lebens. Der jüdische Friedhof in Hohenems. Mit
Fotografien von Arno Gisinger, Eva Grabherr (Hg.). Katalog der
Ausstellung im Jüdischen Museum von Hohenems vom 30. April bis 12. Juli
1992. Hohenems. Jüdisches Museum. 1992. 64 S. |
 | Bernhard Purin: Der Hohenemser Judenfriedhof im 17. und 18.
Jahrhundert. in: Montfort 3/4 1989 S. 232-238. |
 | Lothar Rothschild: Der jüdische Friedhof in Hohenems, in: Montfort
3 1967. |
 | Heimat Diaspora. Das jüdische Museum Hohenems. Hg. Hanno
Loewy.
Bucher Verlag, Broschur, 17x24 cm, 384 Seiten. Zahlreiche farbige und s/w
Abbildungen, € 29,80 (A) (D), CHF 48.- ISBN
978-3-902612-68-7
englische Ausgabe: At Home: Diaspora. The Jewish Museum Hohenems.
Beides erhältlich im Jüdischen Museum Hohenems und in Ihrer
Buchhandlung!
Das Jüdische Museum Hohenems erzählt von einer exemplarischen - und doch
ganz besonderen - jüdischen Gemeinde. In ihrer Geschichte verdichten sich
die Motive europäisch-jüdischer Erfahrung auf eigenwillige Weise:
Diaspora und Migration, Tradition und Moderne, selbstbewusste
Bürgerlichkeit und Provinz, Verfolgung und Heimat. Reich illustriert ist
dieser Band Augenschmaus und Leseabenteuer in einem.
Mit einer Gesamtgeschichte der Juden von Hohenems von Hannes
Sulzenbacher,
sowie Beiträger von Arno Gisinger, Isolde Charim, Eva Grabherr, Kurt
Greussing, Michael Guggenheimer, Monika Helfer, Felix Jaffé-Brunner,
Luisa Jaffé-Brunner, Michael Köhlmeier, Yves Kugelmann, Sabine Offe,
Zafer Senocak, Barbara Steinitz und Vladimir Vertlib. |
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"Es
werden leben Deine Todten" - Der Jüdische Friedhof Hohenems. Hrsg. von
Raphael Einetter im Auftrag des Vereins zur Erhaltung des Jüdischen
Friedhofs in Hohenems und des Jüdischen Museums Hohenems - mit einem
Fotoessay von Julie und Dietmar Walser. Hohenems 2024. 240 S. 161 Abb. ISBN
978-3-200-09817-6. € 19,80.
Bestellmöglichkeit im jüdischen Museum Hohenems.
Zu dieser Publikation: 'Es werden leben Deine Todten'. Dieser, auf einer
Gedenktafel über dem Hauptportal angebrachte, Satz aus dem Buch Jesaja
(Kapitel 26, Vers 19) begrüßt bereits seit 1900 die Besucherinnen und
Besucher des Jüdischen Friedhofs in Hohenems. Die Tafel entstand im Zuge der
bisher letzten Erweiterung, als neben einem weiteren Gräberfeld unter
anderem eine Friedhofshalle errichtet wurde, und verweist auch darauf, dass
die Geschichte des Friedhofs bis ins Jahr 1617 zurückreicht. Dieser
Geschichte widmet sich das in Kooperation mit dem Verein zur Erhaltung des
Jüdischen Friedhofs in Hohenems entstandene Werk, welches sich folglich auch
der inzwischen siebzigjährigen Vereinsgeschichte annimmt. Zudem geben
weitere Beiträge aus verschiedenen Blickwinkeln Auskunft über die erfolgten
Restaurierungen, prägende Persönlichkeiten wie den lange Zeit
verantwortlichen Friedhofsgärtner Adi Pleterski, die Verbindung zum
nahegelegenen Islamischen Friedhof in Altach oder die Beziehung der so
genannten Displaced Persons zum einzigen Jüdischen Friedhof Vorarlbergs.
Weiters berichten Nachkomminnen der dort begrabenen Personen über ihren ganz
persönlichen Bezug zur denkmalgeschützten Begräbnisstätte, die bereits drei
Mal im Rahmen der Reunions zu einem Treffpunkt verwandter Familien wurde und
deren neu entstandene Gemeinschaft ebenso thematisiert wird.
Vor- und Geleitworte: Stadt Hohenems – Dieter Egger und Erika Kawasser. Land
Vorarlberg – Barbara Schöbi-Fink. Nationalfonds der Republik Österreich für
Opfer des Nationalsozialismus – Wolfgang Sobotka. Bundesdenkmalamt
Vorarlberg – Georg Mack. Verein zur Erhaltung des Jüdischen Friedhofs in
Hohenems – Yves Bollag.
Mit Textbeiträgen von: Michael Köhlmeier, Raphael Einetter, Christine und
Patrick Jürgens, Ada und Reinhard Rinderer, Karla Galindo Barth, Lara
Boccuzzi, Jessica Piper, Johannes Inama, Hanno Loewy, Anika Reichwald, Eva
Grabherr, Gottfried Brändle und Richard Amann.
Mit Fotoessays von: Julie Walser und Dietmar Walser, sowie von Marcel
Herbst. |

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