Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Lahnstein (Stadtteil Oberlahnstein, Rhein-Lahn-Kreis) 
Jüdischer Friedhof 
(erstellt auf Grund der Recherchen von Hans G. Kuhn, Lahnsteiner Altertumsverein 1880 e.V.
 

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde        
   
Siehe Seite zur Synagoge in Lahnstein (interner Link)   
  
  
Zur Geschichte des Friedhofes               
  
Ein jüdischer Friedhof wird in Oberlahnstein erstmals 1732 genannt. Nach den alten Gemarkungsbezeichnungen lag dieser "obig der Kehr am Mühlweg" beziehungsweise "in der Judendell". Die Gemarkungsbezeichnungen lassen sich nach Hans G. Kuhn so erklären: "Obig der Kehr am Mühlweg" bezieht sich auf den im Volksmund sogenannten "Ahler Bogen" (Bogen = Kehr) und den lahnaufwärts zur Weißmühle führenden Weg; "in der Judendell" bezieht sich auf den hier angelegten jüdischen Friedhof. 
 
Der zunächst angelegte und belegte jüdische Friedhof (beziehungsweise alter Friedhofsteil) lag beziehungsweise liegt auf einem Grundstück am Hang oberhalb des jetzigen, 1877 angelegten jüdischen Friedhofes (beziehungsweise neuer Friedhofsteil).  
 
Pläne mit Eintragungen des neueren Friedhofsteiles (jetziger jüdischer Friedhof) und des älteren Friedhofsteiles     

Lahnstein Friedhof P010.jpg (190469 Byte) Lahnstein Friedhof P010a.jpg (192413 Byte) Lahnstein Friedhof P011.jpg (137861 Byte)
Planskizze vom 15.8.1953 des (rot
 markierten) Friedhofsgeländes mit
 Eintrag der Grundstücksnummern; das
 alte Friedhofsgelände (Grundstück
 ist nicht als Friedhof markiert)     
Die Planskizze 1953 - zum Vergleich mit 
dem Plan rechts von 1957 um 180 Grad
 gedreht; der Weg unten ist der Ahlerweg
 (unmittelbar bei der Brücke 
der heutigen B 42)  
Lageplan des Friedhofes vom 6.8.1957 mit
 Eintragung  des alten Friedhofsteiles; das
 gesamte  Friedhofsgrundstück - alter und 
neuer Teil ist gelb umrahmt; der neuere Teil 
mit den Zahlen 1 und 7) 
Quelle: Stadtarchiv Lahnstein - Bestand Oberlahnstein Abt. 36 Nr. 1285  Quelle ebd.: "Mutterrolle" Nr. 988 (darin
 Verweis auf das im Stadtarchiv nicht
 verfügbare Grundbuch Bd. 22 Blatt 652
  

Der neue Friedhofsteil (heute erhaltener jüdischer Friedhof) wurde 1877 angelegt. Die Friedhofsfläche umfasst 9,72 ar. Es sind 35 Grabsteine vorhanden.  
 
Anmerkungen: Beim alten Friedhofsteil ist (zumindest im Blick auf die Parzelle 445 über 8) im Plan von 1953 der Friedhof nicht als solcher kenntlich gemacht; er war damals offenbar in Privatbesitz. 1957 ist das Grundstück im Besitz der "Israelitischen Kultusgemeinde Oberlahnstein" beziehungsweise der damaligen Rechtsnachfolgerin, der Jüdischen Kultusgemeinde Koblenz. Unklar ist der Verbleib der in den 1950er-Jahren teilweise noch vorhandenen Grabsteine. Unklar ist auch, wie beim Bau der Gasleitung von Oberlahnstein nach Hohenrhein und Friedland durch das Friedhofsgrundstück (Parzelle "445 über 8") mit den eventuell vorhandenen oder eventuell aufgefundenen Gräbern beziehungsweise Grabsteinen verfahren wurde.   
  
1959 und 1967 wurden zwei zerschlagene Grabsteine der Familie Landsberg erneuert. Der Friedhof wurde 1979 geschändet.      

Fundstellen zur Friedhofsgeschichte nach 1945    
Zum Plan vom 15. August 1953: "Der Bürgermeister übersendet dem Landrat ... eine Planskizze des Friedhofsgeländes mit Eintrag der Grundstücksnummern". 
Eingetragen im Plan sind die Kosten zur Herstellung von Tor, Drahteinfriedung und Pfosten.   
Zum Plan vom 6. August 1957: "Die Stadt ... meldet 740 qm sowie den weiteren Bedarf von 1.500.-- DM für die Erneuerung beschädigter Grabkreuze" (sic!) 
Niederschrift vom  25. Mai 1961 über die Besichtigung jüdischer Friedhöfe im Kreis St. Goarshausen am 4. Mai 1961: "Oberlahnstein: Der Friedhof besteht tatsächlich aus 2 Teilen, einem jüngeren Teil (etwa 2/3 der Fläche, der im allgemeinen ordnungsgemäß unterhalten ist, und einem älteren Teil, der mit Bäumen und Sträuchern bewachsen ist und auf dem teilweise noch Grabsteine aufgerichtet oder umgefallen zu erkennen sind... 
Der ältere Teil des Friedhofs soll nach Möglichkeit in den gleichen Zustand versetzt werden wie der neuere Teil. Dabei können gegebenenfalls einzelne Bäume stehen bleiben, jedoch müssten nach der heutigen Überprüfung die Sträucher und das Unterholz abgeholt werden..."  
Niederschrift vom 25. November 1963 über die Besichtigung der jüdischen Friedhöfe im Loreleykreis (Oberlahnstein, Frücht und Fachbach) am 11. November 1963: Oberlahnstein: Bezüglich des alten Friedhofs wird auf die Besichtigung vom 4. Mai 1960 verwiesen. Über die Bereitstellung der mittel ergeht zur gegebenen Zeit weitere Verfügung. Der neue Teil des Friedhofs..."  
 
Zusätzlich eingestellt:  
Verzeichnis der Gräber auf dem jüdischen Friedhof Oberlahnstein (pdf-Datei)   
Belegungsplan-Skizze zum o.g. Verzeichnis der Gräber auf dem jüdischen Friedhof Oberlahnstein (pdf-Datei)      

    
    
    
Die Lage des Friedhofes   
 
Unterhalb der Burg Lahneck am Ahlerweg (unmittelbar bei der Brücke der B 42)   
   
Wegbeschreibung: Vorbei am Krankenhaus in Oberlahnstein fährt man in den Ahlerweg Richtung Friedland. Der Friedhof liegt rechter Hand kurz vor der Hochbrücke der B 42 über die Lahn. 
 
Link zu den Google-Maps  
(der grüne Pfeil markiert die Lage des Friedhofes)  

Größere Kartenansicht  
  
  
Fotos  

Fotos vom August 2006
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 16.8.2006)

   
Oberlahnstein Friedhof 105.jpg (119443 Byte) Oberlahnstein Friedhof 103.jpg (115078 Byte) Oberlahnstein Friedhof 100.jpg (116726 Byte)
Blick auf das Eingangstor und den 
Friedhof (vom Ahlerweg)
      
        
Oberlahnstein Friedhof 102.jpg (129916 Byte) Oberlahnstein Friedhof 101.jpg (96520 Byte) Oberlahnstein Friedhof 104.jpg (130695 Byte)
   Grabstein für Johanna Mayer 
geb. Landsberg
(1861-1912) 
Am Rand liegende 
Grabsteine 
     
     

Fotos vom März 2013 - mit Ansichten des alten Friedhofsteiles  
(Fotos von Hans G. Kuhn) 

 
Oberlahnstein Friedhof a P1540258.jpg (316707 Byte) Oberlahnstein Friedhof a P1540280.jpg (301367 Byte) Oberlahnstein Friedhof a P1540279.jpg (323830 Byte)
Blick zum Friedhof; über dem grünen 
Streifen (mit Efeu bewachsene Bruchstein-
 mauer mit Zaun) liegt der alte Friedhofsteil 
Blick von oben über den westlichen 
Bereich des neuen Friedhofsteiles 
  
Unterster Bereich des 
alten Friedhofsteiles  
  
     
Oberlahnstein Friedhof a P1540259.jpg (380152 Byte) Oberlahnstein Friedhof a P1540260.jpg (335137 Byte) Oberlahnstein Friedhof a P1540261.jpg (176003 Byte)
Blick den Hang hinauf zum alten Friedhofsteil   Montiertes Panoramabild des alten Teiles
     
Oberlahnstein Friedhof a P1540273.jpg (309787 Byte) Oberlahnstein Friedhof a P1540276.jpg (211485 Byte) Oberlahnstein Friedhof a P1540274.jpg (202832 Byte)
Fragmente von vermutlich gewaltsam
 zerstörten Grabsteinen 
Fragment des Grabsteines für Eva Baum geb. Rh... [= Rheinhold] 
geb. 17. Febr. 1818, gest. am 9. (unlesbar; auch das hebräische Datum ist unlesbar) 
     
  Oberlahnstein Friedhof a P1540293.jpg (274697 Byte)  
  Grabsteinsockel mit einem Teil 
der Grabeinfassung 
 
     

Fotos vom Juli 2019
(Fotos: Klara Strompf, Aufnahmen vom 28.7.2019).

       
   Das Eingangstor zum Friedhof  Aufgang zu den Gräberfeldern

   
     

Links und Literatur

Links:  

bulletWebsite der Stadt Lahnstein  
bullet Informationsseite zur jüdischen Geschichte in Lahnstein bei www.rhein-lahn-info.de   
bulletZur Seite über die Synagoge in Lahnstein (interner Link)  

Literatur:  

bulletLahnstein Lit 201501.jpg (80403 Byte)Hans G. Kuhn / Hubertus Seibert: Was geblieben ist. Spuren jüdischen Lebens in Lahnstein. Mit einem Geleitwort von Dr. Joachim Hahn, Plochingen, Alemannia Judaica.  Schriftenreihe des Lahnsteiner Altertumsvereins 1880 e.V. Band 2. Lahnstein: Imprimatur Verlag Rudolf Kring. 2015. ISBN 978-3-9816078-8-8.  http://juden-lahnstein.de   

   
    

                   
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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 15. Oktober 2013