Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Neustadt/Holstein (Kreis Ostholstein) 
Jüdischer Friedhof 
  

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde       
    
Siehe Seite zur Synagoge in Neustadt (wird bei Gelegenheit erstellt) 
   
   
Zur Geschichte des Friedhofes      
    
Beim jüdischen Friedhof in Neustadt/Holstein handelt es sich um einen von 1945 bis 1947 belegten Friedhof, auf dem ehemalige KZ-Häftlinge/Displaced Persons beigesetzt wurden. Nach der Inschrift auf dem zentralen Gedenkstein verstarben die meisten der hier Beigesetzten am 3. Mai 1945, am Tag der Befreiung von Neustadt durch die Briten. Es dürfte sich zum einem erheblichen Teil um Opfer von der "Cap Arcona" handeln. Die in den folgenden beiden Jahren Verstorbenen waren Insassen des großen DP-Lagers für ehemalige KZ-Häftlinge, das in dieser Zeit in Neustadt bestand. Viele der Insassen verstarben an den Folgen der erlittenen gesundheitlichen Schäden während der KZ-Zeit.  Auf dem Friedhof wurden etwa 100 Beisetzungen vorgenommen. Die Grabsteine datieren vom 3. Mai 1945 bis 1947. 
Die offizielle Einweihung des Friedhofes war am 5. Januar 1947

Jährlich findet am ersten Sonntag nach dem Cap-Arcona-Gedenktag am 3. Mai eine Gedenkfeier mit Mitgliedern der Jüdischen Gemeinde Lübeck statt.
    
Bericht über die Friedhofschändung im Mai 2003: Eine antisemitische Schändung des jüdischen Friedhofs wurde am 4. Mai entdeckt. Auf einen Grabstein schmierten die Täter mit roter Farbe die Zeichen "C18" und ließen ein aufgeschlitztes Ferkel zurück. Bereits Ende Mai brüstete sich die neonazistische Organisation "Combat 18 Deutschland" auf ihrer Website mit der Schändung des Friedhofs und übernahm die Verantwortung für den Anschlag. Die 18 steht für AH - Adolf Hitler. Combat 18 ist der deutsche Ableger einer rechtsextremen englischen Terrororganisation. Auch Hasstiraden gegen Juden und Drohungen gegen den Bürgermeister, den Landrat und den Staatsanwalt fanden sich auf der Internetseite. Die Täter, zwei junge Männer aus Neustadt und Cismar, wurden im April 2005 ausfindig gemacht.  
   
   
Neuere Berichte zur Geschichte des Friedhofes  

Mai 2013: Erneute Schändung des Friedhofes      
Aus den Pressemitteilungen der Polizeidirektion Lübeck (Quelle): POL-HL: OH - Neustadt i.H. / Grabsteine auf Friedhof umgestoßen und beschädigt 
Lübeck
(ots) - In der Zeit von Dienstagnachmittag (30.04.2013) bis Donnerstagmorgen (02.05.2013) sind auf dem öffentlich zugänglichen Jüdischen Friedhof in Neustadt (grenzt an den städtischen Südfriedhof) sieben Grabsteine umgestoßen und teilweise beschädigt worden. 
Ein Bauhofmitarbeiter hatte am Donnerstagmorgen, gegen 10 Uhr, den Schaden bemerkt. Ein Grabstein wurde von dem Sockel gelöst und somit beschädigt. Da die Tat möglicherweise mit der jährlichen Gedenkfeier der Cap Arcona-Katastrophe in Verbindung steht, hat das Kommissariat 5 der Kriminalpolizei Lübeck die Ermittlungen aufgenommen (Störung der Totenruhe und gemeinschädliche Sachbeschädigung). 
Zeugen, die Hinweise zu dem Fall geben können, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 0451-1310 oder bei jeder anderen Polizeidienststelle zu melden. 
Rückfragen an:  Polizeidirektion Lübeck  Pressestelle  Telefon: 0451-131 2004   E-Mail: Pressestelle.luebeck.pd@polizei.landsh.de  . 

     
     
Lage des Friedhofes         
    
Der Friedhof liegt innerhalb des allgemeinen Neustädter Friedhofes, der ihn auf drei Seiten umschließt, ist aber von diesem durch einen Zaun getrennt und hat einen eigenen Zugang vom Grasweg aus. Er ist zur Straße hin ca. 15 m breit, und etwa 20 m tief. Dem Eingang gegenüber steht ein Gedenkstein, links davon sind die Frauen, rechts die Männer begraben. Im hintersten Teil sowohl der Frauen- als auch der Männerabteilung sind jeweils einige Gräber, die keine Namen, sondern nur KZ-Nummern tragen. 
   
   
Fotos 
(Neuere Fotos: Hans-Peter Laqueur, Aufnahmedatum: April 2006)  

Älteres Foto  Neustadt Holstein Friedhof 910.jpg (69666 Byte)
  Das Photo stammt aus dem Photo Archive von Yad Vashem, Jerusalem, 
ist allerdings nicht datiert . 
Neuere Fotos 
(April 2006)  
Neustadt Friedhof 102.jpg (104000 Byte)  Neustadt Friedhof 100.jpg (98832 Byte)
  Teilansichten des Friedhofes  
   
  Neustadt Friedhof 101.jpg (117453 Byte)  Neustadt Friedhof 103.jpg (108041 Byte)
  Der zentrale Gedenkstein    
     

     
     
Hinweis auf den Cap Arcona Ehrenfriedhof       
    
Lage: Am Ufer vor dem Klinikum Neustadt, Zufahrt über die Straße "Am Kiebitzberg". Vom Hafen aus folgt man dem Rettiner Weg in Richtung Grömitz. Dem Wegweiser nach Pelzerhacken folgend biegt man rechts in den Sandberger Weg. Nach ca. 1,5 km, am Ortsrand, biegt man rechts ein in die Straße "Am Kiebitzberg", die erst rechtwinklig nach links, und dann ebenso nach rechts umbiegt und zum Ufer herabführt. Am Ufer folgt man dem Fußweg nach rechts, an einer Gaststätte vorbei, zum Friedhof. 
(Dank an Hans-Peter Laqueur für die Informationen!)    
   
   
Fotos 
(Fotos: Hans-Peter Laqueur, Aufnahmedatum: April 2006)  

Arcona Friedhof 101.jpg (99232 Byte) Arcona Friedhof 100.jpg (123085 Byte)
Das Denkmal mit dem hebräischen 
Begriff "Jehudim" für "Juden"  
Blick über den 
Ehrenfriedhof  

      
       

Links und Literatur 

Links:  

bulletWebsite der Stadt Neustadt/Holstein  
bulletWebsite des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Schleswig-Holstein K.d.Ö.R.  

Literatur:  

bulletSigrun Jochims: "Lübeck ist nur eine kurze Station auf dem Wege unserer Wanderung" - Die Situation der Juden in Schleswig-Holstein 1945 - 1950. 
online zugänglich
  

    
     

                   
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Stand: 30. Juni 2020