Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Nickenich (VG Pellenz, Kreis Mayen-Koblenz) 
Jüdischer Friedhof 
(erstellt unter Mitarbeit von Otmar Frühauf, Breitenthal) 

        

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde             
    
Siehe Seite zur jüdischen Geschichte in Nickenich (interner Link)  
   
   
Zur Geschichte des Friedhofes               
    
Der jüdische Friedhof in Nickenich wurde um 1800, spätestens in der Mitte des 19. Jahrhunderts angelegt. Er wurde von von den jüdischen Gemeinden in Kruft und Nickenich, zunächst auch von Niedermendig belegt (Anlage eines eigenen Friedhof Ende des 19. Jahrhunderts). Es sind noch 45 Grabsteine erhalten. Die letzte Beisetzung war 1926. Die Friedhofsfläche umfasst 15,77 ar. 

Erst um 1930 wurde ein eigener Friedhof in Kruft angelegt, auf dem jedoch nur noch zwei Beisetzungen stattgefunden haben.     
    
Hinweis zu einer Dokumentation des Friedhofes. Der Friedhof wurde von Gerd Friedt dokumentiert, die hebräischen Inschriften übersetzt. Jutta Hansen und Martin Roggatz stellten die Ergebnisse der Dokumentation mit einleitenden Kapiteln zusammen in einer Publikation, die vom Nickenicher Geschichtsverein 2016 herausgegeben wurde (siehe Hinweis unten im Literaturverzeichnis und dazu Presseartikel).       
    
    
Lage des Friedhofes         
  
Außerhalb von Nickernich im Wald. Hoch oberhalb der Straße nach Mendig. Ohne gute Ortskenntnisse schwer zu finden.
Der Friedhof liegt noch auf Nickernicher Gemarkung, aber an der Grenze zur Gemarkung Kruft (Flur XVI, Parz. Nr. 108 'An der Eichenheck').  
   
Link zu den google-maps      
   
   
   
Fotos 
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 26.08.2009)  

Nickenich Friedhof 292.jpg (77036 Byte) Nickenich Friedhof 270.jpg (129359 Byte) Nickenich Friedhof 271.jpg (104821 Byte)
Blick hoch zum Waldgrundstück von 
der Straße nach Mending, in dem 
der Friedhof zu finden ist.  
Blick auf den Friedhof   Das Eingangstor   
      
     
Nickenich Friedhof 272.jpg (66609 Byte) Nickenich Friedhof 291.jpg (137200 Byte) Nickenich Friedhof 287.jpg (132061 Byte)
Hinweistafel   Blick über den Friedhof  Teilansicht  
        
Nickenich Friedhof 280.jpg (133187 Byte) Nickenich Friedhof 290.jpg (133143 Byte) Nickenich Friedhof 278.jpg (127753 Byte)
Teilansichten des Friedhofes Grabstein für Johanna Lambert 
geb. Kaufmann
aus Nickenich
4.01.1838-11.02.1883
    
       
Nickenich Friedhof 274.jpg (127170 Byte) Nickenich Friedhof 276.jpg (130699 Byte) Nickenich Friedhof 277.jpg (133263 Byte)
Grabstein für Sara Lambert 
geb. Siegler
, gest. 25.11.1877 
im Alter von 78 Jahren 
Grabstein für Simon Lambert 
gest. 18.04.1878 
im Alter von 76 Jahren  
Grabstein für Clara Salomon
gest. 1880 
  
          
Nickenich Friedhof 273.jpg (126466 Byte) Nickenich Friedhof 275.jpg (122163 Byte) Nickenich Friedhof 285.jpg (95407 Byte)
Grabstein für Johanna Hirsch, Frau des 
Simon Salomon zu Kruft 
(gest. 11.11.1875)   
Grabstein für Helene Herz
(29.08.1864-3.09.1878)  
Grabstein mit Spuren einer Schändung für 
Johanna Marx (1855-1915) 
und Isack Marx (1849-1917)  
   
      
Nickenich Friedhof 282.jpg (104829 Byte) Nickenich Friedhof 288.jpg (116099 Byte) Nickenich Friedhof 289.jpg (110742 Byte)
Grabstein für Else Kahn 
geb. Hirsch
(1885-1926)  
Grabstein mit "segnenden Händen der Kohanim"  
 
     
Nickenich Friedhof 279.jpg (114434 Byte) Nickenich Friedhof 281.jpg (107286 Byte) Nickenich Friedhof 283.jpg (118602 Byte)
Grabstein für Isaac Reinheimer (schwer lesbar, 
vermutlich
: geb. in Nickenich 1834, 
gest. Niedermendig 1883)  
Grabstein mit 
zerstörter Inschriftentafel
Grabstein für Heinrich Kahn 
(1877-1918)
     
     

   
    

Links und Literatur

Links:

Website der Gemeinde Nickenich   
Website des Geschichtsvereins Nickenich   
Website der Verbandsgemeinde Pellenz  
Website von Johannes Andernach mit Seite zum jüdischen Friedhof in Nickernich   

Literatur:  

Jutta Hansen / Martin Roggatz: Bet Olam - Haus der Ewigkeit. Hrsg. vom Nickenicher Geschichtsverein. Übersetzung der hebräischen Grabinschriften von Gerd Friedt. 2016. Website des Geschichtsvereins Nickenich    
Dazu Artikel von Raphael Markert in der Rhein-Zeitung vom 26. August 2016: "Nickenich. Nickenicher Judenfriedhof im Fokus: Geschichtsfans schreiben Buch
Auf vielen Gräbern wuchert das Moos. Ein Trampelpfad führt nahe des Krufter Waldsees zum Nickenicher Judenfriedhof. Die Erinnerung an ihn wollen Jutta Hansen und Martin Roggatz aufleben lassen. In fünfeinhalb Jahren haben die Mitglieder des Nickenicher Geschichtsvereins jedes der 61 Gräber dokumentiert – und ihre Ergebnisse nun in einem Buch zusammengefasst. 'Bet Olam – Haus der Ewigkeit' stellen sie am kommenden Samstag um 13 Uhr bei einer Fotoausstellung des Nickenicher Geschichtsvereins in der örtlichen Kulturscheune vor. 'Bet Olam – Haus der Ewigkeit' werden Friedhöfe im Judentum genannt, erklärt Hansen. Schon als Kind hat sie sich von der melancholischen Atmosphäre der über 1500 Quadratmeter großen Grabstätte angezogen gefühlt. Mit Roggatz, der bereits die Gräber des Miesenheimer Judenfriedhofs dokumentiert hat, hat sie dann Jahrzehnte später einen Mitstreiter gegen das Vergessen gefunden. Die Hobbyforscher fasziniert die damalige Vielfältigkeit des jüdischen Lebens in Nickenich: Es gab eine inzwischen abgerissene Synagoge, bis zum Ende der 1920er-Jahre lebten noch zehn jüdische Bürger im Ort – vier überlebten den Holocaust nicht, die übrigen konnten ins Ausland fliehen. Damit wurde dann auch der 1851 erschlossene Friedhof, auf dem 63 hauptsächlich aus Nickenich und Kruft stammende Juden begraben liegen, ab 1928 nicht weiter genutzt. Auf Initiative von Hansen und Roggatz haben 2010 zwei Fotografen begonnen, jeden der Grabsteine festzuhalten. Ein ehrenamtlicher Sprachmittler übersetzte anhand der Fotos die Inschriften aus dem Hebräischen ins Deutsche. Das Buch der Nickenicher ist ein Nachschlagewerk, in dem alle der Grabstätten mit ihren Inschriften aufgelistet sind. 'Der Prozess war teilweise wahnsinnig umständlich – viele der Gräber waren sehr verwittert und kaum noch zu entziffern', erinnert sich Roggatz. In manchen Fällen half eine Bürste, manche der Gravuren blieben unentzifferbar. 'So etwas ist natürlich frustrierend – man hat ja auch einen gewissen Forscherehrgeiz', sagt Hansen, die bei der Verbandsgemeinde (VG) Pellenz angestellt ist. Das dortige Standesamt half ihr bei der Ermittlung der Geburts- und Sterbedaten der jüdischen Bürger. 'Schwierig war, dass die Daten aus der jüdischen Zeitrechnung an unseren Kalender angeglichen werden mussten', berichtet die 56-Jährige. Dass sich die Verkaufszahlen des beim Nickenicher Geschichtsverein und bei den Ortsgemeinden Nickenich und Kruft zu erwerbenden Buches (Preis 6 Euro) in Grenzen halten werden, wissen die Autoren. 'Eine ordentliche Portion Idealismus lässt einen trotzdem weitermachen', meint Roggatz. Das nächste Buch ist schon in Planung: Mehrere Einzelschicksale Nickenicher Juden sollen darin thematisiert werden."  
Link zum Artikel  

        
         

                   
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Stand: 23. März 2018