Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Saarbrücken (Saarland) 
Die jüdischen Friedhöfe 
  

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde     
   
Siehe Seite zur Synagoge in Saarbrücken (interner Link)    
  
  
Zur Geschichte der Friedhöfe        
   
Die Toten der jüdischen Gemeinde wurden bis 1840 in Forbach beigesetzt. 1841 konnte ein eigener jüdischer Friedhof in Saarbrücken angelegt werden (alter Friedhof). Die Einweihung war am 21. Februar 1841, verbunden mit den beiden ersten Beisetzungen. Aus dem Jahr 1841 datiert auch der älteste erhaltene Grabstein. Der Friedhof war bis 1900 in städtischem Besitz. 
    
Der neue Friedhof wurde 1918 von der Synagogengemeinde des Kreises Saarbrücken angelegt und seit etwa 1920 belegt. Der Eingangspavillon entstand um 1929 nach Entwurf von Hans Weszkalnys. Der Friedhof wird bis heute von der Synagogengemeinde Saar belegt. 
  
  
Die Anlage des (alten) jüdischen Friedhofes mit den beiden ersten Beisetzungen (1841)        

Saarbruecken Isr Annalen 26031841.jpg (19976 Byte)Meldung in den "Israelitischen Annalen" vom 26. März 1841: "Kreis Saarbrücken. Hier ist für jetzt nichts weiteres zu bemerken, als dass die christliche Gemeinde den Juden einen Teil ihres Friedhofes eingeräumt hat."
     
Saarbruecken AZJ 01051841.jpg (192507 Byte)Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 1. Mai 1841: "Saarbrücken im März. Folgende Tatsache möchte eine Stelle in der Allgemeinen Zeitung des Judentums verdienen: 
Bisher musste die hiesige jüdische Gemeinde, aus 10 Familien bestehend, ihre Toten in dem nahe gelegenen französischen Städtchen Forbach bestatten, was immer mit großen Schwierigkeiten  und Kosten verbunden war. Als nun vor ungefähr zwei Jahren hier ein durchreisender fremder Israelit erkrankte und auch verstarb, so verlangt der hiesige Gemeindevorsteher, Herr M. Simon, ein Mann von ausgezeichneter Bildung, der die größte Achtung genießt und auch ein Hauptmitglied des israelitischen Konsistoriums zu Trier ist, von der christlichen Behörde einen Platz für einen jüdischen Begräbnisort, welches ihm auch sogleich bewilligt wurde. Später aber vereinigen sich die jüdischen und christlichen Gemeinden durch Vermittelung der Hochlöblichen Regierung zu Trier in der größten Güte dahin, dass ersterer ein Platz an dem neuen christlichen Begräbnisorte angewiesen wurde. Und so wurde am 21. Februar dieses Jahres, als ein neuer Todesfall hier stattfand, der Sarg des an einem anderen Orte schon längst Bestatteten wieder ausgegraben - welches der jetzt verstorbene Rabbine zu Trier schon früher erlaubt hatte - und dieser so wie die neue Leiche in Anwesenheit des Bürgermeisters und vieler Christen auf dem angewiesenen Platze beigesetzt. Die Akten hierüber, welche meinen Beweis sowohl von der Humanität unserer Regierung als auch unserer Stadtbehörde und besonders des eifrigen und energischen Strebens des Herrn Simon darbieten, werde ich Ihnen nächstes zusenden, welche auch zugleich anderen jüdischen Gemeinden, die mit großen Kosten für ihre Begräbnisplätze zu sorgen haben, den Weg zeigen werden, wie sie sich dieser befreien können."

  
Grabschändungen auf dem Friedhof (1929)  

Saarbruecken CV 20091929.jpg (33705 Byte)Artikel in der "C.-V.-Zeitung" (Zeitschrift des Central-Vereins) vom 20. September 1929: "Nach Saarbrücken. Die bedauerlichen Grabschändungen auf dem israelitischen Friedhof in Saarbrücken sind auch uns bekannt. Es scheint sich um das Werk eines anormal veranlagten Menschen zu handeln. Politische Motive liegen der Tat offenbar nicht zugrunde."

  
  
Hinweis zu einer Dokumentation der Friedhöfe 

Epidat logo.jpg (7648 Byte)Das Salomon-Ludwig-Steinheim-Institut für deutsch-jüdische Geschichte in Duisburg hat den Auftrag erhalten, alle jüdischen Friedhöfe des Saarlandes bildlich-textlich zu dokumentieren und vergleichend zu erforschen. Das Saarland zählt 16 Friedhöfe, darunter einige, die mehrere Jahrhunderte alt sind. Ihre Gefährdung durch die schnell fortschreitende Verwitterung der tonigen Sandsteine des 19. Jahrhunderts macht die Erarbeitung einer Zweitüberlieferung höchst dringlich. Die Ergebnisse der Arbeit werden auch im Internet zugänglich gemacht.  
Die Dokumentation zu den jüdischen Friedhöfen in Saarbrücken ist fertig erstellt: 
Link zur Dokumentation des alten Friedhofes Saarbrücken
           Link zur Dokumentation des neuen Friedhofes Saarbrücken     

   
   
Lage der Friedhöfe
   
   
Alter Friedhof: 
  Graf-Simon-Straße / Ecke Komturstraße.  
   
Neuer
Friedhof  Südöstlich des Hauptfriedhofes an der Straße "Zum Zollstock" unmittelbar an der französischen Grenze. 
Hinweis: für die Anzeige in den "Google Maps" besser "Rue de la Princesse, Spicheren, France" eingeben.   
    
    
Links zu den Google-Maps   
(die Pfeile markieren jeweils die Lage des Friedhofes 

     
Größere Kartenansicht  Größere Kartenansicht  
Die Lage des alten jüdischen Friedhofes   
   
Die Lage des neuen jüdischen Friedhofes (das Foto - Stand Juni 2010 - wurde offenbar während einer Beisetzung vorgenommen)  

     
     
Fotos
 
(Foto alter Friedhof: Hahn, Aufnahme vom 6.11.2004; Fotos neuer Friedhof: Hans-Peter Laqueur, Bremerhaven, Aufnahmen im Juli 2010); die beiden Fotos Eingangstor mit hebräischer und deutscher Inschrift sind von Bernhard Kukatzki, Aufnahmen vom Sommer 2011)

Das Eingangstor zum 
alten Friedhof
Saarbruecken Friedhof a100.jpg (52776 Byte)    
       
        
  Der neue Friedhof      
Saarbruecken Friedhof 202.jpg (128309 Byte)  Saarbrücken Friedhof n190.jpg (102422 Byte)Saarbrücken Friedhof n191.jpg (81281 Byte) Saarbruecken Friedhof n010.jpg (124097 Byte)  
   Das Eingangstor     Grablicht mit Davidstern
      
Saarbruecken Friedhof 190.jpg (160702 Byte) Saarbruecken Friedhof 191.jpg (167259 Byte) Saarbruecken Friedhof 192.jpg (169663 Byte)
Grabstein Mitte für Max Isaac und 
Adele Isaac geb. Kahn (1852-1925)
Grabstein Mitte für Alphons Lyon
 (1840-1921), Fanny Lyon geb. Straus
 (1961-1923) und Otto Lyon (-1954)
Erhöhter Grabstein für 
David Herz (1871-1929) 
    
     
Saarbruecken Friedhof 193.jpg (178301 Byte) Saarbruecken Friedhof 194.jpg (172070 Byte) Saarbruecken Friedhof 195.jpg (163042 Byte)
Teilansichten des Friedhofes
     
Saarbruecken Friedhof 196.jpg (115934 Byte) Saarbruecken Friedhof 197.jpg (146623 Byte) Saarbruecken Friedhof 198.jpg (112729 Byte)
Grabstein für Alfred Cahn (1900-1979) 
und Hilde Cahn geb. Marx (1912-1997) 
mit segnenden Händen der Kohanim
Neuere Gräber (um 2000)
mit liegenden Grabsteinplatten
Grabstein für Simon Rappaport (1900-1989)
 mit Gedenkinschrift für die in der 
NS-Zeit umgekommenen Angehörigen
   
     
Saarbruecken Friedhof 199.jpg (160823 Byte) Saarbruecken Friedhof 200.jpg (153725 Byte) Saarbruecken Friedhof 201.jpg (167388 Byte)
Teilansichten neuerer Gräberreihen 
     

    
     

Links und Literatur  

Links:  

bulletWebsite der Stadt Saarbrücken  
bulletWebsite der Saarbrücker Friedhöfe      
bullet Website der Synagogengemeinde Saar   
bulletZur Seite über die Synagoge in Saarbrücken (interner Link)  
bulletFotos zum alten und neuen jüdischen Friedhof in Saarbrücken auch in der Website von Stefan Haas  
http://www.blitzlichtkabinett.de/lost-places/friedhofs-fotografie/friedhöfe-im-saarland/    

Literatur:  

bullet 
 

    

                   
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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 30. Juni 2020