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Friedhöfe in der Region"
Zur Übersicht: Jüdische Friedhöfe in Baden-Württemberg
Tiengen (Stadt
Waldshut-Tiengen, Landkreis Waldshut-Tiengen)
Jüdischer Friedhof
Bitte besuchen Sie auch die Website
"Jüdisches Leben in Waldshut Tiengen"
https://www.fjl-juden-in-waldshut-tiengen.de/
(Website des Freundeskreises "Jüdisches Leben in Waldshut-Tiengen)
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Siehe Seite zur Synagoge in
Tiengen (interner Link)
Zur Geschichte dieses Friedhofes
Ein jüdischer Friedhof wurde um 1760 an der heutigen
Feldbergstraße (vor dem heutigen Bahnübergang) angelegt.
Bereits relativ früh war der Friedhof Zielscheibe von Friedhofschändern. 1903
wird berichtet:
Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 23. Oktober 1903:
"Auf dem jüdischen Friedhofe von Tiengen wurden 37 Grabsteine von
bubenhafter Hand umgeworfen. Ein großer Teil davon ist vollständig
demoliert. Die Täter, die eine empfindliche Strafe für diese unerhörte
Roheit verdienen, sind bis zur Stunde noch nicht ermittelt." |
Bei und im Anschluss an den Novemberpogrom 1938 ist der Friedhof völlig
zerstört, eingeebnet und - nach Angaben bei Hundsnurscher/Taddey S. 274-275 -
"zu einem Sportplatz umgestaltet worden". Die Grabsteine wurden großenteils
zum Bau einer Stützmauer westlich des Gebäudes Ailerbergweg 3 verwendet
(Grabsteine waren deutlich erkennbar).
Hinweis: nach Angaben von Manfred Emmerich (erhalten über Dieter Petri vom
9.11.2012) trifft die Angabe "zu einem Sportplatz umgestaltet" nicht
zu. Am 5. August 1953 habe ein ehemalige jüdischer Tiengener Bürger (Gustav
Bernheim, Zürich) Tiengen besucht und auf dem Friedhof Kinder angetroffen, die
dort Ball gespielt haben. Dies war damals wohl Anlass für die Stadtverwaltung,
sich um die 'Gestaltung' des Friedhofes zu kümmern."
Nach 1945 wurde der Friedhof als Gedenkstätte
wieder hergerichtet; ein großer Gedenkstein enthält die Namen von 50 seit 1889
hier beigesetzten jüdischen Bewohnern aus Tiengen, Waldshut und St. Blasien. An
der östlichen Friedhofsmauer sind drei Grabsteine von 1764, 1790 und 1793
erhalten. 1981 wurde eine zusätzliche Hinweistafel am Friedhofseingang
angebracht (Fläche 16,82 a). Im Jahr 2000 wurden die Grabsteine der Stützmauer Ailerbergweg wieder zum Friedhof zurückgebracht und aus einzelnen Fragmenten
eine Gedenksäule erstellt mit der Inschrift: "Zur Erinnerung an das
Verbrechen der Gräberschändung durch Nationalsozialisten im Jahre 1938. Im
Zeichen der Versöhnung wurden die zerstörten Grabsteine im Jahre 2000
zurückgeführt".
Im November 2018 wurden durch den "Freundeskreis jüdisches Leben
Waldshut-Tiengen" vier Erklärtafeln an der inneren Friedhofsmauer
angebracht.
Hinweis: die Stadt bietet Führungen (www.waldshut-tiengen.de)
zu Tiengens jüdischer Vergangenheit an, ebenso der Freundeskreis jüdisches Leben
Waldshut Tiengen (E-Mail FJL.wt@web.de), für
Schulklassen sind sie beim Freundeskreis kostenlos. Der Friedhof ist
abgeschlossen, Privatpersonen bekommen auf Anfrage vom Stadtbauamt (Telefon
07741/833428) den Schlüssel.
Lage des Friedhofes
Anfahrt auf B 34 bis Tiengen, Abbiegung in
Richtung Gurtweil (Feldbergstraße bis zur Brücke, welche die Bahn überquert).
Der Schlüssel des Friedhofes ist auf dem Rathaus
erhältlich.
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Lage des jüdischen Friedhofes Tiengen
(durch
Pfeil markiert)
(Topographische Karte aus den 1970er-Jahren) |
Lage des jüdischen Friedhofes
in Waldshut-Tiengen auf dem dortigen
Stadtplan: oben anklicken: der Link führt direkt zur
Lage des jüdischen Friedhofes in Tiengen |
Link zu den Google-Maps
(der grüne Pfeil markiert die Lage des Friedhofes)
Größere Kartenansicht
Fotos
Einige Fotos von 2015 siehe auf der Seite
mit dem Bericht und Fotos zur Jahrestagung der Alemannia Judaica 2015 in
Waldshut-Tiengen
Neuere Fotos
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 13.6.2004)
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Das Eingangstor |
Hinweistafel
am Eingangstor |
Die drei aus dem 18. Jahrhundert
erhaltenen Grabsteine |
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Grab- und Gedenkstein mit 50 Namen der
nach 1889 auf dem Friedhof Beigesetzten |
Denkmal aus Grabsteinen
des Friedhofes |
Hinweis- und Gedenktafel
auf dem Grabsteine-Denkmal |
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Grabsteinfragmente
auf dem Denkmal |
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Reste von
Grabsteinen und Grabsteinsockeln:
Trümmerhaufen hinter dem Denkmal |
Blick vom Grabsteindenkmal
über den Friedhof |
Ältere Fotos
(Fotos: Hahn, entstanden Mitte der 1980er-Jahre)
Einzelne Presseartikel zum Friedhof
November 2019:
Neue Hinweistafeln am Friedhof
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Artikel
von Ursula Freudig im "Südkurier" (Waldshut-Tiengen) vom 20. November
2018: "Bisher gab es auf dem jüdischen Friedhof tiengen relativ wenig zu
sehen - das ändert sich jetzt mit vier neuen Erklärtafeln..."
Link zum Artikel
Artikel
auch als pdf-Datei eingestellt |
Links und Literatur
Links:
Quellen:
Hinweis
auf online einsehbare Familienregister/Quellen der jüdischen Gemeinde
Tiengen |
In der Website des Landesarchivs
Baden-Württemberg (Hauptstaatsarchiv Stuttgart bzw. Staatsarchiv Freiburg) sind die Personenstandsregister
jüdischer Gemeinden in Württemberg, Baden und Hohenzollern
einsehbar: https://www2.landesarchiv-bw.de/ofs21/olf/struktur.php?bestand=5632
Zu Tiengen sind vorhanden:
J 386 Bü. 581 Tiengen Geburten 1817 - 1869, Eheschließungen 1819 - 1869,
Sterbefälle 1818 - 1870 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-446802
L 10 Nr. 5851 Tiengen u.a. Israelitische Gemeinde: Geburtsbuch 1821 -
1822, 1829 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=5-498593
L 10 Nr. 5852 Tiengen u.a. Israelitische Gemeinde: Heiratsbuch 1821 -
1922, 1829, 1866 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=5-498594
L 10 Nr. 5853 Tiengen u.a. Israelitische Gemeinde: Sterbebuch 1819,
1821 - 1822, 1866 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=5-498595
L 10 Nr. 5854 Tiengen Israelitische Gemeinde: Geburtenbuch 1810 - 1869,
Heiratsbuch 1823, Sterbebuch 1823 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=5-498596
L 10 Nr. 5855 Tiengen Israelitische Gemeinde: Heiratsbuch 1810 - 1869 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=5-498597
L 10 Nr. 5856 Tiengen Israelitische Gemeinde: Heiratsbuch 1824, Sterbebuch
1810 - 1869 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=5-498598
L 10 Nr. 5865 Unterlauchringen: hier auch Einträge zu Tiengen
[Israelitisches Geburtsbuch 1839] http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=5-498607
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Hinweis auf
die Dokumentation der jüdischen Grabsteine in Baden-Württemberg des
Landesdenkmalamtes Baden-Württemberg |
Im Bestand https://www2.landesarchiv-bw.de/ofs21/olf/struktur.php?bestand=24368
auf der linken Seite bei "Tiengen" über das
"+" zu den einzelnen Grabsteinen; es sind 4 Grabsteine
dokumentiert (mit Fotos). |
Im Bestand EL 228 b I Bü. 212 finden sich
zum Friedhof Tiengen Belegungsplan, Belegungslisten und eine Dokumentation
Grabstein 1 bis 3 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=2-1906591
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Literatur:
| Dieter Petri:
Die Tiengener Juden und die Waldshuter Juden. Schriften des Arbeitskreises
für Regionalgeschichte e.V. 4. 1984².
Das Buch ist über den Autor erhältlich: Selbstverlag Dieter Petri,
Ziegelfeld 22, 77736 Zell a.H, E-Mail |
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