Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Villmar (Kreis Limburg-Weilburg) 
Jüdischer Friedhof 
  

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde                   
    
Siehe Seite zur Synagoge in Villmar (interner Link)  
   
   
Zur Geschichte des Friedhofes               
    
Die Toten der jüdischen Gemeinde Villmar wurden zunächst in Arfurt beigesetzt. Ein eigener jüdischer Friedhof in Villmar wurde erst Ende der 1920er-Jahre angelegt. Es sind in der Folgezeit nur noch wenige Gräber belegt worden. Am Eingang zum Friedhof befindet sich ein Gedenkstein für die aus Villmar in der NS-Zeit ermordeten jüdischen Personen (Gedenkstein gefertigt vom Simon Jaik, Kissel rot). 
   
Die letzte Beisetzung auf dem Friedhof war nach den Grabsteininschriften 1939 (Hanna Rosenthal). Im Zweiten Weltkrieg wurden die Grabsteine des Friedhofes allesamt abgeräumt. Sie  wurden jedoch - vermutlich von einer unbekannten Steinfirma - aufbewahrt und nach Kriegsende wieder auf dem Friedhof aufgestellt.    
    
    
Hinweis: Ein Schlüssel zum Friedhof befindet sich bei der Gemeindeverwaltung.  
     
     
Lage des Friedhofes   
    
Der Friedhof liegt an der Ecke Weilburger Straße / Struther Weg schräg gegenüber der Kapelle an der Ecke Weilburger Straße / Holzweg. 
    
    
Fotos 
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum: 23.08.2009)    

Villmar Friedhof 171.jpg (111734 Byte) Villmar Friedhof 173.jpg (91097 Byte) Villmar Friedhof 172.jpg (103557 Byte)
Aufgang zum Friedhof 
von der Weilburger Straße 
Hinweistafeln 
am Eingang zum Friedhof 
Gedenkstein am Eingang: "Zum Gedenken an die
 12 Mitbürger jüdischen Glaubens - ermordet
 während der Nazizeit 1933-45. 
1988 Gemeinde Villmar".   
    
         
Villmar Friedhof 179.jpg (106912 Byte) Villmar Friedhof 170.jpg (106245 Byte) Villmar Friedhof 178.jpg (111731 Byte)
Blick vom Eingang 
über den Friedhof  
Blick über die großenteils unbelegt
 gebliebene Fläche des Friedhofes
 (Blickrichtung zum Eingang) 
Blick über die kleine belegte 
Fläche des Friedhofes  
      
     
Villmar Friedhof 176.jpg (124568 Byte) Villmar Friedhof 174.jpg (112355 Byte) Villmar Friedhof 177.jpg (175962 Byte)
Grabstein für Nettchen Herz 
geb. Isenberg (1870-1936) 
Grabstein links für Hermann Rosenthal
 (1852-1934), rechts für Johanna Rosenthal 
geb. Ackermann (1860?-1921)  
Grab ohne Grabstein
     
        
       
Villmar Friedhof 175.jpg (106654 Byte)  
Grabstein links für Samuel Rosenthal (1854-1931), rechts für Hanna Rosenthal
 (1866-1939) mit Gedenkinschrift für ihren im KZ Buchenwald umgekommenen 
Sohn Sally Rosenthal (1897 - 28.12.1938) 
 
     

   
Presseartikel zum Friedhof   

Februar 2016: Über den jüdischen Friedhof in Villmar      
Artikel in der "Nassauischen Neuen Presse" vom 25. Februar 2016: "Jüdischer Friedhof - Der 'vergessene' Villmarer Friedhof.
Villmar. Er gehört inzwischen zu den wenig beachteten Plätzen Villmars: Der jüdische Friedhof beim Ortsausgang in Richtung Aumenau. Denn nicht nur liegt er etwas abseits, sondern er ist in den letzten Jahrzehnten auch geschrumpft. Heute erinnern noch wenige Grabsteine an die ehemaligen jüdischen Bürger Villmars.
Unter den noch erhaltenen Grabsteinen ist der vom Viehhändler Hermann Rosenthal. Im Februar 1934 verstarb er in Frankfurt am Main. Die Verwaltung des Krankenhauses der israelitischen Gemeinde in Frankfurt, Gagernstraße 36, zeigte den Tod des 72-Jährigen den Angehörigen an. Hermann Rosenthal fand auf dem seit 1930 befindlichen gemeindeeigenen Judenfriedhof in der Weilburgerstraße seine letzte Ruhestätte.
Hermann Rosenthal wurde in Villmar am 10. Januar 1862 als Sohn des Bernhard und Johanette Rosenthal geboren. Seine Vorfahren sind bis 1751 urkundlich nachweisbar. Er war im Villmarer Gemeinderat tätig und von der Einwohnerschaft sehr geachtet und beliebt. An seiner Beerdigung nahmen daher außergewöhnlich viele Villmarer Bürger, aber auch Bürgermeister aus den Nachbarorten teil. Das dürfte den damaligen Nazi-Denunzianten ein Dorn im Auge gewesen sein, denn im Nazi-Hetzblatt 'Stürmer' wurde diese Sympathie für einen Juden, laut Mitteilung seines Sohnes Ludwig aus USA, im Februar 1934 angeprangert.
Nach 1939, der letzten Beerdigung einer Jüdin, verschwanden alle Grabsteine auf dem Judenfriedhof, darunter auch der von Hermann Rosenthal. Ein Foto seines Enkels Rolf Rosenthal, der im August 1945 als Soldat der US-Armee hier in Villmar das Grab seines Großvaters besuchen wollte, ist der Beweis, dass der Friedhof leer geräumt war.
Um so erstaunlicher ist, dass eine bis heute unbekannte Steinfirma diese Grabdenkmale 'gehortet' haben muss und sie nach dem Zusammenbruch des *Dritten Reiches' an ihren Platz zurück setzte. Merkwürdigerweise sind Eintragungen über die 'Nacht- und Nebel-Aktion' im Villmarer Gemeindearchiv nicht zu finden. (la)."  
Link zum Artikel     


     

Links und Literatur

Links:  

Website der Gemeinde Villmar   
Zur Seite über die Synagoge in Villmar (interner Link)   

Literatur:  

Arnsberg II,325-326.   

     
       

                   
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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 26. Februar 2016