Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Wollendorf mit Fahr, Gönnersdorf und Rodenbach (Stadt Neuwied, Kreis Neuwied) 
Jüdische Geschichte / Synagoge 

Übersicht:

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde 
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer und der Schule 
Berichte zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde     
Zur Geschichte der Synagoge   
Fotos / Darstellungen   
Links und Literatur   

   

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde             
     
In Wollendorf bestand eine kleine jüdische Gemeinde im 19. Jahrhundert, zu der auch die in Rodenbach, Gönnersdorf und Fahr lebenden jüdischen Personen gehörten.  

Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie folgt: in Wollendorf 1858 31 jüdische Einwohner, 1895 20. In Rodenbach und Gönnersdorf wurden 1858 vier beziehungsweise drei jüdische Einwohner gezählt (in Rodenbach insbesondere Familien Veit und Löb, vgl. Artikel unten). 1895 waren in beiden Orten keine Juden mehr ansässig. In Fahr lebten 1858 zwölf, 1895 sechs jüdische Personen. 

An Einrichtungen bestand eine Synagoge in Wollendorf (s.u.). Zur Besorgung religiöser Aufgabe der jüdischen Gemeinde war zeitweise ein Lehrer angestellt, der auch als Vorbeter und Schochet tätig war. 1863 war als Religionslehrer ein Lehrer Hecht in der Gemeinde (siehe Anzeige unten). Die Toten der Gemeinde wurden im jüdischen Friedhof in Niederbieber beigesetzt.          
 
Um 1925 lebten in Wollendorf, Rodenbach und Gönnersdorf keine jüdischen Personen mehr. Nur in Fahr wurden noch vier jüdische Einwohner gezählt, die nun zur jüdischen Gemeinde in Neuwied gehörten.  

    
Von den in Wollendorf geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Heinrich Kallmann (1870), Leopold Kallmann (1864), Wilhelm Kallmann (1890), Paula Wiesengrund geb. Kallmann (1878).   
   
Aus Rodenbach sind umgekommen: Röschen Ascher geb. Loeb (1863), Libbetta Schönbaum geb. Veit (1865), Adolf Veit (1890), Michael Veit (1862). 
   
Aus Fahr sind umgekommen: Thea Grünewald geb. Mendel (1877), Dina Kallmann geb. Bähr (1871), Emilie Kallmann (1868), Erna Kallmann (1897), Robert Ludwig Kallmann (1906), Berta Lieser geb. Levy (1881), Ludwig Lieser (1876).  
Zu Dina und Robert Kallmann vgl. u.a. http://www.stolpersteine-neuwied.de/index.php/8-personenbeitraege/93-kallmann-dina (Stolpersteine für die Angehörigen der Familie Kallmann: Hinter der Hohl 1, Neuwied-Feldkirchen).     
    
    
    
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde  
   
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer und der Schule  
 
Suche nach dem Religionslehrer Hecht (1863 Lehrer in Wollendorf)  (1864)   

Anzeige in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 25. Oktober 1864: "Wer mir den Aufenthalt des israelitischen Religionslehrers Hecht (im vorigen Jahre in Wollendorf bei Neuwied) anzugeben vermag, ist höflichst gebeten, dies direkt per Post oder auf Buchhändlerwege zu tun. 
Neuwied
, im Oktober 1864. G.A. van der Beeck."      

  
   
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde 
Zum Tod der Eheleute Jacob Löb und Frau in Rodenbach (1869)   

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 5. Mai 1869: "Neuwied am Rhein, im April (1869). Ein höchst seltener Todesfall ist in dem eine Stunde von hier entfernten Dorfe Rodenbach vorgekommen. Die beinahe 80 Jahre zählenden Eheleute Jacob Löb von dort starben im fünfzigsten Jahre ihrer glücklichen Ehe am 12. dieses Monats fast in einer Stunde. Die Verstorbenen standen in gleichem Alter - der Mann war nur zwei Tage älter als seine Gattin - und waren gleichzeitig erkrankt. Gleich diesen wichtigen Momenten hatten auch ihre geistigen und sittlichen Anlagen eine so merkwürdige Ähnlichkeit, dass man glauben mochte, in den beiden Gatten wohne nur eine Seele. Dieses machte denn ihre Ehe, auch ohne den Segen irdischer Güter, zu einer recht glücklichen. Fleiß, Anspruchslosigkeit und eine aufrichtige Religiosität hatten ihnen die Achtung und Liebe aller, die sie kannten, erworben; häusliche Eintracht und eine gegenseitige, noch in den Lebensstunden sichtbare, fast kindliche Zärtlichkeit ließen sie als das Bild einer echt jüdischen Ehe erscheinen. Die Menge, welche den beiden Särgen bis zum Gottesacker folgte, wo die irdischen Rest der im Leben und im Tode Vereinten neben einander ruhen sollten, sag es bewahrheitet, dass 'die im Leben sich liebenden auch im Tode nicht getrennt werden.' - Nach der öftern Äußerung der Dahingeschiedenen hatten sie in ihrem hohen Alter täglich um ein kurzes Krankenlager und einen gemeinsamen Tod gebeten. 'Er tut den Willen derer, die ihn fürchten, und ihr Flehen hört er und rettet sie (Psalm 145,19)"     

     
     
     
Zur Geschichte der Synagoge    
     
Ein jüdisches Bethaus in Wollendorf wird 1869 genannt. Im Haushaltsvoranschlag dieses Jahres heißt es zum "Kapital der Spezialgemeinde Wollendorf: Synagoge 500 Thaler, Bewegliches in der Synagoge 200 Thaler". Aus der Geschichte der Synagoge ist nur wenig bekannt. 
     
1894
musste das Gotteshaus wegen Baufälligkeit von der Baupolizei geschlossen werden.       
     
     
Adresse/Standort der Synagoge      unbekannt   
    
    
Fotos     

Zur jüdischen Geschichte in Wollendorf sind noch keine Fotos oder Darstellungen vorhanden; 
über Hinweise oder Zusendungen freut sich der Webmaster der "Alemannia Judaica"; 
Adresse siehe Eingangsseite.
 
     
Begräbnisplatz der Wollendorfer 
Juden in Niederbieber  
Neuwied Friedhof 214.jpg (103632 Byte)  
  Grabstein für Simon Kallmann 
(1819 in Wollendorf - 1903) 
im jüdischen Friedhof Neuwied-Niederbieber  
 

     
     
Links und Literatur

Links:  

Website der Stadt Neuwied  

Literatur:  

Franz Regnery: Jüdische Gemeinde Neuwied. Geschichte in Bildern und Dokumenten. Zeichen und Zeugen von damals und heute. Hg. vom Deutsch-Israelitischen Freundeskreis Neuwied. 1988.     
Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz/Staatliches Konservatoramt des Saarlandes/ Synagogue Memorial Jerusalem (Hg.): "...und dies ist die Pforte des Himmels". Synagogen in Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Mainz 2005. S. 289 (mit weiteren Literaturangaben).  

 
n.e.                

                   
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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 22. Januar 2017