Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Zierenberg (Kreis Kassel) 
Jüdischer Friedhof

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde        
   
Siehe Seite zur Synagoge in Zierenberg (interner Link) 
   
   
Zur Geschichte des Friedhofes         
    
Die Toten der jüdischen Gemeinde Zierenberg wurden zunächst in Meimbressen beigesetzt. 1846 wurde ein eigener Friedhof in Zierenberg angelegt. Nach einer Dokumentation von 1938 (siehe bei den Quellen unten) waren bis dahin etwa 90 Gräber bzw. Grabinschriften vorhanden (auf ca. 40 Grabsteinen). Auch einige Gräber sephardischer Juden waren unter den Beigesetzten.  
  
1939 kaufte der damalige Bürgermeister einen Teil des Friedhofsgrundstückes und ließ den Friedhof einebnen. Nach dem Bericht des ehemaligen Zierenberger Pfarrers Wilfried Wicke wurden einige Steine in Häusern verbaut, doch ist es schwierig, die Spur der Grabsteine im Detail zu verfolgen. 
  
Heute sind nur noch 11 Grabsteine und drei Grabplatten aus den Jahren 1900 bis 1933 vorhanden bzw. nach den Zerstörungen in der NS-Zeit wieder aufgestellt worden. Ein Gedenkstein von 1946 erinnert an die hier beigesetzten Personen (Text: "Hier ruhen die Gebeine der Juden Zierenbergs. Zeuge sei dieser Gedenkstein für alle Grabsteine, die einst an diesem Orte standen und durch Naziterror vernichtet wurden. 1938-1946". 
 
Die Friedhofsfläche umfasst 1,97 ar.  
 
Inschrift auf der Hinweistafel am Eingang: "Der jüdische Friedhof. Seit 1846 besteht der jüdische Friedhof. Die zehn Grabsteine dieses Friedhofes, die zwischen 1900 und 1930 dort aufgestellt wurden, tragen auf der einen Seite die deutsche Inschrift und auf der anderen Seite die hebräischen Schriftzeichen. Ein allgemeiner Gedenkstein trägt die Inschrift: "Hier ruhen die Gebeine der Juden Zierenbergs. Zeuge sei dieser Denkstein für alle Grabsteine, die einst an diesem Ort standen und durch Naziterror vernichtet wurden. 1938-1946."   
  
  
Lage des Friedhofes     
   
An der Ehlener Straße 
  
  
Fotos 
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum: 17.6.2008)  

Zierenberg Friedhof 165.jpg (96622 Byte) Zierenberg Friedhof 164.jpg (99332 Byte) Zierenberg Friedhof 162.jpg (100684 Byte)
Blick auf den Friedhof  Pfosteninschriften am Eingang 
   
Zierenberg Friedhof 163.jpg (107167 Byte) Zierenberg Friedhof 150.jpg (109313 Byte) Zierenberg Friedhof 151.jpg (111169 Byte)
Hinweistafel zur Geschichte des
 Friedhofes am Eingang 
Hinweistafeln für Schlüssel 
und Öffnungszeit 
Zugangsbereich zum Friedhof, 
rechts liegende Grabsteine 
     
Zierenberg Friedhof 153.jpg (96181 Byte) Zierenberg Friedhof 152.jpg (122352 Byte) Zierenberg Friedhof 154.jpg (107677 Byte)
Liegende Grabsteine Denkmal von 1946 mit kaum 
noch lesbarer Inschrift 
   
   
Zierenberg Friedhof 156.jpg (117258 Byte) Zierenberg Friedhof 157.jpg (122508 Byte) Zierenberg Friedhof 158.jpg (109677 Byte)
Die noch vorhandenen 11 Grabsteine;
 vordere Reihe links Grabstein für 
Moses Meyer (1838-1910) 
Andere Blickrichtung derselben 11 Grabsteine wie links; vordere Reihe links 
Grabstein für Jenny Katz geb. Kaufmann (1884-1936; rechts größere Aufnahme) 
   
   
Zierenberg Friedhof 160.jpg (128236 Byte) Zierenberg Friedhof 161.jpg (123713 Byte) Zierenberg Friedhof 159.jpg (117724 Byte)
Grabsteine von links für 
Levi Schartenberg (gest. 1909), 
Bertha Katz geb. Gerson (1851-1931) 
und Mendel Katz (1851-1925) 
Grabsteine von links für Wilhelmine
 Waldeck geb. Dokter
(1836-1904), 
Moses Schartenberg (1841-1906) 
und "Mosche Bar Schlomo Meyer" 
(siehe Rückseite des Steines oben links,
 1838-1910)  
Grabstein vorne links für 
Lennardt Friedrich Waldeck (1879-1901),
 rechts für Leopold Meyer (1877-1933) 
   
    
     

   
   
Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte 

Mai 2024: Dokumentation des Friedhofes durch eine Schüler*innen-Gruppe   
Artikel von Johannes Siebert in hna.de vom 6. Mai 2024: "Zierenberg. Jüdischer Friedhof in Zierenberg kategorisiert und in Lageplan aufgenommen. 
Zierenberger Schüler haben einen Lageplan und ein Handbuch über den jüdischen Friedhof in Zierenberg erstellt. In einer Projektwoche erarbeiteten sie eigenständig das Buch. Jetzt wurde das Ringbuch an die Stadt Zierenberg übergeben.
Zierenberg – Es wurde versucht, den jüdischen Friedhof in Zierenberg zu räumen. Grabsteine wurden entfernt und zerstört. Ein Großteil der Gräber ist verschwunden. Was jetzt wieder bei einer Schüleraktion auf dem Friedhof auffiel, passierte schon in der NS-Zeit. Die Klasse R9A der Zierenberger Elisabeth-Selbert-Schule (ESS) hat gemeinsam mit Julia Drinnenberg und Gabriele Hafermass vom Hofgeismarer Stadtmuseum den Friedhof kategorisiert und jeden Grabstein in einen Lageplan eingetragen. 'Die Schüler haben über jeden Begrabenen Hintergrundinformationen herausgearbeitet', so Drinnenberg. Die Infos entnahmen sie aus Listen des Standesamtes.
'Der jüdische Friedhof in Zierenberg geht bis ins Jahr 1846 zurück'. Diese Ergebnisse wurden jetzt in einem Buch zusammengefasst und der Stadt Zierenberg übergeben. Außerdem gehört zu dem Buch ein Lageplan, der jeden noch vorhandenen Grabstein auf dem jüdischen Friedhof in Zierenberg zeigt. Zur Überreichung der Aufzeichnungen gehörte auch ein Vortrag, den Julia Drinnenberg hielt. Sie berichtete von der Arbeit mit den Schülern. Die Aktion fand im Rahmen einer Projektwoche statt, berichtet die zuständige Lehrerin Simone Kettner. Die Schüler haben anschließend gemeinsam mit den beiden ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen des Stadtmuseums das Buch erstellt. 
'Der jüdische Friedhof in Zierenberg geht bis ins Jahr 1846 zurück', erklärt Drinnenberg. Zur Unterstützung der Schüler habe Dvora Nekrich aus dem Hebräischen übersetzt. Sie ist die Ehefrau des Kasseler Rabbiners Shaul Nekrich. Bürgermeister Rüdiger Germeroth bedankte sich bei den Schülern und den Mitarbeitern des Archivs. Er sagte: 'Vieles ist für mich Neuland.' Wilfried Wicke, Sprecher der Erinnerungs-AG der Stadt Zierenberg, gab den Schülern den Tipp, das Buch noch ins Englische zu übersetzen. Das Buch sowie den Lageplan kann man bei der Stadt Zierenberg ausleihen." 
Link zum Artikel   
 
 

    
    

Links und Literatur

Links:  

bulletWebsite der Stadt Zierenberg  
bulletZur Seite über die Synagoge in Zierenberg (interner Link) 

Quellen:  

Hinweis auf online einsehbare Familienregister der jüdischen Gemeinde Zierenberg 
In der Website des Hessischen Hauptstaatsarchivs (innerhalb Arcinsys Hessen) sind die erhaltenen Familienregister aus hessischen jüdischen Gemeinden einsehbar: 
Link zur Übersicht (nach Ortsalphabet) https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/llist?nodeid=g186590&page=1&reload=true&sorting=41              
Zu Zierenberg sind vorhanden (auf der jeweiligen Unterseite zur Einsichtnahme weiter über "Digitalisate anzeigen"):    
HHStAW 365,889   Verzeichnis der jüdischen Männer in der Synagogengemeinde Zierenberg  1826 - 1853; enthält ein Namensverzeichnis der Väter und Söhne aus der jüdischen Gemeinde mit Angaben zum Gewerbestand und den Geburtsdaten der Söhne   https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v5136007     
HHStAW 365,888   Abschrift der Geburts-, Trau- und Sterberegister der Juden von Zierenberg: jüdisches Geburtsregister 1826 - 1893, jüdisches Trauregister 1829 - 1891, jüdisches Sterberegister 1827 - 1893 
https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v4101123   
HHStAW 365,892   Verzeichnis der jüdischen Männer in der Synagogengemeinde Zierenberg  1826 - 1853 (Abschrift des Registers 889 von 1937)    https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v2924766             
HHStAW 365,885   Sterberegister der Juden von Zierenberg  1827 - 1852   https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v825475     
HHStAW 365,890   Inventar über das bewegliche und unbewegliche Vermögen der Synagogengemeinde in Zierenberg  1841 - 1841; enthält unter anderem Angaben zur Ausstattung der Synagoge und des Schullokals, ein Verzeichnis der Eigentümer der Synagogenstände, eine Liste der Käufer der Synagoge, ein Verzeichnis der Schulen der jüdischen Gemeinde  https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v2126697   
HHStAW 365,891   Gräberverzeichnis des jüdischen Friedhofs in Zierenberg, aufgenommen im Juli 1938 durch Baruch Wormser aus Grebenstein, wohnhaft in Kassel  1847 - 1938; enthält einen Bericht zur Geschichte des jüdischen Friedhofs in Zierenberg mit Situationsplan, enthält hebräische und deutsche Grabinschriften mit Angaben zur Grablage   https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v4782915    
HHStAW 365,886   Sterberegister der Juden von Zierenberg  1853 - 1893   https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v2924767      
HHStAW 365,882   Trauregister der Juden von Zierenberg  1854 - 1891   https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v3542188    
HHStAW 365,887   Alphabetisches Namensverzeichnis zu den Sterberegistern der Juden von Zierenberg  1900 - 1900 (Namensregister zu 365,885-886) https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v4449224    
HHStAW 365,883   Alphabetisches Namensverzeichnis zum Trauregister der Juden von Zierenberg 1900 - 1900 (Namensregister zu 365,882)   https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v4449223    

Literatur:  

bulletUmfassende Literaturhinweise siehe bei Michael Dorhs [Zsst.]: Bibliographie zur Kultur und Sozialgeschichte der Jüdinnen und Juden im Bereich der alten Landkreise Hofgeismar, Kassel, Wolfhagen und in der Stadt Kassel. Ausführliche Zusammenstellung. 195 S. Eingestellt als pdf-Datei (Stand Dezember 2022).   
bullet Arnsberg II,444-446.  
bulletVgl. Literaturangaben auf der Seite über die Synagoge in Zierenberg
bulletPresseartikel zum Friedhof von Antje Thon: Auf dem jüdischen Friedhof in Zierenberg sind Sepharden bestattet. In: Hessische Allgemeine (www.hna.de) vom 11. Oktober 2013. Link zum Artikel.     

   
     

                   
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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 30. Juni 2020