Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


Eingangsseite

Aktuelle Informationen

Jahrestagungen von Alemannia Judaica

Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft

Jüdische Friedhöfe 

(Frühere und bestehende) Synagogen

Übersicht: Jüdische Kulturdenkmale in der Region

Bestehende jüdische Gemeinden in der Region

Jüdische Museen

FORSCHUNGS-
PROJEKTE

Literatur und Presseartikel

Adressliste

Digitale Postkarten

Links

 

  
zurück zur Übersicht "Synagogen in der Region"  
zurück zur Übersicht "Synagogen in Rheinland-Pfalz"  
zur Übersicht "Synagogen im Kreis Bad Dürkheim"  
   

Carlsberg mit Hertlingshausen (VG Hettenleidelheim, Kreis Bad Dürkheim) 
Jüdische Geschichte / Synagoge 

Übersicht:  

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
Zur Geschichte der Synagoge   
Fotos / Darstellungen    
Links und Literatur   

   

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde     
   
In Carlsberg bestand eine zeitweise große jüdische Gemeinde bis 1868. Ihre Entstehung geht mindestens in die Zeit des 18. Jahrhunderts zurück.   
   
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie folgt: 1808 126 (11,3 % der Gesamteinwohnerschaft), 1810 144, 1925 107 (8 %), 1837 125, 1843 182 (10,6 % der Gesamteinwohnerschaft), 1867 30. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts ging die Zahl der jüdischen Einwohner durch Ab- und Auswanderung schnell zurück. 
Auch die im benachbarten Hertlingshausen lebenden jüdischen Familien gehörten zur jüdischen Gemeinde in Carlsberg. 1825 wurden hier 13 jüdische Einwohner gezählt (3,1 % der Gesamteinwohnerschaft). Nach Angaben bei O. Weber s.Lit. S. 87 gab es um 1815 am Ort einen eigenen Betraum.  
 
In der Liste der jüdischen Haushaltsvorstände 1809/10 erfährt man zwei Namen aus Carlsberg: Salomon Fuchs und Samuel Kister. Aus Hertlingshausen wird Jacob Jacobi genannt.  
   
An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.), ein Schulraum und ein Friedhof. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war vermutlich bis nach der Mitte des 19. Jahrhunderts ein Lehrer angestellt, der zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war. Die Gemeinde gehörte zum Bezirksrabbinat in Frankenthal.   
 
1868 wurde die Gemeinde aufgelöst. Die noch am Ort lebenden jüdischen Personen wurden zunächst der Gemeinde in Altleiningen, spätestens seit 1880 der Gemeinde in Wattenheim zugeteilt. Mit dem noch vorhandenen Vermögen der Gemeinde Carlsberg konnte man teilweise die Renovierung der Synagoge in Altleiningen finanzieren.        
1900 wurden noch vier jüdische Einwohner in Carlsberg gezählt. 

  
In Hertlingshausen lebten um 1920 drei jüdische Familien.  
  
Von den in Carlsberg geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Frieda Hausmann geb. Mann (1864), Nathan Mann (1872), Emilie Michel geb. Mann (1869).     
  
Aus Hertlingshausen ist umgekommen: Alma Michel (geb. 1899 in Hertlingshausen, später in Grünstadt und Mannheim wohnhaft). 
   
   
   
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   

In jüdischen Periodika des 19./20. Jahrhunderts wurden noch keine Berichte zur jüdischen Geschichte in Carlsberg gefunden. 

     
     
  
  
Zur Geschichte der Synagoge        
   
Nach den Angaben des Steuerkatasters 1841 war eine Synagoge ("Judenschule") "seit undenklicher Zeit" im Eigentum der jüdischen Gemeinde. 1863 befand sich das Gebäude in einem baufälligen Zustand. Daher wollte die jüdische Gemeinde einen Neubau errichten lassen. Pläne hatte der Bauamtsassistent beim Landkommissariat Neustadt Karl Kreitner gezeichnet. Die Durchführung einer Kollekte in den jüdischen Gemeinden Bayerns wurde behördlicherseits genehmigt (siehe Anzeige unten).  Da jedoch die Zahl der jüdischen Familien in den folgenden Jahren stark zurückging, blieb es beim Vorhaben; eine neue Synagoge wurde nicht mehr gebaut.   
   
Eine Kollekte für den Bau einer Synagoge in Carlsberg wird behördlicherseits genehmigt (1863)   

Karlsberg Kreis-Amtsblatt 1863 1679.jpg (107166 Byte) Anzeige im "Königlich Bayerischen Kreis-Amtsblatt von Unterfranken und Aschaffenburg" Nr. 149 vom 20. Oktober 1863: "An sämtliche königlichen Bezirksämter und unmittelbaren Stadtmagistrate des Regierungsbezirkes. 
Kollektengesuch der israelitischen Gemeinde Karlsberg, königlichen Bezirksamts Frankenthal, betreffend. 
Im Namen Seiner Majestät des Königs. 
Seine Majestät der König haben entsprechend der von der israelitischen Kultusgemeinde Karlsberg, königlichen Bezirksamts Frankenthal, gestellten alleruntertänigsten Bitte zum Zwecke der Erbauung einer neuen Synagoge mit Ritualbad in Karlsberg die Vornahme einer Synagogen-Kollekte in den sämtlichen israelitischen Kultusgemeinden des Königreichs allerhuldvollst zu bewilligen geruht.  
Hiervon werden die Distriktspolizeibehörden des Regierungsbezirks im Vollzuge einer Entschließung des königlichen Staatsministeriums des Innern für Kirchen- und Schulangelegenheiten mit dem Auftrage in Kenntnis gesetzt, diese Sammlung sofort, beziehungsweise da, wo die am 23. Juli dieses Jahres (Kreisamtsblatt S. 1220) ausgeschriebene Kreiskollekte für die israelitische Kultusgemeinde Klingenberg noch nicht abgeschlossen ist, unmittelbar nach Beendigung derselben in den israelitischen Kultusgemeinden ihrer Amtsbezirke vornehmen und sich das Ergebnis derselben vorlegen zu lassen, letzteres ist an das diesseitige Expeditionsamt einzusenden und gleichzeitig der unterfertigten Stelle der Ertrag anzuzeigen. 
Würzburg, den 14. Oktober 1863. 
Königliche Regierung von Unterfranken und Aschaffenburg, Kammer des Innern. 
Freiherr von Zu Rhein
. Mees."    

    
    
    
Adresse/Standort der Synagoge  unbekannt    
    
    
Fotos 

Zur jüdischen Geschichte in Carlsberg liegen - außer zum Friedhof - noch keine Fotos vor; 
über Hinweise oder Zusendungen freut sich der Webmaster der "Alemannia Judaica"; 
Adresse siehe Eingangsseite
 
     

  
    
Links und Literatur

Links:  

Website der Gemeinde Carlsberg   

Literatur:  

Alfred Hans Kuby (Hrsg.): Pfälzisches Judentum gestern und heute. Beiträge zur Regionalgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. 1992. 
Otmar Weber: Die Synagogen in der Pfalz von 1800 bis heute. Unter besonderer Berücksichtigung der Synagogen in der Südpfalz. Hg. von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Pfalz in Landau. 2005. S. 60 (Carlsberg). 87 (Hertlingshausen).
 Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz/Staatliches Konservatoramt des Saarlandes/ Synagogue Memorial Jerusalem (Hg.): "...und dies ist die Pforte des Himmels". Synagogen in Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Mainz 2005. S. 69-72 (mit weiteren Literaturangaben).  

    
     n.e.

                   
vorherige Synagoge  zur ersten Synagoge nächste Synagoge   

            

 

Senden Sie E-Mail mit Fragen oder Kommentaren zu dieser Website an Alemannia Judaica (E-Mail-Adresse auf der Eingangsseite)
Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 10. Dezember 2013