Eingangsseite
Aktuelle Informationen
Jahrestagungen von Alemannia
Judaica
Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft
Jüdische Friedhöfe
(Frühere und
bestehende) Synagogen
Übersicht:
Jüdische Kulturdenkmale in der Region
Bestehende
jüdische Gemeinden in der Region
Jüdische
Museen
FORSCHUNGS-
PROJEKTE
Literatur
und Presseartikel
Adressliste
Digitale
Postkarten
Links
| |
zurück zur Übersicht "Synagogen in der Region"
zur Übersicht "Synagogen
im Elsass"
Diebolsheim (Dep.
Bas-Rhin, Alsace, Unterelsass)
Jüdische Geschichte / Synagogue / Synagoge
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
In Diebolsheim bestand eine jüdische
Gemeinde bis Anfang des 20. Jahrhunderts. Ihre Entstehung geht in die Zeit des
17./18. Jahrhunderts zurück. 1712 wurde der Gemeindevorsteher der
jüdischen Gemeinde in Diebolsheim, Koppel Dreyfus, ermordet und vier Tage
später auf dem jüdischen Friedhof in
Mackenheim beigesetzt. 1784 wurden 72 jüdische Einwohner in 19 Familien
gezählt.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner
wie
folgt: 1807 53 jüdische Einwohner, 1846 Höchstzahl von 83, 1861 47, 1870 51,
1900 11, 1910 12.
An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.), eine jüdische Schule
und ein rituelles Bad. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war
zeitweise ein Lehrer angestellt, der zugleich als Vorbeter und Schochet tätig
war.
1936 lebten noch zwei jüdische Personen in Dieblosheim. Die Deportation
der letzten jüdischen Einwohner unter der deutschen Besatzung 1940 nach
Südfrankreich beendete das jüdische Leben in Diebolsheim.
Von den in Diebolsheim geborenen und/oder
längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Jules Bloch (), Alphonse
Dreyfus (1867), Aron Kahn (1861), Marthe Landauer geb. Dreyfus (1902).
Nach 1945 sind keine jüdischen Personen mehr nach Diebolsheim
zugezogen.
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
In jüdischen Periodika des 19./20.
Jahrhunderts wurden noch keine Berichte zur jüdischen Geschichte in
Diebolsheim gefunden. |
Zur Geschichte der Synagoge
Bereits im 18. Jahrhundert war eine Synagoge vorhanden. Sie wurde 1844
durch eine neue Synagoge ersetzt.
Nach Auflösung der jüdischen Gemeinde Anfang des 20. Jahrhunderts wurde das
Synagogengebäude 1913 verkauft und zu einem bis heute stehenden Wohnhaus
umgebaut.
Adresse/Standort der Synagoge: 69
rue du Château
Fotos
Das Gebäude der
ehemaligen Synagoge
(Quelle: links Rothé / Warschawski
S. 68; rechts: Website des Ministère
de la culture) |
 |
 |
|
Nach dem Verkauf 1913 wurde
die Synagoge zu einem Wohnhaus umgebaut. |
|
|
|
Erinnerung auf dem
jüdischen Friedhof Mackenheim
(siehe unten Beitrag von Günter Boll) |
 |
|
|
Grabstein des 1712 ermordeten
Gemeindevorstehers Koppel Dreyfus
von Diebolsheim |
|
Links und Literatur
Links:
Literatur:
 |
Michel
Rothé / Max Warschawski: Les Synagogues d'Alsace et leur Histoire.
Ed. 'Chalom Bisamme' Jerusalem 1992. S. 35ö.68.
|
 |
Günter Boll: Samuel Levy von
Biesheim und Reis Joseph von Muggensturm. Online
eingestellt.
Zum Inhalt: Samuel Levy von Biesheim
(geb. 1720) und Reis Joseph von Muggensturm heirateten am 24. Mai 1750. Die
Heirat der beiden ist exemplarisch für die verwandtschaftlichen Beziehungen
zwischen Mitgliedern der elsässischen jüdischen Gemeinde im
oberelsässischen Biesheim und jenen
der beiden kleineren Gemeinden im unterelsässischen Diebolsheim und
im badischen Muggensturm. Reis Joseph
war eine Enkelin des 1712 ermordeten Vorstehers der jüdischen Gemeinde in
Dieblosheim, Koppel Dreyfus. Im Ehevertrag der Enkelin wird ihr Großvater
als "Märtyrer Jakob, Gott räche sein Blut, von Diebolsheim"
bezeichnet.
|
n.e.

vorherige Synagoge zur ersten Synagoge nächste Synagoge
|