Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Pforzheim (Stadtkreis) 
Neuester Jüdischer Friedhof - 
orthodoxer und liberaler (interkonfessioneller) Teil 
  

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde     
    
Siehe Seite zur (neuen) Synagoge in Pforzheim (interner Link)     
    
    
Zur Geschichte dieses Friedhofes       
    
Nachdem der neue jüdischen Friedhof innerhalb des städtischen Friedhofes Pforzheim seit einigen Jahren so gut wie voll belegt ist, wurde im Frühjahr 2003 ein neuer jüdischer Friedhof im Nordwestteil des Hauptfriedhofes angelegt. Hierzu ein Artikel von Martina Schäfer in der Pforzheimer Zeitung vom 26. Juni 2003:

Psalmen für den neuen jüdischen Friedhof

Ein Todesfall ist dem eigentlichen offiziellen Termin für die Einweihung ein wenig zuvorgekommen. Deshalb hat Rabbiner Dan Blaufeld für die israelitische Kultusgemeinde Pforzheim bereits gestern den orthodoxen Teil des neuen jüdischen Friedhofs geweiht. Oberbürgermeisterin Christel Augenstein war so schnell nicht abkömmlich. Heute wird Blaufeld die erste Bestattung auf dem Gelände im Nordwesten des Hauptfriedhofs vollziehen.
Nur die männlichen Mitglieder folgten dem Rabbiner gestern auf den neuen Friedhof, als er Psalmen auf Hebräisch las und die Umgrenzung des mit einem Zaun und Tor versehenen Geländes abschritt. "Wir wollen den Friedhof heilig machen", erklärte er seinen Gemeindemitgliedern, "Himmel und Erde durch Gebete verbinden".  
   
Liberaler Rabbiner nötig. Der daneben liegende interkonfessionelle Teil, ebenfalls eingezäunt, fand keine rituelle Beachtung. Er ist etwa Eheleuten vorbehalten, die verschiedenen Kirchen angehören. Ihnen werden die jüdischen Begräbnisabläufe, die Gesänge und Gebete nicht zuteil werden. Es sei denn, ein liberaler Rabbiner wäre dazu bereit. Handelt es sich um einen christlichen Partner, sei auch ein Pfarrer am Grab denkbar, erklärt Rami Suliman, Vorsitzender der israelitischen Kultusgemeinde Pforzheim. Nichtjüdische Symbole wie Kreuze wird der Besucher auf dem jüdischen Friedhof nicht finden. Das wird die Friedhofssatzung regeln.
Möglichst schnell müsse nach jüdischem Glauben der Verstorbene beerdigt werden, erklärt Blaufeld. Denn man wollte durch die heilige Erde dem Toten die Ehre erweisen. In Israel werde sogar am gleichen Tag bestattet, in Deutschland müsse man per Gesetz mindestens 48 Stunden damit warten.   
    
Jungfräulicher Boden. Die Trauer um den Verstorbenen obliegt den sieben engsten Angehörigen in den folgenden sieben Tagen. Keiner verlasse das Haus außer zum Gottesdienst. 30 weitere Tage zeigen die Männer den Kummer, indem sie sich nicht rasieren. 
Unweit des alten im Jahr 1877 gegründeten jüdischen Friedhof im Osten wollten die Verantwortlichen ursprünglich die Erweiterung sehen. Doch für die religiösen Voraussetzungen zum Beispiel wie der notwendige jungfräuliche Boden war schließlich nur das Areal im Nordwesten geeignet.
Bis der neue dem alten jüdischen Friedhof vom Erscheinungsbild nahe kommt, werden wohl Jahre vergehen. Eng stehen die alten Grabsteine dort beieinander, nach Israel ausgerichtet. Efeu rankt sich statt Blumen an den Wegen. Kleine Steine bezeugen, dass Angehörige da waren. Ein Wasserbecken am Tor steht für die rituelle Waschung bereit.
Die Gemeinde hat ein Viertel des neuen Grundstücks mit einer Option auf insgesamt 1750 Quadratmeter gekauft, denn die Gräber sollen dauerhaften Bestand haben. Dass es so schnell ging, habe man der Oberbürgermeisterin zu verdanken, sagt Suliman. 380 jüdische Mitglieder hat der Vorsitzende in seiner Obhut, mit steigender Tendenz. Suliman rechnet damit, dass der interkonfessionelle Teil sich schneller füllen könnte als der orthodoxe Teil.
  
   
 
Die Lage des Friedhofes     

Lage des Hauptfriedhofes in Pforzheim (ohne Eintragung der jüdischen Teile) auf dem 
dortigen Stadtplan: links anklicken und unter "Behörden und öffentliche Einrichtungen" 
den "Hauptfriedhof" anklicken. Der neue und der neueste jüdische Friedhof finden sich 
innerhalb des angezeigten Friedhof. 

     
   
Fotos    

Der Friedhof im September 2003 
(Fotos: I. Laidig, Aufnahmen September 2003
 
Pforzheim Friedhof nn141.jpg (68384 Byte) Pforzheim Friedhof nn140.jpg (63130 Byte) Pforzheim Friedhof nn142.jpg (54320 Byte)
Eingangsbereich zum neuesten 
jüdischen Friedhof in Pforzheim 
Eingangstor zum 
orthodoxen Teil 
Blick über den 
orthodoxen Teil 
     
Pforzheim Friedhof nn145.jpg (41990 Byte) Pforzheim Friedhof nn144.jpg (69853 Byte) Pforzheim Friedhof nn143.jpg (83199 Byte)
Brunnen am 
Eingangstor 
Erste Beisetzung im
 Juni 2003 
Eingangstor zum liberalen
 (interkonfessionellen) Teil 
     
     

Der Friedhof im Sommer 2005
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 12.6.2005)

Pforzheim Friedhof n454.jpg (67861 Byte) Pforzheim Friedhof n453.jpg (72207 Byte)
  Die ersten Grabsteine im orthodoxen Teil sind gesetzt 
   
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    Liberaler (interkonfessioneller) Teil 
mit bislang einem Grab 
Blick über den liberalen (interkonfessionellen)
 Teil zum orthodoxen Friedhof 
     
     

Der Friedhof im Frühjahr 2009
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 10.5.2009)

     
Pforzheim Friedhof nn587.jpg (119814 Byte) Pforzheim Friedhof nn583.jpg (95007 Byte) Pforzheim Friedhof nn584.jpg (107470 Byte)
Blick auf die beiden Friedhöfe  Brunnen vor dem orthodoxen Teil  Eingangstor zum orthodoxen Teil  
     
Pforzheim Friedhof nn580.jpg (110936 Byte) Pforzheim Friedhof nn581.jpg (108523 Byte) Pforzheim Friedhof nn582.jpg (103321 Byte)
Gräberreihe im orthodoxen Teil  Neueste Gräber (2009) 
     
Pforzheim Friedhof nn585.jpg (107092 Byte) Pforzheim Friedhof nn586.jpg (103395 Byte)  
Eingangstor zum liberalen
 (interkonfessionellen Teil) 
Blick über den interkonfessionellen Teil 
mit weiterhin nur einem Grab 
 
     

   
   

Links und Literatur

Links:

Website der Stadt Pforzheim    
Website des Israelitischen Kultusgemeinde Pforzheim    

  

                   
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Stand: 27. Dezember 2012