Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Adorf mit Flechtdorf und Vasbeck (Gemeinde Diemelsee, Kreis Waldeck-Frankenberg) 
Jüdische Geschichte / Synagoge

Übersicht:     

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer  
Berichte zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde    
Zur Geschichte der Synagoge   
Fotos / Darstellungen    
Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte   
Links und Literatur   

   

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english version)      
   
In Adorf bestand eine kleine jüdische Gemeinde bis 1938. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 18. Jahrhunderts zurück. 1770 wird Abraham Gudemann aus Adorf genannt, der in diesem Jahr nach Bosseborn (bei Höxter) gezogen ist und dort später ein Haus und Grundstücke besaß. Er belieferte offensichtlich Truppen im Feld mit Nahrungsmitteln. Zwischen 1778 und 1811 sind im Staatsarchiv Marburg "Schutzbriefe" jüdischer Personen in Adorf erhalten. Urkundlich benannt sind darin die Stammväter der Familien Mosheim, Lebach und Weiler.       
   
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie folgt: 1802 vier jüdische Familien (des Josef Abraham, David Moses, Nathan Isaak und Moses Loeb - noch ohne den späteren festen Familiennamen), 1826 45 jüdische Einwohner (in acht Familien), 1847 41, 1872 87 (davon 39 Männer, 32 Frauen und 16 Schulkinder), 1900 33 (2,9 % von insgesamt 1.148 Einwohnern), 1910 26 (2,4 % von 1.112). 1854 gehörten den jüdischen Familien am Ort zwölf Häuser und die Synagoge. Die jüdischen Familienvorsteher waren als Viehhändler, Geschäftsinhaber im Einzelhandel, Hausierer und Handwerker tätig. Die im benachbarten Flechtdorf lebenden wenigen jüdischen Personen (vermutlich auch diejenigen aus Vasbeck) gehörten gleichfalls zur jüdischen Gemeinde in Adorf.     
   
An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.), eine jüdische Schule (Religionsschule; 1872 wird eine für den Unterricht gemietete Schulstube in der Bergstraße genannt), ein rituelles Bad und ein Friedhof. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war - zumindest zeitweise im 19. Jahrhundert - ein jüdischer Lehrer vor Ort, der zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war. Der prominenteste dieser Lehrer war Moses Büdinger, der von 1804 bis 1805 in Adorf als Lehrer gewirkt hat. 
  
Aus Adorf stammte der später in Bad Arolsen tätige Lehrer Lazarus Lebach (1836 in Adorf - 1888 in Bad Arolsen; Foto des Grabsteines unten).     
  
Um 1924, als noch 14 jüdische Personen zur Gemeinde gehörten (in fünf Familien; 1,3 % von insgesamt 1.110 Einwohnern), waren die Gemeindevorsteher Eduard Mosheim, L. Weiler und Louis Kann. 1932 waren die Gemeindevorsteher Eduard Mosheim (1. Vors.), Fritz Mannheimer (2. Vors.) und Louis Kann (Schatzmeister). 
  
Bis nach 1933 bestanden an jüdischen Gewerbebetrieben: das Textilgeschäft von Louis Kann, die Eisenwarenhandlung der Gebrüder Mosheim und die "Adorfer Mühle" der Gebrüder Mannheimer.       
   
1933 lebten noch 19 jüdische Personen in Adorf (1,6 % von insgesamt 1.160 Einwohnern).
In den folgenden Jahren sind die meisten von ihnen auf Grund der zunehmenden Entrechtung und der Repressalien weggezogen beziehungsweise ausgewandert. Neun (aus den Familien Mosheim und Lebach) konnten 1936/37 in die USA und nach Brasilien emigrieren. Drei Personen sind noch in Adorf gestorben. 1936 mussten die jüdischen Gewerbebetriebe zwangsverkauft werden. Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Inneneinrichtung der Synagoge zerstört (s.u.). 1939 wurden noch drei jüdische Einwohner gezählt.  
       
Von den in Adorf geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Berta Buchthal geb. Mosheim (1900), Bertha Goldwein geb. Mosheim (1858), Klara Kann geb. Weiler (1885), Louis (Luis) Kann (1878), Rosa Mannheimer geb. Steinhäuser (1873), David Mosheim (1869), Louis Mosheim (1897), Mathilde Neuwahl geb. Mosheim (1874), Caroline (Lina) Schartenberg geb. Lebach (1872), Bernhard Stamm (1866), Helene Sternberg geb. Lebach (1870), Josef Wachtel (1883), Ruth Wachtel (1914), Lina Weiler (1889), Paul Weiler (1907).   
    
Am 18. März 2011 wurde auf Initiative der Bezirksgruppe Diemelsee des Waldeckischen Geschichtsvereins und des Ortsbeirates von Diemelsee-Adorf gegenüber dem Standort der ehemaligen Synagoge ein Gedenkstein zur Erinnerung der 15 in Konzentrationslagern umgekommenen jüdischen Adorfer Mitbürger errichtet. Dazu fand eine Gedenkfeier statt und anschließend eine Führung auf dem jüdischen Friedhof.     
    
    
    
Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde     
   
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer  
1804 bis 1805 in Adorf als Lehrer tätig: Moses Büdinger (1783-1841)  

Adorf AZJ 17071841.jpg (193034 Byte)Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 17. Juli 1841: "Brilon, im Juni (1841). 'Ich gedenke Dir die Treue Deiner Jugend (Jeremia 2,2). 
Diese Worte, die mir mein verblichener Jugendfreund einst nach einer Trennung schrieb, enthalten den Beweggrund nachstehenden Denkmals, (das ich) erst jetzt setze, weil mich die Furcht, Lehrern gebildet oder sonst ihm nahestehenden Kasselanern vorzugreifen, bisher davon abhielt.  
Moses Büdinger, geboren 1783 zu Mardorf bei Marburg, gehörte zu den Wenigen, die, nachdem sie sich aus dem Staube und den elendsten Verhältnissen emporgeschwungen, nachher große Wohltäter ihrer Zeitgenossen geworden.   
Einer armen, aber redlichen Familie entstammend, wanderte er im Jahre 1803, also als 20-jähriger Jüngling, nach dem westfälischen Dorfe Bigge, diente dort, alle mit einem solchen Dienste verknüpften Beschwerlichkeiten gelassen ertragend, bei einem Handelsmann als Knecht, erlernt nebenbei das Schächten, zu dessen Ausübung er auf dem im selben Jahre stattgefundenen Landtage zu Brilon vom Rabbinen Cohen seligen Andenkens die Erlaubnis erhielt. So, ein neues Mittel, sich zu ernähren in Händen, begab er sich nach dem nahe gelegenen Dorfe Helminghausen wiederum in einen dem ersteren ganz ähnlichen Dienst, aus dem er jedoch durch die Bemühungen des jetzigen Landrabbiners Friedländer, dieses, wie er es auch stets dankbar anerkannte, um ihn und seine Bildung verdienten Mannes, recht bald erlöst wurde. Er wurde im Jahre 1805 zu Adorf, einem Waldeckschen Flecken, als Vorsänger, Schächter und Lehrer - in der damaligen Bedeutung des Wortes - angestellt. Hier begann seine Stellung eine für sein ganzes künftiges Leben bedeutsame, günstige Wendung zu nehmen; er machte die Bekanntschaft eines evangelischen Pfarramtsaspiranten, Herrn Dornseif, der ihn mit größter Uneigennützigkeit und Freundschaft in der deutschen Sprache gehörig vorbildete, trat in Verbindung mit dem Israelitischen Lehrer Herrn Meyer in Korbach, eines mit philologischen und pädagogischen Kenntnissen ausgerüsteten Mannes, der ihm mit Bereitwilligkeit die Benutzung seiner Leihbibliothek gestattete und so in ihm den Sinn für wissenschaftliche Bildung immer mehr anfachte. Unermüdet, wo es etwas zu lernen galt, besuchte er außerdem fast täglich den in Padberg, eine Stunde von Adorf entfernt lebenden Landrabbinen Friedländer, der ihn mit nötigen Vorkenntnissen im Hebräischen und vielem anderen ausstattet und ihn kurz darauf bewog, die damals offene Lehrerstelle zu Padberg anzunehmen. Er trat sie im Jahr 1805 an..."    
Fortsetzung des Textes auf der Seite zu Mardorf.  

    
    
Berichte zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde  
Über die Geschichte von Bernhard Stamm (1866 in Adorf - 1943 im Ghetto Theresienstadt)   
(Quelle: Seite der Jacob Pins Gesellschaft - Kunstverein Höxter mit einer Seite zu Juden in Ovenhausen)   

Bernhard Stamm, geb. 2.3.1866 in Adorf als Sohn von Markus Stamm und Pauline, geb. Löwenstern. Am 12.2.1893 heiratete er Sara, geb. Eichholz, aus Ovenhausen und hatte mit ihr sechs Kinder, von denen drei jedoch jung starben. Als Lumpen- und Eisensammler mit einem kleinen Pferd und Wagen führte er eine ärmliche und wenig angesehene Existenz. Außerdem schächtete er Ziegen und handelte mit Fellen. Dazu kam ein kleiner Kolonialwarenladen im Haus am Heiligenberg 11. Nach dem Tod seiner Frau (1922) führte wohl die Tochter Ella den Haushalt der Familie. Zum 1.10.1938 wurde ihm die Gewerbekarte entzogen, er sollte aber weiter Beiträge an die Industrie- und Handelskammer zahlen. Gegen diese Ungerechtigkeit protestierte sogar eine 'arischer' Höxteraner Geschäftsmann; das Ergebnis ist nicht bekannt. Bernhard Stamm wurde am 31.7.1942 nach Theresienstadt deportiert und kam dort am 24.3.1943 um.
Zur Geschichte von drei Kindern von Bernhard Stamm Informationen über die o.g. Quelle.   

    
    
    
Zur Geschichte der Synagoge       
    
Zunächst war ein Betraum in einem der jüdischen Häuser vorhanden. 1832 erhielten die Adorfer Juden vom Fürsten die Genehmigung zur Einrichtung einer Synagoge. Dafür wurde ein Haus des Bürgermeisters Adolph Schwarzenberg gekauft, der selbst vom jüdischen Glauben zum Christentum konvertiert war. Beim Gebäude handelte es sich um ein charakteristisches Fachwerkhaus. 
      
Reformen im gottesdienstlichen Leben in Adorf (1848)   

Mengeringhausen AZJ 03011848.jpg (160527 Byte)Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 3. Januar 1848: "Aus dem Fürstentum Waldeck, 20. Dezember (1848). Auch in unserem kleinen Fürstentum beginnt ein regeres Leben die Synagoge zu ergreifen. Seit zwei Jahren hat die Gemeinde zu Adorf Chorgesang eingeführt, überhaupt möglichst den Zeitforderungen genügt. Freilich erhob sich damals auch in Adorf der Ruf des Unwillens über den Chorgesang; aber wie schnell er sich eingewöhnt, ersieht man daraus, dass an den vergangenen hohen Festen sogar deutsche Choralgesänge, z.B. am Versöhnungsfeste das Lieb von Stein 'o Tag des Herrn' mit Violinbegleitung vorgetragen wurden. So hat auch die Gemeinde zu Mengeringhausen auf Veranlassen ihres Lehrers Herrn Heilbrun den 3-jährigen Zyklus der Tora eingeführt, und bemüht sich derselbe durch allsabbatliche gottesdienstliche Vorträge das religiöse Bewusstsein umzugestalten und auf die Höhe der Gegenwart zu erheben. Mögen diesem Beispiele der beiden genannten Gemeinden die anderen bald nachfolgen, die Piutum durch die Predigt ersetzen, und hierzu geeignete Lehrer erwerben. Da diese im hiesigen Lande wenig Kinder zu unterrichten haben, so können sie ihre Muße am Besten hierauf verwenden, umso mehr, da für die Landleute nicht sowohl glänzende Reden, als einfache, schmucklose Sprache angemessen ist.   
Was die bürgerlichen Verhältnisse der Juden hier im Waldeck'schen betrifft, davon kann ich Ihnen noch nichts erhebliches mitteilen. Es genießt der jüdische Handwerker und Ökonom fast dieselben Reste wie sein christlicher Mitbruder; übrigens vermutet man jetzt allgemein, da vor Kurzem ein Seelenregister über die Juden im ganzen Lande aufgenommen worden ist, dass nunmehr die bürgerlichen Verhältnisse derselben bald verbessert werden sollen."     

1855 wird das Synagogengebäude in einem Register als der "Juden-Tempel" genannt.  
    
Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge, obwohl das Gebäude bereits 1937 verkauft worden war, geschändet und die Inneneinrichtung zerstört. 1939 wurde das Gebäude abgebrochen.    
   
   
Adresse/Standort der Synagoge            Ortsmitte (auf dem später zum Anwesen der Familie Becker (Knust) gehörenden Grundstück.  
   
   
Fotos / Abbildungen   

Skizze der Synagoge in Adorf 
(Quelle: erhalten von Armin Hillebrand,
 Bezirksgruppe Diemelsee im 
Waldeckischen Geschichtsverein) 
Adorf Synagoge 190.jpg (184102 Byte) Arolsen Helsen Friedhof 153.jpg (86741 Byte)
    Rekonstruktionszeichnung 
der Synagoge in Adorf 
Grab im jüdischen Friedhof von Bad Arolsen
 für den Lehrer Lazarus Lebach (geb.
 18.8.1836 in Adorf - 10.9.1888 in Arolsen)
  
     
Gedenkstein gegenüber dem Grundstück 
der nicht mehr bestehenden Synagoge 
(erhalten von Armin Hillebrand,
 Bezirksgruppe Diemelsee im
 Waldeckischen Geschichtsvereins)  
Adorf Gedenkstein 011.jpg (143019 Byte) Adorf Gedenkstein 010.jpg (252174 Byte)
   Der Gedenkstein mit den Namen der aus Adorf stammenden und in der 
NS-Zeit umgekommenen jüdischen Personen 
        

   
   
Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte  
(Artikel zur Aufstellung des Gedenksteines und Flyer erhalten von Armin Hillebrand, Bezirksgruppe Diemelsee im Waldeckischen Geschichtsverein)   

März 2011: Aufstellung eines Gedenksteines zur Erinnerung an die jüdische Gemeinde   
Artikel in der "Hessisch-Niedersächsischen Allgemeinen" vom 12. März 2011: "Adorf: Ein Platz zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus. 
Adorf.
An 15 Adorfer Bürger jüdischen Glaubens, die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wurden, soll ein Gedenkstein erinnern, der am Freitag, 18. März, am Kahlberg, dem Standort der 1939 abgerissenen Synagoge, enthüllt wird..."  
Link zum Artikel (als pdf-Datei eingestellt)    
 
Artikel von Heike Saure in der "Hessisch-Niedersächsischen Allgemeinen" (hna.de, Lokale Ausgabe) vom 18. März 2011: 
"Gedenkstein für jüdische Gemeinde in Adorf eingeweiht. Adorf. Warum gerade jetzt und warum gerade hier? Diesen beiden Fragen ging Wilhelm Schluckebier, Richter am Bundesverfassungsgericht und gebürtiger Adorfer, bei der Einweihung eines Gedenksteins für die jüdische Gemeinde in Adorf nach..."  
Link zum Artikel (als pdf-Datei eingestellt)    
 
Artikel in der Waldeckischen Landeszeitung vom 18. März 2011: "'Erhalten Namen und Würde zurück'. 
Diemelsee-Adorf
(md). Zur Erinnerung an die ehemaligen Adorfer jüdischen Glaubens wurde gestern in würdigem Rahmen ein Gedenkstein am Kahlenberg seiner Bestimmung übergeben..." 
Link zum Artikel (als pdf-Datei eingestellt)  
 
Adorf Flyer TAB.jpg (188981 Byte)Im Zusammenhang mit der Aufstellung des Gedenksteines erschien ein Flyer "Zur jüdischen Geschichte in Adorf" (eingestellt als pdf-Datei).    

  
    


Links und Literatur

Links:  

Website der Gemeinde Diemelsee  
Website des Förderkreises "Synagoge in Vöhl" e.V. mit Beiträgen zur jüdischen Geschichte in Adorf    
Über Abraham Gudemann aus Adorf berichtet eine Seite zur jüdischen Geschichte von Bosseborn (bald nach 1770 zog der vorher in Adorf wohnende Abraham Gudemann (1754 - vor 1816) als ganz junger Mann nach Bosseborn.  
Waldeckischer Geschichtsverein e.V.    

Quellen:     

Hinweis auf online einsehbare Familienregister der jüdischen Gemeinde Adorf mit Flechtdorf 
In der Website des Hessischen Hauptstaatsarchivs (innerhalb Arcinsys Hessen) sind die erhaltenen Familienregister aus hessischen jüdischen Gemeinden einsehbar: 
Link zur Übersicht (nach Ortsalphabet) https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/llist?nodeid=g186590&page=1&reload=true&sorting=41              
Zu Adorf sind vorhanden (auf der jeweiligen Unterseite zur Einsichtnahme weiter über "Digitalisate anzeigen"):    
HHStAW 365,22   Geburtsregister der Juden von Adorf  1832 - 1875  https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v1230082  
enthält u.a. Geburtsregister mit Angabe des Beschneiders und der Zeugen bei der Beschneidung; enthält auch Flechtdorf.       
HHStAW 365,25   Geburtsregister der Juden von Adorf  1833 - 1856 https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v4782862       
HHStAW 365,24   Trauregister der Juden von Adorf  1834  - 1856    https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v3732241            
HHStAW 365,23   Sterberegister der Juden von Adorf  1835 - 1856  https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v2573909   
HHStAW 365,21   Sterberegister der Juden von Adorf  1857 - 1857  https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v289679     
HHStAW 365,19   Trauregister der Juden von Adorf  1859 - 1867     https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v1674994    
HHStAW 365,20   Sterberegister der Juden von Adorf  1859 - 1874  https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v4782863    
   
Vermutlich gehörten auch die wenigen in Vasbeck lebenden jüdischen Personen zur jüdischen Gemeinde in Adorf. Es handelte sich um 1860 um die Familie des Handelsmannes Philipp Reinsberg und seiner Frau Julie geb. Kirschbaum.         
Zu Vasbeck sind vorhanden (auf der jeweiligen Unterseite zur Einsichtnahme weiter über "Digitalisate anzeigen"):    
HHStAW 365,850  Geburts- und Trauregister von Vasbeck, enthält Geburtsregister, zum Teil mit Geburtsdaten der Eltern und Hinweisen zu deren Wahlberechtigung, 1861 - 1921, Verzeichnis der Familien in Vasbeck (es ist ein Verzeichnis aller Familien in Vasbeck, nicht speziell der jüdischen!), Trauregister 1861 - 1904  https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v131331     

Literatur:  

Paul Arnsberg: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Anfang - Untergang - Neubeginn. 1971. Bd. I S. 26. 
Alfred Emde/Karl Welteke: Adorf - Geschichte eines Waldeckischen Dorfes".   
Keine Artikel zu Adorf bei Thea Altaras: Synagogen in Hessen. Was geschah seit 1945? 1988 bzw. dies.: Das jüdische Rituelle Tauchbad und: Synagogen in Hessen. Was geschah seit 1945 Teil II. 1994 bzw. dieselbe: Neubearbeitung der beiden Bände. 2007.  
Studienkreis Deutscher Widerstand (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945. Hessen II Regierungsbezirke Gießen und Kassel. 1995 S. 213.  
Pinkas Hakehillot: Encyclopedia of Jewish Communities from their foundation till after the Holocaust. Germany Volume III: Hesse -  Hesse-Nassau - Frankfurt. Hg. von Yad Vashem 1992 (hebräisch) S. 355. 

    
     


 

Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the Holocaust". 
First published in 2001 by NEW YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad Vashem Jerusalem, Israel.

Adorf Hesse.  Numbering 45 in 1826, the Jews established a community around 1840 but their number dwindled to 14 in 1925. After the community disbanded (1938), only three Jews remained. 
    
      

                   
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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 15. Mai 2016