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Synagogengeschichte in Horb"
Förderstiftung "Jüdischer Betsaal Horb"
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Die Restaurierung des Hauses
mit dem früheren Betsaal 2004 - 2013
(Eine Initiative des Träger- und Fördervereins
Ehemalige Synagoge Rexingen)
(Freudenstädter Str. 16, 72160
Horb-Rexingen)
Übersicht:
Die Geschichte des jüdischen Betsaals
(weitere Informationen siehe Seite
zur Synagoge Horb)
Von 1903 bis 1938 war hier der Betsaal für die Horber Juden untergebracht. Die
jüdische Gemeinde hatte das Stockwerk im Hochparterre im Wohnhaus des Viehhändlers
Louis Schwarz gemietet. In den Lebenserinnerungen von Fritz Frank, der 1886 in
Horb geboren wurde und 1935 nach Palästina emigrierte, findet man die einzig
uns bekannte Beschreibung des Betsaals:
"Aus etwa 30 Familien bestehend, besaß die kleine jüdische Gemeinde
Horb nichts, was sich gleichwertig an Größe und Schönheit einer Kirche gegenüberstellen
ließ. Ihre Synagoge, das sind zwei ineinandergehende Stuben über dem Stall des
Viehhändler Schwarz. Das Gemuhe mischt sich mit dem Gottesdienst, ohne dass
dies von den Betern, die mit dem Vieh sozusagen groß geworden sind, als Störung
empfunden oder überhaupt wahrgenommen wird. Der Männersaal hat zur Einrichtung
den Schrank mit den Torarollen an der Ostwand, das Betpult mit einer samtenen
Decke und zehn Stuhlreihen. Rechts und links vom Betpult ist je eine schmale
Bank für die Kinder, die auf diese Weise unter dem Auge gehalten werden und
nicht stören. der Frauensaal daneben, mit einem türbreiten Durchbruch, gibt
den Blick frei auf Betpult, Vorbeter und Toraschrank. Einfache Stuhlreihen sind
auch hier die ganze Ausstattung."
Die jüdische Gemeinde in Horb wuchs Anfang des 20. Jahrhunderts stark an.
Der Sitz des Rabbiners, der bis 1911 in Mühringen war, wurde 1913 nach Horb
verlegt. Damit wurde auch der gedachten zukünftigen Bedeutung der Horber
Gemeinde für das ganze Rabbinat Rechnung getragen. Die jüdische Gemeinde bemühte
sich, eine eigene Synagoge zu bauen. Die Machtergreifung der Nationalsozialisten
verhinderte die Verwirklichung dieser Pläne.
Der Betsaal wurde in der Pogromnacht am 9. November 1938 von SA-Männern verwüstet,
die Einrichtung auf der Straße verbrannt. Das Haus selbst wurde nicht angezündet,
wahrscheinlich weil es sich zu der Zeit im Besitz der christlichen Familie
Diesch befand. Der geschändete Betsaal wurde in der Folgezeit in zwei Wohnungen
aufgeteilt, es wurden Zwischenwände eingebaut, die Außentreppe zum Betsaal
wurde abgerissen und die Eingangstür zugemauert. Heute erinnern nur noch die
Gedenktafel und die auffällig großen Fenster an die frühere Nutzung.
Abbildungen in
der oberen Zeile aus einem Informationsblatt des
Förder- und
Trägervereins "Ehemalige Synagoge Rexingen" |
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Bebauungsplan
aus dem Jahr
1939 |
Die Umbaupläne von 1939. Es
wurden
Zwischenwände in den geschändeten Betsaal
eingebaut. Die Tür an
der Vorderfront
wurde zugemauert (Veränderungen rot) |
Detail einer Luftbildaufnahme
aus dem Jahre 1964. Sie zeigt die
Bebauung, wie sie schon 1938 bestand
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Der vordere Raum
(linkes Bild) der drei aus dem ehemaligen Männerbereich entstandenen
Räume. Rechts des Fensters befand sich vermutlich der Toraschrein. Das
Bild rechts zeigt
den hinteren der drei aus dem ehemaligen Männerbereich
entstandenen Räume. |
Der mittlere der drei aus dem
ehemaligen Betsaal
entstandenen Räume |
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Fotos aus dem Artikel
"Auf der Suche
nach dem Betsaal" in: Südwest Presse
Extra"
vom 2.9.2005 |
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Links: Mit Hilfe von Sondagen
will der
Restaurator Wilhelm Glaser herausfinden,
wie der Betsaal vor 1939
beispielsweise in
Sachen Farbe ausgesehen hat. |
Ende 2004: Pläne für eine zukünftige Nutzung
Ende 2004 wurde das Gebäude von vier Mitgliedern des Rexinger
Synagogenvereins gekauft, um es für eine öffentliche Nutzung zu erschließen.
Der Betsaal soll als Gedenk- und Begegnungsort der Öffentlichkeit zugänglich
gemacht werden, ein Museum zur Geschichte des Rabbinats Horb-Mühringen soll
dort seinen Platz finden. Außerdem bietet sich der Betsaal durch seine Nähe
zum Gymnasium als Ort an, wo Geschichte an einem authentischen Ort gelernt
werden kann.
Es ist geplant, eine Förderstiftung "jüdischer Betsaal Horb" unter
dem Dach des Träger- und Fördervereins Ehemalige Synagoge Rexingen zu bilden. Sobald
die Förderstiftung gegründet ist (wahrscheinlich bis Ende 2005), werden
weitere Gründungsstifter gesucht. Privatpersonen können mit einem Betrag ab
1.000 € und Institutionen ab 2.000 € als Gründungsstifter dieses Projekt
mittragen. Daneben wird sich die Förderstiftung über jede Spende freuen, die
der Renovierung des ehemaligen jüdischen Betsaales zugute kommt.
In
den kommenden Jahren soll das ganze Gebäude in Abstimmung mit den Denkmalbehörden
grundlegend renoviert werden. Für den Betsaal konnte der Dießener Restaurator
Wilhelm Glaser gewonnen werden, der ein Konzept für die Renovierung des
ehemaligen Betsaal entwickelt.
Neben der Begegnungs- und Gedenkstätte Jüdischer Betsaal wird das Gebäude
vier attraktive Wohnungen erhalten, die als Wohneigentum erworben werden
können.
Aufruf
zur Unterstützung des Projektes: Ihre Hilfe wird gebraucht!
Das Rabbinat Mühringen/Horb war Anfang des 19. Jahrhunderts das
flächenmäßig und von der Personenzahl größte Rabbinat in Württemberg.
Seine Ausdehnung erstreckt sich von Wankheim bei Tübingen über die jüdischen
Gemeinden um Horb bis nach Rottweil. Bedeutende Rabbinerpersönlichkeiten waren
für die jüdischen Gemeinden des Rabbinats Mühringen/Horb verantwortlich.
Jüdische Lehrer leisteten ihren Beitrag zum kulturelle Leben. Jüdische
Kaufleute und Viehhändler spielten im wirtschaftlichen Leben eine wichtige Rolle.
Für die jüdischen Familien war die Gegend am Oberen Neckar Heimat.
Bis heute gibt es keinen Ort, wo die Geschichte dieses großen Rabbinats und seiner
Menschen in seiner Gesamtheit dargestellt wird. Mit dem ehemaligen
jüdischen Betsaal ist nun eine Räumlichkeit vorhanden, wo dies geleistet
werden kann - an einem Ort, an dem sich der Sitz des Rabbiners und das Zentrum
des Rabbinats befand.
Es ist eine kulturelle Aufgabe der großen Kreisstadt Horb und des Landkreises Freudenstadt, die jüdische Geschichte seiner Gemeinden zu dokumentieren und zu
bewahren, wie es an vielen anderen Orten mit jüdischer Vergangenheit
geschieht. Für die Bewältigung dieser Aufgabe wird bürgerschaftliches
Engagement benötigt und es werden Köpfe und Hände gebracht, die mithelfen
wollen und sich einbringen können.
Dafür sollten Sie mit uns Kontakt aufnehmen unter Tel. 07451/620689
(Barbara Staudacher und Heinz Högerle) oder
an unseren Verein schreiben:
Träger- und Förderverein Ehemalige Synagoge
Rexingen, Priorbergstraße 7,
72160 Horb-Dettingen E-Mail.
Vereinskonto: Raiffeisenbank Horb Konto Nr. 73 801
003 BLZ 600 697 98.
Stand der Arbeiten im September 2011
(Foto: Heinz Högerle, Aufnahmedatum 4.9.2011)
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Die Außenrestaurierung des
Gebäudes ist gut vorangeschritten |
Stand der Arbeiten im März 2012
(nach einem Artikel von Peter Morlok im "Schwarzwälder Boten" vom 16.
März 2012, Link
zum Artikel): "Für die Finanzierung der Inneneinrichtung fehlen 35.000 Euro...
Restaurierung des alten Jüdischen Betsaales in Horb... Die Wohnungen im Obergeschoss sind
fertig.... Im Betsaal selbst muss aber noch viel getan werden. So wolle man aktuell den Holzestrich entfernen, und freiwillige Helfer wären jederzeit willkommen. Ein Freiwilliger wurde besonders erwähnt. Peter Zimmermann erhielt für seine ehrenamtliche Arbeit im Objekt einen Riesenapplaus. Über 200.000 Euro habe man bereits für den Erhalt des Gebäudes gesammelt.
Für die Finanzierung der Inneneinrichtung fehlen weitere 35.000 Euro, die man irgendwie zusammenbringen muss, berichtete Heinz Högerle und nun sind kreative Lösungsansätze gefragt, wie man das Geld in die Vereinskasse bekommt. Am 1. und 2. September, dem europäischen Gedenktag der jüdischen Kultur, soll der Betsaal erstmals – inoffiziell – offen stehen und am 9. September soll er dann offiziell eröffnet werden, so die aktuelle Planung zu diesem besonderen Objekt."
Stand
der Arbeiten im September 2012
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 1.9.2012)
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Das Gebäude mit dem früheren
Betsaal steht
am heutigen "Dr.-Abraham-Schweitzer-Platz" |
Blick auf das
Gebäude von Osten |
Im Bereich eines
früheren Hauseinganges
befand sich seit dem Umbau zum
Betsaal der Toraschrein |
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Das
Foto oben in hoher Auflösung |
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Blick zum Ihlinger Tor |
Markant: die abgeschrägte
Fassade |
Blick auf dem früheren
Betsaal zum Ihlinger Tor |
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Im früheren
Betsaal, rechts der Bereich der Frauen |
Früherer Bereich der
Frauen |
Das
Foto oben in hoher Auflösung |
Das
Foto oben in hoher Auflösung |
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Blick vom früheren Bereich
der
in den Betsaal der Männer |
Menorah -
siebenarmiger Leuchter
vermutlich auf einer früheren jüdischen
Gemeinde / Familie der Umgebung |
In der Stadt gibt es
Hinweistafel zum
"Ehem. jüd. Betsaal" |
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Rückblick:
einige Veranstaltungen in 2013 |
Ausstellung "Die Nachbarn werden weggebracht"
- vom 9. Dezember 2012 bis 31. März 2013 im Jüdischen Betsaal Horb
Die Ausstellung ist jeweils samstags und sonntags, 14.00 bis 18.00 Uhr
im Jüdischen Betsaal Horb, beim Ihlinger Tor, Fürstabt-Gerbert-Str. 2 zu
sehen. Gruppentermine außerhalb der Öffnungszeiten sind nach Absprache
möglich (Tel. 07451/620689).
Weitere Informationen siehe ein eingestellter
Flyer (pdf-Datei). |
Bericht über die Ausstellungseröffnung in
der "Neckar-Chronik" vom 12. Dezember 2012: "Die
Ausstellung 'Die Nachbarn werden weggebracht' wurde am Sonntag im
Jüdischen Betsaal eröffnet..." Link
zum Artikel |
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Gedenkstättenfahrt
mit dem "Gedenkstättenverbund Gäu-Neckar-Alb e.V." nach
Polen vom 24. bis 31. Mai 2013
"Von Warschau nach Krakau"
Weitere
Informationen siehe eingestellte pdf-Datei |
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Hebräischkurs
Mittelstufe I mit Dr. Zahava Neuberger-Keller vom 25. bis 29. August
2013 in der ehemaligen Synagoge in Rexingen
Weitere
Informationen siehe eingestellte pdf-Datei |
2014:
Ausstellung zum Ersten Weltkrieg im Jüdischen
Betsaal Horb |
"Mein Herz gab ich dem Vaterland"
Datum: Ab 18.05.2014
Zeit: Samstag und Sonntag von 14.00 bis 18.00 im Museum Jüdischer Betsaal
in Horb
Über vier Jahre wütete der Erste Weltkrieg und hinterließ Verheerungen und Opferzahlen in bis dahin ungekanntem Ausmaß. Zurück blieb eine
"verlorene Generation", traumatisiert durch die Kriegserlebnisse im Schützengraben, konfrontiert mit Leid, Verlust und Elend an der
"Heimatfront".
Die Ausstellung zeigt in einem lokalen Teil besonders das Schicksal jüdischer Soldaten aus Horb, Rexingen, Mühringen, Nordstetten und Mühlen. Wer waren die Männer, die für Kaiser und Vaterland in den Krieg zogen und wie war ihr weiteres Schicksal?
Der Rexinger Fliegerleutnant Joseph Zürndorfer schrieb in seinem Testament:
"Ich bin als Deutscher ins Feld gezogen, um mein bedrängtes Vaterland zu schützen. Aber auch als Jude, um die volle Gleichberechtigung meiner Glaubensbrüder zu
erstreiten."
Anhand von Biografien, Feldpostbriefen, Fotos, Tagebuchauszügen, von Schlagzeilen und Anzeigen in der Horber Presse vermittelt dieser Teil die besondere Tragik dieses Krieges und seiner Folgen für die jüdischen Bürger.
In einem allgemeinen Teil, der von der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg erstellt wurde, wird mit zeitgenössischen Bildern und Zeugnissen der Kriegsalltag der Menschen gezeigt. Dabei werden besonders das Erleben und die Perspektive von Kindern und Jugendlichen im Krieg dargestellt.
Die Ausstellung "Mein Herz gab ich dem Vaterland" ist jeden Samstag und Sonntag von 14.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Museum Jüdischer Betsaal Horb, Fürstabt-Gerbert-Straße 2, beim Ihlinger Tor in Horb am Neckar. Eintritt frei. Anmeldung für Gruppen auch unter der Woche über
verlagsbuero@t-online.de
Weitere Informationen: Gruppen und Schulklassen nach Vereinbarung. Kontakt über Tel. 0 74 51 / 62 06 89. |
Links:
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