Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Brotdorf (Stadt Merzig, Kreis Merzig-Wadern) 
Jüdische Geschichte / Betsaal / Synagoge

Übersicht:    

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bulletBerichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer    
Aus dem jüdischen Gemeindeleben   
bulletZur Geschichte der Synagoge   
bulletFotos / Darstellungen 
bulletLinks und Literatur    

   

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english version)          
    
In Brotdorf bestand eine jüdische Gemeinde bis 1938/40. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 18. Jahrhunderts zurück. 1719 wird "Isaac Boler, Jude und Schulmeister in Brotdorf bei Abraham Hanau, Jude daselbe" genannt. Mit ihm war bereits damals ein Lehrer für die jüdischen Familien oder zumindest für die Familie Hanau am Ort. Abraham Hanau war als Sohn des Moyses Hanau in Merzig vor 1690 geboren. Er war mit Rachel Schlachter verheiratet und starb nach 1734. Er handelte mit Vieh und Geld.   
   
Weitere Nennungen jüdischer Einwohner erfolgen u.a. 1748 (siehe nächster Abschnitt) und 1768, als die drei unter dem freiherrlichen Warsbergischen Schutz stehenden Juden Raphael Hanau, Gumbrich und Mayer genannt werden.   
   
1808 werden in einer Liste folgende Familien/Haushaltungen aufgezählt: Anschel Hanau der Ältere mit Frau Kraile Jonas und Sohn Raphael (geb. 1790); Hirsch Marx und Frau Rickel Herz und den Kindern Eve (1804) und Hertz (1808); Gombrich Hanau und Frau Risseo Hanau; Anschel Hanau der Jüngere mit Frau Geilichen Kain und den Kindern Schaidel (1798), Abraham (1800), Herzogen (1803), Jüdgen (1806); Beilen Kain und Witwe Meier Hanau; Joseph Kain und Marian Hanau; Hertz Levi und Rachel Hanau mit den Kindern Hendel (1806) und Meyer (1808); Levy Marx (geb. 1787 in Großblittersdorf).   
    
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde eine Synagoge (s.u.), eine Schule und ein rituelles Bad. Die Toten der Gemeinde wurden im jüdischen Friedhof in Merzig beigesetzt. In der Urkunde zur Anlage dieses Friedhofes 1748 wird auch "Anschel Hanau, Schutzjud zu Brotdorf" genannt, der die "sämtliche Judenschaft zu Brotdorf" vertrat. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war zeitweise ein Lehrer angestellt, der zugleich als Vorbeter und Schochet wirkte (siehe Ausschreibungstexte unten). Erster Lehrer der Gemeinde im 19. Jahrhundert war Moses Lewy (geb. um 1754 in Greditz, gest. 24. März 1832 in Brotdorf).    
  
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie folgt: 1832 32 jüdische Einwohner (4 Ehepaare, 18 männlich, 14 weiblich), 1828 31 jüdische Einwohner, 1833 33, 1846 32 (10 unter 14 Jahre, 19 zwischen 15 und 60 Jahren, 3 über 61 Jahre), 1855 58 (13 Familien). 
  
Im Ersten Weltkrieg fielen aus der jüdischen Gemeinde Gustav Hanau (geb. 24.6.1896 in Brotdorf, vor 1914 in Merzig wohnhaft, gef. 28.5.1917), Siegfried Hanau (geb. 8.3.1898 in Brotdorf, vor 1914 in Merzig wohnhaft, gef. 16.8.1917), Leopold Kahn (geb. 6.8.1884 in Brotdorf, vor 1914 in Hoppstädten wohnhaft, gef. 18.10.1916) und Eugen Samuel (geb. 5.6.1893 in Brotdorf, vor 1914 in Dillingen wohnhaft, gef. 16.10.1916).        
    
Um 1924, als noch 40 Personen der jüdischen Gemeinde angehörten (2 % von insgesamt etwa 2.000 Einwohnern), hatte die Gemeinde als Filialgemeinde zu Merzig (bereits 1868 erfolgte die Eingliederung in den Synagogenbezirk Merzig) weiterhin ihre eigenen Einrichtungen. Vorsteher der Gemeinde war damals Raphael Hanau. Die nur noch zwei schulpflichtigen jüdischen Kinder der Gemeinde erhielten in Merzig ihren Religionsunterricht. 1932 wurden noch 26 jüdische Gemeindeglieder gezählt.    
   
Zum Zeitpunkt der Eingliederung der Saar in das Deutsche Reich 1935 lebten 31 jüdische Personen in Brotdorf. Auf Grund der schnell zunehmenden Repressionen und der Folgen des wirtschaftlichen Boykotts sind in den folgenden Jahren die meisten von hier verzogen oder ins Ausland emigriert. 1938 wurden nur noch zwölf jüdische Einwohner gezählt. Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Inneneinrichtung der Synagoge zerstört (s.u.). Die letzten sechs jüdischen Einwohner des Ortes wurden am 22. Oktober 1940 nach Gurs deportiert.     
   
Von den in Brotdorf geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Leonie Albert geb. Samuel (1886), Cecile Hanau (1895), Elsa Hanau (1902), Johanette Hanau (1874), Sara Hanau geb. Mayer (1867), Josef Kahn (1852), Leopold Kahn (1852), Ludwig Kahn (1890), Therese Thea Mathilde Kahn (1921), Herta (Bertha) Lion geb. Moser (1876), Adolf Salomon (1890), Amanda Salmon (Salomon) geb. Samuel (1900), Ida Salomon geb. Kahn (1886 oder 1896), Ludwig Salomon (1925), Amalie Tykoschinski geb. Kahn (1888).      
     
     
     
Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde 
     
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer  
Ausschreibungen der Stelle des Religionslehrers / Vorbeters / Schochet 1881 / 1882 / 1892 / 1893 / 1895 / 1900  

Brotdorf Israelit 20071881.jpg (29984 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 20. Juli 1881: "Unsere jüdische Gemeinde wünscht einen unverheirateten Kantor und Religionslehrer zu engagieren. Gehalt bei freier Station jährlich 300 Mark; wenn Schochet, 60 Mark mehr. Brotdorf, Kreis Merzig an der Saar. Jacob Hanau."
 
Brotdorf Israelit 17051882.jpg (27951 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 17. Mai 1882: "Die israelitische Gemeinde Brotdorf (Kreis Merzig) wünscht einen Lehrer und Kantor zu engagieren. Jährliches Gehalt 300 Mark, wenn Schochet, 75 Mark mehr, nebst freier Station. Reisekosten werden nur dem Engagierten erstattet. Jacob Hanau."
  
Brotdorf Israelit 11081892.jpg (46712 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 11. August 1892: "Die jüdische Gemeinde Brotdorf bei Merzig, wünscht für sofort einen Kultusbeamten zu engagieren, welcher als Kantor, Religionslehrer und womöglich als Schochet fungieren kann. Der Gehalt beträgt 300 Mark nebst 100 Mark Nebenverdienst bei freier Station. Bewerber um diese Stelle wollen Offerten nebst Zeugnissen ihrer bisherigen Tätigkeit an den Vorstand J. Hanau in Brotdorf einsenden."
 
Brotdorf Israelit 04051893.jpg (52819 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 4. Mai 1893: "Die Filialgemeinde Brotdorf, Synagogenverband Merzig an der Saar sucht per sofort einen Chasan (Vorbeter) und Religionslehrer. Fester Gehalt Mark 360 bei völlig freier Station, exklusive einiger Nebenverdienste; wenn Schochet, wäre erwünscht und der Nebenverdienst höher. Offerten sind zu richten an den unterzeichneten Vorstand Jacob Hanau in Brotdorf."
 
Brotdorf Israelit 02051895.jpg (63278 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 2. Mai 1895: "Die israelitische Gemeinde Brotdorf bei Merzig wünscht die baldige Anstellung eines Religionslehrers, Kantors und Schochet. Letzteres Amt als Schochet ist nicht unbedingt erforderlich. Gehalt fixum 360 Mark bei freier Station und ungefähr 100 Mark Nebeneinkünfte. Bewerber, mit guten Zeugnissen versehen, welche auf diese Stelle reflektieren, belieben sich an den Vorstand J. Hanau, Brotdorf, zu wenden."   
  
Brotdorf Israelit 10051900.jpg (58425 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 10. Mai 1900: "Die Filial-Gemeinde Brotdorf wünscht für sofort einen geprüften Religionslehrer, Vorbeter und Schochet einzustellen. Gehalt Fixum 400 Mark, wenn derselbe Schochet, noch 100 und auch noch etwas Nebenverdienst bei freier Station, Schochet nicht unbedingt nötig. Bewerber für diese Stelle wollen sich unter Beifügung ihrer Zeugnisse bei dem dortigen Vorsteher Herrn Jacob Hanau in Brotdorf bei Merzig an der Saar melden."  
   

       
       
Aus dem jüdischen Gemeindeleben 
Konversion einer christlichen Familie zum Judentum (1875)

Brotdorf Israelit 25051875.jpg (122675 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 25. Mai 1875: "Tholey (Reg.bezirk Trier), 12. Mai (1875). Zu Brotdorf (für Brosdorf), Kreis Merzig, Reg.bezirk Trier ereignete sich Dienst, den 4. dieses Monats ein seltener Vorfall. Ein christlicher Familienvater, aus Württemberg stammend, Bierbrauer von Profession, der mit seinen Kindern und seiner Frau (einer geborenen Jüdin zu Beaumarais bei Saarlouis gebürtig) lange Zeit in Frankreich gelebt, entschloss sich - aus eigenem Antriebe - mit seinen sämtlichen Kindern zum Judentume überzutreten und ließ zu diesem Zweck vorerst an seinen drei Söhnen, die im Alter von 9, 7 und 1 1/2 Jahren stehen, den rituellen Beschneidungsakt vollziehen. Schon am dritten Tage nachher waren die Knaben, welche die schmerzliche Operation mit Bereitwilligkeit an sich ausführen ließen, wieder in bester Ordnung, munter und gesund. Die betreffende Ausführung erfolgte durch die beiden gewandten und talmudkundigen Mohelim (Beschneider) Kantor G. Schnerb und Rabbi Moses Weil senior aus Merzig, unter Assistenz des Königlichen Kreisphysikus Herrn Dr. Hellinger von da. Den neuen Proselyten wurden die Namen der drei Erzväter: Abraham, Isaac und Jacob beigelegt. - Den weiteren Religionsunterricht empfangen die Kleinen in der israelitischen Religionsschule daselbst. Wie ich höre, ist auch der Vater gesonnen, sich ebenfalls demnächst 'jüdischen' zu lassen."   

    
    
    
Zur Geschichte des Betsaales / der Synagoge           
    
Zunächst besuchten die in Brotdorf lebenden Juden die Synagoge in Merzig. Spätestens der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war in Brotdorf ein Betsaal in einem der jüdischen Häuser eingerichtet worden. Als um die Mitte des 19. Jahrhunderts die Zahl der jüdischen Einwohner relativ stark zugenommen hatte, beschloss die Gemeinde den Bau einer Synagoge. Der bisherige Betsaal war zu klein geworden. Zur Finanzierung der Synagoge sollte im Frühjahr 1854 eine Haussammlung in anderen Gemeinden durchgeführt werden, die jedoch abgelehnt wurde. Die Behörden hätten grundsätzlich lieber gesehen, wenn die Brotdorfer Juden auf den Bau einer Synagoge verzichtet und die Merziger Synagoge gesucht hätten. Dennoch gelang es der jüdischen Gemeinde in Brotdorf, 1854 einen durchaus repräsentativen Bau zu erstellen. Hohe Rundbogenfenster wiesen auf den besonderen Charakter des Hauses hin. Die Giebelspitzen über dem Walmdach trugen Davidsterne. Der Haupteingang lag zur Straße hin, der Fraueneingang befand sich auf der Seite. Von hier führte eine Innentreppe zur Frauenempore. Die Synagoge wurde am 15. Dezember 1854 eingeweiht.  
  
Über besondere Ereignissen in der Geschichte der Synagoge ist nur wenig bekannt. Am 15. Juni 1887 wurde eine neue - durch den Israelitischen Jünglingsverein gestiftete - Torarolle eingeweiht. In einem Zeitungsbericht war zu lesen: "Am Freitag, gegen 6 Uhr morgens bewegte sich ein Zug von etwa 300 Glaubensgenossen von dem Hause Meier Moses aus nach der Synagoge. Die Tora war vom Brotdorfer Israelitischen Jünglingsverein gespendet worden. Am Anfang des Zuges schritten die vier Ältesten der Gemeinde mit den vier alten Toras, dann folgte die neue Tora, umgeben von 20 weißgekleideten Kindern. Die Fabrikkapelle spielte den Choral: 'Nun danket Alle Gott.' Jetzt schlossen sich der Synagogenchor Merzig, dann der Herr Bürgermeister Reuter, Ortsvorsteher, Schullehrer u.v.a. an. An der Synagoge angekommen trug der Sohn des Herrn Hanau von hier ein passendes Weihegedicht in wahrhaft vorzüglicher Weise vor. In der Synagoge geschah die eigentliche Toraweihe durch Herrn Kantor Schnerb, welcher auch eine bedeutsame Festpredigt hielt. Samstags fand wieder ein Festgottesdienst mit Predigt statt. Abends und am Sonntag abend fand ein Festball bei Meier Moses statt. Die Einwohnerschaft von Brotdorf hat sich den Festteilnehmern gegenüber sehr nett benommen, was die erschienenen Gäste besonders angenehm berührte. Viele Einwohner hatten sogar ihre Häuser beflaggt."  
 
Bis in die NS-Zeit blieb die Synagoge Zentrum des jüdischen Gemeindelebens. Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Inneneinrichtung zerstört und das Bauwerk in Brand gesetzt. 1939 kaufte die Stadt Merzig die Ruine, die 1944 durch Bombeneinschlag weitergehend beschädigt und in der Nachkriegszeit abgerissen wurde.
  
Seit 1984 erinnert ein Gedenkstein an der Ecke Hausbacherstraße/Helenenstraße an die ehemalige Synagoge mit dem Text: "Zum Gedenken an das im November 1938 durch Gewalt zerstörte ehrwürdige Gotteshaus der Israelitischen Gemeinde Brotdorf. 2. Mai 1984. Stadt Merzig. Synagogengemeinde Saar."   
   
   
Standort der SynagogeHausbacher Str. 52 und 54      
    
    
Fotos  
(Historisches Foto sowie neuere Fotos erhalten von Markus Mertes) 

 Historisches Foto 
(Aufnahme 1940)  
Brotdorf Synagoge 100.jpg (69380 Byte) Brotdorf Synagoge 101.jpg (68229 Byte)
        
        
Merzig Friedhof 112.jpg (99902 Byte)  Brotdorf Synagoge 253.jpg (51866 Byte) Brotdorf Synagoge 254.jpg (65387 Byte) 
Gedenkinschrift für die jüdischen Gemeinden Merzig, Brotdorf
 und Hilbringen auf dem 1949 erstellten Denkmal im jüdischen 
Friedhof in Merzig
(Foto: Hahn)  
Blick auf das neu bebaute Synagogengrundstück - Ansichten jeweils der historischen Aufnahme entsprechen. 
An den Gebäuden links des Synagogengrundstückes hat sich insgesamt nur relativ wenig geändert
 (Fotos von Markus Mertes: Aufnahmedatum Anfang November 2007)
   
Brotdorf Synagoge 250.jpg (98021 Byte) Brotdorf Synagoge 251.jpg (90600 Byte) Brotdorf Synagoge 252.jpg (80498 Byte)
Der Gedenkstein an der Ecke Hausbacherstraße / Helenenstraße  

    
     

Links und Literatur

Links:

bulletWebsite der Stadt Merzig    

Literatur:   

bulletEva Tigmann: "Was geschah am 9. November 1938?" - Eine Dokumentation über die Verbrechen an der jüdischen Bevölkerung im Saarland im November 1938. Eine Veröffentlichung des Adolf-Bender-Zentrums St. Wendel. 1998.
bulletAnnemarie Schestag: Woher stammt die Merziger Familie Hanau? in: SFK (Vierteljahreszeitschrift Saarländische Familienkunde) Bd. 9 2000 S. 64-80. Hier werden die Ursprünge der Familie im Elsass beschrieben und ihre Verbreitung über Metz und Freistoff bis nach Merzig.
bulletLandesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz/Staatliches Konservatoramt des Saarlandes/ Synagogue Memorial Jerusalem (Hg.): "...und dies ist die Pforte des Himmels". Synagogen in Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Mainz 2005. S. 439 (Artikel zu Brotdorf von Kristine Marschall; mit weiteren Literaturangaben).
bulletWolfgang Reget: Die Einwohner von Brotdorf, Bachem und Hausbach vor 1890. Merchingen/Saar 2003. Hier S. 25-27 "Juden in Brotdorf". In diesem Buch finden sich präzise genealogische Angaben zu allen jüdischen Familien in Brotdorf. 
bulletEdgar Schwer: Den jüdischen Gefallenen des Saarlandes 1914-1918 zum Gedenken. In: Saarländische Familienkunde Band 12/4. Jahrgang XLVIII 2015 S. 559-600. Online zugänglich: eingestellt als pdf-Datei.  
bullet Neuerscheinung 2019 in der Reihe "Mitteilungen der 'Vereinigung für die Heimatkunde im Landkreis Saarlouis e.V.'“ Sonderband 25:
Hans Peter Klauck: Jüdisches Leben im Landkreis Merzig-Wadern 1650-1940. 594 S., zahlr. Abbildungen, Hardcover-Einband. 2019. Preis: 38 €.
Bestellungen über Vereinigung für die Heimatkunde im Landkreis Saarlouis e.V.  Kaiser-Wilhelm-Str. 4-6  66740 Saarlouis  heimatkunde@vfh-Saarlouis.de 
Zu dieser Publikation: Im 17. Jahrhundert sind im Raum Merzig die ersten jüdischen Familien nachweisbar. 1652 wird in einem Vogteigerichtsprotokoll ein "Roffel auch Raphael Jud" genannt. Es ist jedoch nicht sicher, ob er selbst in Merzig wohnte. 1683 wurde erstmals die Familie des Moyses Hanau in Merzig erwähnt Im 18. Jahrhundert zogen weitere jüdische Familien in Merzig zu. 1768 und 1782 gab es fünf jüdische Familien in der Stadt, die überwiegend vom Viehhandel lebten. Drei von ihnen waren allerdings nach einer Beschreibung von 1782 "bettelarm". In letztgenanntem Jahr zählte die jüdische Gemeinde, zu der auch die jüdischen Familien in den späteren Filialgemeinden Brotdorf und Hilbringen gehörten, etwa 12 Familien. Die Arbeit soll die Entwicklung der jüdischen Gemeinden im Landkreis Merzig-Wadern über einen Zeitraum ab der Mitte des 17. Jahrhunderts dokumentieren. Bis zum Jahre 1940 konnten insgesamt 4687 Bewohner jüdischen Glaubens im Landkreis dokumentieren und in 638 Familien zusammenführen. Die Geschichte der jüdischen Bevölkerung endete wie im gesamten Saarland am 22.10.1940. An diesem Tag wurden die letzten Juden in das französische Lager Gurs deportiert. Den Nationalsozialisten war es in kurzer Zeit gelungen ein gutes und konfliktloses Zusammenleben von Christen und Juden zu zerstören

     
       

 
  

Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the Holocaust". 
First published in 2001 by NEW YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad Vashem Jerusalem, Israel.

Brotdorf (from 1938, part of Merzig) Saar, Germany. The first Jew settled in Brotdorf at the beginning the the 18th century. The Jewish population war 75 individuals in 1895. Although affiliated with the Merzig community, the Brotdorf community consecrated its own synagogue in 1854. When the Saar was annexed to the German Reich in 1935, there were 31 Jews in Brotdorf. On Kristallnacht (9-10 November 1938), the synagogue, was burned down and Jewish homes were wrecked. By 1940, there were only six Jews in Brotdorf. They were deported on 22 October 1940 to the Gurs concentration camp. At least seven Jews from Brotdorf perished under Nazi rule.   
   
    

                   
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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 15. Oktober 2013