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Mansfeld-Südharz)
Jüdische Friedhöfe
Zur Geschichte der Friedhöfe
Ein alter jüdischer Friedhof wurde in Eisleben von
Anfang des 19. Jahrhunderts bis 1877 genutzt. Auf dem Friedhof
sind noch etwa 50 Grabsteinplatten erhalten. In der NS-Zeit wurde das Gelände
als Schulgarten zweckentfremdet, die Grabsteine niedergelegt, teilweise als
Gehwegplatten
benutzt. Nach 1945 entstanden auf dem Gelände Schrebergärten. Im Herbst 2008
wurde der Friedhof - soweit möglich - wieder hergerichtet.
Der neue jüdische Friedhof wurde 1877 zusammen mit dem neuen
städtischen Friedhof angelegt. Auf dem Friedhof befinden sich etwa 35
Grabsteine (ältester von 1877). In der NS-Zeit wurden etwa 40 polnische
Zwangsarbeiter hier begraben. Seit 1988 ist ein Gedenkstein vorhanden.
Die Herrichtung des alten jüdischen Friedhofes im Herbst 2008
Presseartikel
von Jörg Müller in der "Mitteldeutschen Zeitung" am 7.
November 2008 (mz-web.de: Artikel)
Grabsteine kehren auf alten Friedhof zurück - Landesverband lässt jüdischen Begräbnisplatz wieder herrichten.
EISLEBEN/MZ. Auf dem alten jüdischen Friedhof in Eisleben laufen derzeit Bau- und Pflegearbeiten. Das zuvor verwilderte Gelände zwischen Rammberg und Vorderer Siebenhitze wird im Auftrag des Landesverbandes jüdischer Gemeinden hergerichtet und mit einer Einzäunung versehen. Außerdem wird eine Wand aus Winkelelementen errichtet. Dort sollen die rund 50 Grabsteine, die vor einigen Jahren auf Initiative des Vorsitzenden des Fördervereins Eisleber Synagoge, Rüdiger Seidel, geborgen und auf dem Campo Santo eingelagert worden sind, wieder aufgestellt werden.
Wie Igor Pissetski vom Landesverband gegenüber der MZ sagte, hat die Maßnahme einen Umfang von rund 30 000 Euro. Er rechnet damit, dass die Erd- und Bauarbeiten bis Jahresende abgeschlossen sind; im Frühjahr folgen dann noch Grünarbeiten. "Die Fläche wird planiert und es wird Rasen gesät." Die Kosten tragen je zur Hälfte der Bund und das Land. Hintergrund: In der Bundesrepublik gibt es bereits seit 1957 eine Vereinbarung über die Betreuung verwaister jüdischer Friedhöfe. Danach pflegen die jüdischen Gemeinden diese Friedhöfe, und der Bund und die Länder teilen sich die Finanzierung. Mittlerweile hat sich auch Sachsen-Anhalt dieser Vereinbarung angeschlossen, so dass der Landesverband jüdischer Gemeinden die verwaisten jüdischen Friedhöfe betreut.
Der alte jüdische Friedhof in Eisleben wurde von Anfang des 19. Jahrhunderts bis 1877 genutzt. Dann entstand der neue Begräbnisplatz zusammen mit dem städtischen Friedhof an der Magdeburger Straße. In der NS-Zeit wurde der alte jüdische Friedhof als Schulgarten zweckentfremdet, später befanden sich auf dem Gelände Schrebergärten. Die alten Grabsteine wurden zum Teil als Gehweg-Platten verwendet. "Wir haben uns bereits vor Jahren an den Landesverband gewandt und auf den Zustand des alten Friedhofs aufmerksam gemacht", sagt Rüdiger Seidel, Vorsitzender des Synagogenvereins. Deshalb hätte er sich auch gewünscht, dass der Landesverband den Verein vor Beginn der Maßnahme beteiligt hätte. Zumal die ausführende Firma nicht gerade rücksichtsvoll zu Werke gehe. So seien bei den Arbeiten offenbar noch Grabsteine zum Vorschein gekommen. Der Baggerfahrer sei achtlos über die Steine gerollt und habe sie beschädigt. |
Lage der Friedhöfe
 | Der alte Friedhof liegt im Bereich zwischen Rammberg und
Vorderer Siebenhitze. |
 | Der neue Friedhof liegt in der Nordostecke des kommunalen
Friedhofes an der Magdeburger Straße (Eingang entweder von der B 180 oder über
einen kleinen Weg in der angrenzenden Kleingartenanlage). |
Plan
|
Lage der jüdischen Friedhöfe
in Eisleben auf dem dortigen Stadtplan: links anklicken. Dabei ist
der alte Friedhof nicht eingetragen
(ungefähre Lage über
Straßenverzeichnis unter "Rammberg" oder "Vordere
Siebenhitze"; neuer Friedhof über das
"Verzeichnis der "Behörden und öffentl. Einrichtungen" zu
"Neuer Friedhof" (der jüdische Teil in der Nordostecke ist
nicht gekennzeichnet). |
Fotos
(Fotos: Hans-Peter Laqueur, Bremerhaven, Aufnahmen im Mai 2007)
Links und Literatur
Links:
Literatur:
 | Zeugnisse jüdischer Kultur S.174-176. |
 | Brocke/Ruthenberg/Schulenburg S. 323-324. |

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