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Zur Seite über die jüdische Geschichte /
Synagoge in Erlangen bis 1938/42
Erlangen (Kreisstadt,
Mittelfranken
/ Bayern)
Jüdische Geschichte nach 1945 / neue Beträume / Synagoge
Wichtiger Hinweis:
Besuchen Sie bitte für aktuelle Informationen direkt die Website
der Jüdischen Kultusgemeinde Erlangen K.d.ö.R.
unter https://www.jkgerlangen.de/
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen
Gemeinde nach 1945
Nach 1945 kamen keine Angehörigen der ehemaligen jüdischen Gemeinde
dauerhaft zurück. An der Universität lehrte seit 1947 der jüdische
Religionswissenschaftler Hans-Joachim Schoeps (1909-1980, vgl.
Seite über Hans-Joachim Schops bei wikipedia.
1961 lebten
insgesamt nur sechs
jüdische Personen in Erlangen, die zur jüdischen Gemeinde in Nürnberg
gehörten. Weitere zogen jedoch bis zu den 1970er-Jahren zu, sodass der Verleger
Shlomo Lewin die Gründung einer neuen Gemeinde plante. Lewin wurde mit seiner
Lebensgefährtin jedoch am 19. Dezember 1980 vermutlich durch ein Mitglied der
rechtsextremen Wehrsportgruppe Hoffmann ermordet. Der mutmaßliche Täter beging
Selbstmord.
1980 kehrte Lotte Ansbacher (geb. 1922 in Erlangen) in ihre Heimatstadt
zurück, die sie 1939 verlassen hatte. Zu ihrer Lebensgeschichte siehe Artikel
von Christina Kolbet in der Zeitung "Raumzeit" von 2002.
Erst in den 1990er-Jahren kam es nach dem Zuzug von jüdischen
Emigranten aus der ehemaligen Sowjetunion zur Gründung einer Israelitischen
Kultusgemeinde (1. Dezember 1997). Die Gemeindegliederzahl stieg bis
1999 auf 270, im Jahr 2000 auf 300 Mitglieder. Etwa 80 % der Gemeindemitglieder
stammt aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion.
Seit Februar 2005 hatte die Gemeinde in Chaim Eliezer
Chitrik einen ersten Rabbiner (Chabad-Rabbiner; Chitrik wurde
danach Rabbiner der Chabad-Gemeinde
Nürnberg). Als sein Nachfolger war von 2010 bis Ende 2014 als Rabbiner in Erlangen
Dani Chanoch Danieli tätig. Seit 2015 amtiert als Rabbiner der Gemeinde Meir
Daus.
Zur Geschichte der Betsäle / Synagogen
Die am 1. Dezember 1997
unter der ersten Vorsitzenden Rose Wanninger gegründete
neue Israelitische Kultusgemeinde konnte am 2. April 2000 einen neuen
Betsaal einweihen. Bereits 1999 war ein öffentliches Sukkot-Fest gefeiert
worden: eine Laubhütte war auf einer Wiese neben dem Frankenzentrum aufgestellt
worden. Die Ausgestaltung des im April 2000 eingeweihten Betsaales (und der
Nebenräume) in der Erlanger Hauptstraße wurde durch die Stadt und durch viele
Spenden - auch von christlichen Gemeinden - ermöglicht. Eine in Israel neu
gefertigte Torarolle konnte feierlich eingebracht werden. Die Einweihung
nahm der damalige Fürther Rabbiner Netanel Wurmser vor.
April 2000:
Ein neuer Betsaal kann eingeweiht werden (Betraum
Hauptstraße) |
Zur
Einweihung des neuen jüdischen Gemeindezentrums - Artikel in
"Nordbayerische Nachrichten Nr. 78 vom 3.4.2000 (übersandt von Jürgen
Hanke, Kronach):
"Erlangen hat wieder jüdisches Gemeindezentrum - "Ein Tag der
Freude" - Einweihung unter reger Teilnahme der Bevölkerung.
Erlangen - Fast 62 Jahre nach der Reichspogromnacht im November 1938 ist in
Erlangen wieder jüdisches Leben eingekehrt. Unter großer Teilnahme der
Bevölkerung wurde das jüdische Gemeindezentrum eingeweiht. An der feierlichen
Prozession von etwa 500 Teilnehmern, die vom Rathaus zum neuen Domizil führte,
nahmen sowohl Juden aus den Nachbargemeinden in Nürnberg und Fürth als auch
zahlreiche Erlanger Bürger teil. Dabei wurde die neue Torarolle der Gemeinde
vorangetragen und später in den Betsaal gebracht. Die jüdische Gemeinde in Erlangen
vollzieht damit drei Jahre nach ihrer Gründung einen wesentlichen Schritt zu
einem vollständigen religiösen Leben. Die neue Gemeinde entstand, nachdem die
Stadt Erlangen jüdische Kontingentflüchtlinge aus den GUS-Staaten zugeteilt
bekam. 1997 wurde sie zunächst als Verein gegründet, 1999 erhielt sie die
Anerkennung des Bayerischen Landesverbandes Israelitischer Kultusgemeinden, dem
weitere zwölf Gemeinden in Bayern angehören.
Rose Wanninger, die Vorsitzende der Israelitischen Kultusgemeinde Erlangen,
bezeichnete das Ereignis als 'ein Wunder' und sprach von einem 'Tag der Freude'.
'Diese Einweihung verspricht Aufbruch und Selbstbewusstsein'. Die derzeit 270
Gemeindeglieder könnten nun in die Fußstapfen ihrer Väter treten. Karl
Freller, Staatssekretär im Kultusministerium betonte, dass dieser Anlass ein
hoffnungsvolles Signal für die Zukunft darstelle. 'Es bleibt aber unsere
Aufgabe, an die Verbrechen des Holocaust zu erinnern, es darf keinen
Schlussstrich unter die Vergangenheit geben', sagte er.
Erlangens Oberbürgermeister Siegried Balleis wünscht sich: 'Das kulturelle
Leben der Gemeinde soll auf die Stadt abstrahlen'. Josef Schuster und Nathan
Kalmanovic, Vorstandsmitglieder im Zentralrat der Juden in Deutschland, meinten,
eine Gemeinde ohne Kultus sei nicht vorstellbar. Daher stehe der Betsaal im
Zentrum des jüdischen Gemeindelebens".
links: Programm zur Einweihung des neuen Betsaales und der Einbringung der
Torarolle (Hachnasat Sefer Tora) am 2. April 2000 (Programm übersandt von Jürgen Hanke,
Kronach) |
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April
2000: Spende einer Torarolle durch Max
Fleischmann |
Ein aus Erlangen als Jugendlicher geflüchteter Mann
- Max Fleischmann - hat, nach Auflösung seiner Heimatgemeinde in New York, eine dort verwendete Thorarolle mit deutscher Provenienz im April 2000 der Erlanger Gemeinde zum Geschenk gemacht, nachdem diese ihren ersten Betsaal eröffnet hatte. Damit sollte ein religiöses Gesetz seiner Erfüllung näher gebracht werden, dem zu Folge in einer Synagoge mindestens drei Thorarollen vorhanden sein müssen.
Anmerkung: Keine der alten Thorarollen von Erlangen, die 1938 von diesem Jugendlichen selber in den Keller des Rathauses geschafft werden musste, ist je wieder aufgetaucht. Ebenso ist sämtliches Inventar aus dem Betraum bis heute verschwunden.
Vgl. dazu den Beitrag von Christof Eberstadt: "Die
Max-Fleischmann-Thora von Erlangen" (eingestellt als pdf-Datei),
erschienen in "Jüdisches Leben in Bayern", 29. Jg. Nr. 125 ( September 2014). |
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März 2008:
Einweihung des Betraumes (Hindenburgstraße) am 9.
März 2008 - Videos - eingestellt bei Youtube.com |
Link
zum 1. Video - Link
zum 2. Video - Link
zum 3. Video |
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Dezember
2008: Der Mietvertrag (Betraum
Hindenburgstraße) wurde gekündigt -
die jüdische Gemeinde ist auf der Suche nach einem neuen Betraum |
Artikel von Ralf H. Kohlschreiber in den "Erlanger
Nachrichten" vom 17. Dezember 2008:
"Mietvertrag gekündigt -
Jüdische Kultusgemeinde muss wieder ausziehen -
Die jüdische Kultusgemeinde muss neue Räume für ihre Synagoge finden. Der Mietvertrag für die erst im März 2008 bezogene Wohnung in der Hindenburgstraße ist gekündigt worden.
Die Eigentümerin der Erdgeschosswohnung der Villa der Kultusgemeinde reagiert damit auf ein Urteil des Amtsgerichtes Erlangen. Das hat die Umnutzung des Erdgeschosses zu einer Synagoge für nicht zulässig erklärt. Der Grund: Für die Umnutzung liegt nicht die Zustimmung sämtlicher Eigentümer der Villa vor..."
Link
zu diesem Artikel |
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Oktober
2009: Ein neuer Betraum kann in der
Rathsberger Straße eingerichtet werden |
Artikel von Ralf H.
Kohlschreiber in den "Erlanger Nachrichten" vom 8. Oktober 2009:
"Neues Zuhause für die jüdische Kultusgemeinde. Schwebezustand und Wartezeit sind beendet - Die Synagoge soll im nächsten Jahr eingeweiht werden.
Die bange Wartezeit ist vorbei. Der Mietvertrag ist unterschrieben. Die jüdische Kultusgemeinde hat ein neues Zuhause. In Zukunft wird das jüdische Gemeindeleben am Burgberg stattfinden..."
Link
zu diesem Artikel |
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Juni
2010: Der neue Betsaal wird eröffnet
- zehnjähriges Bestehen der Jüdischen
Gemeinde |
Artikel von Kirsten Waltert in
den "Erlanger Nachrichten" vom 14.6.2010 (Artikel):
"Synagoge eröffnet: Aufbruch in bessere Zeiten
Jüdische Gemeinde in Feierlaune: Neues Domizil und zehnjähriges Bestehen
ERLANGEN - Gleich zwei freudige Anlässe sorgen bei der Jüdischen Kultusgemeinde (JKG) Erlangen in diesen Tagen für feierliche Stimmung: Die neue Synagoge ist gestern mit einer religiösen Zeremonie und einem musikalisch vom JKG-Chor umrahmten Festakt in den Gemeinderäumen an der Rathsberger Straße 8b offiziell ihrer Bestimmung übergeben worden. Zudem blickte die kleinste und jüngste Jüdische Gemeinde Bayerns auf ihr zehnjähriges Bestehen zurück..."
Link
zu diesem Artikel
Dieser Artikel
als pdf-Datei |
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Juni
2011: Feier des Schawuotfestes in der
Gemeinde mit Rabbiner Danieli |
Artikel in der "Jüdischen
Allgemeinen" vom 9. Juni 2011: "Erlangen. Alte Tradition neu
belebt. Die Gemeinde feiert mit Freunden und Nachbarn Schawuot..."
Link
zum Artikel
Ähnlicher Artikel
in den Nürnberger Nachrichten vom 7. Juni 2011. |
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2014:
Rabbiner Danieli wurde verabschiedet |
Artikel "Rabbiner Danieli
verabschiedet" in den Pressemitteilungen der Stadt Erlangen: "Im Rahmen einer kleinen Feierstunde verabschiedeten sich Oberbürgermeister Florian Janik, Bürgermeisterin Elisabeth Preuß und Vertreter der Stadtratsfraktionen von Dani Danieli. Nach vier Jahren führt Danieli sein Amt als Rabbiner der Jüdischen Kultusgemeinde Erlangen nicht mehr fort. Danieli habe das jüdische Leben in Erlangen vorangebracht, sagten Janik und Preuß. Dankbar zeigten sie sich zudem über die vielfältigen Initiativen zur Belebung des interreligiösen Dialogs in Erlangen. Danieli habe einen wichtigen Anteil an der besonderen Stimmung zwischen den Religionsgemeinschaften in Erlangen. Erst jüngst habe sich wieder gezeigt, dass der Dialog gerade auch in schwierigen Situationen gut funktioniert. Danieli kündigte an, sich auch über seine Amtszeit hinaus für den Dialog der Religionen in Erlangen einsetzen zu wollen.
" |
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Juni 2021:
Spendenaktion für eine neue
Synagoge in Erlangen wird ins Leben gerufen |
Artikel in den "Erlanger
Nachrichten" vom 29. Juni 2021: "Jüdische Kultusgemeinde. Spenden-Kampagne
für eine Synagoge in Erlangen.
ERLANGEN - Die Jüdische Kultusgemeinde Erlangen hat eine Münchner Firma mit
einer national, international und über alle Medien hinweg geführten
Fundraising-Kampagne beauftragt. Zweck der Aktion ist es, Spendenmittel
einzuholen, um damit eine dauerhafte Bleibe für die Gemeinde in Erlangen
erwerben zu können.
Im 19. Jahrhundert existierten im engeren Erlanger Umkreis fünf
Synagogengebäude - in Bruck,
Büchenbach,
Dormitz,
Forth und (im etwas weiter weg gelegenen)
Ermreuth. In Erlangen selbst gab es seit
Beginn des 18. Jahrhunderts wegen eines markgräflichen Verbotes der
Ansiedlung von Juden 'auf unvordenkliche Zeiten' keine Gemeinde und keine
Synagoge. Dann aber, nach Gewährung der Freizügigkeit durch die bayerischen
Behörden im Jahr 1861, kam es zu einer Umsiedlung der jüdischen Bevölkerung
aus vielen kleineren Orten in die Städte, unter anderem auch nach Erlangen.
Obwohl infolgedessen die dörflichen Synagogen eine nach der anderen
geschlossen wurden, blieben die im Jahr 1871 gegründete (erste) Jüdische
Gemeinde in Erlangen bis zu ihrer Auslöschung 1943 sowie ihre Nachfolgerin
von 1997 in den vergangenen 150 Jahren ohne eigenes Bethaus.
In den letzten 30 Jahren wurden drei Objekte angemietet und es entstand
jeweils mit viel Optimismus und Aufwand ein Gemeindemittelpunkt. Immer
wieder mussten die Mietverhältnisse jedoch beendet werden, und seit etwa
drei Jahren sind aufgrund der Entwicklung in Teilen der deutschen
Gesellschaft die behördlich angeordneten Sicherheitseinrichtungen so
umfangreich geworden, dass nun auch das gegenwärtig angemietete
(denkmalgeschützte) Objekt keine realistische Zukunft auf längere Sicht mehr
hat."
Link zum Artikel
Spendenkonto der Jüdischen Kultusgemeinde siehe
https://www.jkgerlangen.de/spenden/ |
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Oktober 2021:
Die jüdische Gemeinde auf der
Suche nach Räumlichkeiten |
Artikel von Roland Rosenbauer
in "Sonntagsblatt.de" vom 2. Oktober 2021: "Die Jüdische Kultusgemeinde
Erlangen sucht nach einem sicheren Zuhause
Die Jüdische Kultusgemeinde Erlangen sucht ein eigenes Zuhause - schön wäre
ein Haus der Begegnung mit Synagoge. Kompliziert wird die Suche allerdings,
weil der neue Ort in einem bestimmten Bereich sehr hohe Anforderungen
erfüllen muss.
Die neuzeitliche Geschichte der Erlanger Jüdinnen und Juden begann im Jahre
1861, als es den ersten jüdischen Menschen erlaubt wurde, sich in der Stadt
niederzulassen. Die Gemeinde florierte, und wurde mitgeprägt von großen
Persönlichkeiten wie dem Medizinprofessor Jakob Herz und der Physikerin Emmy
Noether.
Die Geschichte der Erlanger Juden. Im 19. Jahrhundert existierten im
Erlanger Umkreis sechs Synagogengebäude - in
Bruck, Büchenbach,
Dormitz,
Forth, und - in den etwas weiter weg gelegenen Orten -
Ermreuth und
Kunreuth. Während die Landjuden aus den
umliegenden Dörfern in die Städte zogen und ihre Synagogen eine nach der
anderen geschlossen wurden, blieb die im Jahr 1871 gegründete (erste)
Jüdische Gemeinde in Erlangen bis zu ihrer Auslöschung 1943 sowie ihre
Nachfolgergemeinden in den vergangenen 150 Jahren ohne eigenes Bethaus - bis
heute. Christoph Eberstadt hat sich mit der Geschichte der Erlanger Jüd*innen
beschäftigt, die nach dem 2. Weltkrieg wieder neu begonnen hat. 'Es gab in
der Nachkriegszeit eine Studentengemeinde mit hochinteressanten Personen',
erläutert er. 'Da war zum Beispiel ein Schindlerjude dabei, da waren spätere
Botschafter des Staates Israel dabei, dazu Gründungsmitglieder der Gemeinden
in Nürnberg und in Fürth sowie Wissenschaftler mit internationalem Rang. Die
hatten einen eigenen Betraum dort, wo heute die Hochschulplanungsbehörde
sitzt', berichtet Eberstadt. Alle seien aber bis 1950 ausgewandert, und die
Gemeinde wurde aufgelöst.
In den 1970er Jahren wollte der Verleger und Rabbiner Shlomo Levin in
Erlangen eine neue jüdische Gemeinde aufbauen. 1980 wurde er von Neonazis
ermordet. Damit erlosch das jüdische Leben in Erlangen. 'Sie waren in
Schockstarre', sagt Eberstadt. Er spannt dann den Bogen in die 1990er Jahre
als die Kontingentflüchtlinge kamen. 'Wir haben vor allem ukrainische Juden
in der Gemeinde. 250 Leute waren das damals, und da sah man die Chance, eine
jüdische Gemeinde zu gründen'. 1997 sei sie aus der Taufe gehoben worden.
Aktuell stammt die Mehrheit der Gemeindemitglieder aus der ehemaligen
Sowjetunion, erklärt er.
Gebäude, die einen Gemeindemittelpunkt bilden sollten. Nachdem 2001
der Friedhof als Bestattungsstätte geweiht worden war, fehlte also weiter
eine Synagoge. In den letzten 25 Jahren wurden drei Objekte angemietet und
es entstand jeweils mit viel Optimismus und Aufwand ein Gemeindemittelpunkt.
Immer wieder mussten die Mietverhältnisse jedoch beendet werden. Seit dem
Anschlag von Halle sind die Sicherheitsanforderungen an solche Bauten stark
gestiegen.
Nun drängt die Zeit, denn auch in der Jugendstilvilla am Erlanger Burgberg,
die die Gemeinde derzeit gemietet hat, fehlen diese Sicherheitsvorkehrungen.
'Wenn im Jahr 2023 der Mietvertrag ausläuft, wird der Vermieter nicht
genehmigen, dass diese Baumaßnahmen in der denkmalgeschützten Villa
durchgeführt werden', erklärt Eberstadt. Er könne das durchaus verstehen.
Denn sollte der Vermieter die Maßnahmen genehmigen, müsste die Gemeinde die
ganze Einrichtung wieder zurück bauen, wenn sie später ein eigenes Gebäude
bekäme. 'Das wäre der Ruin einer so kleinen Gemeinde, das beides
gleichzeitig zu stemmen.' Ohne ein Zuhause könnte die Erlanger jüdische
Geschichte möglicherweise noch in diesem Jahrzehnt zu Ende gehen.
Start einer Fundraising-Kampagne. So muss also schnell ein neues
Gebäude her, das sicher ist und trotzdem ein offenes Haus bleiben kann. Um
das Projekt zu verwirklichen, hat die Gemeinde in diesem Sommer eine
Fundraising-Kampagne mit dem Werbeprofi Terry Swartzberg gestartet. Er ist
für einige Aktionen im Gedenken an die Opfer des Holocaust - etwa die 'Stolperstein'-Aktionen
in München oder seine Aktion 'Kippa tragen in der Öffentlichkeit' - bekannt.
Mit seinem Team hat er eine Imagebroschüre erstellt und appelliert darin:
'Bitte helfen Sie uns, unser eigenes Zuhause zu finden!' Laut Swartzberg
dürfte das Projekt rund 4,4 Millionen Euro kosten, abzüglich der
öffentlichen Mittel müsste die Jüdische Kultusgemeinde (JKG) noch 1,1
Millionen Euro beisteuern, Geld, das zum Großteil über die
Fundraising-Kampagne hereinkommen soll. Mit einem 'Fest des jüdischen
Lebens' wurden die Pläne für den Bau des Hauses nun öffentlich vorgestellt.
Es ging unter anderem darum, 'bekannt zu werden, sich vorzustellen und
Vorurteile abzubauen', sagt die JKG-Vorsitzende Ester Limburg-Klaus. Die
Gemeinde hat heute rund 120 Mitglieder - so viele wie Mitte des 19.
Jahrhunderts. Peter Friedmann ist Christ. Er gehört zum Förderkreis für die
jüdische Gemeinde und engagiert sich für das geplante Haus des Jüdischen
Lebens in Erlangen. 'Ich hoffe, dass das jüdische Leben hier präsenter wird.
'Sie sollen Veranstaltungen machen können, die mehr Öffentlichkeit
anziehen', sagt er, 'so dass das jüdische Leben hier greifbar hörbar und
sichtbar ist'".
Link zum Artikel |
Adressen/Standorte der Betsäle / Synagogen nach 1945:
| 2000- 2008 Hauptstraße |
| 2008 - 2009 Hindenburgstraße 38 |
| ab Juni 2010: Rathsberger Straße 8b |
Kontakt zur Jüdischen Kultusgemeinde Erlangen K.d.ö.R.:
Rathsberger Str. 8b 91054 Erlangen Tel. 09131-9730940
Fax: 09131-9730941
Kontakt über Email info@jkerlangen.de
beziehungsweise https://www.jkgerlangen.de/kontakt/
Fotos
(Quelle: Einbringung der Torarolle 2000: Jürgen Hanke, Kronach; Fotos des Betsaales
in der Hauptstraße waren eingestellt in der Website
der Hermann-Hedenus-Hauptschule Erlangen, Fotos des Betsaales
Hindenburgstraße von Jürgen
Hanke, Kronach)
Die Einbringung der
Torarolle in
den Betsaal in der Hauptstraße
am 2. April 2000 |
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Der Träger mit
der Torarolle |
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Während der
Prozession: die Torarolle unter dem Baldachin |
Eingang zum
Gemeindezentrum |
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Innenaufnahmen des
Betsaales in der Hauptstraße 2000-2008 |
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Im neuen Betsaal
mit Blick über das Vorlesepult
(Schulchan) zum Toraschrein |
Oberer Teil des Toravorhanges
mit Symbol der Torakrone,
darüber die Inschrift "Denn
von Zion geht
die Tora aus",
darüber die Gebotstafeln. |
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Die beiden
Torarollen im neuen Betsaal; links mit Widmungsinschrift. |
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Überführung
der Torarollen in die neue
Synagoge in der Hindenburgstraße
März 2008
(Quelle: Jüdische Kultusgemeinde
Erlangen e.V.:
https://www.jkgerlangen.de/ |
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Programm
zur Einweihung des
Betsaales in der Hindenburgstraße 38
am 9. März 2008 |
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Im Betsaal
in der Hindenburgstraße 2008-2010
(Fotos wie auch das Programm zugesandt
von Jürgen Hanke, Kronach) |
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Leuchter |
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Blick
auf Vorlesepult und Toraschrein |
Der
Toraschrein |
Eingangstür |
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Seit
2010: die Synagoge in der
Rathsberger Straße 8B
(Quelle: Website der
Jüdischen Kultusgemeinde Erlangen:
https://www.jkgerlangen.de/ |
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Das
jüdische Gemeindezentrum |
Blick
in den Betsaal |
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Festschrift "150 Jahre Jüdische Kultusgemeinde
Erlangen". Hrsg. vom Freundeskreis der Jüdischen Kultusgemeinde Erlangen
e.V. 2023. 82 S.
Eingestellt als pdf-Datei. |
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