Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Zur Seite über die jüdische Geschichte / Synagoge in Erlangen bis 1938/42  
  

Erlangen (Kreisstadt, Mittelfranken / Bayern)
Jüdische Geschichte nach 1945 / neue Beträume / Synagoge 
   
Wichtiger Hinweis: Besuchen Sie bitte für aktuelle Informationen direkt die Website der Jüdischen Kultusgemeinde Erlangen K.d.ö.R. 
unter
 https://www.jkgerlangen.de/  

           

Übersicht: 

bulletZur Geschichte der jüdischen Gemeinde nach 1945  
bulletZur Geschichte der Betsäle / Synagogen  
mit einzelnen Presseberichten   
bulletFotos    
bulletLinks und Literatur   

    

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde nach 1945 
    
Nach 1945 kamen keine Angehörigen der ehemaligen jüdischen Gemeinde dauerhaft zurück. An der Universität lehrte seit 1947 der jüdische Religionswissenschaftler Hans-Joachim Schoeps (1909-1980,  vgl. Seite über Hans-Joachim Schops bei wikipedia.  
    
1961 lebten insgesamt nur sechs jüdische Personen in Erlangen, die zur jüdischen Gemeinde in Nürnberg gehörten. Weitere zogen jedoch bis zu den 1970er-Jahren zu, sodass der Verleger Shlomo Lewin die Gründung einer neuen Gemeinde plante. Lewin wurde mit seiner Lebensgefährtin jedoch am 19. Dezember 1980 vermutlich durch ein Mitglied der rechtsextremen Wehrsportgruppe Hoffmann ermordet. Der mutmaßliche Täter beging Selbstmord. 
     
1980 kehrte Lotte Ansbacher (geb. 1922 in Erlangen) in ihre Heimatstadt zurück, die sie 1939 verlassen hatte. Zu ihrer Lebensgeschichte siehe Artikel von Christina Kolbet in der Zeitung "Raumzeit" von 2002.  
     
Erst in den 1990er-Jahren kam es nach dem Zuzug von jüdischen Emigranten aus der ehemaligen Sowjetunion zur Gründung einer Israelitischen Kultusgemeinde (1. Dezember 1997). Die Gemeindegliederzahl stieg bis 1999 auf 270, im Jahr 2000 auf 300 Mitglieder. Etwa 80 % der Gemeindemitglieder stammt aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion. 
    
Seit Februar 2005 hatte die Gemeinde in Chaim Eliezer Chitrik einen ersten Rabbiner (Chabad-Rabbiner; Chitrik wurde danach Rabbiner der Chabad-Gemeinde Nürnberg). Als sein Nachfolger war von 2010 bis Ende 2014 als Rabbiner in Erlangen Dani Chanoch Danieli tätig. Seit 2015 amtiert als Rabbiner der Gemeinde Meir Daus.      
      
      
   
   
Zur Geschichte der Betsäle / Synagogen          
      
Die am 1. Dezember 1997 unter der ersten Vorsitzenden Rose Wanninger gegründete neue Israelitische Kultusgemeinde konnte am 2. April 2000 einen neuen Betsaal einweihen. Bereits 1999 war ein öffentliches Sukkot-Fest gefeiert worden: eine Laubhütte war auf einer Wiese neben dem Frankenzentrum aufgestellt worden. Die Ausgestaltung des im April 2000 eingeweihten Betsaales (und der Nebenräume) in der Erlanger Hauptstraße wurde durch die Stadt und durch viele Spenden - auch von christlichen Gemeinden - ermöglicht. Eine in Israel neu gefertigte Torarolle konnte feierlich eingebracht werden. Die Einweihung nahm der damalige Fürther Rabbiner Netanel Wurmser vor. 

April 2000: Ein neuer Betsaal kann eingeweiht werden (Betraum Hauptstraße)     

Erlangen Betsaal n141.jpg (168138 Byte)Zur Einweihung des neuen jüdischen Gemeindezentrums - Artikel in "Nordbayerische Nachrichten Nr. 78 vom 3.4.2000 (übersandt von Jürgen Hanke, Kronach): 
"Erlangen hat wieder jüdisches Gemeindezentrum - "Ein Tag der Freude" - Einweihung unter reger Teilnahme der Bevölkerung.  
Erlangen
- Fast 62 Jahre nach der Reichspogromnacht im November 1938 ist in Erlangen wieder jüdisches  Leben eingekehrt. Unter großer Teilnahme der Bevölkerung wurde das jüdische Gemeindezentrum eingeweiht. An der feierlichen Prozession von etwa 500 Teilnehmern, die vom Rathaus zum neuen Domizil führte, nahmen sowohl Juden aus den Nachbargemeinden in Nürnberg und Fürth als auch zahlreiche Erlanger Bürger teil. Dabei wurde die neue Torarolle der Gemeinde vorangetragen und später in den Betsaal gebracht. Die jüdische Gemeinde in Erlangen vollzieht damit drei Jahre nach ihrer Gründung einen wesentlichen Schritt zu einem vollständigen religiösen Leben. Die neue Gemeinde entstand, nachdem die Stadt Erlangen jüdische Kontingentflüchtlinge aus den GUS-Staaten zugeteilt bekam. 1997 wurde sie zunächst als Verein gegründet, 1999 erhielt sie die Anerkennung des Bayerischen Landesverbandes Israelitischer Kultusgemeinden, dem weitere zwölf Gemeinden in Bayern angehören. 
Erlangen Betsaal n140.jpg (51951 Byte) Rose Wanninger, die Vorsitzende der Israelitischen Kultusgemeinde Erlangen, bezeichnete das Ereignis als 'ein Wunder' und sprach von einem 'Tag der Freude'. 'Diese Einweihung verspricht Aufbruch und Selbstbewusstsein'. Die derzeit 270 Gemeindeglieder könnten nun in die Fußstapfen ihrer Väter treten. Karl Freller, Staatssekretär im Kultusministerium betonte, dass dieser Anlass ein hoffnungsvolles Signal für die Zukunft darstelle. 'Es bleibt aber unsere Aufgabe, an die Verbrechen des Holocaust zu erinnern, es darf keinen Schlussstrich unter die Vergangenheit geben', sagte er.
Erlangens Oberbürgermeister Siegried Balleis wünscht sich: 'Das kulturelle Leben der Gemeinde soll auf die Stadt abstrahlen'. Josef Schuster und Nathan Kalmanovic, Vorstandsmitglieder im Zentralrat der Juden in Deutschland, meinten, eine Gemeinde ohne Kultus sei nicht vorstellbar. Daher stehe der Betsaal im Zentrum des jüdischen Gemeindelebens".
links: Programm zur Einweihung des neuen Betsaales und der Einbringung der Torarolle (Hachnasat Sefer Tora) am 2. April 2000 (Programm übersandt von Jürgen Hanke, Kronach)   

  
April 2000: Spende einer Torarolle durch Max Fleischmann    
Ein aus Erlangen als Jugendlicher geflüchteter Mann - Max Fleischmann - hat, nach Auflösung seiner Heimatgemeinde in New York, eine dort verwendete Thorarolle mit deutscher Provenienz im April 2000 der Erlanger Gemeinde zum Geschenk gemacht, nachdem diese ihren ersten Betsaal eröffnet hatte. Damit sollte ein religiöses Gesetz seiner Erfüllung näher gebracht werden, dem zu Folge in einer Synagoge mindestens drei Thorarollen vorhanden sein müssen. 
Anmerkung: Keine der alten Thorarollen von Erlangen, die 1938 von diesem Jugendlichen selber in den Keller des Rathauses geschafft werden musste, ist je wieder aufgetaucht. Ebenso ist sämtliches Inventar aus dem Betraum bis heute verschwunden. 
Vgl. dazu den Beitrag von Christof Eberstadt: "Die Max-Fleischmann-Thora von Erlangen" (eingestellt als pdf-Datei), erschienen in "Jüdisches Leben in Bayern", 29. Jg. Nr. 125 ( September 2014).  
   
März 2008: Einweihung des Betraumes (Hindenburgstraße) am 9. März 2008 - Videos - eingestellt bei Youtube.com  
Link zum 1. VideoLink zum 2. Video  -  Link zum 3. Video    
  
Dezember 2008: Der Mietvertrag (Betraum Hindenburgstraße) wurde gekündigt - 
die jüdische Gemeinde ist auf der Suche nach einem neuen Betraum 
 
Artikel von Ralf H. Kohlschreiber in den "Erlanger Nachrichten" vom 17. Dezember 2008: 
"Mietvertrag gekündigt - Jüdische Kultusgemeinde muss wieder ausziehen -   

Die jüdische Kultusgemeinde muss neue Räume für ihre Synagoge finden. Der Mietvertrag für die erst im März 2008 bezogene Wohnung in der Hindenburgstraße ist gekündigt worden. Die Eigentümerin der Erdgeschosswohnung der Villa der Kultusgemeinde reagiert damit auf ein Urteil des Amtsgerichtes Erlangen. Das hat die Umnutzung des Erdgeschosses zu einer Synagoge für nicht zulässig erklärt. Der Grund: Für die Umnutzung liegt nicht die Zustimmung sämtlicher Eigentümer der Villa vor..." 
Link zu diesem Artikel      
  
Oktober 2009: Ein neuer Betraum kann in der Rathsberger Straße eingerichtet werden  
Artikel von Ralf H. Kohlschreiber in den "Erlanger Nachrichten" vom 8. Oktober 2009:    
"Neues Zuhause für die jüdische Kultusgemeinde. Schwebezustand und Wartezeit sind beendet - Die Synagoge soll im nächsten Jahr eingeweiht werden.   
Die bange Wartezeit ist vorbei. Der Mietvertrag ist unterschrieben. Die jüdische Kultusgemeinde hat ein neues Zuhause. In Zukunft wird das jüdische Gemeindeleben am Burgberg stattfinden..."    
Link zu diesem Artikel    
 
Juni 2010: Der neue Betsaal wird eröffnet - zehnjähriges Bestehen der Jüdischen Gemeinde     
Artikel von Kirsten Waltert in den "Erlanger Nachrichten" vom 14.6.2010 (Artikel): "Synagoge eröffnet: Aufbruch in bessere Zeiten 
Jüdische Gemeinde in Feierlaune: Neues Domizil und zehnjähriges Bestehen
 
ERLANGEN - Gleich zwei freudige Anlässe sorgen bei der Jüdischen Kultusgemeinde (JKG) Erlangen in diesen Tagen für feierliche Stimmung: Die neue Synagoge ist gestern mit einer religiösen Zeremonie und einem musikalisch vom JKG-Chor umrahmten Festakt in den Gemeinderäumen an der Rathsberger Straße 8b offiziell ihrer Bestimmung übergeben worden. Zudem blickte die kleinste und jüngste Jüdische Gemeinde Bayerns auf ihr zehnjähriges Bestehen zurück..."  
Link zu diesem Artikel    
Dieser Artikel als pdf-Datei  
 
Juni 2011: Feier des Schawuotfestes in der Gemeinde mit Rabbiner Danieli   
Artikel in der "Jüdischen Allgemeinen" vom 9. Juni 2011: "Erlangen. Alte Tradition neu belebt. Die Gemeinde feiert mit Freunden und Nachbarn Schawuot..." 
Link zum Artikel  
Ähnlicher Artikel in den Nürnberger Nachrichten vom 7. Juni 2011.   
  
2014: Rabbiner Danieli wurde verabschiedet  
Artikel "Rabbiner Danieli verabschiedet" in den Pressemitteilungen der Stadt Erlangen: "Im Rahmen einer kleinen Feierstunde verabschiedeten sich Oberbürgermeister Florian Janik, Bürgermeisterin Elisabeth Preuß und Vertreter der Stadtratsfraktionen von Dani Danieli. Nach vier Jahren führt Danieli sein Amt als Rabbiner der Jüdischen Kultusgemeinde Erlangen nicht mehr fort. Danieli habe das jüdische Leben in Erlangen vorangebracht, sagten Janik und Preuß. Dankbar zeigten sie sich zudem über die vielfältigen Initiativen zur Belebung des interreligiösen Dialogs in Erlangen. Danieli habe einen wichtigen Anteil an der besonderen Stimmung zwischen den Religionsgemeinschaften in Erlangen. Erst jüngst habe sich wieder gezeigt, dass der Dialog gerade auch in schwierigen Situationen gut funktioniert. Danieli kündigte an, sich auch über seine Amtszeit hinaus für den Dialog der Religionen in Erlangen einsetzen zu wollen. "   
 
Juni 2021: Spendenaktion für eine neue Synagoge in Erlangen wird ins Leben gerufen  
Artikel in den "Erlanger Nachrichten" vom 29. Juni 2021: "Jüdische Kultusgemeinde. Spenden-Kampagne für eine Synagoge in Erlangen. 
ERLANGEN - Die Jüdische Kultusgemeinde Erlangen hat eine Münchner Firma mit einer national, international und über alle Medien hinweg geführten Fundraising-Kampagne beauftragt. Zweck der Aktion ist es, Spendenmittel einzuholen, um damit eine dauerhafte Bleibe für die Gemeinde in Erlangen erwerben zu können.
Im 19. Jahrhundert existierten im engeren Erlanger Umkreis fünf Synagogengebäude - in Bruck, Büchenbach, Dormitz, Forth und (im etwas weiter weg gelegenen) Ermreuth. In Erlangen selbst gab es seit Beginn des 18. Jahrhunderts wegen eines markgräflichen Verbotes der Ansiedlung von Juden 'auf unvordenkliche Zeiten' keine Gemeinde und keine Synagoge. Dann aber, nach Gewährung der Freizügigkeit durch die bayerischen Behörden im Jahr 1861, kam es zu einer Umsiedlung der jüdischen Bevölkerung aus vielen kleineren Orten in die Städte, unter anderem auch nach Erlangen. Obwohl infolgedessen die dörflichen Synagogen eine nach der anderen geschlossen wurden, blieben die im Jahr 1871 gegründete (erste) Jüdische Gemeinde in Erlangen bis zu ihrer Auslöschung 1943 sowie ihre Nachfolgerin von 1997 in den vergangenen 150 Jahren ohne eigenes Bethaus.
In den letzten 30 Jahren wurden drei Objekte angemietet und es entstand jeweils mit viel Optimismus und Aufwand ein Gemeindemittelpunkt. Immer wieder mussten die Mietverhältnisse jedoch beendet werden, und seit etwa drei Jahren sind aufgrund der Entwicklung in Teilen der deutschen Gesellschaft die behördlich angeordneten Sicherheitseinrichtungen so umfangreich geworden, dass nun auch das gegenwärtig angemietete (denkmalgeschützte) Objekt keine realistische Zukunft auf längere Sicht mehr hat."
Link zum Artikel  
Spendenkonto der Jüdischen Kultusgemeinde siehe
https://www.jkgerlangen.de/spenden/     
 
Oktober 2021: Die jüdische Gemeinde auf der Suche nach Räumlichkeiten  
Artikel von Roland Rosenbauer in "Sonntagsblatt.de" vom 2. Oktober 2021: "Die Jüdische Kultusgemeinde Erlangen sucht nach einem sicheren Zuhause
Die Jüdische Kultusgemeinde Erlangen sucht ein eigenes Zuhause - schön wäre ein Haus der Begegnung mit Synagoge. Kompliziert wird die Suche allerdings, weil der neue Ort in einem bestimmten Bereich sehr hohe Anforderungen erfüllen muss.

Die neuzeitliche Geschichte der Erlanger Jüdinnen und Juden begann im Jahre 1861, als es den ersten jüdischen Menschen erlaubt wurde, sich in der Stadt niederzulassen. Die Gemeinde florierte, und wurde mitgeprägt von großen Persönlichkeiten wie dem Medizinprofessor Jakob Herz und der Physikerin Emmy Noether.
Die Geschichte der Erlanger Juden. Im 19. Jahrhundert existierten im Erlanger Umkreis sechs Synagogengebäude - in Bruck, Büchenbach, Dormitz, Forth, und - in den etwas weiter weg gelegenen Orten - Ermreuth und Kunreuth. Während die Landjuden aus den umliegenden Dörfern in die Städte zogen und ihre Synagogen eine nach der anderen geschlossen wurden, blieb die im Jahr 1871 gegründete (erste) Jüdische Gemeinde in Erlangen bis zu ihrer Auslöschung 1943 sowie ihre Nachfolgergemeinden in den vergangenen 150 Jahren ohne eigenes Bethaus - bis heute. Christoph Eberstadt hat sich mit der Geschichte der Erlanger Jüd*innen beschäftigt, die nach dem 2. Weltkrieg wieder neu begonnen hat. 'Es gab in der Nachkriegszeit eine Studentengemeinde mit hochinteressanten Personen', erläutert er. 'Da war zum Beispiel ein Schindlerjude dabei, da waren spätere Botschafter des Staates Israel dabei, dazu Gründungsmitglieder der Gemeinden in Nürnberg und in Fürth sowie Wissenschaftler mit internationalem Rang. Die hatten einen eigenen Betraum dort, wo heute die Hochschulplanungsbehörde sitzt', berichtet Eberstadt. Alle seien aber bis 1950 ausgewandert, und die Gemeinde wurde aufgelöst.
In den 1970er Jahren wollte der Verleger und Rabbiner Shlomo Levin in Erlangen eine neue jüdische Gemeinde aufbauen. 1980 wurde er von Neonazis ermordet. Damit erlosch das jüdische Leben in Erlangen. 'Sie waren in Schockstarre', sagt Eberstadt. Er spannt dann den Bogen in die 1990er Jahre als die Kontingentflüchtlinge kamen. 'Wir haben vor allem ukrainische Juden in der Gemeinde. 250 Leute waren das damals, und da sah man die Chance, eine jüdische Gemeinde zu gründen'. 1997 sei sie aus der Taufe gehoben worden. Aktuell stammt die Mehrheit der Gemeindemitglieder aus der ehemaligen Sowjetunion, erklärt er.
Gebäude, die einen Gemeindemittelpunkt bilden sollten. Nachdem 2001 der Friedhof als Bestattungsstätte geweiht worden war, fehlte also weiter eine Synagoge. In den letzten 25 Jahren wurden drei Objekte angemietet und es entstand jeweils mit viel Optimismus und Aufwand ein Gemeindemittelpunkt. Immer wieder mussten die Mietverhältnisse jedoch beendet werden. Seit dem Anschlag von Halle sind die Sicherheitsanforderungen an solche Bauten stark gestiegen.
Nun drängt die Zeit, denn auch in der Jugendstilvilla am Erlanger Burgberg, die die Gemeinde derzeit gemietet hat, fehlen diese Sicherheitsvorkehrungen. 'Wenn im Jahr 2023 der Mietvertrag ausläuft, wird der Vermieter nicht genehmigen, dass diese Baumaßnahmen in der denkmalgeschützten Villa durchgeführt werden', erklärt Eberstadt. Er könne das durchaus verstehen. Denn sollte der Vermieter die Maßnahmen genehmigen, müsste die Gemeinde die ganze Einrichtung wieder zurück bauen, wenn sie später ein eigenes Gebäude bekäme. 'Das wäre der Ruin einer so kleinen Gemeinde, das beides gleichzeitig zu stemmen.' Ohne ein Zuhause könnte die Erlanger jüdische Geschichte möglicherweise noch in diesem Jahrzehnt zu Ende gehen.
Start einer Fundraising-Kampagne. So muss also schnell ein neues Gebäude her, das sicher ist und trotzdem ein offenes Haus bleiben kann. Um das Projekt zu verwirklichen, hat die Gemeinde in diesem Sommer eine Fundraising-Kampagne mit dem Werbeprofi Terry Swartzberg gestartet. Er ist für einige Aktionen im Gedenken an die Opfer des Holocaust - etwa die 'Stolperstein'-Aktionen in München oder seine Aktion 'Kippa tragen in der Öffentlichkeit' - bekannt. Mit seinem Team hat er eine Imagebroschüre erstellt und appelliert darin: 'Bitte helfen Sie uns, unser eigenes Zuhause zu finden!' Laut Swartzberg dürfte das Projekt rund 4,4 Millionen Euro kosten, abzüglich der öffentlichen Mittel müsste die Jüdische Kultusgemeinde (JKG) noch 1,1 Millionen Euro beisteuern, Geld, das zum Großteil über die Fundraising-Kampagne hereinkommen soll. Mit einem 'Fest des jüdischen Lebens' wurden die Pläne für den Bau des Hauses nun öffentlich vorgestellt. Es ging unter anderem darum, 'bekannt zu werden, sich vorzustellen und Vorurteile abzubauen', sagt die JKG-Vorsitzende Ester Limburg-Klaus. Die Gemeinde hat heute rund 120 Mitglieder - so viele wie Mitte des 19. Jahrhunderts. Peter Friedmann ist Christ. Er gehört zum Förderkreis für die jüdische Gemeinde und engagiert sich für das geplante Haus des Jüdischen Lebens in Erlangen. 'Ich hoffe, dass das jüdische Leben hier präsenter wird. 'Sie sollen Veranstaltungen machen können, die mehr Öffentlichkeit anziehen', sagt er, 'so dass das jüdische Leben hier greifbar hörbar und sichtbar ist'".
Link zum Artikel    

    
Adressen/Standorte der Betsäle / Synagogen nach 1945

bullet2000- 2008 Hauptstraße 
bullet2008 - 2009 Hindenburgstraße 38  
bulletab Juni 2010: Rathsberger Straße 8b  

Kontakt zur Jüdischen Kultusgemeinde Erlangen K.d.ö.R.: Rathsberger Str. 8b   91054 Erlangen   Tel. 09131-9730940  Fax: 09131-9730941 
Kontakt über Email info@jkerlangen.de beziehungsweise https://www.jkgerlangen.de/kontakt/

   
   
Fotos            
(Quelle: Einbringung der Torarolle 2000: Jürgen Hanke, Kronach; Fotos des Betsaales in der Hauptstraße waren eingestellt in der Website der Hermann-Hedenus-Hauptschule Erlangen, Fotos des Betsaales Hindenburgstraße von Jürgen Hanke, Kronach)  

Die Einbringung der Torarolle in 
den Betsaal in der Hauptstraße 
am 2. April 2000 
Erlangen Betsaal n147.jpg (98473 Byte) Erlangen Betsaal n146.jpg (69411 Byte) Erlangen Betsaal n150.jpg (76122 Byte)
   Der Träger mit der Torarolle      
            
Erlangen Betsaal n148.jpg (56415 Byte) Erlangen Betsaal n149.jpg (46085 Byte) Erlangen Betsaal n145.jpg (57818 Byte) Erlangen Betsaal n151.jpg (40558 Byte)
Während der Prozession: die Torarolle unter dem Baldachin Eingang zum Gemeindezentrum
        
Innenaufnahmen des 
Betsaales in der Hauptstraße 2000-2008
Erlangen Synagoge n009.jpg (79801 Byte) Erlangen Synagoge n008.jpg (85669 Byte)
   Im neuen Betsaal mit Blick über das Vorlesepult 
(Schulchan) zum Toraschrein 
Oberer Teil des Toravorhanges
 mit Symbol der Torakrone,
 darüber die Inschrift "Denn
 von Zion geht die Tora aus",
 darüber die Gebotstafeln.
 
 
       
   Erlangen Synagoge n011a.jpg (82178 Byte) Erlangen Synagoge n011b.jpg (95054 Byte) Erlangen Synagoge n012a.jpg (89047 Byte)
    Die beiden Torarollen im neuen Betsaal; links mit Widmungsinschrift.
       
Überführung der Torarollen in die neue
 Synagoge in der Hindenburgstraße 
März 2008
 
(Quelle: Jüdische Kultusgemeinde Erlangen e.V.: 
https://www.jkgerlangen.de/  
Erlangen Synagoge 200810.jpg (113812 Byte) Erlangen Synagoge 200811.jpg (61831 Byte)
     
     
Programm zur Einweihung des 
Betsaales in der Hindenburgstraße 38 
am 9. März 2008
Erlangen Synagoge n125.jpg (40378 Byte) Erlangen Synagoge n126.jpg (132053 Byte)
     
     
Im Betsaal 
in der Hindenburgstraße 2008-2010
(Fotos wie auch das Programm zugesandt 
von Jürgen Hanke, Kronach)
Erlangen Synagoge n123.jpg (52625 Byte) Erlangen Synagoge n120.jpg (55605 Byte)
    Leuchter  
        
Erlangen Synagoge n122.jpg (54718 Byte) Erlangen Synagoge n121.jpg (49848 Byte) Erlangen Synagoge n124.jpg (50436 Byte)
Blick auf Vorlesepult und Toraschrein  Der Toraschrein  Eingangstür 
     
     
Seit 2010: die Synagoge in der 
Rathsberger Straße 8B 
(Quelle: Website der Jüdischen Kultusgemeinde Erlangen:
https://www.jkgerlangen.de/
Erlangen Synagoge n010.jpg (62773 Byte) Erlangen Synagoge n011.jpg (63282 Byte)
  Das jüdische Gemeindezentrum Blick in den Betsaal 
     
     

     
      

Links und Literatur  

Links:  

bulletWebsite der Stadt Erlangen  
bulletWebsite der "Jüdischen Kultusgemeinde Erlangen K.d.ö.R.": https://www.jkgerlangen.de/   
bullet"Juden in Erlangen" - Ein Projekt von Schülern für Schüler (Hermann-Hedenus-Hauptschule, AG Religion im Internet) mit zahlreichen Informationsseiten und Fotos zur Geschichte der Juden in Erlangen. 
bulletSeite zum jüdischen Friedhof in Erlangen (interner Link)   
bulletArtikel zu Lotte Ansbacher von Christina Kolbet in der Zeitung "Raumzeit" von 2002  
bulletSendung von "Bayern 2" vom 11. Juni 2010 über "Das neue Zentrum der Kehiláh Erlangen": Das neue Zentrum der Kehiláh Erlangen - ein Beitrag von Christian Schiele, sowie Ansprache von Daniel Krochmalnik  (mp3)   

Literatur:  

bullet Festschrift "150 Jahre Jüdische Kultusgemeinde Erlangen". Hrsg. vom Freundeskreis der Jüdischen Kultusgemeinde Erlangen e.V. 2023. 82 S. Eingestellt als pdf-Datei.          

     

     

                   
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Stand: 30. Juni 2020