Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Höchst im Odenwald (Odenwaldkreis) 
Jüdischer Friedhof

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
    
Siehe Seite zur Synagoge in Höchst im Odenwald (interner Link)  
   
   
Zur Geschichte des Friedhofes                  
    
Zunächst wurden die Toten der jüdischen Gemeinde in Michelstadt beigesetzt. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts bemühte sich die jüdische Gemeinde in Höchst um Anlage eines jüdischen Friedhofes in der Stadt, was zunächst offensichtlich nicht genehmigt wurde. Seit 1898/99 bestand dann ein jüdischer Friedhof in Höchst. Er wurde von den jüdischen Gemeinden (beziehungsweise jüdischen Familien) in Höchst, Neustadt, Mümling-Grumbach und Hetschbach belegt. 
  
  
Lage des Friedhofes  
  
Der Friedhof liegt am Waldrand außerhalb von Höchst. 
   
Wegbeschreibung: von der Ortsmitte in Richtung Brensbach (L 3106) über die Wilhelminenstraße und Bismarckstraße durch die Bahnunterführung und am Sportplatz vorbei. Dann nach links in den ersten Feldweg und parallel zum Wald noch ca. 100 m bis zum jüdischen Friedhof (Schlüssel beim Gemeindebauamt, Montmelianer Platz 4, Tel. 06163/708-0).  
   
   
Fotos      

Fotos Frühjahr 2009 
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 17.3.2009)  

   

Die schweren Sturmschäden vom Sommer 2008 sind inzwischen weitgehend beseitigt worden.   

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Blick zum Friedhof mit dem Eingangstor Blick über den Friedhof
      
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    Blick entlang des Hauptweges zum Eingangstor
     
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In einem Teilbereich konnten die schweren Schäden noch nicht beseitigt werden
     
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  Teilansicht   
     

Fotos Sommer 2008 
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 17.8.2008)

Der Friedhof war durch einen schweren Sturm stark beschädigt worden. 

Hinweis: Im Blick auf die Sturmschäden auf dem Friedhof hat der Webmaster bei der Gemeindeverwaltung in Höchst nachgefragt und erhielt am 20. August 2008 vom Gemeindebauamt Höchst die folgende Antwort: "Die Sturmschäden sind bekannt und wurden bereits mit dem Landesverband der jüdischen Gemeinden in Hessen besichtigt. Mit diesem wurde auch das weitere Vorgehen unter Beteiligung des Regierungspräsidiums in Darmstadt besprochen. Zunächst wurden Angebote für die Beseitigung der umgestürzten Bäume und erforderliche Rückschnitte eingeholt, danach erfolgt die Beseitigung der Schäden. Die Kosten für die notwendigen Instandsetzungen usw. werden durch das Land Hessen getragen, weshalb auch eine enge Abstimmung mit dem Regierungspräsidium und dem Landesverband der Jüdischen Gemeinden erfolgen muss."  

     
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Blick auf den von einem hohen Maschendrahtzaun
 umgebenen Friedhof
Das Eingangstor
  
Hinweistafel
  
     
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Neben dem Eingangstor hat eine umgestürzte Fichte den Zaun und mehrere Grabsteine beschädigt 
 
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Teilansichten des dem beim Eingangsbereich liegenden Friedhofsteiles
 
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Teilansichten des links vom Eingang liegenden Friedhofsteiles
 
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Teilansichten von Reihen, die nicht oder weniger von Sturmschäden betroffen sind 
 
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Schwere Schäden im hinteren Bereich des Friedhofes
 
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Umgeworfene, teilweise zerstörte Grabsteine
 
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Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte       

August 2017: Inspektion der jüdischen Friedhöfe im Odenwald      
Artikel von Sabine Richter in "Echo online" vom 25. August 2017: "Jüdische Friedhöfe werden auch von der Behörde besucht
ODENWALDKREIS
- Michael Alt erkennt rasch, worauf es ankommt. Sein geübter Blick schweift über alte Grabsteine, dicke Friedhofsmauern und hohe Bäume. Droht ein Ast herabzufallen und Gräber oder deren Besucher zu treffen? Sind die Mauern schadhaft? Stehen die Grabsteine fest oder sind sie locker, umgefallen gar? Gibt es andere Mängel? Diese Fragen stellt Michael Alt an diesem Vormittag fünf Mal – auf jedem jüdischen Friedhof, den es im Odenwaldkreis gibt. Alt arbeitet in der Abteilung Öffentliche Sicherheit und Ordnung im Landratsamt, einmal jährlich begutachtet er gemeinsam mit Hauptabteilungsleiterin Sarina Hildmann den Zustand der Gräberfelder. 'Dazu sind wir aufgrund landesrechtlicher Vorgaben verpflichtet', sagt Hildmann.
Nicht nur Pflichtaufgabe, sondern auch Vergnügen. Auch sie nimmt den Zustand der Friedhöfe und insbesondere der Grabsteine unter die Lupe und bittet Alt beispielsweise festzuhalten, welche zu reinigen sind. Für sie ist die 80 Kilometer lange Rundfahrt aber nicht nur eine Pflichtaufgabe: 'Der Termin ist in jedem Jahr etwas Besonderes. Man wird Zeuge der Vergangenheit und gleichzeitig ermöglicht einem die Lage einzelner Friedhöfe einen unvergesslichen Blick auf die Landschaften im Odenwaldkreis.' Bei ihren Besuchen treffen Hildmann und Alt auf Verantwortliche der jeweiligen Kommunen und besprechen mit ihnen fällige Arbeiten, was sie später auch noch einmal schriftlich bekommen. Spätestens ein Jahr später kann Alt bei seinem nächsten Kontrollbesuch sehen, ob die Kommunen allen Pflichten nachgekommen sind. Denn: 'Die Grabstätten zeugen von der langen jüdischen Geschichte des Odenwaldkreises. Es ist wichtig, sie im Gedächtnis zu halten', sagt auch Landrat Frank Matiaske. Die Friedhöfe gehören dem Landesverband der Jüdischen Gemeinden in Hessen. In diesem Bundesland gibt es nach Angaben des Landesverbands rund 350 jüdische Friedhöfe. Der bekannteste der fünf im Odenwaldkreis dürfte der in Michelstadt sein, der um das Jahr 1700 angelegt wurde. Dort befindet sich das Grab des 'Baal Schem', des als wundertätig verehrten Michelstädter Rabbiners Seckel Löb Wormser, der von 1768 bis 1847 lebte. Bis heute besuchen Gläubige sein Grab und legen, wie es Brauch ist, einen Stein auf ihm nieder. Zwischen ihnen finden sich zahlreiche Zettel mit Wünschen und Anliegen.
FRIEDHOFSPFLEGE. Für die Pflege der jüdischen Friedhöfe im Odenwaldkreis und anderswo kommt der Staat auf. Der Bund stellt den Ländern dafür Geld zur Verfügung. Müssen zum Beispiel Grabsteine wieder aufgestellt werden, kann die jeweilige Stadt oder Gemeinde die Kosten beim für sie zuständigen Regierungspräsidium geltend machen. (ric)
Neben diesem Teil des Friedhofs hat die Stadt Michelstadt ein Grundstück für ein neues Gräberfeld erstanden. Auf diesem einzigen jüdischen Friedhof im Odenwaldkreis, wo heute noch Bestattungen stattfinden, ruhen bereits zwei Ehepaare, die jüngste Bestattung fand im vergangenen Jahr statt. So gesehen, schließt sich ein historischer Kreis: Bevor es die vier anderen im heutigen Kreisgebiet gelegenen Grabstätten gab, war der Michelstädter Friedhof ebenfalls die einzige Begräbnisstätte in der Gegend. Der Friedhof in Reichelsheim wurde um das Jahr 1851 angelegt. Nicht in einem Wald, sondern auf einer Kuppe gelegen, können Besucher in die Ferne schauen. 220 Grabstellen gibt es dort, die Gemeinde hat alle hebräischen Inschriften übersetzen lassen, was nicht zuletzt dem Engagement des früheren Bürgermeisters Gerd Lode zu verdanken ist. 'Um das Jahr 1870 gab es 40 jüdische Familien in Reichelsheim', sagt er. Auf dem Friedhof wurden aber auch Verstorbene aus Fränkisch-Crumbach und Pfaffen-Beerfurth beigesetzt. Ein Gedenkstein erinnert an die von den Nationalsozialisten ermordeten Juden aus den drei Kommunen. Auf ihrem Rundgang über den Reichelsheimer Friedhof haben Hildmann und Alt nichts zu bemängeln – außer drei großen, verdorrten Ästen, die von einem Baum herüberragen. 'Diese Äste müssen dringend weg', befindet Alt. Auch in den zwei kleineren, am Waldrand gelegenen Friedhöfen in Höchst (angelegt Ende des 19. Jahrhunderts) und in Beerfelden (eingeweiht 1928) sind Ausbesserungsarbeiten und die Reinigung von Grabsteinen nötig. In Michelstadt hingegen müssen Grabsteine neu aufgestellt werden. Am kürzesten ist der Besuch in Bad König, denn der jüdische Friedhof dort ist mit sieben Gräbern der kleinste. Er befindet sich direkt neben dem städtischen Friedhof und wurde 1925 angelegt. Die letzte Beisetzung erfolgte dort 1939. "  
Link zum Artikel  

    
    

Links und Literatur

Links: 

bulletWebsite der Gemeinde Höchst im Odenwald  
bulletZur Seite über die Synagoge in Höchst im Odenwald (interner Link)  

Literatur:  

bullet Arnsberg I,376-378. 
bulletReiner Gut: Geschichte und Schicksale der Juden zu Höchst. Hg. vom Heimat- und Geschichtsverein/Gemeindevorstand Höchst. Höchst 1985. ISBN 3-9801204-0-6 (hierin auch ein Kapitel zur Geschichte des Friedhofes).  

    
     

                   
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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 18. Mai 2020