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Chanukka-Leuchter im
jüdischen Museum Basel |
Die Jahrestagung 1999 in
Basel
Die Jahrestagung 1999 der Alemannia Judaica fand am 7. März 1999 in Basel statt.
Auf dem Programm standen Fahrten zur Synagoge in Delémont sowie zum jüdischen
Friedhof Hegenheim sowie das Treffen selbst in den Räumlichkeiten der
Israelitischen Gemeinde Basel. Zur Tagung hatte das Jüdische Museum der
Schweiz, Frau Dr. Katia Guth-Dreyfus eingeladen.
Protokoll der Jahrestagung
1999 in Basel
Tagungsort: Gemeindehaus der Israelitischen Gemeinde Basel
(neben der Synagoge, Leimenstr. 24)
Protokoll: Susanne Bennewitz Am
6. März 1999 trafen sich bereits 10 Interessierte, um die Synagoge von
Delémont (Foto links, Quelle)
zu besichtigen. Die Synagoge von Delémont wurde 1911 als erster eigenständiger
Synagogenbau in Delémont von einer kleinen Gemeinde (ungefähr 8 Familien) errichtet,
ein Jugendstilbau direkt vor dem Tor der Altstadt. Seit den 1980er-Jahren findet
in der Synagoge mangels Quorum kein Gebet mehr statt. Seitdem versuchen
Vertreter der ehemaligen Gemeinde, die Synagoge zu bewahren. Eine Stiftung solle
errichtet werden, um den Bau in seiner jetzigen Gestalt zu erhalten, neben
Gottesdiensten solle er der Stadt zur kulturellen Nutzung offen stehen. Die
Inneneinrichtung der Synagoge befindet sich noch im originalen Zustand, selbst
ein Leichenwagen für die Überführungen nach Hegenheim/Basel steht noch im
Keller des Hauses.
Am 7. März 1999 trafen sich 25 Teilnehmer im
Gemeindehaus der Basler Israelitischen Gemeinde. Von 10.30 Uhr bis 13.00 Uhr
stellten sich die Teilnehmer vor und berichteten über die Ergebnisse der Arbeit
des letzten Jahres und stellten laufende Projekte vor.
Nachmittags
fand eine Besichtigung des Friedhofes Hegenheim (F) statt. Der Friedhof wurde
1673 eingerichtet, dient seitdem und bis heute als Bezirksfriedhof mit weitem
Einzugsbereich für elsässische und schweizerische Gemeinden (bis in den
südlichen Jura). Wichtig ist der Friedhof für die Gemeinde Basel gewesen, die
erst 1903 einen eigenen Friedhof in Basel einrichten konnte. Sowohl Jacques
Bloch, der Friedhofsverwalter ist, als auch Dr. F. G. Hüttenmeister, der den
Friedhof derzeit vollständig aufnimmt, konnten uns informieren und auf Besonderheiten
aufmerksam machen. Der Tag wurde im Jüdischen Museum mit einer Diskussionsrunde
beschlossen. Nächstes
Treffen am 26. März 2000 in Laupheim (Friedhofs- und Museumsbesuch),
veranstaltet von Nathanja Hüttenmeister.
Mitteilungen,
Probleme
| Renoviertes Schulhaus in Gailingen ist dem
Gedenkstättenverein übergeben worden. |
| Gedenkstätte Ehemalige Synagoge Baisingen ist
eröffnet worden. |
| In Freudental ist die Geniza-Ausstellung eröffnet
worden. |
| In Kippenheim wird an der Eröffnung einer
Ausstellung gearbeitet. |
| Das Staatsministerium Baden-Württemberg hat in einer
Stellungnahme 1998 zu Gedenkstätten in Baden-Württemberg inhaltlich
das Programm der Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten und -
initiativen übernommen. |
| Die Friedhofsdokumentationen zu Wankheim, Laupheim und
Rexingen sind veröffentlicht. |
| Frau Deutschmann berichtet von einer wunderbaren
Landsynagoge in maurischem Stil, die 1850 in Nova Cerekev in Süd-Böhmen
erbaut wurde und nun gerettet werden sollte. |
| Im Elsass ist in Bouxwiller das erste jüdische
Lokalmuseum eröffnet worden. |
| Im Sommer wird in Strasbourg eine Ausstellung
eröffnet: "Geschichte der Juden im Elsass". In Strasbourg soll
ein Zentrum für west- und ostjiddische Kultur eingerichtet werden, Prof.
Raphael kann dabei auf die politische Unterstützung durch Tomi Ungerer
zurückgreifen. Im April 2000 findet in Strasbourg ein Kolloquium zu den
gegenseitigen Beziehung von Juden und Elsass statt. |
Gestaltung und Ausführung von Grabsteinen: Was gibt es
für Unterlagen / Untersuchungen zur figürlichen Gestaltung von jüdischen
Grabsteinen? Vorlagenkataloge? Übereinstimmungen mit christlicher
Grabmalskunst? Beschriftungsvorlagen für Grabsteine sind bekannt, z.T. als
gebrauchte Pauspapiere vorhanden. Zum Friedhof Hegenheim gibt es Inschriftskizzen
mit Rechtschreibfehlern, die dann allerdings auf den ausgeführten Grabsteinen ausgebessert
sind.
Friedhofsbesuche/-Führungen. Wenn Friedhofsführungen
durchgeführt werden, soll die Besichtigung des Friedhofs nicht die Pietät des
Ortes und die jüdischen Gewohnheiten verletzen. Der Verantwortliche soll in der
Lage sein, neben historischen Ausführungen die religiöse Bedeutung des Ortes
zu beschreiben. Herr Hüttenmeister beklagt, dass der Friedhofsbesuch häufig
einen musealen Charakter bekommt.
Tora-Fragmente und -Fundstücke: Herr Katz, Lörrach,
berichtet, dass er mehrfach auf Torafragmente gestoßen sei, die gerade den
Toraabschnitt (Bindung Isaaks) beinhalten, der am 9./10.11.1938 Wochenabschnitt
war. Kennt jemand weitere solche Torafragmente? Soll man Torafragmente oder eine
unbrauchbare Tora beerdigen oder ausstellen. Grundsätzlich ist der Handel mit
Torot zu boykottieren, Torarollen sollten einer jüdischen Gemeinde übergeben
werden zur Verwendung oder Beerdigung. Handelt es sich aber um Torastücke, die
überdies ein historisches Dokument sind durch Fundgeschichte, Verwendung,
Misshandlung o.ä., können sie ein wichtiges Objekt auch in einer
historischen/pädagogischen Präsentation sein.
Charakter der Jahrestreffen: Weiterhin sollen die Treffen
der Alemannia Judaica dem Austausch und der Zusammenarbeit dienen. Die
Tätigkeitsberichte der Teilnehmer und die informelle Form der Begegnung sind
dafür wesentlich. Neben einer Exkursion vor Ort ist für ein
Spezialthema/Fachvortrag keine Zeit bei der Beschränkung auf einen Tag.
Vorschlag: halb/vierteljährliche schriftliche Zwischenberichte der Teilnehmer
per Verteiler. Das bedeutet einen hohen organisatorischen Aufwand, für den sich
allerdings das Bürgerhaus Gailingen e.V. zur Verfügung stellen würde. Dagegen
ist der Einwand, dass die Bedeutung des Jahrestreffens nicht gemindert werden
soll. Persönliches Zusammentreffen sei wichtiger als die Papierflut.
Hinweis: Das Gedenkstättenreferat Baden-Württemberg
bietet bereits einen regelmäßigen Dienst als Informationsverteiler für
Institutionen in Baden-Württemberg an. Bei Bedarf dort melden. Gailingen übernimmt
die Adressverwaltung der Alemannia Judaica, bitte alle Neuerungen dort melden
(siehe umseitig), auch Forschungsgebiete, E-Mail-Adressen.
Teilnehmerliste (ohne akademische Titel):
Susanne Bennewitz (Basel), Jacques Bloch (Basel), Günter Boll (Neuenburg),
Hanka Deutschmann (Stuttgart), Ruben Frankenstein (Freiburg), Jost Grosspietsch
(Sulzburg), Katia Guth (Basel), Frowald Gil Hüttenmeister (Tübingen), Paul
Katz (Weil am Rhein), Heinrich Kohring (Tübingen), Thomas Lehnardt (Ditzingen),
Emily Link (Berlin), W. Meyer (Basel), Freddy Raphael (Strasbourg), Hermann
Schäffner (Stuttgart), Uwe Schellinger (Freiburg), Heike Schmieder-Wasmuth
(Gailingen), Frimette Silbiger (Basel), Ulrike Sill (Eislingen), Beate
Steg-Bayer (Konstanz).
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