Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Ober-Ramstadt mit Nieder-Ramstadt (Kreis Darmstadt-Dieburg)
Jüdische Geschichte / Synagoge 
   
Bitte besuchen Sie auch die Seite "Stolpersteine in Ober-Ramstadt" www.stolpersteine-ober-ramstadt.de  

Übersicht:  

bulletZur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
bulletBerichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer   
Aus dem jüdischen Gemeindeleben   
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde 
Kennkarte aus der NS-Zeit     
bulletZur Geschichte der Synagoge   
bulletFotos / Darstellungen  
bulletErinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte  
bulletLinks und Literatur   

    

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english version)   
    
In  Ober-Ramstadt bestand eine jüdische Gemeinde bis 1938/42. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 18. Jahrhunderts zurück. 1746 gab es fünf jüdische Haushaltungen, 1775 und 1798 gab es jeweils vier jüdische Familien am Ort. 
  
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie folgt: 1828 29 jüdische Einwohner, 1861 50 (2,1 % von insgesamt 2.429 Einwohnern), 1871 Höchstzahl von 95, 1880 74 (2,7 % von 2.745), 1900 76, 1910 87 (2,0 % von 4.367). Zur Gemeinde in Ober-Ramstadt gehörten auch die in Nieder-Ramstadt lebenden jüdischen Personen (um 1775 vier jüdische Familien, 1830: 9 Personen, vgl. unten Artikel zu Jette Gutmann aus Nieder-Ramstadt). Seit der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts gab es mehrere für das Wirtschaftsleben des Ortes bedeutsame jüdische Geschäfte und Handlungen am Ort, die jüdischen Familien / Personen gehörten. 
  
In Ober-Ramstadt lebten hauptsächlich vier Familienstämme der Familien Muhr, Wartensleben, Bendorf und May. Am meisten verzweigt waren die Familien Wartensleben, von denen es im 20. Jahrhundert acht Familien gab. Sie leiteten sich her von Wolf und Herz Wartensleben, möglicherweise Brüder (Wolf starb 1845 in Ober-Ramstadt). Die Vorstände der Familien Wartensleben waren meist Vieh- und Pferdehändler. Die Vorstände der Familien Muhr (im 20. Jahrhundert Gustav [gest. 1930 siehe Bericht unten], Abraham und Moses) waren Altmetallhändler.    
     
An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.), eine jüdische Schule und ein rituelles Bad. Die Toten der Gemeinde wurden im jüdischen Friedhof in Dieburg beigesetzt. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war ein Lehrer angestellt, der zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war. Nur wenige der jüdischen Lehrer sind namentlich bekannt: 1888 verstarb nach dem Beerdigungsbuch von Dieburg der Lehrer Samuel Nathan Pagel von Ober-Ramstadt, der aus Russland stammte. Die Stelle musste häufig neu besetzt werden (siehe unten Vorbemerkung zu den Ausschreibungen). Die Gemeinde gehörte bis um 1910 zum orthodoxen Bezirksrabbinat Darmstadt II, dann zum liberalen Bezirksrabbinat Darmstadt I.  
   
Um 1924, als 86 jüdische Einwohner gezählt wurden (1,8 % von insgesamt 4.747 Einwohnern), waren die Vorsteher der Gemeinde Gustav Muhr (gest. 1930, siehe Bericht unten), Abraham Wartensleben und Ferdinand Mai. 1932 waren die Gemeindevorsteher Abraham Wartensleben (1. Vors.), Josef Bendorf II (2. Vors.) und Ferdinand May (3. Vors.). Von den jüdischen Vereinen ist der Israelitische Frauenverein zu nennen (Ziel: Wohlfahrtspflege; 1932 unter Leitung von Lina Bendorf, Darmstädter Straße).  
1924 hatte die Gemeinde 12 schulpflichtige Kinder, die von dem Religionslehrer Raphael Scheer aus Rossdorf unterrichtet wurden. Im Schuljahr 1931/32 gab es acht schulpflichtige jüdische Kinder, die Religionsunterricht erhielten. 1933 wurde nochmals ein eigener Lehrer für Ober-Ramstadt angestellt (ein Herr Voremberg).    
  
1933 lebten noch 72 jüdische Personen am Ort (1,4 % von insgesamt 5.354). In den folgenden Jahren ist ein Teil der jüdischen Gemeindeglieder auf Grund der Folgen des wirtschaftlichen Boykotts, der zunehmenden Entrechtung und der Repressalien weggezogen beziehungsweise ausgewandert. Mehrere Familien konnten auswandern: die beiden Familien May nach Nordamerika, ebenso einige Angehörige der Familien Bendorf und Wartensleben (zuerst nach Palästina). Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge zerstört (s.u.), auch die Wohnungen der noch am Ort lebenden jüdischen Familien wurden überfallen, demoliert, teilweise durch Brandstiftung zerstört. An den Ausschreitungen beteiligte sich eine mehr als 200-köpfige Menschenmenge. Bis Ende 1939 war die Zahl der jüdischen Einwohner auf 26 zurückgegangen. Die letzten jüdischen Einwohner wurden teilweise im März 1942 von Ober-Ramstadt aus deportiert, darunter vor allem Mitglieder der Familie Wartensleben (Heinrich W. geb. 1883, Ida, Jettchen, Karoline/Käthe, Thekla, Theodor, Josef und Erna Heidelberger geb. Wartensleben), teilweise im September 1942 (Johanna Altheimer, Betty Bendheim geb. Hirsch und sechs Mitglieder der Familie Bendorf).     
  
Von den in Ober-Ramstadt geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Johanna Altheimer geb. Mayer (1891), Betty Bendheim geb. Hirsch (1863), Dina Bendorf geb. Junker (1889), Emanuel Bendorf (1858), Henriette Bendorf geb. Bendorf (1855), Josef Bendorf (1882), Kätchen Bendorf geb. Bendorf (1884), Manfred Bendorf (1919), Max Bendorf (1889), Moritz Bendorf (1885), Moses Bendorf (1887), Samuel Simon Bendorf (1863), Selma Diewald geb. Wartensleben (1890), Emma Dreyfuss geb. Wartensleben (1892), Mathilde Amalia Hainebach geb. Bendorf (1879, "Stolperstein" in Seligenstadt), Erna Heidelberger geb. Wartensleben (1903), Rosa Heyum geb. Wartensleben (1871), Settchen Höchster geb. Wartensleben (1887), Meta (Martha) Lehrberger geb. Wartensleben (1898), Fanny Meyer geb. Simon (1882), Betty Schäfer geb. Bendorf (1904), Henny Schermann (1912), Rosa Strauss geb. Wartensleben (1867), Emilie Wartensleben (1869), Ferdinand Wartensleben (1880), Heinrich Wartensleben (1878), Heinrich Wartensleben (1883), Ida Wartensleben geb. Wolf (1892), Jettchen Wartensleben geb. Wartensleben (1875), Josef Wartensleben (1864), Karoline (Katharina, Käthe) Wartensleben (1900), Ludwig Wartensleben (1878), Thekla Wartensleben geb. Sondheimer (1876), Theodor Wartensleben (1884).  
     
Zwei der aus Ober-Ramstadt deportierten jüdischen Personen haben überlebt: Wolf Wartensleben konnte durch den Loskauf einiger hundert Deportierten aus Theresienstadt in die Schweiz gerettet werden (Kopie eines Briefes von ihm befindet sich im Museumsarchiv Ober-Ramstadt); er starb später im Alter von 94 Jahren in den USA. Ein anderer Überlebender, Julius Bendorf (geb. 1915), wanderte 1948 in die USA aus, wo er in Phoenix/Arizona lebte; er kam 2010 zur Verlegung von "Stolpersteinen" in seine Geburtsstadt zurück (siehe unten - Berichte unter Erinnerungsarbeit vor Ort).       
   
   
   
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde 
   
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer  
Ausschreibungen der Stelle des Religionslehrers / Vorbeters / Schochet 1877 / 1878 / 1886 / 1887 / 1892 / 1893 / 1897 / 1898 / 1901 1903 / 1904 / 1911

Vorbemerkung zu den Ausschreibungen: die jüdische Gemeinde in Ober-Ramstadt hatte nicht gerade Glück mit einer kontinuierlichen Besetzung der Stelle des Lehrers, Vorbeters und Schochet. Häufig war die Stelle neu auszuschreiben, teilweise konnte über mehrere Monate (1892/93) offenbar gar kein geeigneter Bewerber gefunden werden. Andere Lehrer blieben nicht lange: der 1897 eingestellte Lehrer fiel schon im folgenden Jahr wegen Krankheit aus; der 1901 eingestellte Lehrer wurde 1903 Stadtschochet in Darmstadt. Die Anzeigen sind von Interesse auch im Blick auf die jeweils unterzeichnenden Gemeindevorsteher: David Bendorf (1877), Liebmann May (1878), Julius Bendorf (1886/87), Meyer Wartensleben II (1892) und Joseph Wartensleben III (1897/1904).     
Oberramstadt Israelit 11071877.jpg (50891 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 11. Juli 1877: "Die hiesige israelitische Religionslehrer- und Vorsängerstelle ist vakant und sogleich zu besetzen; der Gehalt ist 300-400 Mark. Kost und Logis frei. Neben-Einkünfte sind nicht bedeutend. 
Bewerber wollen ihre Zeugnisse frei an den Vorstand einsehen. Reisekosten werden nicht vergütet. 
Ober-Ramstadt bei Darmstadt, 21. Juni 1877. Der Vorstand David Bendorf."     
  
Oberramstadt Israelit 31071878.jpg (56085 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 31. Juli 1878: "Vakanz.  Die hiesige Vorsänger- und Religionslehrerstelle ist vakant und kann bis den 1. August laufenden Jahres besetzt werden. Mit derselben ist verbunden ein jährlicher Gehalt von 400 Mark nebst freier Wohnung. Einige Nebenverdienste sind gesichert. Reflektanten belieben sich gefälligst an den unterzeichneten Vorstand zu wenden. 
Ober-Ramstadt bei Darmstadt, im Juli 1878. Liebmann May, Israelitischer Vorstand."     
 
Oberramstadt Israelit 02121886.jpg (56934 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 2. Dezember 1886: "Die israelitische Religionsgemeinde zu Ober-Ramstadt sucht einen tüchtigen Vorbeter und Lehrer für Kinder; am liebsten verheiratet. Gehalt 4-500 Mark mit gutem Nebenverdienst und freier Wohnung. Auch ein junger Mann, der das Seminar besucht hat, kann angestellt werden zum sofortigen Eintritt.   
Anmeldungen bei Julius Bendorf, Vorsteher in Ober-Ramstadt bei Darmstadt."     
 
Oberramstadt Israelit 01091887.jpg (70464 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 1. September 1887: "Die hiesige Religionsgemeinde wünscht einen tüchtigen Lehrer, Vorbeter und Schochet. Es wird hauptsächlich auf einen guten Baal Kore (Toraleser) ledigen Standes reflektiert. Gehalt ca. 500 Mark, freie Wohnung und Nebenverdienste. Russen und Polen sind ausgeschlossen.
Ober-Ramstadt, 23. August 1887. Briefe und Zeugnisse wollen man richten an Julius Bendorf, 1. Vorsteher."     
 
Oberramstadt Israelit 21041892.jpg (48983 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 21. April 1892: "Die israelitische Religionsgemeinde zu Ober-Ramstadt bei Darmstadt, wünscht zum sofortigen Eintritt einen geprüften Lehrer, Vorbeter und Schochet. Gehalt 600 Mark bei freier Wohnung und ca. 3-400 Mark Nebeneinkünfte. Reflektanten wollen ihre Zeugnisse an den Vorstand 
Meyer Wartensleben II. einsenden."     
  
Oberramstadt Israelit 08061892.jpg (43750 Byte) Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 8. Juni 1892: "Die israelitische Religionsgemeinde zu Ober-Ramstadt bei Darmstadt, wünscht zum sofortigen Eintritt einen geprüften Lehrer, Vorbeter und Schochet. Gehalt 600 Mark bei freier Wohnung und ca. 3-400 Mark Nebeneinkünfte. Reflektanten wollen ihre Zeugnisse an den Vorstand 
Meyer Wartensleben II. einsenden."         
 
Oberramstadt Israelit 17101892.jpg (57811 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 17. Oktober 1892: "Die hiesige Lehrer-, Vorbeter- und Schochet-Stelle ist vakant und sofort zu besetzen mit einem jährlichen Gehalt von 600 Mark nebst 300 Mark Nebenverdienst. Lediger Bewerber haben freie Wohnung (möbliert). Verheiratete Lehrer bekommen 80-100 Mark Wohnungsvergütung. Bewerber wollen ihre Zeugnisse an den unterzeichneten Vorstand einschicken.   
Der Vorstand Meyer Wartensleben II (statt Meyer Wartinsheim II.) Ober-Ramstadt."     
 
Oberramstadt Israelit 28121892.jpg (47786 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28. Dezember 1892: "Die hiesige Lehrer-, Vorbeter- und Schochet-Stelle ist bis zum 1. Januar 93 zu besetzen. Jährlicher Gehalt 700 Mark, freier Wohnung und ca. 300 Mark Nebenverdienst. Bewerber wollen ihre Zeugnisse an den unterzeichneten Vorstand einschicken. Staatlich geprüfte Lehrer haben den Vorzug.  
Der Vorstand Meyer Wartensleben II., Ober-Ramstadt."      
   
Oberramstadt Israelit 24041893.jpg (44637 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 24. April 1893: "Die hiesige Lehrer-, Kantor- und Schochet-Stelle ist vakant und sofort zu besetzen bei einem jährlichen Gehalt von 700 Mark nebst freier Wohnung und circa 300 Mark Nebenverdienste. Bewerber wollen ihre Zeugnisse an den unterzeichneten Vorstand einsehen. 
Der Vorstand: Meyer Wartensleben II., Ober-Ramstadt."      
  
Oberramstadt Israelit 05101897.jpg (43993 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 5. Oktober 1897: "Die Stelle für einen geprüften Religionslehrer, Kantor und Schochet ist mit einem Gehalt von 720 Mark per Jahr, freie Wohnung und ca. 300 Mark Nebenverdiensten sofort zu besetzen. 
Der Vorstand: Joseph Wartensleben III., Ober-Ramstadt."      
  
Oberramstadt Israelit 29091898.jpg (50822 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 29. September 1898: "Wegen Krankheit unseres Kantors ist die hiesige Stelle als Vorbeter, Religionslehrer und Schochet sofort zu besetzen, und müssen Bewerber staatlich geprüft sein. Jährlicher Gehalt Mark 720, freie Wohnung und ca. Mark 300 Nebeneinkünfte. 
Der Vorstand der israelitischen Gemeinde zu Ober-Ramstadt. Joseph Wartensleben III."     
 
Oberramstadt Israelit 03011901.jpg (52163 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 3. Januar 1901: "Bei der hiesigen israelitischen Gemeinde kann per sofort ein seminaristisch gebildeter Lehrer, der Kantor und Schochet ist, eintreten. 720 Mark Jahresgehalt, freie Wohnung und ca. 3-400 Mark Nebenverdienst. Unverheiratete Bewerber belieben ihre Bewerbungen einzureichen.   
Der Vorstand der israelitischen Religionsgemeinde Ober-Ramstadt: Joseph Wartensleben III."     
  
Oberramstadt Israelit 29071901.jpg (46970 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 29. Juli 1901: "Bei der hiesigen israelitischen Gemeinde kann per sofort ein seminaristisch gebildeter Lehrer, der Kantor und Schochet ist, eintreten. 800 Mark Jahresgehalt, ca. 400 Mark Nebenverdienst, freie Wohnung. Bewerber wollen ihre Bewerbungen einreichen. 
Der Vorstand der israelitischen Gemeinde Ober-Ramstadt: Joseph Wartensleben III."    
  
Oberramstadt Israelit 03121903.jpg (52275 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 3. Dezember 1903: "Lehrer-Gesuch
Die hiesige Stelle ist für einen seminaristisch gebildeten Lehrer als Kantor und Schochet von heute an zu besetzen. Gehalt 800-1.000 Mark pro Jahr. Nebeneinkünfte ca. 400 Mark, freier Wohnung. Bemerkt wird, dass der jetzige Lehrer als Stadtschochet in Darmstadt engagiert wurde. 
Ober-Ramstadt bei Darmstadt. Der Vorsteher Joseph Wartensleben III."   
 
Oberramstadt FrfIsrFambl 04121903.jpg (17058 Byte)Ausschreibung im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 4. Dezember 1903: "Ober-Ramstadt bei Darmstadt. Lehrer, Vorbeter, Schächter per sofort. Einkommen Mark 1.000 bis Mark 1.200 und freie Wohnung."     
 
Oberramstadt Israelit 27101904.jpg (56642 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 27. Oktober 1904: "Lehrer-Gesuch. 
Die hiesige israelitische Gemeinde sucht per sofort einen geprüften Religionslehrer, Kantor und Schochet. Gehalt 800-1000 Mark nebst freier Wohnung. Nebenverdienst ca. 400 Mark. Interessenten wollen sich baldigst melden. 
Ober-Ramstadt, 22. Oktober. 
Der Vorstand: Joseph Wartensleben III."       
 
Oberramstadt FrfIsrFambl 04111904.jpg (21385 Byte)Ausschreibung im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom  4. November 1904: "Ober-Ramstadt in Hessen (3.600 Einwohner, 17 jüdische Familien). Religionslehrer, Kantor und Schächter per sofort. Einkommen 1.200 bis 1.400 Mark und freie Wohnung."   
  
Oberramstadt FrfIsrFambl 17111911.jpg (28410 Byte)Ausschreibung im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 17. November 1911: "Frankfurt am Main. Vakanzen. - Ober-Ramstadt, Lehrer, Vorbeter und Schächter; ca. 1350 Mark Einkommen."       

   
   
Aus dem jüdischen Gemeindeleben    
Die Antisemiten machen sich bemerkbar (1891)      

Oberramstadt Israelit 13081891.jpg (37750 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 13. August 1891: "Ober-Ramstadt, 11. August (1891). In unserem Orte will Herr Dr. Böckel im Laufe des Monats September eine große Volksversammlung abhalten. Der Vorstand des Turnvereins hat es verweigert, den Turnsaal, den man in Ermangelung eines anderen Lokales mieten wollte, zu diesem Zwecke herzugeben."  

      
      
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde  
Tödlicher Unglücksfall des Herrn Morgenstern (1909)  

Oberramstadt Israelit 25051909.jpg (35102 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 25. Mai 1909: "Ober-Ramstadt, 19. Mai (1909). Von einem schweren Unglücksfall wurde die Familie Morgenstern heimgesucht. Herr Morgenstern fuhr geschäftlich mit seinem Fuhrwerk nach einem in der Nähe liegenden Dorfe. Unterwegs fiel das Fuhrwerk um, wobei Morgenstern unter den Wagen kam. Nach einigen Stunden fand man ihn tot daliegen. Der Verunglückte hinterlässt eine Frau und zwei kleine Kinder."  

      
Jette Gutmann aus Nieder-Ramstadt ist spurlos verschwunden (1921)   

Niederramstadt AZJ 18021921.jpg (73118 Byte)Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 18. Februar 1921: "Eine geheimnisvolle Entführung wurde im Wormser Israelitischen Altersheim ausgeführt. Dort lebt seit Jahren die ledige 78-jährige Jette Gutmann aus Nieder-Ramstadt. Dieser Tage kam im Automobil eine Krankenschwester, die angab, dass die Überführung des Fräulein Gutmann ins Städtische Krankenhaus angeordnet sei, nahe diese im Auto mit. Als die Angehörigen des Fräulein Gutmann nach ihrem Ergehen sich erkundigen wollten, stellte sich heraus, dass die alte Dame gar nicht ins Krankenhaus gebracht worden war. Auch sonst konnte ihr Verbleib nicht ermittelt werden und sie ist seit dieser Zeit spurlos verschwunden."  

   
Zum Tod des langjährigen Vorstandsmitgliedes Gustav Muhr (1930) 

Oberramstadt JuedlibZtg 09041930.jpg (94866 Byte)Artikel in der Jüdisch-liberalen Zeitung vom 9. April 1930: "Oberramstadt. (Todesfall). Hier ist das langjährige Vorstandsmitglied der Gemeinde Gustav Muhr (statt Mahr) verstorben und unter starker Teilnahme jüdischer und nichtjüdischer Kreise zu Grabe getragen worden. Bei der Gedächtnisfeier, die vor der Beisetzung in der Synagoge stattfand, hob Rabbiner Dr. Bienheim von der Darmstädter Hauptgemeinde die vorbildlichen Charaktereigenschaften des Verblichenen hervor, der während der letzten zwanzig Jahre als erster Vorsteher der Gemeinde ausgezeichnete Dienste geleistet habe, der sein Leben von drei Worten bestimmen ließ: Pflichttreue, Güte und Frömmigkeit. Als besonderes Verdienst rühmte der Geistliche noch die vom Verstorbenen geförderte Einigkeit der Konfessionen, die ihm auch in allen Bürgerkreisen ein treues Gedenken über das Grab hinaus gesichert habe."  

  
Über Ludwig Wartensleben (1878-1945)   

Ludwig Wartensleben (geb. 1878 in Ober-Ramstadt, umgekommen im März 1945 im KZ Bergen-Belsen) war Sohn des Handelsmannes Meyer Wartensleben I (Mitbegründer des Spar- und Darlehenvereins - heute Volksbank - in Ober-Ramstadt) und der Sara geb. Rosenthal. Ludwig Wartensleben ließ sich zum Ingenieur ausbilden, arbeitete zunächst in Hamburg und war seit 1910 Direktor der Strebelwerke in Mannheim. 1912 erhielt er die Ehrendoktorwürde der TH Karlsruhe für seine hervorragenden Verdienste um die Förderung der Zentralheizungstechnik. 1919 schied er aus der Firma aus; 1921 verzog er mit seiner Familie (Frau Adele geb. Stokvis und drei Kinder) nach Den Haag, 1923 nach Wiesbaden, ab April 1938 in Amsterdam, später Hilversum. Im November 1942 wurde er nach Westerbork verbracht, von dort 1944 nach Bergen Belsen.  
Beitrag über Dr. Ludwig Wartensleben in der Website von Ober-Ramstadt: Seite 1 und Seite 2 (Kurzbiographie)  

      

Kennkarte aus der NS-Zeit            
               
Am 23. Juli 1938 wurde durch den Reichsminister des Innern für bestimmte Gruppen von Staatsangehörigen des Deutschen Reiches die Kennkartenpflicht eingeführt. Die Kennkarten jüdischer Personen waren mit einem großen Buchstaben "J" gekennzeichnet. Wer als "jüdisch" galt, hatte das Reichsgesetzblatt vom 14. November 1935 ("Erste Verordnung zum Reichsbürgergesetz") bestimmt. 
Hinweis: für die nachfolgenden Kennkarten ist die Quelle: Zentralarchiv zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland: Bestände: Personenstandsregister: Archivaliensammlung Frankfurt: Abteilung IV: Kennkarten, Mainz 1939" http://www.uni-heidelberg.de/institute/sonst/aj/STANDREG/FFM1/117-152.htm. Anfragen bitte gegebenenfalls an zentralarchiv@uni-hd.de       
 
 Kennkarten des in Ober-Ramstadt 
geborenen Moritz Bendorf
 
 Ober-Ramstadt KK MZ Bendorf Moritz.jpg (90103 Byte)  
    Kennkarte (ausgestellt in Mainz 1939) für Moritz Bendorf (geb. 21. Oktober 1885 
in Ober-Ramstadt), Kaufmann, wohnhaft in Mainz, am 25. März 1942 deportiert ab 
Mainz - Darmstadt in das Ghetto Piaski, umgekommen     
 

     
    
    
Zur Geschichte der Synagoge        
    
Zunächst war ein Betraum oder eine erste Synagoge vorhanden. 
 
Eine neue Synagoge wurde Mitte der 1880er-Jahre erbaut. 1885 liest man in einem Presseartikel davon, dass die evangelische Kirchengemeinde 150 Mark zum Bau einer neuen Synagoge bereitgestellt hat.   
      
Die evangelische Kirchengemeinde gewährt zum Bau der Synagoge - trotz Widerstandes in der Gemeinde - einen Zuschuss von 150 Mark (1885)  

Oberramstadt Israelit 25061885.jpg (96008 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 25. Juni 1885: "Ober-Ramstadt, 15. Juni (1885). Gestern fand eine gemeinschaftliche Sitzung des evangelischen Kirchenvorstandes und der Kirchenvertreter statt. Auf der Tagesordnung stand das Gesuch der israelitischen Religionsgemeinde, eine Unterstützung aus der Kirchenkasse zum Synagogenbau betreffend. Als zweiter Gegenstand die Errichtung einer Kleinkinderschule. Der erste Gegenstand fand seine Erledigung dahin, dass 150 Mark, welche bereits von unserem Kirchenvorstand bewilligt waren, obschon die Gegner eine Unterstützung auf das Entschiedenste bekämpften, doch gutgeheißen wurden."   

Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge durch SA-Leute in Brand gesteckt, nachdem sie den Innenraum und die Kultgegenstände geschändet hatten. Die Synagoge brannte völlig aus; die herbeigerufene Feuerwehr beschränkte sich auf den Schutz der Nachbargebäude. 
 
1939 wurde die Brandruine abgebrochen. Auf dem Grundstück wurde ein Parkplatz angelegt, auf dem sich seit 1983 ein Gedenkstein befindet. Die Inschrift auf dem Mahnmal unter einer stilisierten Menora lautet: "Du sollst nicht rachgierig sein, noch Zorn halten gegen die Kinder Deines Volkes. Du sollst Deinen Nächsten lieben wie dich selbst." 
   
   
Adresse/Standort der Synagoge            Hammergasse 7      
    
    
Fotos
(Quelle für die Fotos 1938: United States Holocaust Museum: www.ushmm.org/research/collections - courtesy of Trudy Isenberg; beziehungsweise Museum Ober-Ramstadt)

Die brennende Synagoge 
am 10. November 1938
Ober-Ramstadt Synagoge 1938c.jpg (63500 Byte) Ober-Ramstadt Synagoge 1938d.jpg (56695 Byte) 
        
     
    Ober-Ramstadt Synagoge 1938a.jpg (83520 Byte) Ober-Ramstadt Synagoge 1938.jpg (42836 Byte)
       Die Feuerwehr schützt die Nebengebäude 
           

Text aus der Seite des United States Holocaust Museum (Link zur Textseite zu Ober-Ramstadt): "Fire destroys the synagogue in the village of Ober-Ramstadt during Kristallnacht. On the morning after Kristallnacht, local residents watched as fire destroyed the synagogue in the village of Ober-Ramstadt. The local fire department prevented the fire from spreading to a nearby home, but did not try to limit the damage to the synagogue. Georg Schmidt, the youth who took this photograph, came from a family that opposed the Nazis. His parents warned him to take the film from his camera and destroy it. The police confiscated the film from his home on the same day that he took and developed this image. German authorities stored the prints and negatives in the city hall. After the war, a German policeman working for the postwar U.S. occupation authorities found and removed them. The son-in-law of the policeman discovered them in a toolbox years later and donated them to the city archive". 

     

Neubebauung und Gedenken auf dem Grundstück der Synagoge           
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 17.3.2009) 

Ober-Ramstadt Synagoge 904.jpg (81471 Byte) Ober-Ramstadt Synagoge 903.jpg (66480 Byte) Ober-Ramstadt Synagoge 900.jpg (111205 Byte)
Bebauung auf dem früheren Synagogengrundstück - die Gedenktafel ist rechts 
des Eingangs in der Mitte
Gedenktafel 
mit Menora
      
 Ober-Ramstadt Synagoge 901.jpg (71310 Byte)     
Inschrift: "Hier stand die Synagoge unserer jüdischen Mitbürger. Sie wurde am 8. November
 1938 durch Brandstiftung zerstört. 'Du sollst nicht rachgierig sein, noch Zorn halten gegen die
 Kinder deines Volkes, du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst' 3. Mose 19,18)."
  
   
   
 Andernorts entdeckt -
im jüdischen Friedhof in Ingelheim
   
   Grabstein für Jettchen Bendorf geb. Haas
aus Ober-Ramstadt (31.3.1863 - 22.2.1941)
 
   

    
    
Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte
  

Dezember 2009:  Schüler der Lichtenbergschule beschäftigen sich mit der jüdischen Geschichte 
und bereiten die Verlegung von "Stolpersteinen" in Ober-Ramstadt vor
  
Artikel in "Echo-online" vom 23. Dezember 2009 (Artikel): "Ein Jude kehrt heim nach Ober-Ramstadt 
Geschichte: Der frühere Sport-Star Julius Bendorf reist mit 95 aus Amerika an - Schüler fädeln ,,Aktion Stolpersteine" ein. 
OBER-RAMSTADT. 
Oberstufenschüler der Ober-Ramstädter Lichtenbergschule beschäftigen sich seit 2007 in ihrer Freizeit mit der Ortsgeschichte. Seitdem beteiligen sie sich in Ober-Ramstadt auch mit eigenen Beiträgen an dem bundesweiten jährlichen Holocaust-Gedenktag am 27. Januar, der an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz 1945 durch die Rote Armee erinnert..."   
 
März 2010: "Stolpersteine" werden in Ober-Ramstadt in Anwesenheit von Julius Bendorf verlegt   
Artikel von Elke Lipp in "Echo-online" vom 15. März 2010 (Artikel): "'Mit dem Kopf und dem Herzen stolpern'
Mahnmale: Auschwitzüberlebender kommt mit 95 Jahren zurück in seine Geburtsstadt.  
OBER-RAMSTADT.
Das Interesse beim Verlegen der Stolpersteine zum Gedenken an ehemalige jüdische Mitbürger am Samstag in Ober-Ramstadt war enorm. 70 Sitzplätze in der Scheunengalerie bei der Auftaktveranstaltung waren im Nu besetzt, mindestens noch einmal doppelt so viele Menschen standen bis ins Foyer der Stadthalle..."   
   
März 2010: Julius Bendorf im Gespräch mit Schülern der Lichtenberg-Gesamtschule  
Artikel in der "Frankfurter Rundschau" (fr-online.de) vom (Artikel): "Ober-Ramstadt. Eintauchen in die Vergangenheit. 
So großmütig kann wohl nur ein Mensch sein, der dem Tod mehrfach ins Gesicht geblickt hat und inzwischen 95 Jahre alt ist: Der Ober-Ramstädter Jude Julius Bendorf ist im Zweiten Weltkrieg um ein Haar vergast und mehrmals fast erschossen worden. Als der Auschwitz-Überlebende kurz nach Kriegsende in sein Heimatdorf zurückkommt, ist die ganze Familie ausgelöscht und sein Haus in der Darmstädter Straße besetzt. Niemand will mit ihm etwas zu tun haben, er wandert nach Amerika aus. Und doch hat Bendorf die Größe, im hohen Alter zurückzukehren und vor 100 Schülern der Lichtenberggesamtschule in aller Herzlichkeit zu sagen: 'Wenn ich euch Deutsche nicht so mögen würde, wäre ich heute ja nicht hier.'..."   
    
 
Interviews mit Julius Bendorf - erstellt von Schülern der Lichtenberg-Gesamtschule - eingestellt bei You-Tube     
Teil 1:           
    
 
Teil 2:   
 
 
Verlegung der "Stolpersteine" vor dem Haus von Julius Bendorf:   
 
 
Weitere Materialien (pdf-Dateien) - erstellt von Schülern der Lichtenberg-Gesamtschule mit Lehrer Harald Höflein   
bulletFlyer "Stolpersteine in Ober-Ramstadt"    
bulletText zum Flyer "Novemberpogrom 1938 in Ober-Ramstadt"  
bulletFotoseite "Brennende Synagoge in Ober-Ramstadt 1938"  (Achtung: Datei hat derzeit noch 11 mb, wird noch verkleinert)       
  

    

        
Links und Literatur   

Links:  

bulletWebsite der Stadt Ober-Ramstadt       mit Seite zu Julius Bendorf    
bulletWebsite zu "Stolpersteine in Ober-Ramstadt" (erstellt von Schülern der Lichtenberg-Gesamtschule mit Lehrer Harald Höflein) 
bulletWebportal HS 010.jpg (66495 Byte)Webportal "Vor dem Holocaust" - Fotos zum jüdischen Alltagsleben in Hessen mit Fotos zur jüdischen Geschichte in Ober-Ramstadt 

Quellen:  

Hinweis auf online einsehbare Familienregister der jüdischen Gemeinde Ober-Ramstadt mit Nieder-Ramstadt  
In der Website des Hessischen Hauptstaatsarchivs (innerhalb Arcinsys Hessen) sind die erhaltenen Familienregister aus hessischen jüdischen Gemeinden einsehbar: 
Link zur Übersicht (nach Ortsalphabet) https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/llist?nodeid=g186590&page=1&reload=true&sorting=41          
Zu Ober-Ramstadt sind bislang keine Register vorhanden / eingestellt.     
Zu Nieder-Ramstadt sind vorhanden (auf der jeweiligen Unterseite zur Einsichtnahme weiter über "Digitalisate anzeigen"):    
HHStAW 365,661:  Geburts-, Trau- und Sterberegister der Juden von Nieder-Ramstadt  1764 - 1818: Geburtsregister 1784 - 1806, Trauregister 1794 - 1805, Sterberegister 1792 - 1818 (alle Register sind Abschriften aus dem Kirchenbuch von 1943):   https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v5335686  
HHStAW 365,958:  Geburts-, Trau- und Sterberegister der Juden von Nieder-Ramstadt  1764 - 1818: identisch mit Register 661   https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v3064848    

Literatur:  

bulletPaul Arnsberg: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Anfang - Untergang - Neubeginn. 1971. Bd. II S. 156-157.  
bulletKeine Artikel zu Ober-Ramstadt bei Thea Altaras: Synagogen in Hessen. Was geschah seit 1945? 1988 und dies.: Das jüdische Rituelle Tauchbad und: Synagogen in Hessen. Was geschah seit 1945 Teil II. 1994.  
bulletOber-Ramstadt Lit 01.jpg (10151 Byte)Ober-Ramstadt und seine Juden. Dokumente und Berichte. Bearbeitet von Helmut Beier. Hrsg. Magistrat der Stadt Ober-Ramstadt. 1988.   
Aus dem Geleitwort: "Wir wollen mit dieser Dokumentation unserer jüdischen Bürger gedenken, die unsere Stadt, die einst auch ihre Heimat war, zu verlassen hatten, um in die Fremde zu flüchten oder, weil es dafür zu spät war, in die Tötungsfabriken verschickt zu werden. Weil wir wissen, dass sich kein deutscher Ort aus der Vorbereitung zum Holocaust ausblenden kann, wollen wir wissen und informieren, wie es damit in Ober-Ramstadt ausgesehen hat, wie aus ganz normalem Zusammenleben leidvolle Isolierung der Juden wurde, wie diese schließlich - wehrlos und hilflos - "abgeschoben", wegtransportiert wurden." 
Das Buch ist erhältlich beim Bürgerservice der Stadtverwaltung für 10,00 €.  E-Mail.  
bulletStudienkreis Deutscher Widerstand (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945. Hessen I Regierungsbezirk Darmstadt. 1995 S. 41-42.  
bulletPinkas Hakehillot: Encyclopedia of Jewish Communities from their foundation till after the Holocaust. Germany Volume III: Hesse -  Hesse-Nassau - Frankfurt. Hg. von Yad Vashem 1992 (hebräisch) S. 46-47.
bulletOber-Ramstadt Lit 170.jpg (124728 Byte)'Es brennt!' Antijüdischer Terror im November 1938. Hrsg. von Andreas Nachama, Uwe Neumärker und Hermann Simon. Berlin 2008. 167 S. ISBN 978-3-9811677-4-0 15,00 €. Informationen auf einer Seite in der Website der "Stiftung Topographie des Terrors"
Hinweis: in diese Publikation sind die Fotos vom Novemberpogrom 1938 in Ober-Ramstadt in besonderer Weise eingegangen (Umschlagfotos. S. 47.49-51.166)   

   
   
Hinweis auf ein familiengeschichtliches Werk:   

Nathan M. Reiss 

Some Jewish Families 
of Hesse and Galicia 
Second edition 2005 
http://mysite.verizon.net/vzeskyb6/  
Reiss Lit Titel 010.jpg (44676 Byte) Reiss Lit May Fam 010.jpg (67820 Byte)
In diesem Werk eine Darstellung zur Geschichte der jüdischen Familien May in Roßdorf,
  Gräfenhausen und Ober-Ramstadt ("The MAY Families of Roßdorf, Gräfenhausen and
 Ober-Ramstadt", S. 269-282
) (Nachkommen bis ca. 2000) mit Abbildungen u.a.m.

    
     


 

Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the Holocaust". 
First published in 2001 by NEW YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad Vashem Jerusalem, Israel.

Ober-Ramstadt  Hesse.  Numbering 95 (over 3 % of the total) in 1871, the community had shrunk to 26 before Kristallnacht (9-10 November 1938), when the synagogue and Jewish property were destroyed. By Worldwar II, 48 Jews had emigrated (37 to the United States), others moving elsewhere. Two of the 15 Jews deported in 1942 to the Theresienstadt ghetto and Polish death camps survived the Holocaust.  
      
        

                   
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Stand: 30. Juni 2020