Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Oberlauringen (Markt Stadtlauringen, Landkreis Schweinfurt) 
Der jüdische Friedhof 
 

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde        
    
Siehe Seite zur Synagoge in Oberlauringen (interner Link)    
  
  
Zur Geschichte des Friedhofes             
   
Der jüdische Friedhof in Oberlauringen wurde 1832 angelegt. Zuvor hatte die Gemeinde ihre Verstorbenen auf dem Friedhof in Kleinbardorf beigesetzt. Der Friedhof liegt etwa 500 m südlich des Ortes zwischen Wiesen und Buschgruppen auf einer Anhöhe. Ein Feldweg führt zum Eingang, einem hölzernen Tor. Umgeben ist der Friedhof mit einer niedrigen Bruchsteinmauer. Das rechteckige Areal fällt zur Seite hin ab. Hinter der vorderen freien Rasenfläche stehen dicht beieinander in mehreren Reihen die etwa 200 Grabsteine. Die Friedhofsfläche beträgt 18,32 Ar.  Die letzte Beisetzung auf dem Friedhof war 1938.
 
Vor dem Friedhof befindet sich heute eine Informationstafel im Rahmen der Historischen Ortsspazierganges Oberlauringen. Im Friedhof ist eine Gedenktafel für Mitglieder der Familie Heusinger aus Oberlauringen angebracht (siehe Fotos unten). 
  
  
  
Fotos 
(Historisches Foto und die Farbfotos der oberen drei Fotoreihen erhalten von Hans Mager, Oberlauringen; die Farbfotos ab der vierten Fotoreihe wurden von Klaus Kurre, Mainberg angefertigt und dürfen nicht ohne Genehmigung weiter verwendet werden. Hochauflösende Aufnahmen und weitere, hier nicht hinterlegte Bilder können per Mail bei Klaus Kurre angefordert werden; untere beiden Fotozeilen von Jürgen Hanke, Kronach).

Der Friedhof um 1910 im Vergleich
mit aktueller Aufnahme (2020)
 
  Blick auf den Friedhof: links um 1910 rechts aktuelle Ansicht. Auf dem älteren Foto fehlen zweieinhalb Grabreihen, das letzte (lesbare) Begräbnisjahr am Grabstein stammt von 1909.  
     
 
 Informationstafel im Rahmen des Historischen Ortsspazierganges am Friedhof mit dem Text: "Israelitischer Friedhof. Der Friedhof wurde 1832 angelegt und umfasst eine Fläche von ca. 1200 qm. Hier, außerhalb des Ortes, wurden die jüdischen Bürger aus Oberlauringen und Umgebung begraben. Es existierten ca. 200 Grabsteine. Das letzte Begräbnis fand 1938 hier statt. Brauchtum: 1. Mose 35,19-20: Jakobs Frau Rachel starb auf dem Rückweg nach Ephrata (Bethlehem), Jakob begrub sie und errichtete ihr einen Gedenkstein in der Wüste. Da die Juden an eine körperliche Unversehrtheit bei der Auferstehung glauben, wird das Grab nur einmal belegt.  Zum Schutz gegen fleischfressende Tiere legte man in der Wüste Steine auf die Gräber und tut das heute noch. Es gibt mehrere Interpretationen für das Legen eines Steines auf ein jüdisches Grab. Viele Jahrhunderte lebten jüdische Familien im Ort. sie stellten rund ein Viertel der Bevölkerung (501 Protestanten, 27 Katholiken und 143 Juden). Sie handelten mit optischen Geräten bis nach Göttingen. Die Juden waren meistens Kaufleute und Händler. Sie zahlten Steuern und bereicherten das kulturelle Leben in Oberlauringen. Im ersten Weltkrieg sind auch jüdische Soldaten gefallen. Mit dem Nationalsozialismus fand die Geschichte der jüdischen Bürger Oberlauringens ein schreckliches Ende."    Gedenktafel mit dem Text: "In Gedenken an Familie Heusinger aus Oberlauringen - In remembrance of the Heusinger Family of Oberlauringen.  1700-1900. Baruch Seligmann geb.1732 gest. 27. November 1849. Gerson Seligmann Heusinger geb.1808  gest. 8. Oktober 1891.  Kronum (Henry) Heusinger (Hysinger) geb. 4. Februar 1814 gest. 18. Januar 1897. Ausgewandert nach Amerika 1839 im Alter von 25 Jahren - Emigrated to America in 1839 at age 25.  Baruch (Barney) Isaac Heusinger (Hysinger), geb. 2. September 1819  gest. 17. September 1897  ausgewandert nach Amerika 1839 im Alter von 20 Jahren - Emigrated to America in 1839 at age 20.  Vaughin G. Hysinger  Ururenkel von Barney Hysinger. Gewidmet im Jahre 2010. Great-Great Grandson of Barney Hysinger Dedicated 2010."
     
   
 Grabstein links für Leopold Wormser (1861-1933)
Grabstein rechts für Emanuel Meyer (1872-1936)
die Beisetzung von Emanuel Meyer war
vermutlich die letzte auf dem Friedhof 
 Grabstein für Isaak Sterzelbach
(1852-1909) 
 
   
 
     
      

Der Friedhof um 2005  

   
Oberlauringen Friedhof 100.jpg (66530 Byte) Oberlauringen Friedhof 101.jpg (71535 Byte) Oberlauringen Friedhof 120.jpg (54493 Byte)
Blick über den Friedhof nach Oberlauringen Eingangstor Blick auf den Friedhof
     
Oberlauringen Friedhof 103.jpg (95300 Byte) Oberlauringen Friedhof 105.jpg (80457 Byte) Oberlauringen Friedhof 102.jpg (93628 Byte)
Teilansichten des Friedhofes
  
Oberlauringen Friedhof 107.jpg (74832 Byte) Oberlauringen Friedhof 104.jpg (78868 Byte) Oberlauringen Friedhof 108.jpg (99068 Byte)
Grabstein des David, Sohn des 
Mordechai Hausmann* 
mit  Levitenkanne
Grabsteine von Clara Hirschberger (links) 
und Hermann Hirschberger 
(1853-1926, rechts)
      
      
Oberlauringen Friedhof 123.jpg (75869 Byte) Oberlauringen Friedhof 121.jpg (64755 Byte) Oberlauringen Friedhof 122.jpg (74278 Byte)
Grabstein mit Buch-Symbol 
für einen gelehrten Menschen
Grabstein für Leopold Wormser 
(gest. 1933)
Grabstein für 
Emanuel Meyer (1872-1936)
     

*) Familienname "Hausmann" nach den Recherchen von Elisabeth Böhrer; David Hausmann wurde 80 Jahre alt und war geboren zu Heidenheim am Hahnenkamm. Sein Vater hieß auch Model (von Mordechai).  

   
     

Links und Literatur 

Links:   

bulletWebsite des Marktes Stadtlauringen  
bulletDokumente zur Geschichte der jüdischen Gemeinde Oberlauringen in den Central Archives in Jerusalem (pdf-Datei): hier anklicken  Link zu den Central Archives: hier anklicken  
bulletDenkmalliste des Landkreises Schweinfurt; jüdischer Friedhof Oberlauringen: hier anklicken 
bulletZur Seite über die Synagoge in Oberlauringen (interner Link)  

Literatur:  

bulletIsrael Schwierz: Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in Bayern. Eine Dokumentation der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit. A 85. 1988. S. 99-100.
bulletMichael Trüger: Der jüdische Friedhof Oberlauringen. In: Der Landesverband der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern. Jg. 2000 15. Jahrgang Nr. 83 vom September 2000 S. 22-23.
bulletBaruch Z. Ophir/Falk Wiesemann: Die jüdischen Gemeinden in Bayern 1918-1945. Geschichte und Zerstörung. 1979 S. 378-379.   

  
    

                   
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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 15. Oktober 2013