Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Markt Obernzenn (Kreis Neustadt a.d. Aisch - Bad Windsheim)
Jüdische Geschichte / Synagoge

Übersicht:

bulletZur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
bulletBerichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde   
Anzeigen      
bulletZur Geschichte der Synagoge   
bulletFotos / Darstellungen   
bulletLinks und Literatur   

   

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde                
     
In Obernzenn bestand eine jüdische Gemeinde vom 17. bis zur ersten Hälfte des 19. Jahrhundert. In einem Verzeichnis von 1631 werden erstmals Juden aus Obernzenn genannt. Diese waren vermutlich auf Grund der kriegerischen Zeiten nach Ansbach geflüchtet. 1691 war unter den drei damals in Colmberg lebenden jüdischen Familienvorständen der aus Obernzenn stammende Moyses. 1777 erfährt man in Archshofen bei Creglingen von dem aus Obernzenn zugezogenen Wolf David. 1796 werden 16 jüdische Familien in Obernzenn gezählt, bis dahin Seckendorf'sche Juden, die nun unter Preußische Landeshoheit kamen (seit 1752 hatte die Familie von Seckendorf die Hochgerichtsbarkeit über Obernzenn). Die jüdischen Familien zahlten ihre Abgaben an die Ortsherrschaft, aber auch zur Inanspruchnahme von Handels- und Reisefreiheiten im Fürstentum Ansbach Gebühren an den Markgrafen. Dieser erhielt um 1780 eine Pauschalsumme an "Leibzoll" in Höhe von 6 Gulden. 
    
1803
lebten 22 jüdische Familien mit zusammen 82 Personen in Obernzenn. Aus den Jahren 1820 bis 1823 ist eine "Beschwerde der Gemeinden Egenhausen, Obernzenn und Wilhermsdorf wegen ihres Anteils an der Finanzlast der aufgelösten Landjudenschaft" erhalten (Bestand "Landjudenschaft Brandenburg-Ansbach" in den Central Archives Jerusalem, Link zum Bestand, pdf-Datei). Bereits bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts werden die meisten jüdischen Familien abgewandert sein. Ein Grund mag in der schlechten wirtschaftlichen Situation der meisten Familien am Ort gelegen haben. Noch bis zur 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts lebten einige jüdische Personen am Ort, wie die Anzeige des Bär Zopp von 1864 zeigt. Von den abgewanderten Familien ist u.a. die Familie des Eisenwarenhändlers Joseph Rosenbau aus Obernzenn bekannt, der 1866 das Bürgerrecht in Gunzenhausen erhielt. Seine Eltern Model und Jette Rosenau waren zwischen 1830 und 1850 in Obernzenn ansässig. Von den zehn Kindern sind sechs nach Amerika ausgewandert.
    
An Einrichtungen bestanden eine Synagoge, eine jüdische Schule, ein rituelles Bad und der im 18. Jahrhundert oder bereits 1613 angelegte Friedhof. Die jüdische Gemeinde gehörte zum Distriktsrabbinat Ansbach
     
Von den in Obernzenn geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"):  Isaak Hirsch (1884), Getta Mergentheimer (1862).   
      
      
      
Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
      
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde 

Die letzte jüdische Einwohnerin in Obernzenn stirbt (1911)

Obernzenn FrfIsrFambl 17111911.jpg (17938 Byte)Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 17. November 1911: "Obernzenn. Hier starb im 100. Lebensjahre die älteste Frau und zugleich einzige Jüdin unseres Ortes, Rosa Wormser." 
    
Obernzenn FrfIsrFambl 12011912.jpg (20985 Byte)Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 12. Januar 1912: "Mit der dieser Tage in Obernzenn im 100. Lebensjahre verstorbenen Rosa Wormser ist der letzte jüdische Bewohner Obernzenns, das einst 42 jüdische Familien zählte, dahingegangen."

   
    
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Bär Zopp empfiehlt sich als Vorbeter (1864)

Anmerkung: Bär Zopp ist um 1876/77 Lehrer in der jüdischen Gemeinde Sickenhofen.

Obernzenn Israelit 23031864.jpg (20258 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 23. März 1864: "Inserat. Ein Mann, ledig, der schön öfters an den Feiertagen vorbetete und Baal Kore sein kann kann, sucht bei einer Gemeinde als (Chasan) Vorsänger unterzukommen; der Eintritt kann sogleich geschehen. Bär Zopp aus Obernzenn bei Ansbach in Bayern". 

     
    
     
Zur Geschichte der Synagoge               
     
Es liegen noch keine Informationen vor. Schwierz S. 172: "Synagoge und Schule wurden abgerissen. - Von der Schule ist nur bekannt, dass sie als Bestandteil des Bauwerkes in dem ehemaligen Steingartenweg 18 noch teilweise erhalten sein soll".   
   
   
Adresse/Standort der Synagogeunbekannt       
   

   
Fotos

Es liegen noch keine Abbildungen oder Fotos vor, Hinweise bitte an den Webmaster 
von Alemannia Judaica, Adresse siehe Eingangsseite.
 
     

      
       

Links und Literatur

Links:  

bulletWebsite der Marktgemeinde Obernzenn 
bulletZur Seite über den jüdischen Friedhof in Obernzenn (interner Link) 

Literatur:  

bulletS. Haenle: Geschichte der Juden im ehemaligen Fürstenthum Ansbach. 1867. Reprint in der Reihe: "Bayerische jüdische Schriften" Hg. von Karl W. Schubsky und Hermann Süß Band 1. 1990. Passim.
bulletIsrael Schwierz:  Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in Bayern. Eine Dokumentation der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit. A 85. 1988 S. 172-173.  

    
      

                   
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Stand: 15. Oktober 2013