Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Pinzberg (VG Gosberg, Kreis Forchheim)
 Jüdische Geschichte 
(Die Seite wurde erstellt unter Mitarbeit von Jürgen Hanke, Kronach)
  

Übersicht:  

bulletZur jüdischen Geschichte in Pinzberg 
bulletFotos / Darstellungen   
bulletLinks und Literatur   

   

Zur jüdischen Geschichte in Pinzberg          
     
In Pinzberg bestand zeitweise im 17. Jahrhundert eine kleine jüdische Kultusgemeinde.
 
Nach der Ortschronik von Pinzberg (s.Lit.) kauften zu Beginn des 17. Jahrhunderts Juden in Pinzberg, die der Wiesenthauer Herrschaft lehenbar waren, zwei Anwesen und ließen sich am Ort nieder: 1602 war es Hayman Judt, der zwei Drittel des Hofes Nr. 18 mit der ganzen Hofreith erwarb, 1608 folgte Järbel Jud, der das Haus Nr. 36 kaufte. In den Wiesenthauer Rechnungsbüchern von 1614 bis 1621 werden die Schutzgeldzahlungen dieser Pinzberger Schutzjuden aufgeführt. Neben den Genannten wird als dritter Hirschel Jüed genannt, der 1622 von Pinzberg nach Baiersdorf gezogen ist.
  
Aus dieser Zeit der Niederlassung jüdischer Familien in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts stammt die vor einigen Jahren in einem Privathaus wiederentdeckte Mikwe (Haus Lindenstraße 1, früher Haus Nr. 48; öffentliche Besichtigung nicht möglich). Die Mikwe wird auf 1613 datiert, das Haus wurde von 1613 bis 1616 von einer jüdischen Familie bewohnt. 
 
Sehr wahrscheinlich war für die in Pinzberg lebenden jüdischen Personen/Familien auch ein Betraum vorhanden, der auch von weiteren Juden aus Nachbarorten besucht wurde (auch in Gosberg lebten in dieser Zeit im dortige Haus Nr. 49 Juden). Die Toten der jüdischen Gemeinde wurden im jüdischen Friedhof Baiersdorf beigesetzt, danach in Pretzfeld und Zeckern (A. Eckstein Geschichte der Juden im Markgrafentum Bayreuth. Bayreuth 1907. S. 50. Reprint 2008; demnach lösten sich 1725 die Judengemeinden Hausen, Gaiganz, Pinzberg, Sendelbach, Wiesenthau, Hirschaid, Ober- und Mittelehrenbach aus dem "Sepulturverband Baiersdorf" und beerdigten ihre Toten auf den ritterschaftlichen Friedhöfen in Hermhofen-Zeckern und Pretzfeld  vgl. https://www.hdbg.de/juedische-friedhoefe/friedhoefe/friedhof_pretzfeld.php).    

Noch im 17. Jahrhundert sind die Juden aus Pinzberg vom Ort verzogen. Vom 18. bis zum 20. Jahrhundert kam es zu keinen Ansiedlungen jüdischer Personen am Ort. Auswärtige Juden, u.a. aus Baiersdorf, Kunreuth und Adelsdorf werden jedoch mehrfach bei Grundstücksgeschäften, Kreditaufnahmen und Viehgeschäften genannt
    
   
    
Fotos
(Quelle: Jürgen Hanke, Kronach, Aufnahmen vom April 2022)   

     
Fotos der hervorragend erhaltenen Mikwe aus dem 17. Jahrhundert. Hinweis: die Mikwe ist in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden.    

    
   
 
Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte       

2008: Über die Mikwe in Pinzberg     
Artikel von Michael Schubert in "Fränkischer Tag" vom 5. September 2008: "Ein jüdisches Bad gibt Rätsel auf.
Marc Erbe entdeckte bei der Sanierung seines Bauernhauses in Pinzberg eine ehemalige Mikwe. Vor dem Einzug des neuen Besitzes wird das schmucke Fachwerkgebäude am 14. September der Öffentlichkeit präsentiert..."    
Zum Lesen des Artikels bitte Abbildung anklicken   

    
    

     
Links und Literatur   

Links:  

bulletWebsite der Gemeinde Pinzberg    

Quellen:

bulletVerkauf eines zum Gut Kunreuth gehörenden Hofes zu Pinzberg durch Georg Pötzinger an den Baiersdorfer Juden Hirsch Heeß, dann Zerschlagung desselben durch die von Egloffstein. Dokument von 1722 im Staatsarchiv Bamberg. Siehe https://www.archivportal-d.de/item/KYHZ5X5RP6TMPVIBVYTDWVFZXBNY4JLF  

Literatur:  

bullet Alfons Eger: Chronik Pinzberg nebst einiger zusätzlicher Gedanken. 2012. S. 11.223.  
bulletIsrael Schwierz:  Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in Bayern. Eine Dokumentation der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit. A 85. 1994² S. 231. 

   
    

                   
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Stand: 30. Juni 2020