Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Trutzhain (Stadt Schwalmstadt, Schwalm-Eder-Kreis)
Jüdische Geschichte / Synagoge

Übersicht:

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
Zur Geschichte der Synagoge   
Fotos / Darstellungen   
Links und Literatur   

    

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde                  
    
In Trutzhain bestand eine jüdische Gemeinde zwischen 1946 und 1947. Im Bereich des von den Nationalsozialisten 1939 errichteten Kriegsgefangenenlager (Kriegsgefangenen-Stammlager IX A Ziegenhain, das größte Kriegsgefangenenlager im Gebiet des heutigen Bundeslandes Hessen) wurde Anfang August 1946 ein Aufnahmelager für jüdische Flüchtlinge und Überlebende von Konzentrationslagern (sog. Displaced Persons) eingerichtet. Dieses DP-Lager 95-443 Ziegenhain bestand bis November 1947. Es war eine Durchgangsstation für die ersehnte Ausreise nach Palästina/Israel, Großbritannien, Kanada, Australien, Südamerika oder in die USA. Das DP-Lager war durchschnittlich mit 2.000 Personen belegt (August 1946 2.263 Personen, Januar 1947 1.987 Personen, Juni 1947 1.970 Personen, Oktober 1947 1.871 Personen). Nach der Schließung des DP-Lagers zum 30. November 1947 wurden die DPs in das DP-Lager Jägerkaserne nach Kassel verlegt.   
     
An Einrichtungen bestand u.a. eine Synagoge (s.u.).   
   
   
   
Zur Geschichte der Synagoge                    
    
Beim Synagogengebäude des DP-Lagers handelt es sich ursprünglich um eine 1939 erstellte Baracke, die zunächst als Schusterei und Sattelwerkstatt des Gefangenenlagers in Trutzhain Verwendung finden sollte. Ab 1941 wurde in der Baracke ein Kino eingerichtet. 
   
Nach Kriegsende wurde der große langgestreckte Saal der Baracke als Kirche eingerichtet. Dabei wurde der Raum unter der künstlerischen Leitung durch den Maler Harry Venohrs ausgemalt (reichhaltige Ornamente, Tierkreiszeichen, deutsche Städtewappen). Bei der Umwandlung dieser Kirche in eine Synagoge wurde die Wandmalerei von den jüdischen Lagerinsassen durch eine schlichte Bemalung der Wände ersetzt. Die Wandmalerei sollte vermutlich an den Tempel in Jerusalem erinnern. 
  
Nach Auflösung des DP-Lagers blieb die Baracke mit der ehemaligen Synagoge erhalten. In den 1980er-Jahren befanden sich in den Räumen eine Kunstblumenfabrik mit Büros, Werkstatt und - im ehemaligen Betraum - einem Lager. In den 1990er-Jahren wurden in der früheren Baracke Wohnungen eingerichtet.   
     
     
Adresse/Standort der Synagoge       
     
     
Fotos
(Quelle: Altaras s. Lit. 1988 S. 60; 2007 S. 172-193; Aufnahmen vom Mai 1986)  

Die 1946/47 als Synagoge eingerichtete 
ehemalige Baracke des Gefangenenlagers in Trutzhain
Trutzhain Betsaal 123.jpg (41378 Byte) Trutzhain Betsaal 122.jpg (22408 Byte)
   Die Baracke von Westen gesehen   
        
  Trutzhain Betsaal 124.jpg (58939 Byte) Trutzhain Betsaal 121.jpg (14155 Byte)
  Bemalungen im ehemaligen Betsaal   Auf der Decke: ein großer Davidstern  
      
Neueres Foto der Synagogenbaracke
(Quelle: Knufinke s.Lit.)
Trutzhain Betsaal 130.jpg (19785 Byte)  
     
     
Aktuelle Fotos werden noch erstellt.     
       

   

    
Links und Literatur

Links:  

Website der Stadt Schwalmstadt   
Gedenkstätte und Museum Trutzhain 
Website after-the-shoah.org mit Seite zum Jüdischen DP-Lager Ziegenhain     

Literatur:  

Thea Altaras: Synagogen in Hessen. Was geschah seit 1945? 1988 S. 60-61. 
dies.: Das jüdische Rituelle Tauchbad und: Synagogen in Hessen. Was geschah seit 1945 Teil II. 1994. S. 
Studienkreis Deutscher Widerstand (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945. Hessen II Regierungsbezirke Gießen und Kassel. 1995 S. 185-186.  
Ulrich Knufinke: Synagogenarchitektur in Deutschland seit 1945. Beitrag in der Website des Zentralrates der Juden in Deutschland.  
Artikel in hna.de vom 10.7.2013: "Die alten Leute waren nicht mehr da..." 

   
    n.e.     

                   
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Stand: 18. Januar 2017