Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Wannbach (Gemeinde Pretzfeld, Kreis Forchheim)
Jüdische Geschichte / Synagoge

Übersicht: 

bulletZur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
bulletBerichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer  
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde  
Sonstiges    
bulletZur Geschichte der Synagoge   
bulletFotos / Darstellungen             
bulletLinks und Literatur   

       
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde                    
    
In Wannbach bestand eine jüdische Gemeinde bis 1934, seit 1911 in Verbindung mit der Nachbargemeinde Hagenbach. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 17./18. Jahrhunderts zurück. Bei einer Gemeindeversammlung in Bamberg 1733 wird als Deputierter ein Löb Wannbach genannt. 1765 wurde drei jüdischen Familien gestattet, im alten Schlossgebäude des Grafen von Seinsheim Wohnungen einzurichten.
    
An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.) eine israelitische Elementarschule (nach deren Auflösung: Religionsschule) und eine Mikwe. Die Toten der Gemeinde wurden auf dem jüdischen Friedhof in Hagenbach beigesetzt. 1840 wurde zwischen den Gemeinden Wannbach und Hagenbach geregelt, dass die Wannbacher auch weiterhin das Recht haben, auf dem damals angelegten Erweiterungsteil des Friedhofes in Hagenbach Beisetzungen vorzunehmen. Für die Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war ein Lehrer angestellt, der zugleich als Vorsänger und Schochet fungierte (siehe Ausschreibungen der Stelle unten). Von den in Wannbach tätigen Lehrern ist Jacob Reis aus Buttenheim bekannt; er wurde 1827 Lehrer an der neu gegründeten jüdischen Schule in Hagenbach. Er war zuvor in Wannbach als Privatlehrer tätig. 
    
Nachdem in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Zahl der jüdischen Einwohner durch Aus- und Abwanderung stark zurückgegangen war, vereinigten sich 1911 die beiden Gemeinden Hagenbach und Wannbach ("Israelitische Kultusgemeinde Hagenbach-Wannbach"). 
   
1925 lebten noch vier jüdische Personen in Wannbach. Der Wannbacher Ernst Wollner war Mitglied im Vorstand der Gemeinde Hagenbach-Wannbach. Die Kultusgemeinde Hagenbach-Wannbach bestand bis 1934 und wurde danach aufgelöst. Die hier noch lebenden jüdischen Einwohner wurden der Kultusgemeinde in Bamberg zugeteilt. Im November 1938 lebte nur noch ein jüdischer Einwohner (Ernst Wollner) in Wannbach. Beim Novemberpogrom 1938 wurde sein Haus zerstört. Er selbst wurde zusammen mit den vier Hagenbacher Juden (zwei alte Ehepaare) in das Gefängnis von Forchheim gebracht und kam nicht mehr nach Wannbach zurück. 
  
Von den in Wannbach geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Betty Hahn geb. Grünbaum (1883), Max Held (1887), Lina Sali Himmelreich geb. Schatz (1877), Maria Mendle geb. Held (1881), Clara Rosenbaum (1867), Katharina (Kathi) Rosenbaum (1869), Ludwig Rosenbaum (1873), Meier Rosenstein (1867), Arthur Schatz (1882), Mathilde Schmidt geb. Wollner (1880), Mathilde Silbermann geb. Wollner (1876), Marie Stern geb. Wollner (1882), Eugenie Wolff geb. Wassermann (1867), Fanny Wolf geb. Rosenbaum (1871), Ernst Wollner (1885).   
  
Der in der Liste genannte Landgerichtsrat Dr. Max Held (geb. 4. September 1887 in Wannbach als Sohn von Lehmann und Lina Held, später in Nürnberg) ist 1931 von Passau nach Memmingen verzogen (hierzu Gedenkheft Memmingen S. 37), 1935 nach Nürnberg, lebte offenbar zeitweise in Röthenbach bei St. Wolfgang (heute Ortsteil des Marktes Wendelstein Landkreis Roth). Er wurde über Nürnberg am 10.9.1942 in das KZ Theresienstadt deportiert, wo er am 16. Juni 1943 umgekommen ist: Mitteilung der Gemeinde Röthenbach bei St. Wolfgang an das Landratsamt Schwabach für die Erfassung der Listen des International Trade Service Bad Arolsen am 20. November 1962.    
   
   
   
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde 
   
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer 
Ausschreibungen der Stelle des Religionslehrers / Vorbeters / (Schochet) 1868 / 1878 / 1902 
Anmerkung: jedes Mal war die Stelle offenbar monatelang nicht zu besetzen, worauf dann in der Ausschreibung Gehaltserhöhungen vorgenommen wurden.     

Wannbach Israelit 08011868.jpg (59526 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 8. Januar 1868: "Bekanntmachung
Die hiesige israelitische Religions-, Elementarlehrer- und Vorsängerstelle ist vakant und soll wieder besetzt werden. Fixer Gehalt fl. (Gulden) 300 nebst freier Wohnung, fl. 30 für Holz und fl. 60 Nebeneinkünfte, wofür garantiert wird, Auch sind mehrere Stiftungen da, von denen der Lehrer Einkünfte hat. Bewerber wollen ihre Zeugnisse den unterfertigsten Kultusvorständen einsenden. 
Bewerbungstermin 4 Wochen. Wannbach (Post Pretzfeld, Bayern), den 30. Dezember 1867. 
M. Wassermann, H. Rosenbaum,
Kultusvorstand."
   
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 18. März 1868: "Bekanntmachung.  
Die hiesige israelitische Religions-, Elementarlehrer- und Vorsängerstelle ist vakant und soll wieder besetzt werden. Fixer Gehalt fl. (Gulden) 320 nebst freier Wohnung, fl. 30 für Holz und fl. 80 Nebeneinkünfte, wofür garantiert wird, Auch sind mehrere Stiftungen da, von denen der Lehrer Einkünfte hat. Bewerber wollen ihre Zeugnisse den unterfertigsten Kultusvorständen einsenden. 
Bewerbungstermin 4 Wochen. 
Wannbach (Post Pretzfeld, Bayern), 1. März 1868. 
M. Wassermann, H. Rosenbaum,
Kultusvorstände."    
   
Wannbach Israelit 20021878.jpg (63153 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 20. Februar 1878: "Bekanntmachung. Die hiesige israelitische definitive Elementar-Religionslehrer- und Vorsängerstelle ist vakant und soll bis zum 1. Mai dieses Jahres wieder besetzt werden. Fixer Gehalt 600 Mark, 85 Mark, 71 Pfennig für religiöse Verrichtungen, wofür garantiert wird, 77 Mark für Holz nebst freier Wohnung, sowie ziemlich bedeutende Nebeneinkünfte. Bewerber wollen ihre Zeugnisse den unterfertigten Kultusvorständen einsenden. Bewerkungstermin 4 Wochen. Wannbach (Post Pretzfeld), 4. Februar 1878. H. Rosenbaum, M. Wassermann, Kultusvorstände."
 
Wannbach Israelit 29051878.jpg (76201 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 29. Mai 1878: "Bekanntmachung. Die hiesige israelitische definitive Elementar-, Religionslehrer- und Vorsängerstelle ist erledigt und soll sofort besetzt werden. Fixer Gehalt Mark 800, worunter Mark 200 persönliche Zulage sind, Mark 85, 71 Pfennig für religiöse Verrichtungen, wofür garantiert wird, Mark 77 für Holz nebst freier Wohnung, sowie ziemlich bedeutende Nebeneinkünfte. Auch kann der Schächterdienst mit übernommen werden, welcher ca. 200 bis 300 Mark trägt. Bewerber wollen ihre Zeugnisse den unterfertigten Kultusvorständen einsenden. Meldungs-Termin 3 Wochen. Wannbach, Post Pretzfeld, den 9. Mai 1878. H. Rosenbaum, M. Wassermann, Kultusvorstände.".   
 
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 9. Oktober 1902: "In hiesiger Gemeinde ist die Stelle eines Vorbeters und Schochets neu zu besetzen. Dieselbe trägt bei freier Wohnung etc. 8-900 Mark, sowie noch etwas Nebenverdienste. Bewerber wollen sich bald gefälligst melden. Wannbach in Oberfranken, Bayern, 5. Oktober. 
Die israelitische Kultusverwaltung: Philipp Wassermann, Vorstand
."      
 
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 23. Dezember 1902: "Bekanntmachung
Die israelitische Schulstelle zu Wannbach (Bayern) mit einem Fixum von Mark 900 und Nebeneinkünften ist per sofort oder Anfangs Februar 1903 neu zu besetzen. Bewerber, welche die Funktion eines Lehrers, Schächters und Vorbeters ausüben, müssen deutsche Reichsangehörige sein, und werden Ledige bevorzugt. 
Wannbach, 19. Dezember 1902. 
Ph. Wassermann, Kultusvorstand
."      

    
    
Aus dem jüdischen Gemeindeleben
    
Auflösung der jüdischen Gemeinde (1934)   

Bekanntmachung in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 1. Juni 1934: 
"Bekanntmachung über Auflösung der vereinigten Kultusgemeinden Hagenbach-Wannbach. 
Der Rat des Verbandes hat in seiner am 10. Mai 1934 zu München stattgehabten Sitzung nach Anhörung des zuständigen Bezirksrabbinats Bamberg auf Grund des § 28 der Verbandsverfassung beschlossen: 
1. Bei den vereinigten Kultusgemeinden Hagenbach-Wannbach sind die Voraussetzungen dafür gegeben, dass diese Kultusgemeinden als aufgelöst anzusehen ist. 
2. Die Auflösung der vereinigten Kultusgemeinden Hagenbach-Wannbach wird als eingetreten erklärt. 
Dieser Beschluss wird hiermit öffentlich bekannt gemacht unter Hinweis auf § 28 der Verbandsverfassung, laut welchem gegen den Beschluss jedem Gemeindemitglied binnen einer Frist von einem Monat nach dieser Bekanntmachung die Beschwere zum Landesschiedsgericht des Verbandes zusteht. Die Beschwerdefrist beginnt mit Veröffentlichung dieser Bekanntmachung. 
München, den 17. Mai 1934. Verband Bayerischer Israelitischer Gemeinden. Dr. Neumeyer."     

     
     
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde  
Zum Tod von Babette Hermann 1907  

Hagenbach BY Israelit 08081907.jpg (58236 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 8. August 1907: "Hagenbach (Oberfranken), 4. August  (1907). Nach längerem Leiden starb Sonntag, den 28. Juli, im Alter von 74 Jahren die durch aufrichtige Frömmigkeit und große Wohltätigkeit ausgezeichnete Witwe Babette Hermann in Wannbach. Die zahlreiche Beteiligung bei der Beerdigung legte schönes Zeugnis ab von der Hochachtung und Verehrung, deren sich die Verstorbene in ihrem Leben zu erfreuen hatte. Am Grabe wurde Herr Rabbiner Dr. Goitein - Burgkunstadt in ergreifender Rede den Vorzügen und Verdiensten der Verewigten gerecht. Ihre Seele sei eingebunden in der Bund des Lebens".  

    
Über Babette Fleischmann geb. Held (geb. 1833 in Wannbach, gest. 1933 in Aufseß)  

Aufsess BayrGZ 01031933.jpg (82680 Byte)Eine der zuletzt im Friedhof beigesetzten Personen war Babette Fleischmann, die 1933 im Alter von knapp 100 Jahren verstarb. Wenige Tage vor ihrem 100. Geburtstag erschien folgender Artikel in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 1. März 1933: "Hundertjähriger Geburtstag. In der bis auf vier Familien zusammengeschmolzenen israelitischen Kultusgemeinde Aufseß in Oberfranken kann Frau Babette Fleischmann am 15. März dieses Jahres in geistiger und verhältnismäßig körperlicher Frische ihren 100. Geburtstag feiern. Sie ist eine geborene Held von Wannbach in der Fränkischen Schweiz, eine nahe Verwandte des früheren verdienstvollen Vorstandes der Kultusgemeinde Nürnberg, Herrn Geheimer Justizrat Dr. Held seligen Angedenkens, und genießt im Haushalt ihres Sohnes Karl Fleischmann in Aufseß einen angenehmen, sorgenfreien Lebensabend. Wegen der steten Betätigung ihres liebevollen Herzens und ihrer wahren Nächstenliebe erfreut sich die Jubilarin bei ihren zahlreichen Verwandten, Freunden und Bekannten wohlverdienter Wertschätzung und Verehrung. Staunenswert ist das der Jubilarin auch im hohen Alter treugebliebene Gedächtnis, mit dessen Hilfe sie ihre Besucher durch Erzählung von interessanten Begebenheiten und Familiengeschichten aus längst vergangenen Zeiten untergält. Der Hundertjährigen unsere herzlichen Glückwünsche für weitere gesunde und frohe Jahre!"
 
Aufsess BayrGZ 15031933.jpg (64965 Byte)Neun Tage vor ihrem 100. Geburtstag verstarb Babette Fleischmann, sodass bereits am 15. März 1933 in der Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung ein weiterer Bericht über sie erschien: "Aufseß in Oberfranken. 'Rasch tritt der Tod den Menschen an.' Der freudigen Ankündigung in der vorigen Nummer dieses Blattes über das am 15. dieses Monats bevorstehende 100jährige Geburtstagsfest der Frau Babette Fleischmann von Aufseß in Oberfranken, zu welchem Anlass ihr große Ehrungen zugedacht waren, muss eine schmerzliche Nachricht auf dem Fuß folgen: Am 6. März ist die allverehrte Greisin nach kurzem Unwohlsein sanft entschlafen und wurde am 8. dieses Monats unter großer Beteiligung zur letzten Ruhe gebettet. Die Trauerversammlung folgte gerührt den tiefempfundenen Ausführungen der Herrn Rabbiners Dr. Kattein von Bamberg, welcher ein Lebensbild der Verklärten entrollte, die während ihres langen Lebens sechs Generationen - in auf- und absteigender Linie - kennen lernte und liebvoll in ihr Herz schloss, die die wichtigsten Geschicke unseres Vaterslandes seit den letztvergangenen hundert Jahren (1848 - 1870 - 1914) miterlebte und treu im Gedächtnis bewahrte. Möge die teuere Entschlafene in Frieden ruhen und ihr Andenken zum Segen bleiben!"   

  
  
Sonstiges       

 Umschlag eines Briefes an die Frau von 
Max Wassermann in Wannbach (1896)   

(aus der Sammlung von Peter Karl Müller, Kirchheim/Ries) 
      Wannbach Dok 201701.jpg (169330 Byte)  Wannbach Dok 201701a.jpg (124151 Byte)
Der Brief an die Frau von Max Wassermann in Wannbach wurde am 22. März 1896 in San Francisco, CA, USA abgeschickt. Auf der Rückseite findet sich dann ein Stempel vom 27. März 1896 in New York sowie zwei Ankunftsstempel vom 5. April 1896 in Pretzfeld und in Wannbach. Die Familie Wassermann lebte über mehrere Generationen in Wannbach. Möglicherweise war Max Wassermann der unter den obigen Ausschreibungen der Lehrerstelle zwischen 1868 und 1878 genannte "M. Wassermann". Nach https://www.geni.com/people/Max-Wassermann/6000000034461702224 gab es in Wannbach u.a. Max Wolf Wassermann (1838-1896), der mit Emma Wassermann geb. Brüll (1837-1912) verheiratet war. Deren Kinder sind teilweise in die USA ausgewandert, darunter William Max Watermann (geboren 1869 als Wilhelm Max Watermann), der 1955 in Los Angeles, CA, USA gestorben ist.                      

    
    
    
Zur Geschichte der Synagoge               
    
Die Wannbacher Synagoge wurde um 1770 im Hofbereich des alten Schlosses des Grafen von Seinsheim erbaut. Sie war etwa 150 Jahre Mittelpunkt des jüdischen Gemeindelebens in Wannbach.
    
Als um 1910 nicht mehr genügend Gemeindeglieder am Ort lebten und der Minjan (zum Gottesdienst notwendige Zehnzahl der jüdischen Männer) nicht mehr zustande kam, wurden keine regelmäßigen Gottesdienste mehr abgehalten. 1919 wurde das Gebäude verkauft und seitdem als Lagergebäude für landwirtschaftliche Produkte benutzt. Dennoch wurde das Gebäude beim Novemberpogrom 1938 verwüstet; die noch vorhandene Inneneinrichtung wurde zerstört. Wenig später wurde die ehemalige Synagoge abgebrochen und an seiner Stelle ein Garten angelegt. Spuren haben sich nicht erhalten. 2020 wurde der Garten umgestaltet und im Herbst dieses Jahres eine Gedenktafel angebracht (siehe unten).     
   
Adresse/Standort der SynagogeGrundstück bei Haus Nr. 25.
   
  
   
Fotos              
(Historische Aufnahmen von Theodor Harburger: Synagoge vom Juli/August 1917; Aufnahmen des Memorbuches vom 6.11.1928, veröffentlicht in Theodor Harburger.: Die Inventarisation jüdischer Kunst- und Kulturdenkmäler in Bayern Bd. 3 S. 773-775).  

Wannbach Synagoge 100.jpg (94355 Byte) Wannbach Memorbuch 02.jpg (135482 Byte) Wannbach Memorbuch 03.jpg (115167 Byte)  
Die Synagoge in Wannbach 
(Fotos vom Sommer 1917) 
 
Titelblatt (links) und Textseite aus dem Memorbuch der
jüdischen Gemeinde Wannbach
,
 entstanden 1714 (oder 1751)  
Die ehemalige Synagoge - Grafik von
Helmut Dietsch auf der Gedenktafel
 von 2020 (siehe unten)   
        
        

Das Grundstück der ehemaligen Synagoge (Fotos von Christian Kohl vom Sommer 2016 - CC BY NC SA)   

 
Wannbach Synagoge 2016017.jpg (148358 Byte) Wannbach Synagoge 2016020.jpg (202109 Byte) Wannbach Synagoge 2016022.jpg (174674 Byte) Wannbach Synagoge 2016025.jpg (224913 Byte)
Blick auf das Grundstück der ehemaligen Synagoge von zwei Seiten (heutiges Grasgrundstück mit Baum)    
 
 Das mit Natursteinen 2020 umgestaltete
Grundstück der ehemaligen Synagoge
(Foto von Christian Kohl vom Sommer 2020 - CC BY NC SA)
sowie die Gedenkstätte mit der Gedenktafel rechts
(Fotos von Jürgen Hanke; Fotos vom 12.11.2020)
   

Inschrift der Gedenktafel: "An dieser Stelle stand die Synagoge der ehemaligen jüdischen Gemeinde von Wannbach.
Die Wurzeln der jüdischen Gemeinde in Wannbach liegen im Jahr 1765, als drei jüdischen Familien vertraglich zugesichert wurde, im alten Schlossgebäude des Grafen von Seinsheim ansässig zu werden. Den neuen Bewohnern wurde zudem gestattet, im Hofbereich eine Synagoge zu errichten. Diese wurde um 1770 gebaut. Sie war für etwa 150 Jahre Mittelpunkt des jüdischen Gemeindelebens in Wannbach. als um 1910 nur noch wenige Gemeindeglieder am Ort lebten und keine regelmäßigen Gottesdienste mehr abgehalten wurden, legte man die jüdische Gemeinde Wannbach mit den Glaubensgenossen der Restgemeinde von Hagenbach zusammen. Das offizielle Ende der vereinigen 'Kultusgemeinde Hagenbach-Wannbach' kam schließlich im Jahr 1934 . Das Synagogengebäude war bereits im Jahr 1919 in Privatbesitz übergegangen. Der neue Besitzer, selbst Mitglied der Kultusgemeinde, nutzte es fortan als Lagergebäude für landwirtschaftliche Produkte. Während der Novemberpogrome von 1938 wurde das ehemalige Synagogengebäude im Innern zerstört, wenig später abgerissen und an seiner Stelle ein Garten angelegt
".  

    
     

Links und Literatur

Links:   

bulletWebsite der Gemeinde Pretzfeld    
bulletHartmut Heller / Herbert Popp: Kulturlandschaftliche Relikte jüdischen Lebens in der Fränkischen Schweiz. Erstellt 09/2019.  http://landschaften-in-deutschland.de/exkursionen/81_e_504-kulturlandschaftliche-relikte-juedischen-lebens-in-der-fraenkis.../   

Literatur:  

bulletBaruch Z. Ophir/Falk Wiesemann: Die jüdischen Gemeinden in Bayern 1918-1945. Geschichte und Zerstörung. 1979 S. 134 (bei Hagenbach)   
bulletIsrael Schwierz:  Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in Bayern. Eine Dokumentation der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit. A 85. 1988 S. 223-224.  
bulletPinkas Hakehillot: Encyclopedia of Jewish Communities from their foundation till after the Holocaust. Germany - Bavaria. Hg. von Yad Vashem 1972 (hebräisch) S. 230-232 (bei Hagenbach). 

    
     

                    
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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 30. Juni 2020