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zu den Synagogen in
Baden-Württemberg
Babstadt (Stadt Bad Rappenau,
Kreis
Heilbronn)
Jüdische Geschichte / Betsaal/Synagoge
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
In dem bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts zum Schwäbischen
Ritterkreis gehörenden Babstadt bestand eine kleine jüdische Gemeinde bis zur
zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Erstmals werden 1713/17 Juden am Ort
genannt (die beiden Juden Kauffel und Veitel). 1719 nimmt Rabbi Seligmann von
Hüffenhardt eine Beschneidung in
Babstadt vor (genannt im Bericht über sein Mohelbuch in der Seite zu
Hüffenhardt). 1722 lebten 21 Juden in Babstadt,
darunter Veitel von "Popelauren" (Poppenlauer?)
mit sieben Kindern, von denen die beiden ältesten Mädchen in Mannheim
dienten, Alexander aus Rappenau mit Frau und
drei Kindern sowie die Familie des in Heinsheim
geborenen und bereits 68 Jahre alten Maron (Marum). Von den drei Töchtern des
Maron waren bereits zwei verheiratet. 1732 werden folgende fünf Namen von Juden
genannt: David Hirsch (aus Prag), Marx Hirsch, Alexander, Joseph und Marx Levi.
Die jüdischen Familien lebten vom Handel mit Waren aller Art (Vieh, Krämerwaren,
Gewürze, Felle usw.).
1826 waren drei jüdische Familien am Ort (Jacob Drestner, Lazarus
Hermann, Simon Hamburger).
An Einrichtungen hatten die jüdischen Familien zeitweise
einen Betraum ("Judenschule"). Die Toten der Gemeinde wurden im jüdischen Friedhof
in Heinsheim beigesetzt. 1827 wurde die Gemeinde dem Rabbinat
Sinsheim zugewiesen.
1864 wurden noch elf jüdische Einwohner gezählt, um 1900
lebten keine Juden mehr in Babstadt.
Von den in Babstadt geborenen und/oder
längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen ist in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Frieda Loeb geb. Hamburger
(geb. 16. Juni 1869 in Babstadt, später wohnhaft in Bad Dürkheim, am 22.
Oktober 1940 nach Gurs deportiert).
Berichte
aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
Vom Ende der jüdischen Gemeinde
Mitteilung
in der Zeitschrift "Blätter für jüdische Geschichte und Literatur"
1903 Nr. 1 S.12:
"Eine ganze Reihe von früher gar nicht geringen Dorf-Kehilloth
(Gemeinden) steht bereits auf dem Aussterbe-Etat.
Baden - Amt Sinsheim (Eingesandt von S. Jeselsohn in
Neckarbischofsheim). :
Untergimpern,
Kirchardt
Babstadt." |
Zur Geschichte des
Betraums
Um 1740 werden eine "Judenschule"
(Betsaal) und ein "Judenschulmeister" genannt. Letzterer hatte sich für
einige Zeit in Babstadt aufgehalten. Aus der Folgezeit ist jedoch nichts Näheres
mehr über einen solchen Betsaal in Erfahrung zu bringen. Die Juden Babstadts
werden vor allem die Einrichtungen der Nachbargemeinden in Obergimpern
oder Bad Rappenau mitbenutzt haben.
Links und Literatur
Links:
Literatur:
 | Franz Hundsnurscher/Gerhard Taddey: Die jüdischen Gemeinden in Baden.
1968. S. 36-37. |
 | Wolfram Angerbauer/Hans Georg Frank: Jüdische Gemeinden in
Kreis und Stadt Heilbronn. S. 101-109. |

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