Eingangsseite
Aktuelle Informationen
Jahrestagungen von Alemannia Judaica
Die Mitglieder der
Arbeitsgemeinschaft
Jüdische Friedhöfe
(Frühere und bestehende) Synagogen
Übersicht: Jüdische Kulturdenkmale
in der Region
Bestehende jüdische Gemeinden
in der Region
Jüdische Museen
FORSCHUNGS-
PROJEKTE
Literatur und Presseartikel
Adressliste
Digitale Postkarten
Links
| |
Zurück zur Übersicht: "Jüdische
Friedhöfe in der Region"
Zur Übersicht: Jüdische Friedhöfe in Baden-Württemberg
Heinsheim
(Stadt Bad
Rappenau, Kreis Heilbronn)
Jüdischer Friedhof
Jewish Cemetery - Cimetière juif
Dokumentation des Friedhofes
(seit 2014) (interner Link zu weiterer Seite
zum Friedhof)
Video zum Friedhof siehe "Jüdischer Friedhof
Heinsheim" von Dirk Hartkopf auf Vimeo
https://vimeo.com/72220950
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Siehe Seite zur Synagoge in Heinsheim (interner
Link)
Zur Geschichte dieses Friedhofes
Bereits im 16. Jahrhundert wurde im Gewann "Schlierbach" (nahe den Heinsheimer
Aussiedlerhöfen) ein jüdischer Friedhof
angelegt. Er diente bis zum 19. Jahrhundert auch den Juden zahlreicher (bis zu 25)
umliegender Gemeinden als Begräbnisstätte, bis mehrere dieser Gemeinden (u.a. Bad
Rappenau und Bad Wimpfen) eigene
Friedhöfe anlegten. In der Südostecke des Friedhofes gab es ein Tahara-Haus
zur rituellen Waschung der Toten.
In der NS-Zeit wurden nach Zeitzeugenberichten Grabsteine umgeworfen (Fläche 107,64 a).
Nach Kriegsende mussten aktive NS-Unterstützer und -Unterstützerinnen (zum
Beispiel aus der NS-Frauenschaft) aus der Umgebung die umgeworfenen Grabsteine
wieder aufrichten.
Der jüdische Friedhof in Heinsheim zählt zu den eindrucksvollsten jüdischen
Friedhöfen Süddeutschlands.
Hinweis
auf online einsehbare Familienregister der jüdischen Gemeinde Heinsheim |
In der Website des Landesarchivs
Baden-Württemberg (Hauptstaatsarchiv Stuttgart) sind die Personenstandsregister
jüdischer Gemeinden in Württemberg, Baden und Hohenzollern
einsehbar: https://www2.landesarchiv-bw.de/ofs21/olf/struktur.php?bestand=5632
Zu Heinsheim ist vorhanden: J 386 Büschel 261:
Gräberverzeichnis Heinsheim 1865 bis 1937 mit Register (277
Seiten): http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-445316
Das Gräberverzeichnis wurde 1890 von Louis Wiener angelegt und bis in die
1930er-Jahre weitergeführt.
In dieser Zeit finden sich Verstorbene aus folgenden jüdischen Gemeinden
in Heinsheim (Auswertung des Registers): Babstadt,
Bad Rappenau, Bad
Wimpfen, Berwangen, Bonfeld,
Gemmingen, Gundelsheim, Heinsheim,
Hochhausen, Hoffenheim,
Hüffenhardt, Massenbach,
Massenbachhausen, Neckarzimmern,
Obergimpern, Siegelsbach,
Untergimpern. |
Aus der Geschichte des Friedhofes
Aufforstung in den 1960er-Jahren
Artikel
in der "Stuttgarter Zeitung" vom 10. Februar 1964: "Aus
der Wildnis wird ein Park.
Aufforstung des alten Judenfriedhofes in Heinsheim - Grabstätte am
Waldsaum.
Heinsheim, Kreis Mosbach (bal). Die an der Grenze zwischen den
ehemaligen Ländern Württemberg und Baden liegende Gemeinde Heinsheim hat
einen der größten und ältesten Judenfriedhöfe Süddeutschlands.
Weitab vom Dorf, auf der Höhe von Bad Rappenau, liegt die mehr als
vierhundert Jahre alte Grabstätte der Juden am Waldsaum; der Friedhof
nimmt eine Fläche von mehr als einem Hektar ein. Auf dem weiten Gelände
haben auch viele Juden die letzte Ruhe gefunden, die früher in Stuttgart
oder in der Umgebung der heutigen Landeshauptstadt gelebt hatten [Anmeldung
des Webmasters: diese Angabe ist nicht korrekt!).
Der Friedhof macht der Gemeinde Heinsheim besonders in den letzten
Jahrzehnten Kummer. Im Dritten Reich kam des öfteren die Anweisung, was
mit dem Judenfriedhof zu geschehen habe: er sollte eingeebnet und
landwirtschaftlich genutzt werden. Aber kein Bürger von Heinsheim legte
Hand an die Gräber, nicht einmal das schmiedeeiserne Tor wurde abmontiert
und, wie befohlen worden war, der Verwertung für Rüstungszwecke
zugeführt. Die Juden - in Heinsheim wohnten über hundert - hatten
anscheinend die Entwicklung vorausgesehen; sie waren bis auf eine Familie
noch rechtzeitig ausgewandert. Die in Heinsheim Verbliebenen konnten dank
der Unterstützung der dortigen Einwohner überleben [Anmerkung des
Webmasters: diese Angabe ist nicht korrekt]. So kam es, dass sich
niemand mehr um die Gräber kümmerte und mit den Jahren eine Wildnis den
großen Friedhof überzog: Hecken und Gebüsch, Disteln und Dornen wuchsen
munter über die Grabsteine.
Im Jahre 1954 bekam der Bürgermeister Müller aus Heinsheim von dem
Vorsitzenden des Oberrates der Israeliten den Auftrag, den Friedhof
instandsetzen zu lassen; Gelder wurden der Gemeinde aus dem
Wiedergutmachungsfonds zur Verfügung gestellt. Alsbald entfernte man das
wuchernde Gebüsch, legte einen Weg durch die Gräberfelder an und
errichtete auch die Umfassungsmauer neu oder besserte sie aus. An den
Gräbern selbst durfte aber nach der Anordnung des Oberrates nichts
gemacht werden.
In den letzten Jahren wurde der Judenfriedhof mit Zierpflanzen und Bäumen
aufgeforstet, damit die Unterhaltung des weiten Geländes nicht zu teuer
ist. In wenigen Jahren wird er parkähnlichen Charakter haben, und weil
bei der Flurbereinigung an das abgelegene Stück Land auch ein Weg gebaut
wird, kann der Friedhof den Besuchern mehr als bisher zugänglich gemacht
werden." |
|
Artikel
in der "Neuen Mosbacher Zeitung" vom 18. September 1964: "Judenfriedhof
über 400 Jahre alt...".
Dieser Artikel wurde von B. Göller 2022 abgeschrieben und mit Anmerkungen
versehen: Abschrift
eingestellt als pdf-Datei. |
|
Die Lage des Friedhofes
|
|
Lage des jüdischen Friedhofes Heinsheim
(durch
Pfeil markiert)
(Karte kann durch Anklicken vergrößert werden)
(topographische Karte aus den 1970er-Jahren) |
Lage des Friedhofes,
eingetragen im Stadtplan Bad Rappenau:
der Link zeigt die Lage des Friedhofes an;
alternativ unter " Einrichtungen"
Friedhof, jüd. (Nähe Bartsmühle)"
anklicken |
|
|
Link zu den Google-Maps
(der grüne Pfeil markiert die Lage des Friedhofes)
Größere Kartenansicht
Fotos
Neuere Fotos
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 22.10.2003)
|
|
|
Eingangstor zum Friedhof
|
Hinweisschild (neu; Aufnahme
August 2006:
Tanja Breunig, Stadt Bad Rappenau) |
Teilansicht
|
|
|
|
|
|
|
Teilansichten |
|
|
|
|
Einzelne
Grabsteine |
|
|
|
|
Einzelne
Grabsteine |
|
|
|
|
Einzelne
Grabsteine und Grabsteingruppen |
|
|
|
|
Einzelne
Grabsteine und Grabsteingruppen |
|
|
|
|
"Abgegangene"
Grabsteine |
|
|
|
|
|
|
|
|
Symbolik: Links das
aufgeschlagene Buch für
einen schriftkundigen Menschen; in der
Mitte
Schabbatbrote und Schabbatleuchter |
|
Die Symbolik mit zwei Löwen
kommt
mehrfach auf dem Friedhof vor
|
|
|
|
|
|
|
Blick über die letzte
belegte
Abteilung |
Unter den letzten
Beigesetzten: Rosa Bauer
aus Neckarzimmern (1862-1935) |
|
Ältere Fotos
(Fotos: Hahn, entstanden Mitte der 1980er- und Anfang der
1990er-Jahre)
|
|
|
Hinweistafel am Wanderweg |
Haupteingang zum Friedhof |
|
|
|
|
|
|
|
Teilansicht des
Friedhofes |
Nur wenige jüdische Friedhöfe
Süddeutschlands haben eine
derart reiche
Symbolsprache auf den Grabsteinen |
"Hand Gottes"
und Sonne |
|
|
|
|
|
|
|
|
Schabbatbrote und Schabbatleuchter |
Löwengestalten |
Löwengestalten |
|
|
|
|
|
|
Engelskopf
|
Die Sanduhr als Symbol
der Vergänglichkeit |
Das Herz als Zeichen
inniger Verbundenheit |
|
|
|
|
|
|
Die Menora als ein auf alten
Grabsteinen seltenes Symbol |
Teilansicht des
Friedhofes |
Links das aufgeschlagene Buch für
einen schriftgelehrten
Menschen
|
|
|
|
|
|
|
|
Es folgen Teilansichten des Friedhofes: |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Hauptweg durch den Friedhof |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Video zum jüdischen Friedhof Heinsheim - IBB Video Productions
Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Michael Konnerth: "Judenfriedhof bei Bad
Rappenau-Heinsheim", in: Bad Rappenauer Heimatbote.
Heimatgeschichtliche Beilage des Mitteilungsblattes. 6/1994 S. 23-37.
|
Quellen:
vorheriger Friedhof zum ersten
Friedhof nächster Friedhof
|