In Roxheim wurde ein alter
Friedhof 1825 angelegt, Mitte des 19. Jahrhunderts (Hinweistafel: 1850) ein neuer
Friedhof. Dieser ist 1903 erweitert worden. Die Friedhofsfläche umfasst
8,20 ar.
1924 wurde der Friedhof geschändet (vgl. Übersicht im Israelit. Familienblatt
26.3.1931).
Über die Friedhofschändung 1924
Mitteilung
in der "Jüdisch-liberalen Zeitung" vom 28. November 1924:
"Lambsheim. Auch auf dem
hiesigen und auf dem zwischen Bodenheim und Roxheim liegenden israelitischen
Friedhof zerstörte antisemitisches Gesindel zahlreiche Grabsteine. Die
Kultusgemeinde Roxheim (Pfalz) hat eine hohe Belohnung ausgesetzt,
dennoch sind die Täter bisher von der Polizei nicht ermittelt worden."
Artikel
in der "Wiener Wochenzeitung" vom 25. November 1924: "Friedhofschändungen
der Hakenkreuzler.
Berlin, 24. November. (J.T.A.) In der Pfalz nehmen die Überfälle auf
jüdische Friedhöfe den Charakter einer Seuche an. Der Lehrer Bernhard
Grünbaum in Osthofen (Rheinhessen)
schreibt dem Hamburger 'Israelitischen Familienblatt': 'Nach dem Muster
Binswangen bei Augsburg übten die
bayrischen Teutonen, zweimal nacheinander ihre Schandtaten aus dem
israelitischen Friedhof in Lambsheim
aus, wo sie vor einigen Wochen mehrere Gräber schändeten und die Grabsteine
zerstörten. Noch ist die Empörung über diese Schandtat nicht gestillt, als
wir die traurige Kunde von einem neuen Schauspiel niedrigster Art vernehmen,
das sich auf dem zwischen Bobenheim und Roxheim in der Pfalz
liegenden israelitischen Friedhof in der Nacht vom 7. zum 8. d. zugetragen
hat. Nicht weniger als 16 Grabsteine sind dort den Rohlingen zum Opfer
gefallen. Die israelitische Kultusgemeinde Roxheim setzte eine hohe
Belohnung zur Ergreifung der Übeltäter aus. Trotz energischen Eingreifens
der Frankenthaler Polizei sind die Täter bis setzt noch nicht ermittelt
worden..
Lage der Friedhöfe
Der alte Friedhof lag hinter dem heutigen Schulhaus an dem Pfad, der
hinter dem Dorf von dem Kaufweideweg bis zum Damm hinter den Hausgärten der
Untergasse (Rheinstraße) führte. Er ist im Grundbuch nicht
eingetragen.
Der neue Friedhof liegt beim heutigen Rathausplatz an der
Bobenheimer Straße.
Fotos
Grundstück des
alten jüdischen Friedhofes (?) (Foto: Michael Ohmsen;
Website von M. Ohmsen mit Fotos
zu Bobenheim-Roxheim)
Die genaue Lage
ist nicht ganz sicher; für präzisere Angaben ist der Webmaster
von "Alemannia Judaica" dankbar, Adresse siehe Eingangsseite
Fotos des neuen jüdischen
Friedhofes (Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 2.8.2005)
Das Eingangstor von der
Bobenheimer Straße
Hinweistafel
Ältere Steine
aus Sandstein
Teilansichten des
Friedhofes
Der Friedhof im
Frühjahr 2010
(Fotos: Michael Ohmsen; Website von M. Ohmsen mit Fotos
zu Bobenheim-Roxheim)
Grabstein für den
Mohel (Beschneider) "Jizchak genannt Eisik Ben Mosche Herold
seligen
Andenkens aus Bobenheim",
gest. 8. Adar Scheni 5627 = 15. März 1867.
Der Friedhof im Frühjahr 2017
(Fotos von Paul Theobald)
Videodokumentation des jüdischen Friedhofes in Bobenheim-Roxheim von Michael
Ohmsen - eingestellt bei YouTube
Bernhard Kukatzki: Jüdisches Leben in den Rheindörfern
Roxheim und Bobenheim. Schifferstadt 1993. 24 Seiten.
Bernhard Kukatzki/Mario Jacoby: Der jüdische Friedhof in
Bobenheim-Roxheim, Landkreis Ludwigshafen. Schifferstadt 1992. 31 Seiten.
"...und dies ist die Pforte des Himmels" Synagogen -
Rheinland-Pfalz. Saarland. Hg. vom Landesamt für Denkmalpflege
Rheinland-Pfalz mit dem Staatlichen Konservatoramt des Saarlandes und dem
Synagogue Memorial Jerusalem. 2005. S. 118-119 (mit weiterer Lit.)
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