Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Thundorf i. Ufr. (Kreis Bad Kissingen)
Jüdische Geschichte / Synagoge

Übersicht:

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer   
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde   
Zur Geschichte der Synagoge   
Fotos / Darstellungen 
Einzelne Presseartikel     
Links und Literatur   

    

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde              
    
In Thundorf bestand eine jüdische Gemeinde bis 1887. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 17. Jahrhunderts (nach dem Dreißigjährigen Krieg) zurück, als unter der Schaumbergischen Herrschaft die ersten jüdischen Familien aufgenommen wurden.     
  
In der Matrikelliste von 3. Juli 1817 werden die folgenden sieben jüdischen Familienvorsteher genannt: Kalmann Rothschild (Vieh- und Schnitthandel mit Schutzbrief von 1800; Frau und Kind), Joseph Rosenberg (Schlachter; Schutzbrief von 1814; Frau und einen Sohn); Hirsch Kramer (Schnitthandel; Frau und zwei Söhne); David Gutmann (Viehhandel; Frau und eine Tochter); Zipper (Zippora) Schwarzenberger (Witwe; Viehhandel; drei Söhne); David Frank (Eisen, Viehhäute, Landesproduktenhandel); Abraham Kramer (Handel mit Landesprodukten).  
   
Im weiteren Verlauf des 19. Jahrhunderts blieben (wie schon in der Matrikelliste)) die charakteristischen jüdischen Familiennamen am Ort: Kramer, Frank, Gutmann, Rosenberg, Rothschild, Schwarzenberger, dazu kam noch Strauss. 
   
An Einrichtungen bestanden in der Gemeinde eine Synagoge (s.u.), eine Israelitische Elementar- und Religionsschule (mindestens zwischen 1837 und 1873) sowie eine Mikwe (1789 erstmals genannt; unweit der Synagoge gab es die Flurbezeichnung 'Judentauche'; das Gebäude der Mikwe des 19. Jahrhunderts stand vor der Synagoge). Die Toten der jüdischen Gemeinde wurden in Kleinbardorf beigesetzt.  Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war ein Lehrer angestellt, der zeitweise auch als Vorbeter und Schächter tätig war (vgl. unten Ausschreibung der Stelle 1866). Unter anderem waren als Lehrer Abraham Ebert (um 1840), Aron Suhler (um 1868) und Isak Kurzmann (um 1870) tätig.      
    
1866 wird als Gemeindevorsteher A. Cramer genannt. Die Familie Cramer prägte das jüdische Gemeindeleben über längere Zeit am Ort und darüber hinaus (siehe Artikel unten). Unter anderem nahm sie starken Einfluss auf eine orthodoxe Besetzung des Bezirksrabbinates in Kissingen um 1850/60, dem Thundorf angehörte. 
    
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zogen die jüdischen Familien aus Thundorf in umliegende Orte (Maßbach, Poppenlauer) oder in die Städte beziehungsweise wanderten aus. Bereits 1887 löste sich die Gemeinde auf.    
   
Von den in Thundorf geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Marie Bergen geb. Lilienfeldt (1872), Mina Bergenthal geb. Schwarzenberger (1870), David Frank (1869), Bernhard Schwarzenberger (1869), Emma Stern geb. Rosenberg (1870), Jakob Strauß (1873).   
    
    
    
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
  
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer   
Ausschreibung der Stelle des Vorbeters/Schächters 1866    

Anmerkung: 1866 wurde die Stelle des Vorbeters und Schächters unabhängig von der Lehrerstelle ausgeschrieben. Damals beschränkte sich der Lehrer vermutlich auf die Aufgaben in der Schule. 

Thundorf Israelit 27061866.jpg (43076 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 27. Juni 1866: "Inserat
In der Kultusgemeinde Thundorf (Rabbinats Kissingen) ist die Stelle eines Schochet (Schächter) und Chasan (Vorbeter) vakant und wird sofort zu besetzen gesucht. Es wird hierbei besonders auf einen Mann Rücksicht genommen, welcher sich über streng religiösen Lebenswandel und hervorragende Kenntnisse im Hebräischen zu legitimieren vermag. Als fixen Gehalt werden 200 Gulden ausgesetzt, exklusive ferner Wohnungs-Erträgnisse, der Schechita und anderer Nebengefälle.
Hierauf Reflektierende wollen sich mit ihren Zeugnissen an den Unterzeichneten wenden.
Thundorf (bei Schweinfurt), den 24. Mai 1866. A. Cramer".

  
Zum Tod des Religionslehrers und Kantors Abraham Ebert (1894 in Fürth, um 1840 Lehrer in Thundorf)  
Anmerkung: nach den Recherchen von Elisabeth Böhrer ist Abraham Ebert nicht am 24. Dezember, sondern am 4. Dezember 1823 in Neuhaus geboren.     

Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 5. Oktober 1894: "Fürth, 30. September (1894). Am 23. September dieses Monats verschied nach längerem Leiden der Religionslehrer und Kantor der hiesigen Kultusgemeinde, Herr Abraham Ebert. Am 24. Dezember 1823 in Neuhaus bei Neustadt a. Saale geboren, fungierte er im Alter von 15 Jahren bereits in Waltershausen und Thundorf, bezog 1840 das Schullehrerseminar in Würzburg, machte 1841 das Examen als Religionslehrer, bestand 1845 die staatliche Anstellungsprüfung in Würzburg mit Note 1 in Musik und Lehrfach und fungierte dann in Brückenau und Bayreuth. In Bayreuth gehörte er einem aus ihm, einem protestantischen, katholischen und reformierten Geistlichen bestehenden Vokalquartett an, das einst vor dem König Max II. singen durfte. Im Jahre 1852 wurde der Verstorbene gleichzeitig nach Köln, Frankfurt am Main und Fürth berufen, nahm die Stelle hier an und wirkte seitdem, also 42 Jahre, an der hiesigen Gemeinde. Er pflegte die reinen, traditionellen Tempelmelodien und führte die Sulzer'schen Gesänge in der hiesigen Hauptsynagoge ein, welche desto mehr zur Geltung kamen, als der Verblichene über eine prächtige, lyrische Tenorstimme verfügte. Als Religionslehrer erteilte er den Unterricht in der hiesigen städtischen Volksschule und der königlichen Realschule. Zu dem erhebenden Bewusststein strenger Pflichterfüllung gesellte sich die Freude eines glücklichen Familienlebens. Der Verstorbene war ein ehrenwerter Charakter von reichem Gemüte und warmem Herzen. Von der Liebe und Achtung zeugte die außerordentlich große Anzahl von Trauergästen, die seinem Leichenbegängnisse am 28. dieses Monats folgten. Herr Rabbiner Dr. Neubürger hielt die Leichenrede, Herr Justizrat Gunzenhäuser sprach namens der Kultusgemeinde, Herr Dr. Hutzelmann namens der königlichen Realschule. das Andenken des Verblichenen wird in Ehren fortleben."          

 
Beitrag von Lehrer Aron Suhler (1868)  

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 23. Dezember 1868: "Thundorf (Unterfranken), im Kislew. Die erste Beilage Nr. 49 dieses wertgeschätzten Blattes enthält einen Artikel, worin der Verfasser desselben, Herr Lehrer Rosenwald aus Oestrich, den Grund der häufigen Klagen über Mangel an guten Lehrern bespricht, und diesen nur in der Irreligiosität der letzteren findet. Obzwar der Verfasser dieser Zeilen die dortigen Zustände weniger kennt, so glaubt er dennoch, dass Herr Kollege Rosenwald seinen Standesgenossen doch ein wenig zu viel zugesetzt habe, und findet sich daher, wie der verehrte Herr Redakteur bereits getan, zu einer kurzen Entgegnung veranlasst, um sogleich einen weiteren Gedanken anzuregen, dessen Verkörperung sein innigster Wunsch wäre...."    
Da der Artikel zur jüdischen Geschichte in Thundorf keinen besonderen Bezug hat, wird er nicht weiter ausgeschrieben. Bei Interesse bitte Textabbildung anklicken."   


Zum Tod des Religionslehrers und Toraschreibers Isak Kurzmann (1931, vermutlich um 1870 Lehrer in Thundorf)
   
Anmerkung: nach den Angaben des Artikels ist Isak Kurzmann 1847/48 geboren. Wenn Thundorf seine erste Stelle war, wird er um 1870 hier tätig gewesen sein. Um 1880 war er Lehrer in Maroldsweisach.    

Schweinfurt BayrGZ 15021931.jpg (112130 Byte)Artikel in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 15. Februar 1931: "Isak Kurzmann, Schweinfurt – seligen Andenkens -. Ein schweres Geschick raubte unserem Verein in den letzten Monaten eine erschreckende Zahl unserer Veteranen, die wir stolz zu den Unseren zählten. Und wieder hat der Tod ein liebes Mitglied aus unserer Mitte gerissen – Herr Isak Kurzmann, Schweinfurt, hat das Zeitliche gesegnet. Er war einer der ersten Mitglieder vor fünf Jahrzehnten und hielt dem Verein unerschütterlich die Treue. Er war in früheren Jahren Religionslehrer in Thundorf und Maroldsweisach, wirkte dann lange Zeit in Burghaslach und verbrachte die letzten 25 Jahre seines Lebens als Thoraschreiber und allzeit hilfsbereiter Beamter in Schweinfurt. Wer ihn kannte, bewunderte und liebte ihn wegen seines reinen, lauteren Charakters, wegen seiner stillen felsenfesten Frömmigkeit, seiner edlen Bescheidenheit und menschenfreundlichen Gesinnung halber. Er starb im patriarchalischen Alter von 83 Jahren. Die tiefe Anteilnahme weiter Kreise an seinem Begräbnisse zeigte deutlich die allgemeine Wertschätzung, deren sich der Verblichene erfreuen konnte. Nachdem Herr Bezirksrabbiner Dr. Stein einen tief empfundenen Nachruf gehalten, widmete Kollege Berlinger namens unseres Vereins dem lieben Mitgliede Worte der Anerkennung, des Dankes und des treuen Gedenkens. Ein wahrer Zaddik (sc. Gerechter, Frommer)  ist dahingegangen. Er wird auch in unseren Reihen unvergessen bleiben. Das Andenken an den Gerechten ist zum Segen."   

   
   
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde 
Über das Engagement der Familie Cramer in Thundorf (1865)      

Thundorf Israelit 01021865.jpg (181846 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 1. Februar 1865: "Thundorf (im Königreiche Bayern), im Tebet. Die hiesige Gemeinde ist nur eine kleine, ein sogenannter Jaschub (Niederlassung) und nur wenige Momente sind aus dem sich gehen lassenden Alltagsleben hervorzuheben. Umso eher muss es aber der Öffentlichkeit übergeben werden, wenn man in diesen Einöden auf Persönlichkeiten stößt, die in ihrem religiösen Eifer den ihnen gesteckten Wirkungskreis zu klein finden, ihn überschreiten und durch ihr tatenreiches energisches Auftreten beweisen, dass ihr reger Sinn auch jedem anderen größeren Gemeindeleben zur Ehre gereichen würde. Und auch unsere kleine Gemeinde kann darauf stolz sein, solche Individuen in ihrer Mitte zu besitzen, und jeder Gutbesinnte und besonders Jeder, die wie Schreiber dieses, schon Gelegenheit hatte, die traurigen Folgen des Materialismus, die dieser in neuerer Zeit auf religiösem Gebiete zurückgelassen, zu verfolgen, wird mit besonderer Genugtuung solche Erscheinungen wie eine Oase in der Wüste begrüßen. Weit entfernt, selbstische Sonderinteressen durch schmeichelhafte Lobreden Anderer zu verfolgen, halte ich es um so mehr für meine Pflicht zu erzählen über einen aufrechten Menschen, als dadurch das Ziel zu erstreben gesucht wird, Andere in gleichem Maße zur segensvollen Tat anzuspornen, als auch durch öffentliche Anerkennung die betreffenden Personen auf dem einmal betretenen Wege zu ermutigen und besonders diesen Zweck hat sie wohl noch nie verfehlt.
Die sowohl materiell als intellektuell reichlich gesegnete Familie Cramer dahier ist es, die keine Gelegenheit verabsäumt, ihre feste Religiosität überall zu betätigen, wo es gilt, die Interessen des wahren, unverfälschten Judentums zu vertreten, und Gottlob, immer waren ihre Bemühungen mit dem schönsten Erfolge gekrönt. So war es lediglich bei Gelegenheit der vor mehreren Jahren vorgenommenen Wiederbesetzung des leider nunmehr wieder erledigten Rabbinatssitzes zu Kissingen nur der unausgesetzten Rührigkeit der Familie Cramer dahier zu verdanken, dass in die friedliebenden Gemeinden des Rabbinats Kissingen nicht der Alles zerstörende Geist der sogenannten 'Aufklärung' oder Reform gestreut worden. Und wiederum stehen wir jetzt an der Wiederverleihung des Kissinger Rabbinatsstuhles. Bei der vorangegangenen, oben erwähnten Wahl hat es harte Kämpfe abgesetzt, bis man zu einem der Orthodoxie günstigen Resultate gelangen konnte. Es ist dies ganz begreiflich, wenn man bedenkt, dass die frühere Konkurrenz um die Kissinger Rabbinatsstelle gerade in eine Zeit fiel, in der noch die allein seligmachende Reform in ihrer Blüte stand und der Reiz der Neuheit noch so Manchen zu  
Thundorf Israelit 01021865a.jpg (136027 Byte)ihrem Bekenner machte. Ja, das Streben nach Neuerung fanatisierte hier zu Lande einige diensteifrige Zeloten dermaßen, dass sie nach dem Bekannt werden des Wahlresultats, das zu Gunsten des sel. Dr. Lippmann ausfiel, mit handgreiflichen Tätlichkeiten gegen die Stimmführer der orthodoxen Partei drohten. Aber, Gott sei Dank, jetzt ist es anders geworden. Wie überall, so auch im Bayernlande, vermochte die Reform nur auf kurze Zeit zu bezaubern, um dann von der verblendeten Menge mit gesteigerter Verachtung gestraft zu werden. Wenn daher so manches Pseudokorrespondent der 'Allgemeinen' so gerne glauben machen wollte, dass hier zu Lande die Reform so glänzend Propaganda mache, kann ich Sie aus eigener Anschauung versichern, dass sie immer mehr Fiasko macht. Und darin kömmt Ihnen, geehrter Herr Redakteur, kein kleines Verdienst zu, denn es ist nicht zu verkennen, dass der geschätzte 'Israelit' sehr viel zu Hebung der religiösen Lage in Bayern beigetragen hat.  Beinahe in jeder Gemeinde dieser Gegend treffe ich meinen alten Bekannten, und wird derselbe mit vieler Vorliebe gelesen, während man wohl zehn Stunden und noch weiter in der Umgebung gehen könnte, ohne dem Phil'schen Blatte zu begegnen. Nur ein einziger schwarzer Fleck brandmarkt das schöne Bayernland, das ist das sog. 'Gebirg''. Dort ist die Wiege und der Sitz der nivellierenden Neologie und von dort aus werden auch alle Heben in Bewegung gesetzt, das ganze Land zu reformieren. Voraussichtlich wird auch bei der Wiederwahl eines Rabbiners zu Kissingen die Reform tätig sein, einen ihrer Apostel dort unterzubringen. Doch, 'noch lebt der alte Gott', er wird seinen wahrhaften Bekennern Mut und Ausdauer und schließlich den Sieg verleihen. Soviel ich das Terrain sondieren konnte, kann die Orthodoxie sich ein günstiges Prognostikon stellen. - Unsere Nachbargemeinde Oberlauringen beabsichtigt, mit dem nächsten Frühjahre aus eigenen Mitteln eine neue Synagoge zu erbauen.     J. F...k."

     
     
     
Zur Geschichte der Synagoge                   
    
Die Synagoge war in dem Gebäude einer ehemaligen, im Dreißigjährigen Krieg eingegangenen Ritterschule eingerichtet. Der vordere Teil des Schulgebäudes wurde bis 1680 als Vogtei genutzt. Von 1680 bis 1847 war hier die evangelische Pfarrei untergebracht. Der hintere Teil wurde bereits Ende des 17. Jahrhunderts als Wohnraum für jüdische Familien verwendet. Am Anfang und in der Mitte des 19. Jahrhunderts wurden beide Teile des einst herrschaftlichen Gebäudes von der jüdischen Gemeinde gekauft und zur Synagoge mit Lehrerwohnung umgebaut (letztere Umbauten 1845/46). Erhalten hat sich aus der Synagoge in den Central Archives in Jerusalem ein "Gebet für König Ludwig und dessen Familie" sowie von 1837 eine "Tafel zum Blasen des Schofar am Neujahrstag". 

Nach Wegzug der jüdischen Gemeindeglieder und der Auflösung der Gemeinde 1887 wurde die Synagoge verkauft und zu einem Wohnhaus umgebaut. 
  
Seit Jahren steht das Gebäude leer (Stand 2011).   
  
  
Adresse/Standort der SynagogeAm Kirchberg 2           
   
   
Fotos /Plan  

Plan von Thundorf (Ausschnitt) 
(Quelle: Binder/Mence s.Lit. S. 224)
Thundorf Plan 010.jpg (171610 Byte)
  Farbig markiert sind die früheren jüdischen Häuser, mit "Davidstern" markiert 
das Gebäude der früheren Synagoge 
     
Das Gebäude der 
ehemaligen Synagoge (1988 / 2001)
(Foto links aus Schwierz 1.A. S. 117;
rechts: Binder/Mence s.Lit. S. 225)
Thundorf Synagoge 100.jpg (48740 Byte) Thundorf Synagoge 240.jpg (88112 Byte)
  Beim Vorbau vor der ehemaligen Synagoge handelt es sich um das Gebäude 
der früheren Mikwe (rituelles Bad, 1789 erstmals genannt)
     
Neuere Fotos werden noch erstellt; über Zusendungen freut sich der Webmaster von Alemannia Judaica, Adresse siehe Eingangsseite   
     

    
    
Einzelne Presseartikel 

April 2011: Artikel über das "Häusersterben in Thundorf" - auch die ehemalige Synagoge ist davon betroffen   
Artikel von Philipp Bauernschubert in der "Main-Post" vom April 2011 (Artikel; nur teilweise zitiert): 
"THUNDORF. Häusersterben im Altortskern 
Auch in Thundorf stehen zunehmend viele leer stehende Anwesen vor dem Verfall 

mit Foto des ehemaligen Synagogengebäudes und dem Untertext: Einst Ritterschule, dann Synagoge: das Fachwerkhaus am Kirchberg in Thundorf steht mittlerweile schon seit vielen Jahren leer.
Aufgrund immer mehr leerstehender Häuser ist das Thema 'Ortskernrevitalisierung' in vielen Gemeinden ein Problemthema geworden. Auch die nicht mehr existierende Kommunale Allianz 'Henneberger Frankenland' hatte sich diesem Thema bis zu ihrer Auflösung angenommen. 
Von solchen Gebäuden ist auch die Gemeinde, vor allem der Gemeindeteil Thundorf betroffen. Dabei ist zu befürchten, dass es in absehbarer Zeit immer mehr werden. Eines dieser Häuser steht in der Lindenstraße. Das sogenannte Gierhäuschen ist eines der schönsten Fachwerkhäuser im Ort und war lange Zeit ein Blickfang, wenn man durch die Ortsmitte fuhr...
Dieses Haus ist aber nicht das einzige im Ortskern von Thundorf. Da ist zum Beispiel die Synagoge beziehungsweise eines von drei zur Ritterschule gehörenden Häusern über dem Ritterkeller am Kirchberg mit seiner historischen Vergangenheit. Auch dieses Haus steht ebenso leer, wie noch einige um das Rathaus. Dazu kommen im Ortsbereich noch weitere dazu, in denen nur noch Einzelpersonen oder ältere Menschen leben und es absehbar ist, wenn auch diese eines Tages leer stehen.
Die Gemeinde selbst hat diesbezüglich, so Bürgermeister Anton Bauernschubert, relativ wenig Möglichkeiten des Einflusses, weil sich diese Gebäude im Dorfkern ausschließlich in privater Hand befinden...   Grundsätzlich und da sind sich Bürgermeister und Gemeinderat einig, ist die Problematik der leer stehenden Gebäude ein wichtiges Thema, dem dringend Abhilfe geschaffen werden müsste, um so ein Ausbluten der Innerortskerne entgegenzuwirken."   
 
Februar 2014: Artikel zur jüdischen Geschichte in Thundorf     
Artikel von Philipp Bauernschubert in der "Main-Post" vom 18. Februar 2014: "Thundorf. Die letzte jüdische Familie ging 1887..."  
Link zum Artikel      

          
            

Links und Literatur

Links:  

Website der Gemeinde Thundorf   
Übersicht über die in den Central Archives in Jerusalem aus der Israelitischen Kultusgemeinde Thundorf erhaltenen Archivalien (pdf-Datei) 

Literatur:  

Sebastian Zeißner: Geschichte der Herrschaft Thundorf. Hofheim/Ufr. Holl 1925. 
Israel Schwierz:  Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in Bayern. Eine Dokumentation der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit. A 85. 1988 S. 117-118.   
Cornelia Binder und Michael (Mike) Mence: Last Traces / Letzte Spuren von Deutschen jüdischen Glaubens im Landkreis Bad Kissingen. Schweinfurt 1992. 
dieselben: Nachbarn der Vergangenheit / Spuren von Deutschen jüdischen Glaubens im Landkreis Bad Kissingen mit dem Brennpunkt 1800 bis 1945 / Yestervear's Neighbours. Traces of German Jews in the abministrative district of Bad Kissingen focusing on the period 1800-1945.  Erschienen 2004. ISBN 3-00-014792-6. Zu beziehen bei den Autoren/obtainable from: E-Mail.    Info-Blatt zu dieser Publikation (pdf-Datei).  Zu Thundorf S. 223-226.  

       
         

                   
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Stand: 31. März 2015