Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Wallerfangen (Landkreis Saarlouis) 
Jüdische Geschichte / Synagoge 

Übersicht:

bulletZur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
bulletBerichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer  
Aus dem jüdischen Gemeindeleben     
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde   
bulletZur Geschichte des Betsaales / der Synagoge   
bulletBesondere Veranstaltungen im Zusammenhang mit der Geschichte der Neuapostolischen Kirche als frühere Synagoge  
Feierstunde an einem Mahnmal der Künstlergruppe 11F im Rathaus Wallerfangen im November 2006   
"Tag des offenen Denkmals" am 9. September 2007  
Gedenkveranstaltung zum 115. Jahrestag der Einweihung der Alten Synagoge im Februar 2008  
Gedenkfeier am 25. Februar 2009   
Gedenkfeier und Anbringung einer Gedenktafel am 25. Februar 2015     
bulletFotos / Darstellungen   
bulletLinks und Literatur   

   
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde              
   
In Wallerfangen bestand eine kleine jüdische Gemeinde bis in die 1930er-Jahre. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 17. Jahrhunderts zurück. 1685 wird eine jüdische Familie aus Wallerfangen genannt, die sich in der neu gegründeten Festungsstadt Saarlouis ansiedeln konnte. 1783 wurden in Wallerfangen und dem benachbarten Beaumarais zusammen 12 jüdische Familien gezählt. 1817 kam es zu einem Streit zwischen den Familien beider Orte, in den der Oberrabbiner von Trier eingeschaltet war und der offenbar zur (vorübergehenden?) Trennung der beiden Gemeinden geführt hat. Beim Streit dürfte es um die Frage nach dem Hauptort der Gemeinde gegangen sein, da nicht an beiden Orten eine Synagoge betrieben werden konnte. Damals besuchten in Beaumarais lebenden Juden den Betsaal in Wallerfangen. Auch in den folgenden Jahrzehnten blieb Wallerfangen Hauptort: 1838 wurde hier eine neue Synagoge gebaut (s.u.). In den Verzeichnissen bis nach der Mitte des 19. Jahrhunderts erscheint Beaumarais immer als Filialort von Wallerfangen, z.B. in einem Verzeichnis über die jüdischen Gemeindeglieder im Kreis Saarlouis von 1855: "Wallerfangen mit Beaumarais".   
  
Die jüdischen Familien lebten überwiegend vom Handel mit Vieh. Einige waren als Metzger tätig. 
  
Im 19. Jahrhundert blieb die Gemeinde klein. Die höchste Zahl wurde 1895 mit 39 Personen erreicht. Die in Beaumarais, Felsberg sowie zeitweise auch die in Niederlimberg lebenden jüdischen Einwohner gehörten bis 1863 offiziell zur Gemeinde in Wallerfangen. Die Toten der jüdischen Gemeinde wurden in Dillingen, nach 1905 auch in Saarlouis beigesetzt. 
   
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde eine Synagoge (s.u.), eine Religionsschule und ein rituelles Bad. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war ein Religionslehrer angestellt, der zugleich als Vorbeter und Schochet fungierte (vgl. Ausschreibungstexte unten). Spätestens um 1913 (s.u.) wurde die Stelle nicht mehr besetzt, zumal auf Grund der zurückgegangenen Zahl der Gemeindeglieder kaum noch Gottesdienste abgehalten werden konnten (s.u.).
  
Um 1924, als zur Gemeinde noch 11 Personen gehörten, waren diese inzwischen Mitglieder der Gemeinde in Beaumarais geworden und besuchten die dortige Synagoge. 
      
In den 1930er-Jahren
lebten noch in Wallerfangen: Familie Moses Kahn (Sonnenstraße) mit Frau Rosa und der Adoptivtochter Anneliese; Gertrud Hanau und Schwester Rosalie Feiner geb. Hanau mit Tochter Clementine (die beiden Schwestern  hatten ein Weiß- und Kurzwarengeschäft in der Villeroystraße); Selma Schömann (hatte ein Kurz-, Weiß- und Wollwarengeschäft in der Hauptstraße), Raphael Kahn; Josef Deutsch (Metzger, wohnte auf dem Grundstück Ecke Haupt-/Schlachthausstraße).
  
Von den in Wallerfangen geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945", ergänzt durch Angaben von Hans Neis s. Lit.): Clementine Feiner (1902), Gertrud (Gertrude) Hanau (1863), Michel Moritz Hanau (1879), Simon Hanau (1878), Ruth Hirsch (1928), Anneliese Kahn (1922), Moses Kahn (1877), Rosa Kahn geb. Lorig (1892), Simon Kahn (1871), Sarah Reinische (1885), Selma Schömann (1881), Simon Stiefelzieher (1896).  
  
Nach 1945 ließ sich die aus Niedaltdorf stammende Familie von Leo Michel (1893-1967)  in Wallerfangen nieder, die in Frankreich die NS-Zeit überlebt hatte. Die Familie wohnte in der Entengasse (Näheres dazu im Beitrag von Pascal Strobel: Erlebnisbericht von Henriette Rotfuchs s.u.)
.   
  
Im Februar 2020 sprach sich der Gemeinderat Wallerfangen einstimmig für die Verlegung von (zunächst sieben) "Stolpersteinen" in Wallerfangen aus.
   
   
   
Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde 
 
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer  
Ausschreibungen der Stelle des Religionslehrers / Vorbeters / Schochet 1878 / 1885 / 1892

Wallerfangen Israelit 28081878.jpg (44162 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28. August 1878: "Die israelitische Gemeinde Wallerfangen sucht zum sofortigen Eintritt einen unverheirateten Religionslehrer, Kantor und Schochet. 
Bei freier Station und 250 Mark fixem Gehalt dürfte sich das Gesamteinkommen auf 500 Mark per Jahr belaufen. Da nur 4 Kinder zu unterrichten sind, so ist außerdem einem jungen Manne zu vielen Nebenverdiensten Gelegenheiten geboten. Anmeldungen an Prediger L. Wolff, Saarlouis."
  
Wallerfangen Israelit 24081885.jpg (45133 Byte) Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 24. August 1885: "Bei der israelitischen Kultusgemeinde Wallerfangen, ist die Stelle eines Religionslehrers, Chason (= Vorbeter) und Schochet vakant und soll sofort besetzt werden. Einkommen 1200 Mark nebst freier Wohnung, Brand und Licht. Ledige seminaristisch gebildete Bewerber erhalten den Vorzug. Wallerfangen, 1. August 1885. 
Der Vorstand Abraham Kahn I., Abraham Kahn II., Kantor Stern".
  
Wallerfangen Israelit 11071892.jpg (45191 Byte) Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 11. Juli 1892: "Die Stelle eines Vorbeters, Schächters und Religionslehrers ist in der Gemeinde Wallerfangen sofort zu besetzen. 
Unverheiratete Bewerber wollen sich unter Einsendung ihrer Zeugnisse bei dem Unterzeichneten melden. 
Gehalt 200 Mark nebst freier Station und Nebeneinkünfte. Saarlouis, den 5. Juli 1892. H. Cohn, Lehrer."

   
   
Aus dem jüdischen Gemeindeleben     
Spendenaufruf des Religionslehrers Emil Benjamin (1887)   

Wallerfangen Israelit 22091887.jpg (62341 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 22. September 1887: "Bitte
Ein sehr achtbarer und strebsamer Mann in Norddeutschland, einst wohlhabend und wohltätig, ist unverschuldet so heruntergekommen, dass er samt seinen zahlreichen Kindern, die ihm seine infolge einer unglücklichen Entbindung verstorbene Frau hinterlassen, der größten Verzweiflung ausgesetzt ist. Derselbe bittet daher edeldenkende Glaubensgenossen um schleunige Hilfe und Rettung, damit er sich ein kleines Gewerbe eröffnen könne. Zur Empfangnahme und Weiterbeförderung von Gaben, wie zur Erteilung von näherer Auskunft ist gern bereit Emil Benjamin, Religionslehrer in Wallerfangen bei Saarlouis."

  
  
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde  
Fabrikant Villeroy unterstützt die Auswanderung von Moses Kahn (1896)

Wallerfangen Israelit 01061896.jpg (101008 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 1. Juni 1896: "Saarlouis. Moses Kahn, ein bejahrter Junggeselle in Wallerfangen, wollte notgedrungen, weil er sonst keine Verwandte in Deutschland hat, mit seiner verwitweten Schwester, bei der er bisher gewohnt hatte, nach Amerika zu deren Kindern auswandern. Herr Villeroy, Inhaber der weltbekannten Porzellanfabrik Villeroy und Boch, erbot sich, als er von dieser Absicht des Moses Kahn hörte, für den Unterhalt des Junggesellen zu sorgen; das Anerbieten wurde dankbarlichst angenommen. Die Schwester reiste nach Amerika und Herr Villeroy kommt für alle Bedürfnisse des Kahn in generöser Weise auf. Diese edle Tat verdient veröffentlicht zu werden und beweist, dass es unter hoch angesehenen Christen noch Männer gibt, die vom Antisemitismus nichts wissen wollen. Ehre einem solchen Wohltäter!"

  
Zum Tod von Moses Kahn (1876 - 1978) 
Anmerkung: der Artikel wurde von Pascal Strobel zur Verfügung gestellt; zur Geschichte von Moses Kahn: Familie Moses Kahn wohnte in Wallerfangen in der Sonnenstraße. Die erste Frau von Moses Kahn war 1926 gestorben; die zweite Frau war Rosa Kahn geb. Lorig (geb. 1892). Das Ehepaar adoptierte ein Mädchen namens Anneliese, das aus der Verwandtschaft stammte. Moses Kahn konnte noch rechtzeitig emigrieren, Frau Rosa und die Adoptivtochter Anneliese wurden in Auschwitz ermordet. Moses Katz war nach 1945 mehrfach in Wallerfangen. Er starb mit 102 Jahren in Metz (Informationen aus dem Beitrag von Hans Neis siehe Literatur unten). 

Wallerfangen Moses Kahn.jpg (75193 Byte)Artikel von 1978: "Nekrolog M. Moses Kahn. Der Älteste der Metzer Stadteinwohner gab den Geist am Donnerstag in dem israelitischen Altersheim auf. M. Moses Kahn war am 9. Juli 1978 102 Jahre alt geworden. vor 19 Jahren hatte er sich nach einem arbeitsamen Leben als Viehhändler in der Gegend von Königsmacker zurückgezogen. Der Verstorbene war ehemaliger Frontkämpfer des 1914-18-Krieges und litt stark während des Zweiten Weltkrieges, da seine Gattin und seine Tochter verschleppt worden und in Auschwitz starben. Wir sprechen den trauernden Angehörigen unser aufrichtiges Beileid aus. Unser Bild zeigt M. Kahn am Tage seines 98. Geburtstages, als er seine Flugtaufe beging."

    
    
    
Zur Geschichte des Betsaales / der Synagoge   
             
   
1817 wird erstmals eine Synagoge genannt, die damals bereits "seit längerer Zeit" vorhanden gewesen sei und auch von den in Beaumarais, Felsberg und Niederlimberg lebenden jüdischen Personen besucht wurde. 1838 wurde eine neue Synagoge im Garten des Herz Kahn erstellt. Nach 1890 stand die alte Synagoge einer Firmenerweiterung des Wallerfanger Betriebes der Firma Villeroy und Boch im Weg. Die Firma übernahm die Kosten für eine neue Synagoge, die 1892 in der heutigen Gartenstraße erbaut und am Schabbat 24./25. Februar 1893 mit einem Fest für den ganzen Ort eingeweiht wurde. Oberrabbiner Dr. Baßfreund in Trier hielt die Predigt. Der Synagogenchor aus Merzig und eine Regimentskapelle übernahmen die musikalische Umrahmung.  
  
Über die Einweihungsfeier liegt ein Bericht aus der Zeitschrift "Der Israelit" vor
:  

Wallerfangen Israelit 0203193.jpg (177462 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 2. März 1893: "Merzig, 27. Februar (1893). Es dürfte vielleicht Ihre Leser die Nachricht interessieren, dass am verflossenen Schabbat Paraschat Sachor (Schabbat Sachor war am 24./25. Februar 1893), d.i. die Synagoge im benachbarten Wallerfangen eingeweiht wurde. - Ein gewiss höchst seltener Umstand, dass eine Synagoge von Christen erbaut wurde, war hier der Fall, das bekannte Welthaus Villeroy und Boch, dessen Porzellanfabrik in Wallerfangen ihren Sitz hat, musste, um ein nötiges Terrain zu gewinnen, die alte Synagoge, die an sich schon baufällig war, erwerben und erbot sich, der Gemeinde ein neues Gotteshaus an anderer Stelle zu errichten. Der Bau wurde verflossenen Sommer in Angriff genommen und macht derselbe der Firma Villeroy und Boch in seiner Fertigstellung alle Ehre. - Ein imposanter Festzug, unter Musikbegleitung, brachte am Freitag Mittag die Torarollen aus der alten Synagoge in die neue; nachdem hier der Merziger Synagogenchor unter Mitwirkung einer Regimentskapelle, einen Fest-Hymnus zur Aufführung gebracht, ein Vorstandsmitglied die Synagoge unter den Schutz Seiner Majestät des deutschen Kaisers gestellt, öffnete der Bürgermeister die Synagoge, nachdem ihm vorher in feierlicher Weise der Schlüssel überreicht wurde. - Die erhebende Weihepredigt hielt Herr Oberrabbiner Dr. Baßfreund aus Trier, und dem Festgottesdienst selbst, gab der allerwärts rühmlichst bekannte Merziger Synagogen-Chor, eine Schöpfung unseres unvergesslichen Herrn Cantor Schnerb - seligen Angedenkens - unter Führung seines jetzigen Cantors Herrn Nußbaum das eigentliche Gepräge. Eine Blumenlese der Gesänge von Naumburg, Sulzer, Lewandowsky etc., die wir hörten, können wahrlich nicht mustergültiger zur Ausführung gebracht werden und fanden auch diese Leistungen in Wallerfangen den verdienten Beifall. Es muss rühmend hervorgehoben werden, dass die meisten christlichen Häuser des ca. 4.000 Einwohner zählenden Ortes, zu der Feier Flaggenschmuck angelegt hatten, während des Festzuges Böllerschüsse ertönten und am Freitag Abend nach Schluss des Gottesdienstes, die Umgebung der Synagoge in bengalischem Lichte und Feuerwerk erstrahlte. Alles arrangiert von den christlichen Mitbürgern. - Verschiedene christliche Vereine ließen es sich nicht nehmen ihren jüdischen Mitbürgern des Abends durch einen Fackelzug ihr Scherflein zur Verherrlichung der Feier beizutragen und Zeugnis davon abzulegen, wie in Wallerfangen ein schönes Einvernehmen zwischen den Konfessionen herrscht. H.W."

Bei der Synagoge handelte es sich um einen einfachen, ca. 10 m langen und 7 m breiten Saalbau mit einem flachen Sattelbach. Auf der Ostseite befand sich in einer kleinen Apsis der Toraschrein.
  
Durch die zurückgegangene Zahl der jüdischen Gemeindeglieder war die Zehnzahl von jüdischen Männern im Gottesdienst bereits um 1913 nicht mehr erreichbar. In den folgenden Jahren besuchten die Juden Wallerfangens die Synagoge in Beaumarais. Die Synagoge Wallerfangen wurde bereits vor 1935 aufgegeben und zunächst als Lagerhaus benutzt. Von Vorfällen im Zusammenhang mit dem Novemberpogrom 1938 ist nichts bekannt.  
  
1945 wurde das Gebäude beschlagnahmt und zunächst der Synagogengemeinde Saar zurückgegeben. 1950 wurde das Synagogengebäude durch die Neuapostolische Kirche gepachtet. Nach 1956 konnte das Gebäude von der Synagogengemeinde Saar gekauft werden. Seitdem ist es Zentrum der Neuapostolischen Kirchengemeinde Wallerfangen. Bischof Pfennig und Senatspräsident Levi regelten damals die Formalitäten des Kaufs. Man freute sich über die weitere Verwendung der ehemaligen Synagoge als Gotteshaus. Der Bau steht seit 1990 unter Denkmalschutz. Das Gebäude wurde mehrfach renoviert, zuletzt 2004. Da vergleichsweise nur wenige Umbauten seit dieser Zeit durchgeführt wurden, gibt das Gebäude immer noch die Möglichkeit, sich die ursprüngliche Gestaltung des Innenraums vorzustellen. Seitdem die Neuapostolische Kirchengemeinde Wallerfangen 2016 mit den Neuapostolischen Gemeinden Dillingen und Saarwellingen fusionierte, finden in Wallerfangen keine regelmäßigen Gottesdienste statt. Wichtig ist der Gemeinde jedoch der jährliche Gottesdienst Ende Februar zum Jahrestag der Einweihung als Synagoge im Jahr 1893
   
   
   
Besondere Veranstaltungen im Zusammenhang mit der Geschichte der Neuapostolischen Kirche als frühere Synagoge                     
    
Feierstunde an einem Mahnmal der Künstlergruppe 11F im Rathaus Wallerfangen im November 2006       

Wallerfangen Mahnmal 01.jpg (32257 Byte) Wallerfangen PA 06a.jpg (135516 Byte)   
Presseartikel von Gerhard Alt zur Veranstaltung an diesem Mahnmales - aus der Saarbrücker Zeitung - November 2006: 
"An ermordete Juden aus Wallerfangen erinnert. Treffen an der 'Mahnmal'-Skulptur im Rathaus
Am Buß- und Bettag sind Gäste an dem von Künstlerinnen der Gruppe 11F geschaffenen Mahnmal im Wallerfanger Rathaus zusammen gekommen. An die ermordeten Juden aus Wallerfangen wurde erinnert. Es gab deutliche Worte der Mahnung. 
Wallerfangen. 'Mahnmal' heißt die Skulptur im Foyer des Rathauses. Dort steht sie seit einigen Wochen, aber nicht für immer. Die Künstlerinnengruppe 11F um Hildegard König-Grewenig, Synodalbeauftragte des Kirchenkreises Völklingen für den christlich-jüdischen Dialog, hat sie geschaffen. Die Eisenplatte steht für die Züge, der Balken für die Lkw, die jüdische Menschen in Vernichtungslager brachten, ein rostiger Zirkel dafür, dass am Schreibtisch alles beschlossen wurde, der aufragende schwarze Hintergrund für die Schornsteine der Verbrennungsöfen, verschobene Sitze ohne Sitzflächen stehen dafür, dass für diese Menschen während des Nationalsozialismus kein Platz in der Gesellschaft war. Auf einer Tafel sind die Namen der Wallerfanger Juden, die ermordet wurden, zu lesen. 
Am Mittwoch, dem Buß- und Bettag, war eine Gedenkstunde im Rathausfoyer. Sie war nicht angekündigt. Knapp 50 geladene Vertreter der Gemeindegremien, der christlichen Gemeinden und der Synagogengemeinde Saar waren anwesend. Bürgermeister Wolfgang Wiltz begrüßte besonders Lucien und René Michel, Wallerfanger Juden, deren Familien nach Frankreich geflüchtet waren. Nach dem Krieg kehrten sie in die Heimat zurück. 
Lucien Michel schilderte ihre Geschichte. Pascal Strobel von der neuapostolischen Gemeinde Wallerfangen, die ihre Kirche in der früheren Synagoge hat, schilderte, wie harmonisch Juden und Christen einst zusammen lebten und die Eröffnung dieser Synagoge feierten. Er forschte den Spuren des jüdischen Mädchens Ruth Hirsch nach bis 'November 1944, Auschwitz: Dort gilt sie als verschollen'. Wiltz erklärte, dass 'weiter nach einer bleibenden äußeren Form der Mahnung und Erinnerung' gesucht werde. Was er andeutete, sprach Richard Borg, Vorsteher der Synagogengemeinde Saar, deutlich aus. Er beschrieb ganz aktuelle Fälle von Hass und Gewalt gegen Ausländer, Juden, Minderheiten und von Grabschändung". 
Weitere Informationen zu der Veranstaltung siehe auf der Website der Neuapostolischen Kirchengemeinde Wallerfangen (unter "Alte Synagoge").   

   
"Tag des offenen Denkmals" am 9. September 2007       

Das im saarländischen Ministerium für Umwelt angesiedelte Landesdenkmalamt und der Landkreis Saarlouis hatten die Neuapostolische Kirche Wallerfangen für den Tag des offenen Denkmals 2007 ausgewählt. Dabei fanden an diesem Tag folgende Veranstaltungen statt: 
10:00 Uhr:       Gottesdienst mit anschl. Sektempfang und Imbiss 
ab 13:30 Uhr:  Kaffee und Kuchen  
14:00 Uhr:       Eröffnung der Vorträge durch Dr. Peter Winter, Landrat a.D., Vorsitzender des Vereins für Heimatforschung Wallerfangen  
14:10 Uhr:       Vortrag von Dr. Reiner Schütte: "Die Historie der Alten Synagoge Wallerfangen"  
15:00 Uhr:       Vortrag von Katja Motsch: "Die gesellschaftliche Situation der Juden zur Zeit der Errichtung des Sakralbaus 1893"  
16:00 Uhr:       Vortrag von Stefan Krämer: "Die letzten Juden in Wallerfangen"  
17:00 Uhr :      Vortrag von Dr. Pascal Strobel: "Die Entstehung der neuapostolischen Gemeinde und der Erwerb des Gotteshauses"  
19:00 Uhr:       Konzertabend mit dem 1. Konzertmeister des saarländischen Staatstheaters Wolfgang Mertes (Violine) und Matthias Ernst (Klavier)      

   
Fotos vom "Tag des offenen Denkmals" 
(Quelle: Website der Neuapostolische Kirche Wallerfangen
mit freundlicher Genehmigung von Dr. Pascal Strobel)
Wallerfangen 09092007 05.jpg (69928 Byte) Wallerfangen 09092007 06.jpg (57013 Byte)
   Vortrag von Katja Motsch Vortrag von Stefan Krämer
      
Wallerfangen 09092007 07.jpg (98635 Byte) Wallerfangen 09092007 03.jpg (67677 Byte) Wallerfangen 09092007 04.jpg (59081 Byte)
Vor der Kirche / 
ehemaligen Synagoge 
Unter den Gästen: Claude Villeroy 
de Galhau (rechts neben Pascal Strobel,
 Gemeindevorsteher der NAK Wallerfangen) 
Rechts von Pascal Strobel:
 Vorstandsvorsitzender der Synagogengemeinde
 Saar Richard Bermann und Geschäftsführer der
 Synagogengemeinde Marcel Wainstock
  
    
     
Wallerfangen 09092007 02.jpg (55690 Byte) Wallerfangen 09092007 01.jpg (77939 Byte) Bericht zum "Tag des offenen Denkmals" 
auf der Website der 
Neuapostolische Kirche Wallerfangen
Konzertabend mit Wolfgang Mertes (Violine) und Matthias Ernst (Klavier)   

      
Gedenkveranstaltung zum 115. Jahrestag der Einweihung der Alten Synagoge im Februar 2008  

Am 24. Februar 2008 jährte sich die Einweihung der Alten Synagoge zum 115. Mal. An diesem Tag fand eine Gedenkveranstaltung mit Vertretern der Synagogengemeinde Saar und ein Konzertabend mit dem Offenburger Streichtrio statt.  
In 2008 feiert die Neuapostolische Kirchengemeinde Wallerfangen ihr 85-jähriges Jubiläum. 
Fotos: G. Kühnle-Hahn; die mit * bezeichneten Fotos sind von Sabine Mayer-Saar).
Wallerfangen Synagoge 730.jpg (55985 Byte) Wallerfangen Synagoge 734.jpg (42978 Byte) Wallerfangen 4274.jpg (33776 Byte)
Die ehemalige Synagoge 115 Jahre 
nach der Einweihung als 
jüdisches Gotteshaus 
 Begrüßung zur Gedenkveranstaltung durch 
den Gemeindevorsteher der NAK (Gemeinde
 Wallerfangen) Dr. Pascal Strobel 
Grußwort von Richard Bermann,
 Vorstandsvorsitzender der 
Synagogengemeinde Saar *
     
Wallerfangen Synagoge 735.jpg (48726 Byte) Wallerfangen Synagoge 736.jpg (46069 Byte) Wallerfangen Synagoge 738.jpg (43982 Byte)
Ansprache von Dr. Reiner Schütte 
(NAK Wallerfangen) über "Die 
Synagogengemeinde Wallerfangen bis 1945" 
Ansprache von Katja Motsch (NAK Wallerfangen)
 über "Die neuapostolische Gemeinde in der 
Alten Synagoge seit 1950"
Dr. Joachim Hahn (Stuttgart) mit dem Referat 
über "Christlicher und Jüdischer Glaube - was
 verbindet uns, was trennt uns?"
     
Wallerfangen Synagoge 737.jpg (57714 Byte) Wallerfangen 4314.jpg (48238 Byte) Wallerfangen Synagoge 741.jpg (56807 Byte)
Das Offenburger Streichtrio, das zum Konzertabend in der "Alten Synagoge" Werke von 
Ludwig van Beethoven. Gideon Klein und Hansa Krása spielt (Foto rechts *) 
Außenaufnahme der Synagoge am 
frühen Abend des Jahrestages 
   
Wallerfangen Synagoge 739.jpg (56457 Byte) Wallerfangen Synagoge 740.jpg (50983 Byte) Wallerfangen 4275.jpg (41032 Byte)
Dr. Joachim Hahn im Gespräch mit 
dem Vorstandsvorsitzenden der
 Synagogengemeinde Saar 
Richard Bermann
Dr. Joachim Hahn, Prof. Herbert Jochum
 (Christlich-Jüdische Arbeitsgemeinschaft des
 Saarlandes) und Erika Hügel 
(Synagogengemeinde Saar)
Dr. Pascal Strobel und 
Richard Bermann  * 
  
           
Rechts: Artikel in der "Saarbrücker Zeitung" 
vom 27. Februar 2008 von Alexandra Broeren
 über die Gedenkveranstaltung in Wallerfangen
sz_gedenken_115_Jahre.jpg (181322 Byte)     
       
Rechts: Artikel in der "Saarbrücker Zeitung"
 vom 1./2. März 2008 von Harald Knittner über
 die Neuapostolische Gemeinde Wallerfangen 
in der ehemaligen Synagoge des Ortes
Wallerfangen PA 032008a.jpg (164009 Byte) Wallerfangen PA 032008b.jpg (136575 Byte)     
         
Rechts: Bericht in der "Saarbrücker Zeitung"
 vom 28. Februar 2009 über die Gedenkfeier 
am 25. Februar 2009
vor der Neuapostolischen
 Kirche in Wallerfangen "Zur Erinnerung 
an die Opfer des Holocaust" 
Wallerfangen Gedenkfeier_20090228.jpg (142317 Byte)    
       
 Rechts: Bericht in der "Saarbrücker Zeitung" vom 
19. Februar 2015: am Jahrestag der Einweihung 
der Synagoge wird am 25. Februar 2015
eine 
Gedenktafel am Gebäude angebracht 
(Foto der Tafel siehe unten)  
Wallerfangen PA 201502.jpg (109581 Byte) 
Link zum Artikel in der "Saarbrücker Zeitung" 
 

- TV-Bericht zur Anbringung der Gedenktafel und die Gedenkfeier (über die SR-Mediathek):  http://sr-mediathek.sr-online.de/index.php?seite=7&id=31073&startvid=10  
- Pressebericht im "Wochenspiegel" vom 27. Februar 2015: "An Schicksale jüdischer Bürger erinnert. Neuapostolische Kirchengemeinde Wallerfangen organisiert Gedenkveranstaltung..." 
Link zum Artikel.    

    

Februar 2020: Seit 2016 finden in der ehemaligen Synagoge nur noch gelegentliche Gottesdienste der Neuapostolischen Kirchengemeinde statt 
Artikel in der "Saarbrücker Zeitung" vom 24. Februar 2020: "Gottesdienst Wallerfangen: Neuapostolischer Gottesdienst zum Jahrestag.
Wallerfangen 1950 wurde aus der 1893 erbauten Synagoge in Wallerfangen der Ort für Gottesdienste der neuapostolische Gemeinde.

Der Gemeindevorsteher der Neuapostolischen Kirche (Gemeinde Wallerfangen), Pascal Strobel, trifft sich am Dienstag, 25. Februar, um 19 Uhr, in Wallerfangen mit Jugendlichen zu einem Dialogabend. Thema des Abends ist der Glaube der Christen an ein Weiterleben nach dem Tod. Es werden biblische Perspektiven aufgegriffen und im Kontext unserer Zeit besprochen. Der Termin ist öffentlich. Er richtet sich an Teenager und junge Erwachsene.
Die Kirche in Wallerfangen wurde Ende Februar 1893 als Synagoge eröffnet. Villeroy & Boch hatte das Gotteshaus für die jüdische Gemeinde errichtet, um im Gegenzug das Terrain der vorherigen Synagoge für eine Firmenerweiterung nutzen zu können. Von den ursprünglich in Wallerfangen lebenden Juden – sie waren geflüchtet oder wurden verhaftet, deportiert und ermordet – kehrte niemand zurück. In dem Gedenkbuch an den Wallerfanger Heimatforscher Theodor Liebertz hat Pascal Strobel zu diesem Thema ein Kapitel beigetragen. Das Buch ist bei Pieper erhältlich.
Seit 1950 feiern die neuapostolischen Christen in dem kapellengroßen Sakralbau ihre Gottesdienste. Zwar wurde die ortsansässige Kirchengemeinde 2016 mit den umliegenden Gemeinden in Dillingen und Saarwellingen fusioniert. Von Zeit zu Zeit finden aber immer noch Gottesdienste in Wallerfangen statt. Auch 2020 wird anlässlich des Jahrestages des Wallerfanger Gotteshauses in der Gartenstraße 2 am Mittwoch, 26. Februar, um 19.30 Uhr, ein solcher gefeiert."  
 

Februar 2021: Virtuelle Gedenkfeier zur Erinnerung an die Synagoge       
      
Vgl. Website der NAK Saar-Pfalz: https://www.nak-saar-pfalz.de/db/7858258/Aktuell/Virtuelle-Gedenkfeier-fuer-die-Synagogengemeinde-Wallerfangen 

Artikel von Johannes A. Bodwing in der "Saarbrücker Zeitung" vom 1. März 2021: "Virtuelle Gedenkfeier für die Synagoge.
Die Neuapostolische Kirche erinnerte in einem Video an die Geschichte der Wallerfanger Juden und ihrer Synagoge..."
Link zum Artikel   
 
April 2022: Verlegung von "Stolpersteinen" in Wallerfangen  
Anmerkung: am 8. April 2022 wurden Stolpersteine für jüdische Opfer der NS-Zeit aus Wallerfangen verlegt.
Artikel von Johannes A. Bodwing in der "Saarbrücker Zeitung" vom 11. April 2022: "Zeichen gegen das Vergessen in Wallerfangen
Sieben Stolpersteine sollen an das jüdische Leben in Wallerfangen erinnern. Initiiert wurde die Aktion Stolperstein 2015 von der Schule am Limberg. Rund 60 Personen waren bei der Einweihung dabei.

WALLERFANGEN. Der Blick zum Boden wird zum Blick in die Vergangenheit. Seit Freitagmorgen sind in Wallerfangen sieben Stolpersteine verlegt, auf Gehwegen vor ehemaligen Wohnungen jüdischer Mitbürger. In der NS-Zeit waren sie verschwunden, nach dem Zweiten Weltkrieg schienen ihre Namen im öffentlichen Leben wie ausgelöscht. Und nur wenige befassten sich mit dem Verbleib jüdischer Mitbürger nach 1945. Mit ihren Namen und ihren Identitäten seien sie nun 'wieder in ihrer ehemaligen Heimatgemeinde', sagte Bürgermeister Horst Trenz am Freitagmorgen. Dafür hatten sich trotz Regenwetter gegen 10 Uhr etwa 50 Personen am Eingangstor des Kinderheims versammelt. Hinzu kamen 16 Schülerinnen und Schüler sowie Lehrer der Schule am Limberg. An dieser Schule hatte die Aktion für die Wallerfanger Stolpersteine 2015 begonnen. Durch den früheren Leiter des Historischen Museums, Dr. Peter Winter, sowie Schul-Koordinator Christian Schröder. Ab 2019 führte Gina Webel das Projekt privat und mit großem Aufwand weiter. Eine wichtige Quelle war dabei Hans Peter Klaucks Buch über jüdisches Leben im Kreis Saarlouis. 2020 stimmte der Gemeinderat den Stolpersteinen zu.
Den ersten Stolperstein setzte Hans-Dieter Kaeswurm für die Sophienstiftung direkt vor dem Tor des Kinderheims ein. Bis 1942 hatte dort Ruth Hirsch gelebt. Ihre Spur verlor sich später in einem Ghetto. Erst nach ihrem Tod kam heraus, dass sie 2008 in Berlin verstorben war, stellte Pascal Strobel dar, Bischof der neuapostolischen Kirche. Zwei weitere Stolpersteine fügten die Schülerin Maya sowie Koordinator Schröder von der Schule am Limberg vor der KSK-Filiale in den Gehweg ein. Hier, in der Villeroystraße 1a, hatten Gertrud Hanau und Clementine Feiner gewohnt. Feiner ist mit 40 Jahren im Warschauer Ghetto verschollen, Hanau starb mit 79 Jahren im Ghetto Theresienstadt. An der Bushaltestelle in der Hauptstraße 61 befindet sich ein Stolperstein für Selma Schömann. Den fügten Maria Hewer und Schülerin Lea ein. Schömann war 1942 in Berlin verhaftet worden und starb wenige Monate später im Alter von 61 Jahren im Ghetto Piaski, Ostpolen. Drei Stolpersteine finden sich in der Sonnenstraße 22, für Moses, Rosa und Anneliese Kahn. Die beiden Frauen kamen im Februar 1942 in Auschwitz ums Leben. Moses Kahn überlebte die NS-Zeit und starb 1987 in Metz mit 101 Jahren. Verlegt wurden diese Steine von dem Schüler Jeremy und dem Ehepaar Wilhelm aus Luxemburg. Renée Wilhelm hatte als kleines Mädchen in der Wohnung von Moses Kahn gelebt. 'Meine Mutter war dort Gouvernante. Und er war für mich mein Opa.'
Der Abschluss der Aktion erfolgte in der ehemaligen Synagoge in der Saarstraße. Dort standen drei große Tafeln der Ethikgruppe der Schule am Limberg mit Informationen über die NS-Zeit in Wallerfangen und das jüdische Leben. Mit einer Gedenkminute wurde der jüdischen Opfer gedacht. 'Die Stolpersteine', sagte Ricarda Kunger, Vorstandsvorsitzende der Synagogengemeinde Saar, 'sind da, wo die Menschen leben, und die Opfer lebten'. Pascal Strobel erinnerte mit alten Fotos an die frühere Synagoge. Sie war 1893 unter großer Beteiligung der christlichen Einwohner eingeweiht worden. Mit Machtergreifung der NSDAP wurde das Verhalten gegenüber den jüdischen Mitbewohnern gewalttätig. Für zwei von ihnen gibt es keine Stolpersteine. Denn diese Erinnerungssteine sollen vor den letzten Wohnstätten der Opfer verlegt werden. Es fehlen Steine für den 1896 geborenen Simon Stiefelzieher, verschollen im KZ Majdanek. Und für den 1871 geborenen Simon Kahn, umgekommen im Ghetto Theresienstadt. Beide stehen auf der Gedenktafel an der Wallerfanger Synagoge. Zur Aktion Stolpersteine gibt es eine umfangreiche Broschüre. Die kann im Wallerfanger Rathaus abgeholt werden."   
Link: Broschüre zur Stolpersteinverlegung (Download der pdf-Datei)   
Fotos unten erhalten von Pascal Strobel:  
     
Oben: Gedenken in der ehemaligen Synagoge zum Abschluss der Stolperstein-Verlegung  
     
 Rechts: zwei Fotos von der Verlegung
der Stolpersteine in Wallerfangen
   

   
Standort der Synagogen:   Synagoge 1838 - 1893: Villeroystraße; Synagoge 1893 - vor 1935: Gartenstraße 2         
   
   
Fotos
(Fotos: obere Zeilen Sammlung der Neuapostolischen Kirchengemeinde Wallerfangen) 

Historische Fotos     
 Wallerfangen Synagoge 1893.jpg (66034 Byte) Wallerfangen Synagoge 001.jpg (54991 Byte) Wallerfangen Synagoge 010.jpg (58817 Byte) Wallerfangen Apsis 1951.jpg (22021 Byte)
Einweihung der 
Synagoge 1893  
Kirchhofstraße in Wallerfangen mit dem
 Gebäude der Mikwe (rituelles Bad)  
1951: bereits neuapostolische Kirche; Blick auf
 den Bereich des früheren Toraschreines 
     
Wallerfangen Synagoge 104.jpg (44465 Byte) Wallerfangen Syn 195901.jpg (37141 Byte) Wallerfangen Syn 195902.jpg (42604 Byte)
Gottesdienst der neuapostolischen 
Gemeinde 1957  
Fotos von 1959 mit dem früheren Eingangsportal der ehemaligen Synagoge. 
   
     
  Wallerfangen Synagoge 103.jpg (40507 Byte) Wallerfangen Synagoge 102.jpg (50044 Byte)
    Auf dem Verputz des Gebäudes zeichnet 
sich noch der frühere Eingang ab
 (Westseite, Foto um 1970)
Die ehemalige 
Synagoge 1984 
  
      
Die ehemalige Synagoge im Frühjahr 2006
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 17.4.2006;
 Aufnahmedatum der Innenaufnahmen: 
 24.2.2008)
Wallerfangen Synagoge 100.jpg (54211 Byte) Wallerfangen Synagoge 102.jpg (69481 Byte)
      Außenaufnahmen aus unterschiedlichen Perspektiven 
    
     Wallerfangen Synagoge 103.jpg (55102 Byte) Wallerfangen Synagoge 101.jpg (53450 Byte)
           
     
Wallerfangen Synagoge 731.jpg (48216 Byte) Wallerfangen Synagoge 732.jpg (60281 Byte) Wallerfangen Synagoge 733.jpg (81474 Byte)
Blick nach Osten zur Ostwand, an dem 
früher der Toraschrein stand
Blick nach Westen heute  Menora am Fenster 
     
     
Die Ende Februar 2015 an der 
ehemaligen Synagoge angebrachte Gedenktafel 
(Foto erhalten von Pascal Strobel)  
Wallerfangen Gedenktafel 010.jpg (453347 Byte)
Text der Gedenktafel: "Zur Erinnerung an die Synagogengemeinde Wallerfangen. Dieses Gotteshaus wurde am 24. und 25. Februar 1893 feierlich als Synagoge eingeweiht. Wir gedenken mit bewegtem Herzen unserer jüdischen Mitbürger, die hier einst Gott die Ehre gaben und aufgrund ihres Glaubens verhaftet, deportiert oder getötet worden sind.  Clementine Feiner (*1902, verschleppt ins Ghetto Warschau, dort verschollen)  Gertrud Hanau (*1863, umgekommen im Ghetto Theresienstadt)  Ruth Hirsch (*1928, verschleppt ins KZ Auschwitz)  Rosa Kahn (*1892, ermordet im KZ Auschwitz)  Anneliese Kahn (*1922, ermordet im KZ Auschwitz), Moses Kahn ('1877, auf der Flucht in Frankreich von seinen Angehörigen Rosa und Anneliese Kahn getrennt), Simon Kahn ('1871, umgekommen im Ghetto Theresienstadt)  Selma Schömann (*1881, verschleppt ins Ghetto Piaski, ermordet in Travniki), Simon Stiefelzieher (1896, verschleppt ins KZ Majdanek, dort verschollen). Seit dem 1. Januar 1950 dienst dieses Gotteshaus den neuapostolischen Christen als Kirche".     

    
     

Links und Literatur  

Links:  

bulletWebsite der Gemeinde Wallerfangen   
bulletNeuapostolische Kirche Wallerfangen ("Alte Synagoge")  
bulletWebsite der Synagogengemeinde Saar   
bulletLiteraturverzeichnis über die Geschichte der Juden allgemein und über die in der Stadt und im Landkreis Saarlouis. Zusammengestellt von Gernot Karge. Vereinigung für die Heimatkunde im Landkreis Saarlouis e.V.  sowie Archivalienverzeichnis ebd. 

Literatur:    

bulletHans Neis: Die letzten Juden in Wallerfangen. In: Unsere Heimat 3/4   als pdf-Datei online zugänglich  
bulletAnni Weitner: Selma und ihre Reisetasche. In: unsere Heimat 1987  als pdf-Datei online zugänglich 
bulletPascal Strobel: Erlebnisbericht von Henriette Rotfuchs. 2005    als pdf-Datei online zugänglich 
bulletPascal Strobel:  Die Historie der 'Alten Synagoge' Wallerfangen   als pdf-Datei online zugänglich  
bulletLandesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz/Staatliches Konservatoramt des Saarlandes/ Synagogue Memorial Jerusalem (Hg.): "...und dies ist die Pforte des Himmels". Synagogen in Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Mainz 2005. S. 463-464 (mit weiteren Literaturangaben). 
bulletHans Peter Klauck: Jüdisches Leben in der Stadt und im Landkreis Saarlouis 1680 - 1940. 956 S. Saarlouis 2016. ISBN 10: 3933926653  ISBN-13: 978-393396654       Preis: 44 € zuzüglich Porto und Verpackung.  
Bestellungen an: Vereinigung für die Heimatkunde im Landkreis Saarlouis e.V.   Kreisarchiv Saarlouis   Postfach 1840  66718 Saarlouis Tel.: 0-6831-444425   E-Mail (heimatkunde[et]vfh-saarlouis.de)  
Hinweis: Der Autor Hans Peter Klauck arbeitet seit Jahren an einer Dokumentation aller jüdischen Mitbürger von ihrem ersten Auftreten im Landkreis und der Stadt bis zur letzten Deportation durch die Nazis am 22. Oktober 1940. Im Buch werden 12.483 jüdische Bewohner des Landeskreises dokumentiert mit sehr vielen historischen Fotos und Dokumenten. Die jüdischen Geschäfte und Gewerbe in den einzelnen Orten des Kreises sind ausführlich beschrieben.  
bulletEdgar Schwer: Den jüdischen Gefallenen des Saarlandes 1914-1918 zum Gedenken. In: Saarländische Familienkunde Band 12/4. Jahrgang XLVIII 2015 S. 559-600. Online zugänglich: eingestellt als pdf-Datei.    

      
        

                    
vorherige Synagoge  zur ersten Synagoge   

     

 

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Stand: 30. Juni 2020