Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Enkirch mit Reil (VG Traben-Trarbach, Kreis Bernkastel-Wittlich)  
Jüdische Geschichte / Synagoge 
   (erstellt unter Mitarbeit von Thomas Hüttmann)  

Übersicht: 

bulletZur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
bulletBerichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
Allgemeine Berichte zur jüdischen Geschichte in Enkirch
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer   
Aus dem jüdischen Gemeindeleben  
Berichte zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde 
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen 
Nach 1945   
bulletZur Geschichte der Synagoge   
bulletFotos / Darstellungen  
bullet Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte 
bulletLinks und Literatur   

    

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde         
   
In Enkirch bestand eine jüdische Gemeinde bis nach 1933. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 18. Jahrhunderts zurück.   
 
Auch im benachbarten Reil gab es zeitweise eine jüdische Ansiedlung: die heutige Lehlgasse hieß früher "Judengasse", da hier einige jüdische Familien lebten. Um 1924 waren drei jüdische Einwohner am Ort, die zur jüdischen Gemeinde in Enkirch gehörten.       
   
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner in Enkirch wie folgt: 1843 38 jüdische Einwohner, 1895 35 (in 10 Familien), um 1900 39 (in 11 Haushaltungen) 1905 35 (von 2.207 Einwohnern). Die jüdischen Familiennamen am Ort waren insbesondere Loeb (Löb), Isaak und Simon.  
      
Zu antisemitischen Ausschreibungen am Ort kam es 1881 (siehe Bericht unten). 
  
An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.), eine jüdische Schule (Religionsschule), ein rituelles Bad und ein Friedhof. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war zeitweise ein Lehrer angestellt, der zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war. Von den Lehrern ist A. Wasserthal namentlich bekannt, der sich 1875 auf eine neue Stelle bewarb (siehe Anzeige unten). 1892 wird als Lehrer E. Benjamin genannt (Statistisches Jahrbuch 7 1892). In den folgenden Jahren wird im "Statistischen Jahrbuch" kein Lehrer in Enkirch mehr erwähnt.  
  
Von den Gemeindevorstehern werden genannt: um 1893/99 Gottlieb Daniel, um 1901/05 Leo Isaak, nach 1905/1910 wieder Gottlieb Daniel.    
   
Von den jüdischen Kriegsteilnehmern im Ersten Weltkrieg wurde 1918 Vizefeldwebel Max Isaak, Sohn des Leo Isaak, mit dem Eisernen Kreuz I ausgezeichnet (Israelit. Familienblatt vom 16.5.1918 S. 3 und "Das jüdische Echo" vom 16.7.1918 S. 330). 
 
Um 1924, als zur Gemeinde noch 26 Personen gehörten (0,9 % von insgesamt etwa 3.000 Einwohnern), war Gemeindevorsteher Bernhard Isaak.
   
1933 lebten noch fünf jüdische Familien in Enkirch:
- Familie Gottfried Simon in der Priesterstraße 347; zum Haushalt gehören Gottfrieds Bruder Isaak, seine Schwester Johanna (gest. 1933), seine Frau Johanna geb. Hermann und die Tochter Gisela. Die Familie emigrierte 1937 in die USA.
- Die Witwe von Bernhard Isaak (Loeb), Jeanette (Janet) Loeb geb. Freudenberger, die bis 1937 in der Unterstraße 153 lebte. Sie emigrierte zusammen mit ihrem Sohn Walter M. Loeb in die USA.
Wwe. Rosalie Hirsch mit Sohn Eugen Hirsch und Tochter Olga. Die Familie verzog bereits 1933 ins Saargebiet. Rosalie Hirsch wurde später wie ihre älteste Tochter, Friederike verh. Krämer, nach Gurs deportiert und verstarb dort an den Folgen der Haft. Eugen Hirsch konnte in die USA emigrieren. Olga Hirsch flüchtete mit ihrem Sohn nach Frankreich und konnte sich dort vor der dauernden Verfolgung durch die Nationalsozialisten verstecken.
- Familie Sigmund (Isaak) Loeb und Emma geb. Simon wohnte in der Unterstraße 125, wo sie das Textilwarenkaufhaus A. Simon Nachf. betrieb, bis das Geschäft nach dem Novemberpogrom geschlossen wurde. Sigmund und Emma Loeb wurden gezwungen, in ein Ghettohaus in Trier zu ziehen, von dort wurden sie deportiert und 1942 im Vernichtungslager Chelmno ermordet. Sohn Hans und Tochter Alice konnten rechtzeitig emigrieren.
- Familie Hermann (Isaak) Loeb wohnte in der Oberstraße Nr. 382, zum Haushalt gehörten seine Frau Kathinka geb. Israel und Tochter Gerda. Sie wurden 1940 gezwungen, nach Köln umzusiedeln. Von dort wurden sie ins Ghetto Litzmannstadt deportiert, Kathinka verstarb dort wenig später, Hermann und Gerda Loeb wurden im Vernichtungslager Chelmno ermordet.
  
Von den in Enkirch geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"; ergänzt durch Angaben auf Grund der Recherchen von Thomas Hüttmann): Emma Beermann geb. Loeb (1864), Rosalie (Rosa) Hirsch geb. Löb (1870), Max Isaak (1895), Johanna Klinger geb. Löb (1888), Sophie Levy geb. Isaak (1897), Adelheid (Adele) Löb geb. Schlachter (1876), Albert Löb (1865), Emma Loeb geb. Simon (1880), Gerda Loeb (1907), Hermann (Isaak) Loeb (1875), Hermann Löb (1900), Kathinka Loeb geb. Israel (1876), Raphael Felix Loeb (1873), Siegmund Loeb (1878), Martha Mayer geb. Simon (1880), Friederike Schmitz geb. Simon (1890), Mina Simon geb. Kahn (1862).
Hinweis: der in einigen Listen genannte Karl Löb (geb. 3. November 1910 in Enkirch) hat nach Angaben von Thomas Hüttmann (siehe Literatur) Auschwitz überlebt und wohnte später im Saargebiet, wo er auch bereits vor seiner Deportation gelebt hatte (vgl. Todesanzeige unten). 
      
      
      
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde 
     
  
Allgemeine Berichte zur jüdischen Geschichte in Enkirch  
Der starke Befall von rotem Schimmel lässt 1821 in Enkirch an dunkle Zeiten im Mittelalter erinnern ("blutende Hostien" - "Hostienschändungen" - Artikel von 1872)  
Anmerkung: vgl. zur Thematik einen Vortrag von Werner Köhler an der Universität Jena am 15. April 2015 über "Blutwunder und Wunderblutbakterien". Link zum Archiv des Uniklinikums Jena  - 
Die Geschichte der Entdeckung des roten Schimmels in Enkirch und die Untersuchungen dazu wurden in zahlreichen Zeitungen aufgenommen, u.a. "Prager Zeitung" vom 20.8.1822; "Der ungarische Israelit" vom 29.4.1881 S. 146; der unten wiedergegebene Beitrag aus dem "Israelit" erschien auch im "Jüdischen Literaturblatt" vom 22.1.1873. 

Artikel in "Der Israelit" vom 25. Dezember 1872: "Zur Geschichte des Wunderpilzes.
In der jüngsten Sitzung der Niederrheinischen Gesellschaft für Natur- und Heilkunde zu Bonn hielt Professor Binz einen Vortrag über Monas prodigiosa, welchem wir nach der 'K.Ztg ' Folgendes entnehmen. Ende Juli dieses Jahres zeigten sich in der sehr warmen Speisekammer eines neueren Wohnhauses in Bonn auf einem zur weiteren Verwertung dastehenden Kartoffelgerichte massenhafte rote Flecken, die das Aussehen hatten, als ob Blut mit einem Pinsel unregelmäßig aufgetupft sei. Vom bloßen Ansehen schienen diese Flecken trocken, beim Berühren mit dem Finger erwiesen sie sich weich und gaben einen intensiv roten Saft. Die mikroskopische Untersuchung der Flecken konstatierte leicht, dass sie aus sehr kleinen, dicht aneinander liegenden runden Körnchen bestanden, deren ganzes Verhalten im Vergleiche mit den bereits vorhandenen botanischen Beschreibungen keinen Zweifel über die pflanzliche Natur übrig ließ. Es war die so genannte Wundermonade, die man heute meistens zu den Protococcaceen (Urkornalgen), speciell zu der Gattung Palmella zählt. Sie wuchert, im Ganzen nicht sehr häufig, mit Vorliebe auf gekochten, feucht und warm stehenden Mehlsubstanzen und kann von ihnen auf anderen ähnlichen Nährboden leicht übertragen werden, wo dann sehr rasch eine starke Färbung der ganzen Oberfläche eintritt. Bringt man die roten Massen an einen trockenen Ort, so verschwindet der gefärbte Pilz und es tritt auf dem nämlichen Präparate gewöhnlicher Schimmel auf. Das Algen- oder Pilzlager, von dem der Vortragende ein in Glycerin konserviertes Exemplar demonstrierte, hat bisher, so viel bekannt, zu schädlichen Einflüssen für die Gesundheit des Menschen nicht geführt. Der Genuss von Speisen, worauf es gewachsen ist, mag sich wohl in allen Fällen durch den bloßen Anblick von selbst verbieten. Dennoch hat das Erscheinen dieses oder verwandter roter Parasiten schon zahllose Menschenopfer gefordert. Erst im Fahre 1819 scheint er bei einer Gelegenheit, wo er zu öffentlicher Aufregung geführt hatte, in seinem Wesen erkannt worden zu sein. In einem Dorfe bei Padua fanden sich auf einem Brei von Maismehl die betreffenden roten Flecken. Man warf die verdorbene Speise weg, aber am folgenden Tage sah eine neue Maisspeise ebenso aus, desgleichen eine Reihe anderer Gerichte. Das fanatische Volk nahm an, dass nur in einem verbrecherischen Hause ein derartiges Zeichen der Strafe Gottes Vorkommen könne. Kirchliche Feierlichkeiten wurden zur Beschwörung des Ereignisses angestellt. Erst als von dem offiziell hingesandten Doktor Sette die vermeintlichen Blutflecken als ein Pilz erkannt und künstlich auf andere Speisen in der Wohnung des Geistlichen, der den Skandal begünstigt hatte, überpflanzt worden waren, beruhigte man sich. Der Vortragende geht dann gemäß Notizen, welche der auch um diese mikroskopische Frage so hochverdiente Ehrenberg in den Monatsberichten der Berliner Akademie seit 1848 niedergelegt hat, kurz auf die Justizmorde ein, welche in früheren Jahrhunderten an das Erscheinen roter Flecken auf geweihten Hostien sich knüpften. Schon in der vorchristlichen Zeit hatten solche Flecken auf Mehlspeisen wegen vermeinter Vergiftung des Volkes zu Hinrichtungen geführt. In den historischen Zeiten, vom Jahre 1100 etwa an, kommen verschiedene Beobachtungen vor, die vom Blutigwerden der geweihten Hostien erzählen. Mit dem Ende des 13. Jahrhunderts beginnen zahlreiche Judenverbrennungen an das einfach natürliche Ereignis sich anzuschließen. Im Volke entstanden allerlei Erzählungen von sakrilegischen Schandtaten. Der erregte Sturm nahm seine Wendung gewöhnlich dorthin, wo er den Begriffen jener Zeit gemäß sich am liebsten und vielleicht auch am gewinnreichsten kehrte. Erzählungen und Geständnisse aller Art waren durch die Folter leicht zu erzwingen, und so sehen wir dann, wohl meistens als Folge des Erscheinens roter Schimmelpilze an heiliger Stätte, die regelmäßig wiederkehrende Angabe, Juden hätten sich in den Besitz geweihter Hostien gebracht, dieselben gepeitscht oder zerstochen, und da sei Blut herausgeflossen. Auf diese Anklage hin wurde 1290 ein Jude in Paris verbrannt; 1296 wurden Tausende von Juden aus dem nämlichen Grunde in der Gegend zwischen Frankfurt und Nürnberg erwürgt; mit Fahnen zogen die Fanatiker unter Führung eines    
Metzgers mordend umher. Zu Güstrow in Mecklenburg fand 1330 die Verbrennung mehrerer Juden unter der gewohnten Beschuldigung statt: an der Richtstätte wurde eine Kapelle erbaut. 1338 war das Verbrechen angeblich in einem Dorfe bei Padua verübt worden. Der Herzog fragte bei Papst Benedict XII. deshalb an und wurde angewiesen, die Juden, wenn sie nicht Christen werden wollten, dem Verbrechen gemäß zu bestrafen. Im Jahre 1369 hatten Juden zu Brüssel Hostien zerstochen und es war Blut aus denselben geflossen, in Folge dessen mehrere Hinrichtungen. Dasselbe ereignete sich 1399 bei Posen. In die nämliche Zeit fällt wegen eines ähnlichen Verbrechens in Österreich die Hinrichtung von 2.000 Juden an einem Tage auf Befehl des Kaisers Albrecht. Zu Breslau wurden 1453 auf An- hetzung des Franziskaners Johann Capistrano 41 Juden nebst einem Bauer verbrannt, eine Anzahl des Landes verwiesen, ihr Vermögen natürlich eingezogen; der Rabbiner erhängte sich in der Nacht vor der Hinrichtung. Kurze Zeit darauf ähnliche Ereignisse in Schweidnitz, Jauer und anderen schlesischen Städten. Im Jahre 1492 wurde Blut an geweihten Hostien gesehen zu Sternberg in Mecklenburg. Der Kriminalprozess ergab selbstverständlich das Verbrechen, wie oben erwähnt, seitens mehrerer Juden und eines Priesters. Am folgenden Tage wurden einige zwanzig davon auf einer Anhöhe bei Sternberg verbrannt, die seitdem der Judenberg heißen soll. (Nach der Angabe Ehrenbergs ist es derselbe Ort, wo noch im Jahre 1848 die Mecklenburgischen Landtags-Deputierten ihre Sitzungen eröffneten.) Der schuldige Priester starb im folgenden Jahre zu Rostock auf dem Scheiterhaufen. Noch im Jahre 1510 wurden in Berlin 39 Juden hingerichtet und zu Pulver verbrannt, weil sie Hostien so lange gemartert, bis Blut kam; ein Jude in Spandau, der sie gekauft, erlitt ebenfalls den Tod. In ähnlicher Weise wiederholte sich die Schauergeschichte mit den blutenden Hostien im Laufe Jahrhunderter. Das Verbrennen der Juden bei solchen Gelegenheiten kam nach und nach mit dem Aufhören jener romantischen Zeiten außer Mode. Die Eingangs erwähnte Erscheinung roten Schimmels auf Alkaisbrei im Dorfe bei Padua 1819 und ihr gleichartiges Vorkommen in Enkirch an der Mosel im August und September 1821 waren die Veranlassung zu eingehenden Untersuchungen. In einer Mühle des letztgenannten Ortes zeigten sich besonders an wärmeren Tagen fast alle Speisen mit den roten Flecken bedeckt, vorzugsweise Kartoffeln. Das Phänomen hielt hartnäckig und in bedeutender Ausdehnung an. Alle Dienstboten waren aus der Mühle entflohen und Niemand wollte mehr Brod kaufen, dessen Mehl aus jener Mühle sei. Der Landrat des betreffenden Kreises in Begleitung des Kreis-Physikus untersuchte die Sache. Die Regierung in Koblenz ließ den Gegenstand wissenschaftlich weiter verfolgen und es ergab sich dann auch hier die Anwesenheit der rot gefärbten, höchst produktionsfähigen pflanzlichen Parasiten. Dass dieselben in dumpfen, feuchten Kirchen unter Begünstigung der heißen Jahreszeit sich eben so gut bilden können, als irgend anderswo, wenn sie den passenden Keimboden finden, lässt sich wohl nicht bezweifeln. — In der oben angeführten Stelle, wo von einem im Jahre 1338 in einem Dorfe bei Padua verübten Verbrechen die Rede ist, muss offenbar Passau gelesen werden, und der Ort heißt Deggendorf, wo im Jahre 1338 des Mirakels einer geretteten Hostie wegen sämtliche Juden geschlachtet wurden. Das Andenken an diese 'Rettung' und an das Mirakel ist wie alle Jahre so auch dieses Jahr am letztvergangenen 24. November in Deggendorf durch eine große Wallfahrt und Kirchenfestlichkeit begangen worden. Wir kennen einen Brief Benedicts XII. vom 28. August 1338 datiert und von Avignon aus an den Herzog Albrecht von Österreich gerichtet. Dieser Brief behandelt Vorgänge in der Passauer Diözese. Der Brief wirft ein eigentümliches Licht auf die Hostien-Mysterien jener Zeit; er beurkundet, wie damals die Mirakel mitunter zu Stande kamen; er zeigt, dass der heilige Vater seine Leute kannte. Ludwig Steub fasst in seinen 'Altbayerischen Kulturbildern" den Inhalt des sehr umfangreichen Briefes gedrängt zusammen wie folgt: Es habe der Herzog ihm geschrieben, wie man in seinem Lande unter dem Stroh vor eines Juden Haus eine mit Blut besprengte Hostie gefunden, welche das Volk in die Kirche gebracht habe und dort verehre, weil es vermeine, die Juden hätten ihr alle Schmerzen angetan, und sie gemartert. Deswegen sei denn in jener Gegend eine große Metzelei der Juden vorgenommen worden, aber nicht so fast wegen jener Ursache, sondern, wie Manche behaupten, um den Juden ihr Geld abzunehmen, was namentlich daraus erhelle, dass die Wut des Pöbels jene Schlächterei ohne jedes rechtliche Verfahren und ohne Richterspruch gar grausam vollzogen habe. Ferner berichte der Herzog: es habe einmal in einem österreichischen Orte ein Geistlicher eine nicht konsekrierte mit Blut bespritzte Hostie ausgestellt, später aber vor dem Bischof von Passau und anderen noch lebenden glaubwürdigen Personen das Geständnis abgelegt: er selbst habe diese Hostie mit Blut benetzt, um den Glauben zu erwecken, sie sei von den Juden schimpflicher Weise geschändet worden. Diese Hostie sei dann, nachdem sie einige Zeit alle Verehrung genossen, von Würmern und Motten zerfressen und ganz verzehrt worden. Derselbe Geistliche habe jedoch, Frevel auf Frevel häufend, eine andere nicht konsekrierte Hostie, die er selbst mit Blut gefärbt, an die Stelle der ersteren gesetzt und dies nachher in der Beichte eingestanden. Es werde aber jene Hostie von den Gläubigen, die von dem Betrug nichts erfahren haben, noch immer höchlich verehrt. Eine ähnliche Geschichte habe man zum Verderben der Juden an einem anderen Orte anzetteln wollen, allein mit Gottes  
Hilfe sei durch Beweise, klarer als das Mittagslicht, das Fälschliche des Versuches aufgedeckt worden. Er, der Papst, habe nun dem Passauer Bischof aufgetragen, dass er bei solchen Vorkommnissen mit ernsten und verständigen Männern, die Gott vor Augen haben, fleißig und wohl bedacht, durch glaubwürdige Zeugen und auf andere Weise und durch jegliches Mittel, wodurch die Tatsachen ausgestellt werden können, die Wahrheit erforschen solle, damit ein solches Verbrechen, wenn es die Juden wirklich begangen, nicht ungestraft verbleibt. Wenn aber die Untersuchung deren Unschuld bezeuge, so möge er gegen die Urheber so fluchwürdiger Lügengewebe (tam detestabilis commentae nequitiae patratores), welche bereits die Hinschlachtung und Ausplünderung so vieler Juden veranlasst, eine 'solche Unbeugsamkeit kanonischer Strenge entfalten, dass ihre Strafe anderen zur Besserung und zum abschreckenden Beispiel diene'".   

  
Kurze Darstellung der
jüdischen Geschichte in Enkirch von S. Lilienthal (1930)   
Der Beitrag wurde erstellt von Saul Lilienthal, Oberkantor der jüdischen Gemeinde Wiesbaden, Religionslehrer und Verleger (geb. 14. Oktober 1877 in Jerutten, Ostpreußen, ermordet am 30. Oktober 1944 im KZ Auschwitz. Weitere Informationen: https://www.wiesbaden.de/stadtlexikon/stadtlexikon-a-z/lilienthal-saul).
 

Artikel im "Israelitischen Familienblatt" vom 15. Mai 1930: Artikel von S. Lilienthal - Wiesbaden: Mit jüdischen Augen durch deutsche Lande: "Enkirch. rechts der Mosel, 3 Kilometer von Burg, 2.200 (£., 20 jüdische Seelen. Die Gemeinde entstand anfangs des 18. Jahrhunderts, durch Zuzug von Beilstein und Bernkastel, erwarb 1852 ein eigenes Synagogengebäude, begann Ende des Jahrhunderts kleiner zu werden (1909 noch 39 Seelen, heute die Hälfte!). Gottesdienst nur noch an Feiertagen unter Zuzug von Kröv und Trarbach. Der alte Friedhof 100, der neue 45 Jahre alt. — Der Ort besitzt sehenswerte Fachwerkbauten aus dem 16. und 17. Jahrhundert."    

  
  
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer  
  
Lehrer A. Wasserthal sucht eine neue Stelle (1875) 

Enkirch Israelit 03031875.jpg (39217 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 3. März 1875: "Ein Lehrer, Vorbeter und Baal Kore sucht sofort anderweitige Stellung in einer streng religiösen Gemeinde; am liebsten wäre es diesem, in ein Städtchen zu kommen. 
Gefällige Franco-Offerten mit Angabe des Salairs an A. Wasserthal, Lehrer in Enkirch an der Mosel, zu richten."  

   
   
Aus dem jüdischen Gemeindeleben 
Der aufkommende Antisemitismus macht sich am Ort bemerkbar (1881)  

Über diese antijüdischen Vorfälle in Enkirch wurde auch in anderen Zeitungen berichtet, u.a. in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 27.9.1881 S. 642. 

Enkirch Israelit 21091881.jpg (87339 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 21. September 1881: "Trarbach, 9. September (1881). Der hiesige Bürgermeister veröffentlicht in der 'Trarbacher Zeitung' folgende Bekanntmachung: 'Es ist zu meinem großen Bedauern zu meiner Kenntnis gebracht worden, dass auch in Enkirch (statt Einkirch) eine Rotte roher Burschen sich ein Vergnügen daraus macht, allabendlich ihre jüdischen Mitbürger zu verhöhnen und selbst in ihren Wohnungen zu insultieren. Ich nehme daraus Veranlassung, alle gutgesinnten Einwohner Enkirch's aufzufordern, mit allen zu Gebote stehenden Mitteln diesem jeder Gesittung Hohn sprechenden Skandal entgegenzutreten. Die Polizei-Exekutiv-Beamten werden angewiesen, jeden, der sich öffentliche Verhöhnung der Juden erlaubt, unnachsichtlich zur Anzeige zu bringen, wonach ich für eine exemplarische Bestrafung Sorge tragen werde. Der Herr Vorsteher wird ersucht, dies durch die Schelle in Enkirch publizieren zu lassen."  

  
Christliche "Judenmissionare" in der Synagoge in Enkirch (1884)  
Anmerkung: bei "Dibre Emeth" handelt es sich um eine christliche, judenmissionarisch ausgerichtete Zeitschrift, in der regelmäßig über missionarische Einsätze in jüdischen Gemeinden berichtet wurde.

Bericht in der Zeitschrift "Dibre Emeth oder Stimmen der Wahrheit an Israeliten und Freunde Israels" Heft 11-12 1884 S. 166: "Missionar Rosenstrauch, der in Köln steht, predigte den Juden in Esch bei Luxemburg in der Synagoge auf Grund des Gebotes in 5. Mose 18, 15—18 die Notwendigkeit, Jesum als ihren Messias anzunehmen, und sie hörten ihm aufmerksam zu. Auch in Enkirch begaben sich die Missionare Rosenstrauch und Hefter am Laubhüttenfest in die Synagoge und fanden dort die Gemeinde versammelt. Sogleich begannen sie den Juden ihre jüdischen Feste zu erklären, wie dieselben ihren höchsten Gipfel in der christlichen Kirche fänden, und dass Laubhütten gefeiert werden würde, wenn Christus wiederkehren werde, König über die ganze Erde zu sein. Sie zeigten ihnen, dass Jesus der wäre, von dem Moses und die Propheten geredet hätten; die Versammlung aber hörte ihnen gespannt zu, stellte manche Fragen und bat um weitere Erklärung."  

         
Nationalsozialistische Umtriebe im Moseltal und im Hochwald, u.a. in Traben-Trarbach, Enkirch und Hermeskeil (1929) 

Artikel in der "CV-Zeitung" (Zeitung des Central-Vereins) vom 31. Mai 1929: "Nationalsozialistische Propaganda an der Mosel und im Hochwald. Nun hat das schöne und stille Moseltal auch seine Judenhetze. Seit einigen Wochen hat im Hochwald und anschließend im Moselgebiet von Zell bis Bernkastel mit Einschluss von Traben-Trarbach eine umfangreiche nationalsozialistische Propaganda eingesetzt, die eine starke Unruhe in diese Gegend gebracht hat. Die Moselaner sind liebenswerte, freundliche Menschen, denen der Hassgedanke an sich fern liegt. Sie sind unglaublich fleißig und lebten in früheren Jahren in durchweg guten wirtschaftlichen Verhältnissen. Viele Missernten der letzten Jahre, dazu die allgemeine wirtschaftliche Depression und nicht zuletzt die starke Konkurrenz durch die französischen Weine haben schwere Lebenssorgen in das Gebiet gebracht. Dass auf einem solchen Boden die Predigten der nationalsozialistischem Heilsapostel Erfolg haben würden, war vorauszusehen. Der einfache Weinbauer kennt seine eigene Not und glaubt in frommem Selbstbetrug gern, was sich so gut anhört. Dass aber die nationalsozialistischen Rezepte nur Redensarten bedeuten, die eine Besserung der Lage noch unmöglicher machen, dass insbesondere ihre Behauptungen über die Juden meist Verleumdungen sind, soweit wird kaum gedacht. Entgegen der gegnerischen Unwahrheit die Wahrheit in die Bevölkerung zu tragen, bedeutet wohl hier die entscheidende Aufgabe. Die Mosel ist in der Hauptsache katholisch. Es gibt aber noch einige starke evangelische Zentren, deren Vorhandensein auf geschichtliche Gründe zurückzuführen ist. Ein solcher Mittelpunkt ist Enkirch, ein Ort, der zugleich auch als Zentrum nationalsozialistischer Propaganda gelten kann. Als weitere Hochburg ist Veldenz im Kreis Bernkastel zu nennen. Damit soll aber nicht gesagt werden, dass sich die Anhängerschaft der Nationalsozialisten nur in evangelischen Gebieten ausbreitet. Einen Gegenbeweis liefert der Ort Hermeskeil im Hochwald, der zu neun Zehntel katholisch ist und bereits heute zum größten Teil nationalsozialistisch verseucht ist.
Die Juden des Moselgebietes sind gleich der christlichen Einwohnerschaft fleißige, genügsame Menschen, die sich durchweg keine Reichtümer erworben haben. Sie sind mit ihrem Heimatboden als Rheinländer und Deutsche aufs engste verwachsen und haben mit der übrigen Bevölkerung stets auf dem Boden gegenseitiger Achtung und Freundschaft zusammengelebt. Es darf wohl gehofft werden, dass dieses Band der Zusammengehörigkeit, das im Verlauf einer langen Geschichte durch gemeinsames erleben und durch gemeinsam getragene Schicksale gewebt worden ist, sich stärker erweisen wird als der zersetzende Einfluss nationalsozialistischer Hassgesänge.
Die Bewohner des Moselgebietes leben zum großen Teil direkt und indirekt vom Fremdenverkehr, und nicht wenige Juden sind es, die jährlich als Touristen das liebliche Tal durchwandern oder an den freundlichen Plätzen darin ihre Erholung suchen. Ich glaube, man würde in Zukunft zum größten Teil auf diese Gäste verzichten müssen, wenn die antisemitischen Wühlereien sich weiter ausbreiten sollten. Schließlich schmeckt auch der Rheinwein gut. Es ist nur zu hoffen, dass der gesunde Sinn der Moselaner im wohlverstandenen Interesse der eigenen wirtschaftlichen Lage den rechten Weg finden wird, um Ruhe und Frieden zu wahren, die im Augenblick durch eine verantwortungslose Arbeit der Nationalsozialisten gefährdet sind. E.J."   

   
  
Berichte zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde
Notiz zu dem Medizinstudenten in Bonn: Hans Isaak aus Enkirch (1924)  

Mitteilung in "Der jüdische Student" vom Oktober 1924 S. 204: "Personalia im Bericht der jüdische Studentenverbindung Kadimah in Bonn (V.J.St. Kadimah, Bonn): "Personalia: Neu aufgenommen: stud. phil. Erich Winter aus Bonn, stud. med. Hans Isaak aus Enkirch."   

 
Hinweis auf Karl Loeb (geb. 1896 in Enkirch)  

Artikel in "Jedioth - Mitteilungsblatt Alija Chadascha" Tel Aviv am 22. Februar 1946: "Ein Führer des Handwerks.
In Enkirch a. d. Mosel wurde vor 50 Jahren der Organisator des Mitteleuropäischen Sektors im palästinensischen Handwerk geboren. KarI Loeb, aus dem 'Herzl-Club' Köln hervorgegangen, übernahm nach dein Weggänge Georg Landauers mit großem Erfolge die Leitung des Zionistischen Gruppenverbandes Rheinland-Westfalen. 1933 kam Loeb, der inzwischen den Schritt vom Kaufmann zum Handwerker getan hatte, ins Land (sc. Palästina/Israel) und stellte sich sofort wieder der zionistischen Bewegung zur Verfügung.' Loeb erkannte die organisatorischen Mängel, unter dem das Handwerk in Eretz Israel litt. Seiner Arbeit gelang es, Zusammenfassung des Handwerks im Rahmen der Alija Chadascha zustande zu bringen und, darüber hinaus, auch mit den anderen Handwerker-Organisationen des Jischuws in Fühlung zu kommen. Seine überaus zahlreichen Freunde wünschen ihm noch viele Jahre der Schaffensfreude und des Erfolges. Alfred Bein." 

 
 
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen 
Anzeige des Seilerwarengeschäftes Gebr. Simon (1930)
Anmerkung: die beiden blinden Brüder Julius und Hermann Simon konnten 1877 ein Seiler-Geschäft in Enkirch eröffnen. 1880 starb bei einem tragischen Unfall Julius Simon.     

Anzeige im "Israelitischen Familienblatt" vom 23. Januar 1930: "Sämtliche
Kordeln und Bindfäden

 Spezialität: Wurstkordel   äußerst preiswert. 
Gebr. Simon
   Seilerwaren  Enkirch (Mosel)."

  
 
 
Nach 1945     

Einzelne Anzeigen zu ehemaligen jüdischen Bewohnern Enkirchs  
     
 In der Zeitschrift "Der Aufbau" vom 5. November 1943:
Hochzeitsanzeige für Eugen Hirsch und Jane geb. Roseboom
(früher Enkirch / Leer)  
 
 Anzeige in "Der Aufbau" vom 21. Dezember 1951 zum Tod von Eugen Hirsch
am 16. Dezember 1951. Eugen Hirsch ist 1903 geboren als Sohn von
Rosalie Hirsch geb. Löb (geb. 22. März 1870 in Enkirch, umgekommen
im KZ Gurs 1941); er emigrierte am 26. November 1937 nach New York.  
       
.Anzeige in "Der Aufbau" vom 24. Februar 1949 zum 80. Geburtstag von Jeanette Loeb - unterzeichnet von Walter M. Loeb. Jeanette Loeb geb. Freudenberger
 ist am 24. Februar 1869 in Heßdorf geboren und war verheiratet mit Bernhard Loeb.
Sie lebte seit mindestens 1901 in Enkirch und emigrierte mit ihrem
 Sohn Walter Meyer Loeb 1937/38 in die USA.  
 
Anzeige zum Tod von Karl Löb am 4. September 1971,
gest. in Wiebelskirchen. Karl Löb ist 1910 in Enkirch geboren als
Sohn von Heymann Löb und Adelheid (Adele) geb. Schlachter (geb. 1876,
ermordet 1944 im KZ Auschwitz). Karl Löb wurde 1938 beim
Novemberpogrom verhaftet und nach Dachau deportiert; 1943 von Berlin
 nach Auschwitz deportiert, überlebte die KZ-Zeit. 

       
  
    
       
Zur Geschichte der Synagoge                
    
Zunächst war vermutlich ein Betraum vorhanden. Seit 1852 hatte ein Gemeinde ein eigenes Synagogengebäude. Aus der Geschichte der Synagoge ist wenig bekannt. 1905 wurde trotz der klein gewordenen Zahl der jüdischen Einwohner noch jeden Schabbat Gottesdienst abgehalten (Statistisches Jahrbuch 1905 S. 68).
    
Am Feiertag 9. Aw, dem 27. Juli 1909 brannte das Innere der Synagoge aus. Die Torarollen konnten jedoch durch Ludwig Hirsch gerettet werden. Über das Ereignis berichtet das "Frankfurter Israelitische Familienblatt":
     
Brand in der Synagoge (1909)  

Enkirch FrfIsrFambl 06081909.jpg (33645 Byte)Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 6. August 1909: "Enkirch (Mosel). Am Tischo-be-Aw (= 27. Juli 1909) brach in der hiesigen Synagoge Feuer aus. Das Innere der Synagoge ist vollständig ausgebrannt. Dank dem beherzten Eingreifen des Herrn Ludwig Hirsch konnten die Sefer-Thoras (Torarollen) gerettet werden."   
Anmerkung: der genannte Ludwig Hirsch starb 1917; sein Grab ist auf dem jüdischen Friedhof von Enkirch; seine Frau Rosalie Hirsch geb. Loeb ist in Gurs umgekommen.  

 Aufruf zu Spenden für die Wiederherstellung der Synagoge (1909)  

Anzeige im "Israelitischen Familienblatt" vom 19. August 1909: "Aufruf!
Am letzten Tischo B'av brach in der hiesigen Synagoge aus bisher nicht ermittelter Ursache Feuer aus, welches den Innenbau zerstörte.
Aus sanitäts- und baupolizeilichen Rücksichten kann die Synagoge in dem bisherigen Zustande nicht wieder ausgebaut werden. Die Wiederherstellung erfordert vielmehr einen um mehrere Tausende größeren Kostenaufwand, als die Feuerversicherungssumme beträgt.
Die hiesige Gemeinde ist klein und besteht ausschließlich aus gering bemittelten Familien, die nicht imstande sind, aus eigener Kraft die Baugelder aufzubringen. Sie richtet deshalb an alle edlen Glaubensgenossen die Bitte um Hilfe, damit die Gemeinde die Synagoge baldigst wieder aufbauen und Gottesdienst in ihr abhalten kann.
Gaben, über die quittiert wird, nehmen entgegen:
Gottlieb Daniel, Vorsteher und Leo Isaak, Kaufmann, beide zu Enkirch.
Enkirch a. d. Mosel, 16. August 1909.
(gez.) Gottlieb Daniel, Vorsteher."   

  
Spätestens seit 1929 gab es auf Grund der zurückgegangenen Zahlen der jüdischen Gemeindeglieder keine regelmäßigen Gottesdienste mehr. Nur noch zu den hohen Feiertagen konnten Gottesdienste abgehalten werden, an denen zur Erreichung des Minjan auf jüdische Gemeindeglieder aus Traben-Trarbach und Kröv teilnahmen.   

Im Januar 1938 wurde das Synagogengebäude verkauft. Das Gebäude wurde als Anbau in das benachbarte Gasthaus "Alte Weinstube" integriert. 
  
  
Adresse/Standort der Synagoge      Backhausstraße 4    
   
  
Foto             
(Foto links: Otmar Frühauf, Breitenthal, Aufnahmedatum 11.11.2009; Foto rechts: Hahn)  

 Blick auf das Gebäude Gasthaus "Alte Weinstube" mit Gebäude 
der ehemaligen Synagoge in Enkirch
 
  
 Enkirch Synagoge 171.jpg (78508 Byte)        Neunkirchen Friedhof 053.jpg (72184 Byte)
Bei dem hohen Gebäude links handelt es sich um das schon zu Synagogenzeiten bestehende
 Gasthaus "Alte Weinstube"; die Synagoge befand sich im hinteren Teil des niedrigen Hauses.
 Dieser Teil wurde außen und innen stark umgebaut, sodass heute nichts mehr an die 
frühere Verwendung dieses Gebäudes erinnert. 
    Grabstein für Karl Löb und Gedenkstein für 
ermordete Angehörige im
jüdischen Friedhof Neukirchen
   (vgl. Text oben)
   

     
 
       


  
Links und Literatur

Links:    

bulletWebsite der Gemeinde Enkirch  
bulletZur Seite über den jüdischen Friedhof in Enkirch (interner Link) 

Literatur:  

bulletLandesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz/Staatliches Konservatoramt des Saarlandes/ Synagogue Memorial Jerusalem (Hg.): "...und dies ist die Pforte des Himmels". Synagogen in Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Mainz 2005. S. 145-146 (mit weiteren Literaturangaben).    
bullet Thomas Hüttmann: "dass einmal dem Juden das Land auf diese Weise abgenommen wird..."  Die jüdischen Einwohner von Enkirch vor und während der Zeit des Nationalsozialismus.
Paperback. 380 Seiten. ISBN-13: 9783743139848. Verlag: Books on Demand 2019. 13,50 €. portofrei.
Link zu Verlag und Bestellmöglichkeit  
Inhalt:  Die Geschichte der jüdischen Einwohner von Enkirch und der jüdischen Gemeinde von der napoleonischen Zeit bis zur Auflösung der Gemeinde durch die Nationalsozialisten und der Verfolgung der Mitglieder, die in Vertreibung und Exil oder Deportation und Ermordung während des Holocaust mündete.
Zudem wird neben einem Überblick über die antijüdischen Aktionen in der NS-Zeit auch die Enteignung der jüdischen Bewohner und der Synagogengemeinde beleuchtet.
 
bulletGymnasium Traben-Trarbach (Hrsg.): LK Geschichte / Schule ohne Rassismus AG: Marie Berneck, Yannick Borinski, Philipp Havenstein, Lieve Malik, Paulin Müller, Rebecca Oster, Johannes Pautz, Björn Preikschat, Philipp Schütz. Betreuende Lehrerin: Anette Heintzen. Ich war Enkircher Jüdin. Ich war Enkircher Jude. Vergesst mich nicht! Traben-Trarbach 2021. Eingestellt als pdf-Datei (umfangreiche Sammlung von Informationen und Fotos) 

  
    n.e.                   

                   
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Stand: 06. Oktober 2024