Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Hohen-Sülzen (Kreis Alzey-Worms)
Jüdische Geschichte / Synagoge

Übersicht:

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde   
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen   
Zur Geschichte der Synagoge   
Links und Literatur   

    

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde              
    
In dem bis zum Anfang des 19. Jahrhundert den Grafen von Falkenstein gehörenden Hohen-Sülzen bestand eine kleine jüdische Gemeinde, deren Entstehung in die Zeit des 17./18. Jahrhunderts zurückgeht. 1688 gab es drei jüdische Familien am Ort. Die in Hohen-Sülzen lebenden jüdischen Einwohner hatten auf Grund ihrer geringen Zahl eine enge Beziehung zur jüdischen Gemeinde in Monsheim. Zeitweise (spätestens seit Anfang des 20. Jahrhunderts) wurden die Gottesdienste in Monsheim besucht. 
  
1796 wird Feist Samuel aus Hohensülzen genannt. 1808 nahmen die jüdischen Einwohner auf Grund der gesetzlichen Bestimmungen (napoleonisches Edith) feste Familiennamen an, darunter die Namen Gutter, Herzog, Klein, Levi Mayer, Scheuer, Semmel. 

Aus dem 19. Jahrhundert sind folgende Zahlen bekannt: 1824 und 1830 jeweils 22 jüdische Einwohner am Ort, 1834 und 1855 jeweils 28, 1861 17, 1900 10 jüdische Einwohner.
  
Aus Hohen-Sülzen gebürtig ist Geleh Moses (geb. 1805, hieß später Gertrauda Herzog), Tochter von Hertz Moses (bzw. Simon Herzog). Sie heiratete 1828 Hona Ordenstein aus Offstein. Ihr Sohn war der spätere Arzt und bedeutende Neurologe Dr. Leopold Ordenstein (geb. 1835 in Offstein, gest. 1902 in Paris), Erforscher der Multiplen Sklerose und der Parkinsonschen Krankheit (1867 hatte Ordenstein an der Pariser Salpêtrìere die Belladonna-Therapie des Parkinonismus eingeführt). Ein Enkel der von Geleh Moses (bzw. von Hona und Gertrauda Odenstein) war Prof. Heinrich Ordenstein (geb. 1856 in Offstein, gest. 1921 in Karlsruhe), Gründer des Karlsruher Konservatoriums (Link).    
  
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde einen kleinen Betsaal in einem Privathaus. Die Toten der jüdischen Gemeinde wurden in Dalsheim beigesetzt. Die jüdische Gemeinde gehörte zum Rabbinatsbezirk Worms. 
  
Im Krieg 1870/71 starb Leonhard Goldschmidt am 30. Dezember 1870 im Lazarett Saarbrücken. Im Ersten Weltkrieg waren Fritz und Julius Klein im Kriegsdienst.  
 
1924 gehörten die damals fünf jüdischen Einwohner (in zwei Familien Levi/Gutter und Klein) in Hohen-Sülzen gemeinsam mit den in Nieder-Flörsheim lebenden sechs jüdischen Personen zur Gemeinde in Monsheim. Die Familie Levi / Gutter lebte in sehr armseligen Verhältnissen. Familie Klein war wohlhabend (Landhandel, Makler und Geldverleih). David Klein (1867-1934) wurde ab 1898 dreimal in den örtlichen Gemeinderat gewählt.   
   
Nach 1933 sind die meisten jüdischen Gemeindeglieder (1931 acht; 1933: sieben Personen) auf Grund der zunehmenden Entrechtung und der Repressalien weggezogen beziehungsweise ausgewandert (Max Gutter, geb. 1922, emigrierte nach Haifa / Israel). Beim Novemberpogrom 1938 wurde das Haus der Familie Klein durch SA-Männer aus Pfeddersheim überfallen und schwer demoliert. Im März 1942 wurden die letzten beiden in Hohensülzen lebenden jüdischen Gemeindeglieder (Rosa Gutter geb. Levi und ihr Sohn Adolf) in das Ghetto Piaski bei Lublin deportiert.
   
Von den in Hohensülzen geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Elise Gutjahr geb. Klein (1884), Adolf Gutter (1924), Rosa Gutter geb. Levi (1890), Fritz Klein (1889), Auguste Wartensleben geb. Klein (1883). 
Eine Gedenktafel am Rathaus erinnert an die aus Hohen-Sülzen deportierten und ermordeten jüdischen Einwohner.    
   
   
   
Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde  
    

Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde  
Zum Tod des 106jährigen Simon Levi 1875  

Hohensuelzen Israelit 24021875.jpg (25900 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 24. Februar 1875: "Zu Hohensülzen bei Monsheim wurde am Donnerstag Herr Simon Levi beerdigt, der das seltene Alter von 106 Jahren erreicht. Der Verstorbene hinterlässt 3 Kinder, 17 Enkel und 45 Urenkel."   

    
    
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen    
Anzeige von David Levy (1903)       

Hohensuelzen Israelit 13071903.jpg (29278 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 13, Juli 1903: "Suche für meinen Sohn 
Lehrlingsstelle
bei freier Kost und Logis. Auf gründliche Ausbildung wird gesehen. 
David Levy,
Hohensülzen 
bei Worms".     

   
   
   
Zur Geschichte der Synagoge                  
     
Ein Betsaal war nach einem Bericht von 1855 in einem jüdischen Wohnhaus vorhanden.   
    
    
 
Adresse/Standort der Synagogeunbekannt
      
      
      

Links und Literatur  

Links:  

Website der Gemeinde Hohen-Sülzen 
Beitrag von Klaus Nasterlack: Juden in Hohen-Sülzen in der Website der Gemeinde Hohen-Sülzen 

Literatur:  

Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz/Staatliches Konservatoramt des Saarlandes/ Synagogue Memorial Jerusalem (Hg.): "...und dies ist die Pforte des Himmels". Synagogen in Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Mainz 2005. S. 189 (mit weiteren Literaturangaben). 

          
            

                   
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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 22. April 2015