Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Klotten (VG Cochem-Land, Kreis Cochem-Zell) 
Jüdische Geschichte / Jüdischer Friedhof 
(Seite wurde erstellt unter Mitarbeit von Otmar Frühauf, Breitenthal) 
   

Zur jüdischen Geschichte in Klotten            
    
In Klotten lassen sich jüdische Einwohner seit dem 18. Jahrhundert nachweisen (Vorfahren der Familie Fernich bzw. Vernig). Sie lebten vom Handel mit Vieh, Spezereien oder Landesprodukten. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts ging die Zahl der jüdischen Einwohner durch Aus- und Abwanderung zurück. Um 1930 gab es noch vier jüdische Familien namens Fernich und Marx; abgewandert waren inzwischen die Familien Schwartz und Schrein. 
   
An Einrichtungen hatten die jüdischen Familien im 19. Jahrhundert zeitweise eine Betstube, seit 1870 auch einen Friedhof (siehe unten). Spätestens seit Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Synagoge in Cochem besucht.    
 
1933 gab es noch die folgenden jüdische Einwohner: das Ehepaar Moritz Fernich und Bertha geb. Wilmersdörfer (Mittelstraße), Metzger Alex Fernich, seine Frau Wilhelmine geb. Marx und die Tochter Hilde Fernich, der Händler Otto Fernich mit Frau Selma geb. Wolf und der Tochter Margot (Bahnhofstraße), die Familie Heinrich Marx und Else Marx (Bahnhofstraße). 
  
Von den in Klotten geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Jenny Asser geb. Fernich (1904) Alex Fernich (1883), Bertha Fernich geb. Wilmersdörfer (1902), Helene Fernich geb. Blumenthal (1887), Leo Fernich (1886), Max Fernich (1896), Minna Fernich geb. Marx (1890), Else Marx (1893), Karl Marx (), Frieda Schwartz (1884), Karoline Schwartz geb. Schrein (1875), Sibilla Strauss geb. Schrein (1874), Selma Wolf geb. Fernich (1899).   
   
   
   
Zur Geschichte des Friedhofes              
    
Der jüdische Friedhof in Klotten wurde um 1870 angelegt. Auf der 2,12 ar großen Fläche sind heute noch 14 Grabsteine in situ erhalten. Alle ursprünglich vorhandenen Namenplatten sind zerstört. Nur ein Grabstein ist in relativ gutem Zustand und noch problemlos lesbar. Die Texte von wenigen anderen Steinen sind noch teilweise lesbar.   
   
Der älteste lesbare Stein ist von 1878 (Magdalena Fernich geb. Koch), die jüngsten lesbaren Grabsteine von 1921 (Eva Schrein, gest. 28. Mai 1921; Babette Fernich geb. Haas, gest. 10. September 1921). 
  
  
Lage des Friedhofes    
  
Der Friedhof liegt an einem nach Norden ausgerichteten Hang des Klottener Berges. 
  
Wegbeschreibung: entlang der Straße durch das Tal des Klottener Baches (Zufahrt zu dem Wild- und Freizeitpark Klotten aus Richtung Klotten) ist ein Kreuzweg, an dessen Bildstock Nr. 10 (römische Zahl "X") ein Pfad abführt, der mit dem Hinweisschild "Friedenseiche" gekennzeichnet ist. Nach ca. 200 Metern zeigt ein kleines Hinweisschild "Judenfriedhof" nach rechts zu dem etwa 40 Meter entfernt liegenden jüdischen Friedhof. 
   
   
Link zu den Google-Maps  
(der grüne Pfeil markiert die Lage des Friedhofes)  
  

Größere Kartenansicht   
    
    
    
Fotos 
(Fotos: Otmar Frühauf, Breitenthal, Aufnahmedatum: 23.5.2011)

Klotten Friedhof 140.jpg (199169 Byte) Klotten Friedhof 141.jpg (112506 Byte) Klotten Friedhof 142.jpg (172976 Byte)
Auf dem Weg zum Friedhof Hinweistafel Blick auf den Friedhof
     
Klotten Friedhof 143.jpg (213623 Byte) Klotten Friedhof 144.jpg (182307 Byte) Klotten Friedhof 145.jpg (233454 Byte)
Blick auf das Eingangstor Das Eingangstor Einige eingewachsene Grabsteine
     
Klotten Friedhof 146.jpg (252186 Byte) Klotten Friedhof 147.jpg (223893 Byte) Klotten Friedhof 150.jpg (216187 Byte)
Grabstein ohne Inschriftentafel Teilansichten des Friedhofes
     
Klotten Friedhof 149.jpg (159199 Byte) Klotten Friedhof 157.jpg (213285 Byte) Klotten Friedhof 158.jpg (206265 Byte)
Grabsteinfragment am Zaun Blicke über den Friedhof
     
Klotten Friedhof 152.jpg (158236 Byte) Klotten Friedhof 154.jpg (176982 Byte) Klotten Friedhof 155.jpg (150110 Byte)
Einzelne Grabsteine des Friedhofes, in der Mitte und rechts (Vorder- und Rückseite) der auffallende Grabstein mit einem Dreiecksgiebel 
für Magdalene Fernich geb. Koch aus Gemünden (1802-1878)
     
Klotten Friedhof 156.jpg (181885 Byte) Klotten Friedhof 148.jpg (177918 Byte) Klotten Friedhof 151.jpg (127107 Byte) 
Einzelne Grabsteine des Friedhofes
       
  Klotten Friedhof 153.jpg (155716 Byte)     
   Grabstein für Mathilde Marx (1894-1919)
 und Clementine Marx (1893-1919)
   

    
    
Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte  

Dezember 2019: Im neuen Heimatjahrbuch Cochem-Zell 2020 finden sich Beiträge zur jüdischen Geschichte des Landkreises  
Artikel in "Blick aktuell" (Cochem) vom 19. November 2019: "Im Kreishaus wurde das neue Heimatjahrbuch 2020 vorgestellt - Jüdisches Leben - durch Erinnerung unvergessen
Cochem. 'Das neue Heimatjahrbuch ist ein Spiegelbild der Geschichte, das auch zum Nachdenken anregen soll', ist die resümierende Aussage von Landrat Manfred Schnur, die er im Rahmen seiner Begrüßungsansprache zur offiziellen Vorstellung des Cochem-Zeller Heimatjahrbuches 2020 tätigte. Dazu hatten sich im großen Sitzungssaal des Kreishauses unter anderem die Autorinnen und Autoren eingefunden, die dieser Zusammenkunft natürlich gerne beiwohnten. So behandelt das Schwerpunktthema, übernommen und bearbeitet von Redaktionsmitglied Petra Lambertz (Cochem), das 'Jüdische Leben im Kreis Cochem-Zell'. In diesem Zusammenhang erinnert sich die Autorin daran, wie Vorfahren ihrer Familie als 'Judenfreunde' angeprangert wurden. Überdies gewährt sie einen historischen Einblick in die Gründungszeit des Musikvereins und der Freiwilligen Feuerwehr, die zu dieser Zeit aus zahlreichen jüdischen Mitgliedern bestand und wo zwischen jüdischen und nichtjüdischen Bürgern ein harmonisches Miteinander im Landkreis noch an der Tagesordnung war. Dagegen erinnern heutzutage nur noch ehemalige Synagogen und Stolpersteine an die Vergangenheit. Gerd Schommers (St. Aldegund) beschäftigt sich im neuen Jahrbuch mit Begriffen, die zwar im Moselfränkischen beheimatet sind, allerdings wie bspw. 'schäkern', 'malochen', 'mauscheln', 'Reibach machen' usw., ihren Ursprung in der Jiddischen Sprache haben. Günther Bretz (Cochem) berührt in seinen schriftlichen Ausführungen die frühe jüdische Geschichte an der Mosel bis zu ihren Ursprüngen im Mittelalter, während Heinz Schmitt einen historischen Almanach unter dem Titel 'Die Cochemer Juden' verfasst hat. Mit regionalen jüdischen Kultstätten in Cochem, Bruttig und Ediger, befassen sich in der Ausgabe 2020 einmal mehr Günther Bretz, Manfred Ostermann und Wolfgang Wolpert, während Rainer Vitz für Beilstein, Heinz Kugel für Binningen, und Alfred Lenz für Düngenheim das jüdische Leben beschreiben. Werner Lutz berichtet über dramatische Szenen in Kaisersesch und Alfons Friderichs rückt das Schicksal der Juden aus Klotten in den Fokus. Ein Beitrag über die Änderung jüdischer Familiennamen stammt aus dem Nachlass von Reinold Schommers und Daniel Kugel begibt sich auf die Spuren jüdischen Lebens in Lütz. Klaus Layendecker beschreibt die zentrale Bedeutung der früheren jüdischen Gemeinde in Treis in seinen detaillierten Recherchen, während über einzelne jüdische Familien Dr. Gerrit Fischer, Friedrich Fischer, Franz Josef Blümling, Franz Piacenza, Stefan Tournay und Werner Schönhofen ihr Wissen vermitteln. Über die 21 Stolpersteine und deren Verlegung in Bruttig berichtet zudem Franziska Bartels. Der Redaktionsleiter des Heimatjahrbuches, Heinz Kugel, lobte in seiner Ansprache sein engagiertes Mitarbeiter-Team, das auch heuer das Erscheinen des 224 Seiten starken Jahrbuchs ermöglichte und hier Ereignisse in der Heimat Hunsrück, der Eifel und an der Mosel dokumentiert. Es ist wie seine bisherigen Vorgänger einmal mehr ein Stück Zeitgeschichte, das in jedem Fall lesenswert erscheint. Das neue Heimatjahrbuch 2020 ist für 7,50 Euro im Handel und an bekannten Verkaufsstellen erhältlich. " 
Link zum Artikel   

 
   

Links und Literatur

Links:

bulletWebsite der Gemeinde Klotten 

Literatur:  

bulletSchleindl Buch 02.jpg (79021 Byte)Angelika Schleindl: Spuren der Vergangenheit. Jüdisches Leben im Landkreis Cochem-Zell. Hg. vom Landkreis Cochem-Zell. Briedel 1996. insbesondere S. 77 und S. 234-237. 
Das Buch ist auch online zugänglich!  

         
          

                   
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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 15. Oktober 2013