Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Lütz (VG Treis-Karden, Kreis Cochem-Zell)
Jüdische Geschichte / Synagoge

 

Übersicht:

bulletZur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
bulletBerichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
bulletZur Geschichte der Synagoge   
bulletFotos / Darstellungen  
bulletLinks und Literatur   

   

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde          
    
In Lütz bestand eine kleine jüdische Gemeinde im 19./20. Jahrhundert. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 18. Jahrhunderts zurück.  
   
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie folgt: 1808 22 jüdische Einwohner, 1858 40 (von insgesamt 341 Einwohnern), 1872 acht jüdische Familien, 1895 37 jüdische Einwohner (von 361).  
   
In den 1840er-Jahren werden die Familien des Viehhändlers Isaak Forst sowie des Joel Levi, Moses Gerson, Salomon Forst und Moses Abraham genannt. 
   
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde zeitweise einen Betraum (s.u.) und einen Friedhof.   
    
Nach 1933 sind die letzten jüdischen Einwohner (1933: fünf Personen) ausgewandert. Dabei handelte es sich um die Witwe und vier Kinder des Viehhändlers Bernhard Gerson (geb. 1878, gest. Ende November 1931): Regina Gerson (1878), Leo (1910; gest. 1934 im Krankenhaus Marienhof in Koblenz), Selma (1913), Benno (1918) und Lilli (1922). Frau Gerson emigrierte mit den drei Kindern Selma, Benno und Lilli im Juli 1936 in die USA (New York).  
    
Von den in Lütz geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Moritz Abraham (1874), Leo Forst (1884), Max Forst (1886 oder 1890), Siegmund Forst (1879), Rosalie Oppenheimer geb. Forst (1873), Lina Rosenbaum geb. Forst (1877), Betty Simon geb. Forst (1891).    
   
   
   
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde     

In jüdischen Periodika des 19./20. Jahrhunderts wurden noch keine Berichte zur jüdischen Geschichte in Lütz gefunden.   

   
   
   
Zur Geschichte der Synagoge              
    
Über eine Synagoge in Lütz, vermutlich ein Betraum in einem jüdischen Wohnhaus liegen nur wenige Informationen vor. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts beschwerte sich ein jüdischer Mann aus Treis, in dessen Haus eine Betstube eingerichtet war, beim israelitischen Konsistorium in Bonn, dass die Treiser Juden in die Synagoge nach Lütz gehen würden anstatt die in seinem Haus vorhandene zu besuchen. Darauf ordnete das Konsistorium an, dass die Treiser Juden die heimatliche Synagoge besuchen sollten, und der Gemeindevorsteher von Lütz keine Treiser Gottesdienstbesucher mehr zulassen dürfe.   
  
Wie lange der Betraum in Lütz benützt wurde, ist nicht bekannt. Als die Zahl der jüdischen Einwohner am Ort in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zurück ging, besuchten die jüdischen Einwohner von Lütz die Synagoge in Treis.  
   
   
Adresse/Standort der Synagoge:    Unbekannt  
    
    
Fotos    

Zur jüdischen Geschichte in Lütz sind - außer zum Friedhof - noch keine Fotos oder Abbildungen vorhanden; 
über Zusendungen oder Hinweise freut sich der Webmaster der "Alemannia Judaica"; Adresse siehe Eingangsseite. 
 
     

   
  
Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte  

Dezember 2019: Im neuen Heimatjahrbuch Cochem-Zell 2020 finden sich Beiträge zur jüdischen Geschichte des Landkreises  
Artikel in "Blick aktuell" (Cochem) vom 19. November 2019: "Im Kreishaus wurde das neue Heimatjahrbuch 2020 vorgestellt - Jüdisches Leben - durch Erinnerung unvergessen
Cochem. 'Das neue Heimatjahrbuch ist ein Spiegelbild der Geschichte, das auch zum Nachdenken anregen soll', ist die resümierende Aussage von Landrat Manfred Schnur, die er im Rahmen seiner Begrüßungsansprache zur offiziellen Vorstellung des Cochem-Zeller Heimatjahrbuches 2020 tätigte. Dazu hatten sich im großen Sitzungssaal des Kreishauses unter anderem die Autorinnen und Autoren eingefunden, die dieser Zusammenkunft natürlich gerne beiwohnten. So behandelt das Schwerpunktthema, übernommen und bearbeitet von Redaktionsmitglied Petra Lambertz (Cochem), das 'Jüdische Leben im Kreis Cochem-Zell'. In diesem Zusammenhang erinnert sich die Autorin daran, wie Vorfahren ihrer Familie als 'Judenfreunde' angeprangert wurden. Überdies gewährt sie einen historischen Einblick in die Gründungszeit des Musikvereins und der Freiwilligen Feuerwehr, die zu dieser Zeit aus zahlreichen jüdischen Mitgliedern bestand und wo zwischen jüdischen und nichtjüdischen Bürgern ein harmonisches Miteinander im Landkreis noch an der Tagesordnung war. Dagegen erinnern heutzutage nur noch ehemalige Synagogen und Stolpersteine an die Vergangenheit. Gerd Schommers (St. Aldegund) beschäftigt sich im neuen Jahrbuch mit Begriffen, die zwar im Moselfränkischen beheimatet sind, allerdings wie bspw. 'schäkern', 'malochen', 'mauscheln', 'Reibach machen' usw., ihren Ursprung in der Jiddischen Sprache haben. Günther Bretz (Cochem) berührt in seinen schriftlichen Ausführungen die frühe jüdische Geschichte an der Mosel bis zu ihren Ursprüngen im Mittelalter, während Heinz Schmitt einen historischen Almanach unter dem Titel 'Die Cochemer Juden' verfasst hat. Mit regionalen jüdischen Kultstätten in Cochem, Bruttig und Ediger, befassen sich in der Ausgabe 2020 einmal mehr Günther Bretz, Manfred Ostermann und Wolfgang Wolpert, während Rainer Vitz für Beilstein, Heinz Kugel für Binningen, und Alfred Lenz für Düngenheim das jüdische Leben beschreiben. Werner Lutz berichtet über dramatische Szenen in Kaisersesch und Alfons Friderichs rückt das Schicksal der Juden aus Klotten in den Fokus. Ein Beitrag über die Änderung jüdischer Familiennamen stammt aus dem Nachlass von Reinold Schommers und Daniel Kugel begibt sich auf die Spuren jüdischen Lebens in Lütz. Klaus Layendecker beschreibt die zentrale Bedeutung der früheren jüdischen Gemeinde in Treis in seinen detaillierten Recherchen, während über einzelne jüdische Familien Dr. Gerrit Fischer, Friedrich Fischer, Franz Josef Blümling, Franz Piacenza, Stefan Tournay und Werner Schönhofen ihr Wissen vermitteln. Über die 21 Stolpersteine und deren Verlegung in Bruttig berichtet zudem Franziska Bartels. Der Redaktionsleiter des Heimatjahrbuches, Heinz Kugel, lobte in seiner Ansprache sein engagiertes Mitarbeiter-Team, das auch heuer das Erscheinen des 224 Seiten starken Jahrbuchs ermöglichte und hier Ereignisse in der Heimat Hunsrück, der Eifel und an der Mosel dokumentiert. Es ist wie seine bisherigen Vorgänger einmal mehr ein Stück Zeitgeschichte, das in jedem Fall lesenswert erscheint. Das neue Heimatjahrbuch 2020 ist für 7,50 Euro im Handel und an bekannten Verkaufsstellen erhältlich. " 
Link zum Artikel   

   
     

Links und Literatur  

Links:  

bulletWebsite der Gemeinde Lütz    
bulletZur Seite über den jüdischen Friedhof in Lütz (interner Link) 

Literatur:  

bulletSchleindl Buch 02.jpg (79021 Byte)Angelika Schleindl: Spuren der Vergangenheit. Jüdisches Leben im Landkreis Cochem-Zell. Hg. vom Landkreis Cochem-Zell. Briedel 1996. S. 237-238.   Online zugänglich - Abschnitt zu Lütz.   
bulletLandesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz/Staatliches Konservatoramt des Saarlandes/ Synagogue Memorial Jerusalem (Hg.): "...und dies ist die Pforte des Himmels". Synagogen in Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Mainz 2005. S. 240 (mit weiteren Literaturangaben).  
bulletDaniel Kugel: Lütz und seine Geschichte. 2012. Kapitel 8.  

   
    n.e.

              

                   
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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 15. Oktober 2013