Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Kolmsdorf (Gemeinde Walsdorf, VG Stegaurach, Kreis Bamberg)
Jüdische Geschichte / Betsaal  

Übersicht:  

bulletZur Geschichte der jüdischen "Gemeinde" und der jüdischen Religionsschule  
Persönlichkeiten    
bulletZur Geschichte der "Synagoge"   
bulletFotos / Darstellungen   
bulletLinks und Literatur   

   

Zur Geschichte der jüdischen "Gemeinde" und der jüdischen Religionsschule               
    
In Kolmsdorf bestand eine kleine jüdische "Gemeinde" bis um 1860. Sie bestand im 19. Jahrhundert im Wesentlichen nur aus der Familie Silbermann. Ob im 17./18. Jahrhundert zeitweise weitere jüdische Familien am Ort wohnten, konnte noch nicht in Erfahrung gebracht werden. Salomon Silbermann (geb. 1773) betrieb in Kolmsdorf eine größere Landwirtschaft. In seinem Besitz waren ein Haus mit 30 Morgen Feld. Salomons Frau hieß Eva (geb. 1783), die beiden hatten zehn Kinder. Zu ihrer Erziehung hielt sich die Familie einen (staatlich geprüften!) jüdischen Schullehrer. 1822 war es Löb Weil von Baiersdorf, um 1828/33 ein Lehrer Neu, seit 1839 Lehrer Löw Joseph. Von 1826 an wurde die zunächst nur für die Kinder der Familie Silbermann eingerichtete jüdische Religionsschule in Kolmsdorf auch von den Kindern der jüdischen Gemeinden Trabelsdorf, Lisberg und Walsdorf  besucht. Erst nachdem 1869 keine jüdischen Personen mehr in Kolmsdorf lebten und auch Lehrer Joseph seinen Wohnsitz nach Walsdorf verlegt hatte, wurde die Schule nach Walsdorf und Trabelsdorf verlegt. 
   
Auf Grund des bayerischen Matrikelgesetzes von 1813 konnte in Kolmsdorf nur eine jüdische Familie leben. Matrikelnachfolger von Salmon Silbermann war Jonathan Silbermann (geb. 1812), der 1846 die Landwirtschaft übernahm, 1854 jedoch nach Bischberg verzog, einen Manufakturhandel innehatte und dazu im Nebenerwerb Ackerbau und Hopfenzucht betrieb.
  
  
Persönlichkeiten

Eduard Silbermann
: geb. 1851 in Kolmsdorf als Sohn von Jonathan Silbermann, aufgewachsen 1852 bis 1862 in Bischberg, studierte später Jura, wurde 1879 als erster deutscher Jude Staatsanwalt am Königlichen Oberlandesgericht in München, 1904 Oberlandesgerichtsrat, zuletzt Senatspräsident ebd.  
    
   

Zur Geschichte der "Synagoge"    
           
    
In ihrem Haus Hauptstraße 10/12, einem stattlichen Mansardbau, der um 1800 errichtet worden war, hatte die Familie Silbermann einen Betsaal und ein Zimmer für den Unterricht der jüdischen Kinder eingerichtet. Das Gebäude wird im Ort als "Synagoge" bezeichnet. Im Keller des Hauses ist noch ein rituelles Bad (Mikwe) vorhanden.  
   
Familie Silbermann pflegte jedoch auch enge Beziehungen zur jüdischen Gemeinde in Walsdorf und besuchte dort die Synagoge, zumal in Kolmsdorf kein regelmäßiger Minjan im Betsaal zustande gekommen sein wird.  
  
  
Adresse/Standort der SynagogeHauptstraße 10/12  
   
   
Fotos   

   
Das Gebäude der ehemaligen Synagoge in Kolmsdorf (2023)
(Foto: Jürgen Hanke, Kronach)  
 

       
         

Links und Literatur

Links:   

bulletWebsite der VG Stegaurach  

Literatur:  

bulletJohann Fleischmann: 1822 - Die Judenmatrikel von Kolmsdorf. In: Mesusa 2 Spuren jüdischer Vergangenheit an Aisch, Aurach, Ebrach und Seebach.  Mühlhausen 2000 S. 55-58. 

     
      

                   
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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 30. Juni 2020