Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Gailingen am Hochrhein (Kreis Konstanz)
Texte/Berichte zur jüdischen Geschichte des Ortes 
Seite 2: Berichte über Einrichtungen am Ort: das Israelitische Krankenhaus und das "Friedrichsheim"

Die nachstehend wiedergegebenen Texte mit Beiträgen zur jüdischen Geschichte in Gailingen wurden in jüdischen Periodika gefunden. 
Bei Gelegenheit werden weitere Texte eingestellt. Neueste Einstellung am 16.12.2014.     
  
Ein Teil der Texte muss noch abgeschrieben werden - bitte zum Lesen die Textabbildungen anklicken!    
   
   
Übersicht:  

Berichte über das Israelitische Krankenhaus in Gailingen  
-  Beschluss in der jüdischen Gemeinde Gailingen, ein Israelitisches Krankenhaus zu gründen (1884)  
-  Aufruf für Spenden für den Bau eines Israelitischen Krankenhauses (1885)  
-  Frau Bär spendet für das Krankenhaus eine größere Summe (1885)   
-  Anzeige des Israelitischen Krankenhauses (1892)    
-  Das Israelitische Krankenhaus wird gebaut (1892)  
Einweihung des Israelitischen Krankenhauses (1892)   
Anzeige des Israelitischen Krankenhauses (1894)  
-  Zehnjähriges Bestehen des Israelitischen Krankenhauses (1902)  
Vierter Bericht über das Israelitische Krankenhaus in Gailingen (1903)    
Über das israelitische Krankenhaus in Gailingen (1903)     
A
uszeichnung für Dr. Heilbronn (1913)      
Anzeige des Israelitischen Krankenhauses (1922)    
Ein neuer Anbau des Israelitischen Krankenhauses wird erstellt (1931)   
Anzeige des Israelitischen Krankenhauses (1931)  
Einweihung des Anbaus am Israelitischen Krankenhaus (1931)   
Über das Israelitische Krankenhaus in Gailingen (Beitrag von Oberlehrer Berlinger aus Buttenhausen, 1931)  
Anzeige des Israelitischen Krankenhauses (1933)       
  
Berichte über das "Israelitische Landesasyl Friedrichsheim"   
-  Stand der Planungen für das "Friedrichsheim" (1896) 
Auf der Suche nach einem geeigneten Standort für das "Friedrichsheim" (1896)   
Ein Leser des "Israelit" engagiert sich für den Standort Diersburg (1896)  
1. Jahresbericht des "Friedrichsheims" (1897)   
Anzeige des "Friedrichsheims" (1898)   
Über die Arbeit des "Friedrichsheims" (1898)  
2. Jahresbericht des "Friedrichsheims" (1898)   
Einweihung des "Israelitischen Landesasyls Friedrichsheim" (1898)  
Mehrere engagierte Frauen werden für ihre Arbeit für das "Friedrichsheim" ausgezeichnet (1900)  
4.
Jahresbericht des "Friedrichsheims" (1901)      
6. Jahresbericht des "Friedrichsheims" (1904)  
8. Jahresbericht des "Friedrichsheims" (1905)   
14. Jahresbericht des "Friedrichsheims" (1911)   
15. Jahresbericht des "Friedrichsheims" (1912)   
16. Jahresbericht des "Friedrichsheims" (1913)   
19. Jahresbericht des "Friedrichsheims" (1916)  
Ausschreibung der Verwalterstelle des Friedrichsheimes (1926)     
Direktor Uhlfelder verlässt Gailingen (1926) 
Julius Steckelmacher wird Verwalter (Direktor) des Friedrichsheimes (1926)    
Bericht über das "Friedrichsheim" (1931)   
Über den Anbau an das "Friedrichsheim" (1931)   
Einweihung eines Anbaus an das "Friedrichsheim" (1931)   
Rebekka Rotschild geb. Picard feiert ihren 90. Geburtstag im "Friedrichsheim" (1932)  
Zum Tod von Zerline Bamberger, Heimbewohnerin im "Friedrichsheim" (1936)   
25-jähriges Amtsjubiläum von Rechtsanwalt Kassewitz als Vorstandsvorsitzender des "Friedrichsheimes" (1935)  
Anzeigen des "Friedrichsheims" (1936/37)   

   
   
   
Bericht über das Israelitische Krankenhaus in Gailingen        
Beschluss in der jüdischen Gemeinde Gailingen, ein Israelitisches Krankenhaus zu gründen (1884)  
Anmerkung: Die Idee, das Krankenhaus zu gründen, kam nach nachstehendem Bericht im Zusammenhang mit den Feiern zum 100. Geburtstag von Moses Montefiore (1784-1885); demnach sollte das Krankenhaus in Gailingen auch - nach dieser ersten Idee - "Moses-Montefiore-Krankenhaus" o.ä. heißen.

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 17. November 1884: "Mainz, 12. November (1884). Über die Montefiorefeier gehen uns fortwährend von den verschiedensten Gegenden zahlreiche Berichte ein, von denen wir jedoch nur dann Notiz nehmen können, wenn sie etwas Tatsächliches enthalten. In Wien hat der Bürgermeister mit 82 Stadtverordneten ein Beglückwünschungs-Telegramm nach Ramsgate abgeschickt. -   In Gailingen (Baden) hat man nach einer begeisterten Ansprache des Herrn Rabbiners Dr. Löwenstein beschlossen, ein jüdisches Hospital, welches den Namen des Jubelgreises führen soll, zu gründen, und sind sofort namhafte Summen zu diesem Zwecke gezeichnet worden."  

  
Aufruf für Spenden für den Bau eines Israelitischen Krankenhauses (1885)    

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 5. März 1885: "Aufruf!  
Gailingen
(Baden), im Februar 1885.  Zu Ehren unseres allverehrten würdigen Glaubensgenossen Moses Montefiore und einem längst gefühlten Bedürfnis entsprechend, hat die hiesige Israelitengemeinde den Beschluss gefasst, ein israelitisches Krankenhaus am hiesigen Orte zu errichten.   
Wohl sind wir uns dessen bewusst, dass die Ausführung dieses Planes große Opfer erheischt; allein im Vertrauen auf Gottes Beistand und auf die Unterstützung unserer Glaubensgenossen hoffen wir, recht bald unser Projekt realisiert zu sehen. Schon sind erhebliche Summen in der hiesigen Gemeinde zu diesem Zwecke gezeichnet worden; allein dieselben genügen bei weitem noch nicht, um auch nur den bescheidensten Anforderungen zu entsprechen.  
Wir erlauben uns daher, an alle edlen Menschenfreunde und Glaubensgenossen, die den hohen Wert derartiger humanitärer Anstalten zu schätzen wissen, die freundlichste Bitte zu richten, unserem Vorhaben ihre geneigte Aufmerksamkeit und Unterstützung zuwenden zu wollen. Wir zweifeln nicht daran, dass diesem Appell an die Wohltätigkeit nicht nur bei denjenigen, die an dem Wohle der Gemeinde Gailingen ein spezielles Interesse haben, sondern auch anderwärts die verdiente Aufnahme zuteil werde und ersuchen Sie dringend, unser Streben im Kreise ihrer Bekannten nach Kräften unterstützen zu wollen.   
Geldbeiträge wollen gefälligst einem der Unterzeichneten übermittelt werden.  Mit aller Hochachtung  
Dr. Löwenstein, Bezirksrabbiner  - Baruch Haarburger, Israelitischer Gemeindevorstand.  
Auch wir sind gern bereit, Gaben entgegenzunehmen und weiterzubefördern.  Die Expedition des 'Israelit'."     

  
Frau Bär spendet für das Krankenhaus eine größere Summe (1885)  

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 22. Oktober 1885: "Gailingen, 14. Oktober (1885). Ein Akt echt jüdischer Wohltätigkeit, der sich in jünger Zeit vollzogen, ist so erhebend, dass die geschätzten Leser dieses Blattes sich gewiss mit dem Einsender dieses freuen, von demselben Kenntnis zu erhalten. Die hiesige Gemeinde erhielt nämlich für das hier projektierte israelitische Krankenhaus von Frau Isidor Bär Witwe in Bruchsal zu Ehren ihres verstorbenen Gatten die hochherzige Gabe von fünftausend Mark. Dieses edle Geschenk, das ganz aus eigener Initiative der hochherzigen Geberin hervorgegangen, wird hierdurch sowohl, wie durch das rührende Motiv, das demselben zugrunde liegt, ein doppelt wertvolles. Wir sprechen daher hiermit wiederholt dieser würdigen Frau öffentlich unseren Dank aus und wünschen derselben Gottes Lohn für solche wahrhaft jüdische Tat. Solche Frauen ehren sich und die jüdische Gesamtheit.
Der von uns bis jetzt gesammelte Grundstock für das beabsichtigte Krankenhaus beträgt 20.000 Mark, woran die hiesige Gemeinde mit ca. 12.000 Mark partizipiert. Wir bitten edle Glaubensgenossen um fernere Unterstützung, um mit Gottes Hilfe recht bald zur Ausführung unseres Projekts schreiten zu können."        

  
Anzeige des Israelitischen Krankenhauses (1892)  

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 25. Februar 1892: "Für das hiesige israelitische Krankenhaus wird ein tüchtiger Hausmeister (Israelit), der nicht über 40 Jahre alt sein darf, kleine Familie besitzt und mit der Krankenpflege bereits vertraut, gesucht. 
Offerten unter Beifügung eines ärztlichen Zeugnisses über den Gesundheitszustand, sowie eines Zeugnisses über sittlich-religiöse Führung und guten Leumund in amtlich beglaubigter Abschrift nebst Angabe über die bisherige Tätigkeit wolle man längstens bis zum 1. März dieses Jahres an unterfertigter Stelle einreichen, bei welcher auch die näheren Bedingungen zu erfahren sind.  
Verwaltungsrat des israelitischen Krankenhauses. Gailingen (Baden)."     

    
Das Israelitische Krankenhaus wird gebaut (1892)  

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 7. März 1892: "Gailingen, im Adar. (Rede zu den Kindern Israel,) dass sie mir Hebe bringen, von jeglichem, den sein Herz dazu treibt (2. Mose 25,2). Diese Worte der heiligen Schrift kommen mir beim Niederschreiben dieser Zeilen unwillkürlich in den Sinn.   
Wie verschiedenen Lesern Ihres geschätzten Blattes bekannt ist, fasste unsere Gemeinde, die schön öfters die traurige Erfahrung machte, dass jüdische Kranke und Obdachlose aus hiesigem Orte in nichtjüdischen Spitälern untergebracht werden mussten, vor einigen Jahren den edlen Beschluss, hierselbst ein jüdisches Spital zu errichten.
Dieser Beschluss geht nun seiner Ausführung entgegen und gar bald wird unsere Gemeinde um ein Wohltätigkeitsinstitut, wie es nicht schöner und herrlicher gedacht werden kann, reicher sein. Jedoch werden auch mit der Fertigstellung dieses Baues bereits alle Mittel erschöpft sein, die unserer Gemeinde zur Verfügung stehen. Wir fühlen uns daher veranlasst, an alle edle Herzen die innigste Bitte zu richten, uns zur Beschaffung der nötigen Einrichtungsgegenstände und Betriebsmittel nach Kräften behilflich sein zu wollen. Wir erlauben uns, an die Hochherzigkeit unserer verehrten Glaubensgenossen zu appellieren, dieser so wohltätig und segensreich wirkenden Anstalt ihr Wohlwollen angedeihen zu lassen, damit dieselbe ihrem hohen Zwecke und Ziele zugeführt werden kann. Gilt es doch auch hier, dem Ewigen, (hebräisch und deutsch aus Psalm 147,3), 'der da heilt jedes zerbrochene Herz und gern verbindet seine Wunden' ein kleines Heiligtum zu errichten, wozu wohl ein Jeder mit Freuden sein Scherflein beiträgt.        
Wir ersuchen daher alle Freunde und Gönner unserer Sache, besonders die ehrwürdigen Herren Rabbiner, Vorstände und Lehrer, dahin wirken zu wollen, dass in ihren Gemeinden für dieses schöne Werk der Menschenliebe Kollekten veranstaltet werden und sprechen wir schon im Voraus jedem Einzelnen der verehrlichen Spender und Spenderinnen unseren herzlichen und aufrichtigsten Dank aus.   
Die Spenden bitten wir gefälligst an die Herren Bezirksrabbiner Dr. Spitz, Dr. med. Heilbronn und Adolf Guggenheim gelangen zu lassen, welche auch die Quittung hierüber verabfolgen werden. J. Eisenmann."    

  
Einweihung des Israelitischen Krankenhauses (1892)  

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 25. August 1892: "Gailingen, 18. August (1892). 'Aber euch wird aufgehen, die ihr meinen Namen fürchtet, die Sonne des Heils und der Genesung an ihren Flügeln' (Maleachi 3,20). Also lauten die goldenen Worte, die über dem Portale unseres neu eröffneten israelitischen Spitals prangen. Wiederum hat sich ein bekannter Satz unserer Weisen (hebräisch und deutsch:) 'Israel ist nie verwaist' in des Wortes schönster Bedeutung bewahrheitet. Es hat sich gezeigt, dass es zu allen Zeiten hochherzige Menschen genug in Israel gibt, die jedes gute Werk mit Freuden unterstützen. Mit Recht geziemt es sich daher, des Tages ganz besonders zu gedenken, an welchem ein solch edles Werk, das nur durch den Opfersinn unserer Glaubensgenossen gegründet wurde, seiner Bestimmung übergeben wird. Gestatten Sie mir deshalb, dass ich den verehrten Lesern Ihres geschätzten Blattes, die doch zum Teil dieser Anstalt ihre Unterstützung zugewandt haben, den Verlauf eines solch herrlichen Tages etwas näher schildere.
Früh 9 Uhr schon erfolgte unter reger Beteiligung zahlreicher Freunde und Gönner unserer Anstalt die offizielle Übergabe des Gebäudes an den Verwaltungsrat desselben. Herr Vorsteher Harburger, der sich um die Ausführung dieses Baues ganz besondere Verdienste erworben hatte, hielt dabei eine kurze Ansprache. Er hob hervor, dass alle, die zu diesem Unternehmen beigesteuert haben, sich ein ewiges Denkmal gesetzt haben, das dauernder und wertvoller ist, als ein Monument von Stein und Erz. Hierauf besichtigte der Verwaltungsrat von dem Bautechniker begleitet, die Lokalitäten der Anstalt und sprach sich über dieselben befriedigend aus. Vom Anstaltsgebäude aus bewegte sich unter Begleitung von Musik und unter Beteiligung der ganzen Einwohnerschaft, ohne Unterschied der Konfession, ein imposanter Festzug nach der Synagoge. Dabei konnte man recht deutlich beobachten, welch' feierliche Stimmung allerorts herrschte. Fast jeder war bemüht, teils durch Beflaggung der Häuser, teils durch Anbringen passender hebräischer und deutscher Inschriften, diesem Akte ein recht festliches Gepräge zu verleihen. In der Synagoge hielt Herr Bezirksrabbiner Dr. Spitz - sein Licht leuchte - nachdem mehrere der Feier entsprechende Gesänge vorgetragen waren, die Festrede, die auf alle Anwesenden einen tiefen Eindruck ausübte.  
Mittags vereinigten sich die Festteilnehmer zu einem gemeinschaftlichen Festessen im Café Biedermann dahier, wobei Reden mit Toasten  
Gailingen Israelit 25081892b.jpg (146947 Byte)in lebhaftester Weise abwechselten. Zuerst ergriff Herr Dr. med. Heilbronn das Wort. Er beleuchtete in seiner Rede eingehend und schwungvoll die sanitären Vorzüge einer solchen Anstalt. Hierauf sprachen die Herren Rabbiner Dr. Löwenstein aus Mosbach und Dr. Spitz von hier. Ersterer, der mit Herrn Vorsteher Harburger zu den eigentlichen Begründern dieser Anstalt gehört, wies unter der Schriftstelle (5. Mose 8,17) 'Und du sagtest in deinem Herzen: Meine Kraft und die Stärke meiner Hand hat mir all dies Vermögen geschafft' darauf hin, dass wir Gott, der uns Kraft und Ausdauer verliehen hat, das begonnene Werk ohne Hemmnisse und Störungen zu vollenden, ganz besonders danken müssen. Letzterer feierte alle edlen Spender und Spenderinnen, die uns mit Wort und Tat hilfreich zur Seite standen. Herr Vorsteher Harburger widmete sein Hoch unserem geliebten Landesfürsten - möge seine Herrlichkeit erhöht werden - und dem Großherzoglichen Hause. Mit dem Vortrag des Mincha-Gebetes fand auch dieser Akt seinen feierlichen Abschluss. Nicht unerwähnt möge bleiben, dass für das 'Benschen' über 500 Mark gelöst wurden, welcher Betrag der Spitalkasse zufiel. Mit dem Eintritt der Nacht endlich fand im oben erwähnten Café ein Bankett statt, an welchem alle Ortsbürger teilnahmen. Bei dieser Feier zeichnete sich besonders unser jüdischer Gesangverein aus, der einige prachtvolle Lieder vortrug, sowie Herr Wilhelm Moos, der in einer glänzenden Rede den Veranstaltern des Festes, die so warmes Interesse zeigten an dem Gedeihen des Instituts, im Namen der Gemeinde seinen besonderen Dank abstattete. Unter innigem Dank zum Allvater, für seine Gnade, die er unserem Unternehmen angedeihen ließ, schließe ich meinen bericht über die so glänzend verlaufene Feier."    
 
Gailingen Krankenhaus 01220.jpg (113528 Byte)Links: Das Israelitische Krankenhaus in Gailingen. Außenansicht vor 1931. Quelle: Hauptstaatsarchiv Stuttgart EA 99/001 Bü. 305 Nr. 592.   

  
Anzeige des Israelitischen Krankenhauses (1894)  

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 2. August 1894:       

  
Zehnjähriges Bestehen des Israelitischen Krankenhauses (1902)  

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 21. August 1902:          

   
Vierter Bericht über das Israelitische Krankenhaus in Gailingen (1903)       

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 6. Juli 1903:                  

  
Über das israelitische Krankenhaus in Gailingen (1903)       

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 6. August 1903:        
Gailingen Israelit 06081903b.jpg (89076 Byte)   

     
Auszeichnung für Dr. Heilbronn (1913)     

Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 17. Januar 1913: "Dem Direktor des israelitischen Krankenhauses Dr. med. C. Heilbronn in Gailingen wurde von dem Großherzog von Baden das Ritterkreuz 2. Klasse mit Eichenlaub vom Orden vom Zähringer Löwenverliehen."   

  
Anzeige des Israelitischen Krankenhauses (1922)  

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 19. Oktober 1922:       

            
Ein neuer Anbau des Israelitischen Krankenhauses wird erstellt (1931)  

Artikel in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 15. Juni 1931:      

           
Anzeige des Israelitischen Krankenhauses (1931)  

Anzeige in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 15. Juni 1931:      

               
Einweihung des Anbaus am Israelitischen Krankenhaus (1931)  

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 3. September 1931:      

        
Über das Israelitische Krankenhaus in Gailingen (Beitrag von Oberlehrer Berlinger aus Buttenhausen, 1931)      

Artikel in der "Gemeindezeitung für die Israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 16. September 1931:           

        
Anzeige des Israelitischen Krankenhauses (1933)    

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 4. Oktober 1933:    

   
     
     
     
Berichte über das "Israelitische Landesasyl Friedrichsheim"     
Stand der Planungen für das "Friedrichsheim" (1896)  

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 30. Juli 1896:       

  
Auf der Suche nach einem geeigneten Standort für das "Friedrichsheim" (1896)  

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 9. November 1896:   

  
Ein Leser des "Israelit" engagiert sich für den Standort Diersburg (1896) 

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 19. November 1896:       

  
1. Jahresbericht des "Friedrichsheims" (1897)  

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 2. September 1897:       
Gailingen Israelit 02091897b.jpg (340220 Byte)
  
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 24. September 1897:       

  
Anzeige des "Friedrichsheims" (1898)  

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 29. September 1898:      

  
Über die Arbeit des Friedrichsheims (1898)  

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 27. Juni 1898:         

   
2. Jahresbericht des "Friedrichsheims" (1898)    

Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 1. Juli 1898:       

  
Einweihung des "Israelitischen Landesasyls Friedrichsheim" (1898)  

Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 21. Oktober 1898:        

  
Mehrere engagierte Frauen werden für ihre Arbeit für das "Friedrichsheim" ausgezeichnet (1900)   

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 3. Mai 1900:        

   
4.
Jahresbericht des "Friedrichsheims" (1901)    

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 22. April 1901:  

 
6. Jahresbericht des Friedrichsheimes (1904)  

Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 13. Mai 1904:      
 
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 30. Mai 1904:      

     
  8. Jahresbericht der Friedrichsheims (1905)      

Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 9. Juni 1905:          


14. Jahresbericht des Friedrichsheimes (1911) 

Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 5. Mai 1911:      

  
15. Jahresbericht des Friedrichsheimes (1912) 

Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 21. Juni 1912:      

  
16. Jahresbericht des Friedrichsheims (1913)    

Altdorf AZJ 15081913.JPG (193669 Byte)Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 15. August 1913: "Freiburg (Breisgau), 8. August (1913). Der 16. Jahresbericht des Friedrichsheims (Asyl für israelitische Sieche und arme Greise) in Gailingen ist soeben erschienen und konstatiert mit Befriedigung, dass die Entwicklung des Friedrichsheims im abgelaufenen Jahre wiederum als günstig bezeichnet werden darf. Es konnten alle an den Vorstand herangetretenen Anforderungen befriedigt werden. Der Anstalt sind neue Gönner gewonnen worden. Die Summe der regelmäßigen Mitgliedsbeiträge ist von 10.508 Mark im Vorjahr auf 11.931 Mark angewachsen. Ein seltenes Fest wurde am 14. April 1912 in der Anstalt begangen: die Insassin Esther Guggenheim von Altdorf feierte ihren 100. Geburtstag. Seine Königliche Hoheit der Großherzog ließen der Jubelgreisin eine Denkmünze und Ihre Königliche Hoheit die Großherzogin Luise gnädigst überreichen. Herr Dr. Heilbronn gratulierte in Anwesenheit der Mitglieder des Lokalvorstandes namens des Vorstandes. Eine Deputation der Gemeinde Altdorf unter Führung des Herrn Vorstehers Isaak Lang überbrachte die Glückwünsche der Heimatgemeinde. Mit einem Ständchen des Gesangvereins Eintracht fand die Feier ihren Abschluss. Die Greisin erfreut sich nicht nur großer körperlicher Rüstigkeit, sondern auch geradezu bewundernswerter geistiger Frische und Regsamkeit; ihr Gedächtnis hat nicht Not gelitten, sie hat sich ein lebhaftes Interesse für ihre Freunde und Bekannten, insbesondere auch für ihren Heimatort Altdorf bewahrt. In der am 6. Juni 1912 zu Gailingen stattgehabten satzungsgemäßen Generalversammlung wurden die ausscheidenden Mitglieder des Gesamtvorstandes wiedergewählt. An Stelle des nach Heilbronn verzogenen Herrn Hermann Brunner von Adelsheim wurde Herr Vorsteher und Bezirksältester Karl Reis in Sennfeld gewählt. Die seit der letzten Generalversammlung vom Vorstand vorgenommenen Ersatzwahlen wurden bestätigt. Die vom Vorstand vorgeschlagene Änderung einiger Bestimmungen der Satzungen wurde von der Generalversammlung genehmigt. Anlässlich der Generalversammlung fand eine eingehende Besichtigung der Anstalt statt. Sämtliche Anwesende waren von dem tadellosen Stand der Anstalt voll befriedigt. Der Bericht verzeichnet mit Dank die Namen der Spender, die in hochherziger Weise im verflossenen Jahre der Anstalt Gaben zugewiesen haben."      
 
Altdorf Gailingen Dok 018.jpg (185761 Byte)Ergänzung: die in obigem Bericht genannte Esther Guggenheim ist am 16. Oktober 1913 im Friedrichsheim in Gailingen gestorben und auf dem dortigen Friedhof beigesetzt worden. Links eine Seite aus dem Band 2 des Memorbuches von Naftali Bar-Giora Bamberger: "Der jüdische Friedhof in Gailingen" 1994 S. 335. Abgebildet ist eine Seite aus dem Sterberegister der Gemeinde  Guggenheim, auf dem der Tod der 101 Jahre alten Ester Guggenheim(er) bestätigt wird. Über die Herkunft von Esther Guggenheim geb. Weil steht: "geboren zu Kippenheim, Witwe, Tochter der verstorbenen, zuletzt in Altdorf wohnhaften Eheleute des Handelsmannes Raphael Weil und Merle geborene Sack". Abgebildet ist auch der Grabstein von Esther Guggenheim im jüdischen Friedhof in Gailingen mit einer Wiedergabe und Übersetzung der Grabsteininschrift.   

     
19. Jahresbericht des Friedhofsheimes (1916) 

Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 6. Oktober 1916:      

   
Ausschreibung der Verwalterstelle des Friedrichsheimes (1926)     

Gailingen Israelit 15041926.jpg (36862 Byte) Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 15. April 1926:  

 
Direktor Uhlfelder verlässt Gailingen (1926)  

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 18. Mai 1926: "Gailingen, 10. Mai (1926). Zu größtem Bedauern besonders der Insassen des Friedrichsheimes beabsichtigt unser Herr Direktor Uhlfelder mit Familie seinen Wirkungskreis in kurzer Frist zu verlassen. Im Jahre 1922, in der schwersten Wirtschaftskrisis, übernahmen Herr Direktor Uhlfelder und Frau mutig und hoffnungsvoll die verdienstvolle, aber höchst schwierige Verwaltung des Friedrichsheimes, und sie haben diese Aufgabe unverdrossen zur vollen Zufriedenheit erfüllt. Ganz besonders aber muss hervorgehoben werden die praktische, tatkräftige und pietätvolle Pflege der Kranken und Leidenden und der Greise. Zu jeder Zeit und Stunde, auch in der Nacht, wann immer es halt, war Herr Direktor blitzschnell zur Stelle. Ebenso war auch unsere Frau Direktor stets bemüht, den Kranken durch Verabreichung von Stärkungsmitteln und guten Speisen die Schmerzen und Beschwerden zu lindern und auch sonst nach dem Rechten zu sehen. Beide standen uns auf allen Gebieten beratend, hilfreich und aufklärend zur Seite. Der wärmste Dank der Patienten des Friedrichsheims begleitet Direktor Uhlfelder und seine Familie in ihren neuen Wirkungskreis."        

  
Julius Steckelmacher wird Verwalter (Direktor) des Friedrichsheimes (1926) 
  
Nachfolger von Direktor Uhlfelder wurde Julius Steckelmacher (geb. 29. November 1879 in Mainz, Sohn des aus Boskowitz, Kreis Brünn im Kronland Mähren stammenden Lehrers Moses Steckelmacher und seiner Frau Sara geb. Naumburger). Julius Steckelmacher war seit 1903 Lehrer in Friedrichstadt. Hier hat er mit großem Erfolg gewirkt. Seine pädagogischen Fähigkeiten, sein umfassendes Wissen und sein verbindliches Wesen waren sehr beliebt. 1906 hatte er sich in Friedrichstadt mit Bertha geb. Wolff verlobt, eine am 9. Mai 1885 in Friedrichstadt geborene Tochter von Emanuel Wolff (gest. 1908) und seiner Frau Pesche genannt Betty geb. Behrend (gest. 1940).  
Julius und Bertha Steckelmacher hatten zwei Töchter: Mirjam (geb. 1908) und Hilde (Hildegard, geb. 1909). Bereits Anfang Januar 1910 starb Bertha Steckelmacher.  
In zweiter Ehe war Julius Steckelmacher verheiratet mit Jenny geb. Finck (geb. 1880 in Bischhausen). 1910 erhielt er einen Ruf nach Christiana in Norwegen. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges kam Julius Steckelmacher für ein Jahr nach Friedrichstadt zurück, um in Deutschland "dem Vaterlande zu dienen". Ende Oktober 1915 übersiedelte die Familie nach Felsberg bei Kassel. Julius Steckelmacher war bis Ende 1917 im Kriegseinsatz und geriet schließlich in englische Kriegsgefangenschaft. Im November 1919 kam er über das Durchgangslager Hammelburg nach Felsberg zurück. 1926 wurde er Direktor des Friedrichsheimes in Gailingen. Im Zusammenhang mit dem Novemberpogrom 1938 wurde er in das KZ Dachau verschleppt. Nach der Entlassung konnte er auf Grund der Bemühungen seiner Tochter Hilde nach Palästina / Israel emigrieren. Er starb in Israel 1957
.  
   
   
Bericht über das "Friedrichsheim" (1931)  

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 13. Mai 1931:        

  
Über den Anbau an das "Friedrichsheim" (1931)    

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 4. Juni 1931:       

  
Einweihung eines Anbaus an das "Friedrichsheim" (1931)  

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 11. Juni 1931:       
Gailingen Israelit 11061931a.jpg (168537 Byte)   

  
Rebekka Rothschild geb. Picard feiert ihren 90. Geburtstag im "Friedrichsheim" (1932)  

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 4. Februar 1932:  "Gailingen, 15. Januar (1932). Das Friedrichsheim, diese segensreich wirkende Anstalt im Badenerlande, war dieser Tage Mittelpunkt einer Feier, die in den Schatten der Zeit wie ein freundliches Licht erstrahlt. Im blumengeschmückten Speisesaale scharten sich Insassen, Verwandte und Bekannte um eine Neunzigjährige: Frau Rebekka Rotschild aus Randegg, die Schwester der unvergesslichen Frau Rabbiner Picard seligen Andenkens. Erst vor kurzem hat die Gefeierte ihr eigenes Heim verlassen, in dem sie mit ungebrochener körperlicher und geistiger Elastizität waltete. Nun gedenkt sie im Friedrichsheim, betreut von der rührenden Fürsorge ihrer Nichte, Frl. Picard, ihren Lebensabend zu verbringen. In dankbarer Zufriedenheit nimmt sie die zahlreichen Glückwünsche entgegen, vom Badischen Oberrat, den Delegationen der jüdischen und christlichen Frauenvereine von Randegg und Gailingen, dem Vorstand des Friedrichsheims u.a.m., wenn sie auch einen Tropfen fühlbarer Bitterkeit nicht wegzulächeln vermag. An ihrer Seite fehlt seit langem ihr Gatte, dessen Name überall einen guten Klang hatte: der selige Leopold Samuel Rothschild. Herr Rabbiner Dr. Bohrer in Gailingen, Verwalter Steckelmacher und der Neffe der Jubilarin, Herr Epstein aus Zürich, ehrten sie durch schöne Ansprachen. Schlicht und rührend dankte sie für all diese Ehrungen. Diese sind wohlverdient, denn Frau Rebekka Rothschild hat in den weitumfassenden Zeitraum ihres Lebensfeldes viel des Guten ausgesät. Sie war stets ein Freund der Armen und ihr tägliches Gebet gilt in Dankbarkeit und Ehrfurcht dem Schöpfer für die Fülle seiner Gnade. Möge es noch ungezählt Jahre Erhörung finden."       

  
Zum Tod von Zerline Bamberger, Heimbewohnerin im "Friedrichsheim" (1936)  

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 4. Juni 1936:       

  
25-jähriges Amtsjubiläum von Rechtsanwalt Kassewitz als Vorstandvorsitzender des "Friedrichsheims" (1935)  

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 6. Juni 1935:      

  
Anzeigen des "Friedrichsheims" (1936/37)  

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 2. Juli 1936:      
 
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 27. April 1937:      

        

         

      

            

   

          

 

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Stand: 03. Januar 2016