Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Mühringen (Stadt Horb am Neckar, Landkreis Freudenstadt) 
Jüdische Geschichte / Betsaal/Synagoge 
  

Hinweis: die Seite zum Mühringen muss noch überarbeitet werden.   
 
Übersicht:  

bulletZur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
bulletBerichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
Siehe weitere Seite mit Berichten zur jüdischen Geschichte in Mühringen  
bulletZur Geschichte der Synagoge   
bulletFotos / Darstellungen 
bulletErinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte   
bulletLinks und Literatur   

          

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english version)  
    
In dem bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts zum Ritterkanton Neckar-Schwarzwald gehörenden Mühringen bestand eine jüdische Gemeinde bis 1939. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 16. Jahrhunderts zurück. Erstmals wird 1570 Baruch Jud zu Mühringen genannt. 
   
1722 zählte die Gemeinde 19 Familien mit 47 Personen, 1744 war sie auf 50 Familien angewachsen. 
   
Im 18. Jahrhundert erlangte Mühringen als ein religiöser Mittelpunkt für die Juden in Südwestdeutschland eine große Bedeutung. Die Gemeinde war Sitz eines Rabbinats: der erste Rabbiner in Mühringen war der aus Haigerloch stammende Elias Weil. Ihm folgten Nathanael Weil (später Oberrabbiner in Karlsruhe), Samson Feis, David Dispecker, Jacob Samuel Schwabacher, Abraham Weil, Abraham Ries, Gabriel Adler, Dr. Moses Wassermann, Dr. Michael Silberstein und Dr. Adolf Jaraczewsky, der das Rabbinat nach Horb verlegte. Zum Rabbinat Mühringen gehörten außer Mühringen die Gemeinden Rottweil, Nordstetten, Baisingen, Mühlen, Rexingen und Wankheim (wozu auch bis um 1880 die jüdischen Einwohner von Tübingen und Reutlingen gehörten).
    
Die höchste Zahl jüdischer Einwohner wurde um 1846 mit 512 Personen in etwa 110 Familien erreicht. Die Familien lebten überwiegend vom Handel mit Vieh, Landesprodukten und anderen Waren. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts ging die Zahl der Juden am Ort durch Aus- und Abwanderung schnell zurück, sodass 1900 nur noch 130 jüdische Einwohner gezählt wurden. Das Rabbinat wurde 1911/14 von Mühringen nach Horb verlegt.  
    
1933 lebten noch 45 jüdische Personen in Mühringen. In den folgenden Jahren ist ein Teil von Ihnen auf Grund der Folgen des wirtschaftlichen Boykotts, der zunehmenden Entrechtung und der Repressalien vom Ort verzogen. Die letzten der jüdischen Einwohner wurden 1941 bis 1943 deportiert.    
     
Von den in Mühringen geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem, ergänzt durch Gedenkbuch Baden-Württemberg 1969*): Hildegard Adler geb. Lewin (geb. 1910), Sofie Berlizheimer (geb. 1898), Clara Dreyfuss geb. Dessauer (geb. 1865), Salomon Elsässer (geb. 1874), Sofie (Sara) Elsässer geb. Schwarz (geb. 1882), August Eppstein geb. Schwarz (geb. 1876)*, Ludwig Eppstein (geb. 1870)*, Emma Feigenheimer geb. Schwarz geb. 1883), Heinz Feigenheimer (geb. 1916), Erna Fleischmann (geb. 1911), Berta Frank geb. Elsässer (geb. 1878), Reinhold Friedmann (geb. 1898), Charlotte Goldschmidt geb. Bach (geb. 1859), Klara Haarburger geb. Levi (geb. 1879)*, Max Haarburger (geb. 1874), Oskar Hauser (geb. 1888), Julius Josephson (geb. 1881), Moritz Kalbkopf (1862)*, Jenny (Jeanette) Kirchheimer geb. Löwenthal (geb. 1884), Siegfried Levi (geb. 1877)*, Rudolf Löwenthal (geb. 1858), Therese Löwenthal (geb. 1886), Peppi Oppenheimer (geb. 1865)*, Thekla Oppenheimer (geb. 1869)*, Philippine Reinauer (geb. 1860), Julius Rosenfeld (geb. 1874), Max Rosenfeld (geb. 1866), Max Rosenfeld (geb. 1884), Sophie Rosenfeld geb. Gumprich (geb. 1890), Rosa Schattenfeld geb. Eppstein (geb. 1872), Martha Schwarz (geb. 1897), Thekla Schwarz geb. Schwarz (geb. 1893), Karl Steinharter (geb. 1880), Jenny Stern geb. Hauser (geb. 1868), Lina Wolf geb. Rosenthal (geb. 1888), Klementina Wolf geb. Levi (geb. 1882).
    
    
    
Zur Geschichte des Betsaales / der Synagoge   
   
Die Gottesdienste wurden zunächst in einem Betsaal in einem der jüdischen Privathäuser abgehalten. Eine erste Synagoge wurde 1728 erbaut. Diese war nach der Rabbinatsbeschreibung von 1875 des Rabbiners Michael Silberstein noch "klein und unansehnlich". 1807 bis 1810 wurde an derselben Stelle eine neue Synagoge erbaut, über die in bei Silberstein zu lesen ist: "Die Synagoge zu Mühringen ist im Jahre 1807 bis 1810 mit einem Kostenaufwand von ca. 20.000 Gulden errichtet worden. Im modernen Rundbogenstiel gebaut, enthält sie an der Decke eine ovale, tief eingehend gewölbte Kuppel. Eine kleine, unansehnliche Vorhalle führt mittelst einer auf der Westseite befindlichen Tür in die Synagoge selbst, in der hölzerne Säulen die für die Frauen bestimmten drei Galerien tragen. Vor der Heiligen Lade, die sich über der Ostseite befindet, ist ein etwas beschränkter Platz, der, durch zwei Türchen abgeschlossen, als Kanzel diente. Am Fuße der Kanzel resp. der Heiligen Lade, zu der fünf hölzerne Stufen führen, stehen drei Betpulte, von denen das mittlere für den Vorbeter und das rechts stehende für den Rabbiner bestimmt ist. Das links befindliche ist unbenutzt. Hinter diesen drei Betpulten befinden sich die Plätze für die Chorsänger, sowie die Bänke für die Katechumenen. An diese schließt sich der in der Mitte der Synagoge befindliche sehr große Almemor an. Rings um denselben, sowie an den vier Seiten der Synagoge sind Betpulte und Bänke angebracht. Gegenwärtig fasst die Synagoge etwa 500 Personen, bei einer zweckmäßigeren Einrichtung könnte sie aber leicht 1.200 Personen Raum gewähren...".  
      
Die erhaltenen Fotos der Synagoge zeigen die Mühringer Synagoge als charakteristischen Synagogenbau des 18. Jahrhunderts: ein Langbau mit Walmdach und schmalen hohen Fenstern an den Seiten, zwei weitere Fenster in der nach Osten ausgerichteten Wand für den Toraschrein und einen Oculus darüber. Von der Inneneinrichtung liegt leider kein Foto des Toraschreines und der im Bericht von Silberstein erwähnten Kanzel vor. Die Innenaufnahme von ca. 1930 zeigt auf der linken Seite den leicht erhöhten Almemor und die umlaufende Frauenempore, die auf Säulen abgestützt war. Der Leuchter könnte einer der beiden 1889 von Baron von Münch zu Hohenmühringen gestifteten silbernen Leuchter sein. Nachdem damals der Baron der katholischen Gemeinde einen neuen Hochaltar bezahlte, erhielt die Synagogengemeinde für Ihr Gotteshaus eine Spende von 1.000 Mark zur Anschaffung von zwei neuen silbernen Leuchtern.  
      
1885 wurde die Mühringen Synagoge umgebaut und renoviert. Rabbiner Silberstein hatte in seiner Rabbinatsbeschreibung schon die Anregung gegeben, die "anachronistischen Ständer" (bewegliche Betpulte) durch feste Bankreihen zu ersetzen und den übergroßen Almemor durch einen passenden Vorbetertisch zu ersetzen. Da die Schreinerarbeiten mit 1.169 Mark den höchsten Betrag beim Umbau ausmachten, wird diese Anregung aufgenommen worden sein. Der auf der Innenaufnahme von ca. 1930 sichtbare Almemor wird damals aufgestellt worden sein. Gleichfalls werden Bänke die alten Betpulte ("Ständer") ersetzt haben.  
     
Nachdem zwischen 1933 und 1937 die Zahl der jüdischen Einwohner Mühringens von 45 auf 20 zurückgegangen war, wurden im Gemeinderat im Dezember 1937 Überlegungen angestellt, die Synagoge, die "in absehbarer Zeit... frei sein wird", zu erwerben. Man könnte den Betsaal zur Turnhalle umgestalten und Räume für die HJ (Hitlerjugend) und den BDM ("Bund deutscher Mädel") einrichten. Beim Novemberpogrom 1938 wurde im Synagogengebäude von unbekannten SA-Männern Brand gelegt. Die von Nachbarn alarmierte Feuerwehr Mühringens konnte den Brand, der im Bereich des Toraschreines gelegt worden war, kurze Zeit später wieder löschen. Toraschrein sowie ein Teil der Bänke und Fenster wurden durch den Brand zerstört. Die Kultgegenstände konnten teilweise von den noch in Mühringen lebenden Juden gerettet werden. Sie wurden vermutlich noch an die Stuttgarter Gemeinde übergeben. Im Juni 1943 ging die Synagoge in den Besitz des Finanzamtes Horb über, das sie an die Waffenfabrik Mauser (Oberndorf) für ein Lager von Gewehrschäften vermietete. Durch Artilleriebeschuss erfuhr das Gebäude gegen Kriegsende einige Schäden.  
   
1950 bis 1952 wurden zunächst verschiedene kleinere Reparaturen vorgenommen. Im Dezember 1954 kam das Gebäude für 5.000.- DM in den Besitz der Gemeinde Mühringen. Auf Grund der fortschreitenden Baufälligkeit wurde das Betreten der Synagoge verboten. 1960 ist die ehemalige Synagoge abgebrochen worden. An ihrer Stelle befinden sich heute ein Parkplatz und eine Grünlage mit einem 1983 errichteten kleinen Gedenkstein (am Aufgang zum Rathaus/Grundschule oberhalb der Spielstraße). 
  
  
  

Fotos 
Historische Fotos/Plan: 
(Quellen: obere Zeile Fotos aus: Jüdische Gotteshäuser und Friedhöfe in Württemberg 1932; Plan aus: S. Kullen, Reichsritterschaft und Siedlungsbild. S. 243; die anderen Fotos sind veröffentlicht in den Büchern: 1200 Jahre Mühringen. Ein Geschichts- und Heimatbuch. 1986 S.8f.88.107 und Gräber im Wald s.Lit. 2003 S.57.64.99)  

Die Synagoge 

   
Muehringen Synagoge1932.jpg (169030 Byte) Muehringen Synagoge 001.jpg (89425 Byte) Muehringen Plan 01.jpg (51417 Byte)
Die Synagoge 
in Mühringen  
Innenansicht 
der Synagoge  
Plan von Mühringen mit eingezeichneten
 jüdischen Häusern und Synagoge 
     
Muehringen Synagoge 180.jpg (73993 Byte) Muehringen Synagoge 181.jpg (73798 Byte) Muehringen Synagoge 184.jpg (84387 Byte)
Alte Ansichten von Mühringen mit der Synagoge   Mühringen um 1830, gezeichnet von 
Joseph Schott. Die Synagoge ist rechts 
des Kirchturmes zu sehen  
   
     
  Muehringen Synagoge 183.jpg (61527 Byte)  
Die ca. 1920 entstandene Foto zeigt das Gasthaus zum Löwen (mit der Familie der Inhaberin und des Ortsbüttels) 
und am linken Bildrand das anschließende Gebäude der Synagoge. 
 

Altes Rabbinat / Neues Rabbinat / jüdische Schule / Mikwe 
(Quelle der Fotos: http://www.mühringen.com/Dokumente/juedische%20geschichte.html beziehungsweise zur Mikwe von Ewald Wurster)   

     
Neben der Synagoge stand das
alte Rabbinatshaus, in dem auch die erste Mikwe
 (rituelles Bad) eingerichtet war
    
1845 kaufte die jüdische Gemeinde das ehemalige
Gasthaus "Zum Goldenen Hirsch" (Graf-Gerold-Straße 18)
und baute es als Schulhaus (Schule erster Stock) und Rabbinerwohnung (zweiter Stock) um.    
Im Haus des ehem. "Goldenen Hirsch" wurde nach 1845
auch eine neue Mikwe (rituelles Bad) eingebaut (vor 1908 aufgegeben). Sie wurde von den Eigentümern wieder
 hergerichtet; eine Besichtigung ist möglich (Kontakt siehe unten).
     
 
 Das Tauchbecken der Mikwe    
     
Vgl. zur Mikwe den Artikel von Waltraud Günther im "Schwarzwälder Boten" vom 14. Juli 2020: "Horb a.N. Spirituelle Reinigung unterm Kellergewölbe..." (unten zitiert)
Für Führungen durch den Raum der Mikwe kann Herr Ewald Wurster angefragt werden werden, vor allem für Schulklassen und Gruppen: Telefon 07483/565.    

  
Fotos des Synagogengebäudes und - nach Abbruch - des Grundstückes nach 1945/Gegenwart:  

Foto aus den 1950er-Jahren
(Quelle: Buch "Gräber im Wald" 
s. Lit. S.66)  
Muehringen Synagoge 182.jpg (124593 Byte)
  Die Fenster der Synagoge wurden teilweise durch Bretter ersetzt  
   
Fotos um 1985:
(Fotos: Hahn)  
Muehringen Synagoge 105.jpg (92092 Byte) Muehringen Synagoge 104.jpg (106321 Byte)
  Am ehemaligen Synagogenstandort 
mit Gedenkstein 
Gedenktafel auf Gedenkstein
       
Fotos 2003:
(Fotos: Hahn, 
Aufnahmedatum 11.8.2003)
Muehringen Synagoge 150.jpg (82724 Byte) Muehringen Synagoge 151.jpg (61440 Byte)
   Wie oben; der Gedenkstein ist inzwischen von dem oben noch 
kleinen Gebüsch überwachsen  

   
   
Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte   

November 2011: In Horb und Stadtteilen (auch Mühringen) wurden "Stolpersteine" verlegt    
Artikel von Marion Tischbein im "Schwarzwälder Boten" vom 28. November 2011: "Stolpersteine erinnern an Juden. 
Horb
- Zum 70. Jahrestag der Deportation von 53 Rexinger Juden 1941 nach Riga wurden am Samstag an verschiedenen Orten im Horber Stadtgebiet die ersten Stolpersteine für die in der NS-Zeit ermordeten Bürgerinnen und Bürger gelegt..."   
Link zum Artikel - auch eingestellt als pdf-Datei      
Zum selben Ereignis liegt auch ein Artikel aus der "Neckar-Chronik" vom 28. November 2011 vor: "Gegen das Vergessen - Stolpersteine erinnern an das Schicksal einstiger jüdischer Mitbürger..."   
Link zum Artikel - auch eingestellt als pdf-Datei
 
September 2012: Weitere Verlegung von "Stolpersteinen" in Horb und Stadtteilen   
Artikel in der "Neckar-Chronik" (Südwest Presse, Lokalteil Horb) vom 18. September 2012: "Stolpersteine für Horber Bürger
Im Gedenken an Opfer der Nazi-Diktatur: Am Samstag wurde an die Schicksale von 15 Menschen erinnert
Nicht jeder Stolperstein, der am Samstag in Horb verlegt worden ist, erinnert an frühere jüdische Bürger. Der erste Stein, den der Kölner Künstler Gunther Demnig am Samstag in der Hirschgasse ins Straßenpflaster legte, war für die junge christliche Horberin Maria Leins..." 
Link zum Artikel     
Artikel von Marion Tischbein im "Schwarzwälder Boten" vom 16. September 2012: "Menschen-Schicksale dem Vergessen entrissen..."
Aus dem Artikel:  "...Im Haus Nr. 33 in Mühringen, heute Schlossstraße 12 wohnten die Schwestern Peppi und Thekla Oppenheimer. Im August 1942 wurden die Schwestern nach Theresienstadt deportiert. Im September wurde Thekla Oppenheimer mit 2000 weiteren Häftlingen aus Theresienstadt in das Vernichtungslager Treblinka gebracht und ermordet. Ihre Schwester Peppi war zu schwach für den Transport nach Treblinka, sie starb am 30. September 1942 mit 72 Jahren. In ihrer "Todesfallanzeige", die im Archiv von Theresienstadt noch erhalten ist, wird Altersschwäche als Todesursache angegeben. Zwei weitere Gedenksteine wurden vor dem Haus Schlossstraße 1 zum Gedenken an Salomon und Sofie Elsässer verlegt. Auch sie wurden im August 1942 nach Theresienstadt verschleppt und dann im September im Vernichtungslager Treblinka ermordet..." 
Link zum Artikel   
  
November 2014: Weitere Verlegung von "Stolpersteinen" in Mühringen 
Artikel Marion Tischbeim im "Schwarzwälder Boten" vom 28. November 2014: "Horb a. N. Ein Stolpern führt zum Innehalten
Horb-Mühringen/Rexingen. Die Verlegung der Stolpersteine zur Erinnerung an die unter dem nationalsozialistischen Regime deportierten und ermordeten Juden hat sich inzwischen zu einem Projekt von enormen Ausmaßen, auch über Deutschland hinaus, entwickelt. Bisher wurden rund 49 000 dieser Betonsteine mit einer Kantenlänge von zehn Mal zehn Zentimetern und einer Messingplatte mit Inschrift, vom Kölner Bildhauer Gunter Demnig in mehr als 1000 Kommunen in Deutschland verlegt. Das kleinste Dorf mit einem Stolperstein hat 130 Einwohnern, aber auch in anderen Ländern Europas agierte Demnig. 'Und es geht auch auf jeden Fall noch weiter', verriet der Künstler. Zwei neue Steine wurden am Donnerstagnachmittag in Mühringen vor dem Haus Graf-Gerold-Straße 30 und 32 verlegt. Damit gibt es in Mühringen jetzt neun Stolpersteine. Die beiden neuen Steine erinnern am Martha Schwarz und Karl Steinharter, über deren Lebensgeschichte Hans-Josef Ruggaber einen kurzen Abriss gab.
Martha Schwarz, geboren am 7. Oktober 1897 in Mühringen, war das fünfte Kind ihrer Eltern, die ein gut laufendes Lebensmittel- und Manufakturwarengeschäft an der Hauptstraße, heute Graf-Gerold-Straße, führten. Sie wurde am 1. Dezember 1941 mit ihrer Schwester nach Riga deportiert, wo sie im Januar 1942 starb.
Karl Steinharter, geb. am 22. Oktober 1880 in Mühringen, war das vierte Kind der Viehhändler Sußmann und Klara Steinharter. Karl ergriff nach der Schule den gleichen Beruf, wie sein Vater und wurde Viehhändler. Er war Soldat im ersten Weltkrieg und diente Volk und Vaterland. Seine Frau Selma, die er 1909 geheiratet hatte, starb 1940. Karl Steinharter selbst wurde am 1. Dezember 1941 nach Riga deportiert. Dort verliert sich seine Spur.
Nach Ruggabers Einführung ging es nach Rexingen..."  
Link zum Artikel   
 
Januar 2018: Aus der Geschichte einer Mühringer jüdischen Familie, insbesondere Geschichte der Mathilde Amelie Durlacher (1877-1956, Stolperstein in Bingen, Kapuzinerstr. 4)   
Seite zu Familie Durlacher aus dem Familienregister der jüdischen Gemeinde Mühringen; Quelle: Landesarchiv Baden-Württemberg: http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-446022-12 
Julius (Juda) Durlacher ist am 5. Januar 1839 in Kippenheim geboren als Sohn des Kleiderhändlers Herz Durlacher und der Babette geb. Netter (Nöther). Er heiratete am 11. August 1872 in Karlsruhe Louise geb. Schweizer, die am 5. Januar 1847 in Mühringen geboren ist als Tochter von Hirsch Schweizer und der Marie geb. Bernheim. Die beiden lebten zunächst in Karlsruhe, spätestens seit 1879 wieder in Mühringen. Sie hatten fünf Kinder: Auguste (geb. 10. Juli 1873 in Karlsruhe, 1892 verheiratet mit Max Rosenthal [aus Oestrich] in Bingen, siehe im Artikel unten, gest. 22. Juli 1941 in Bingen), Sophie (geb. 6. Januar 1875 in Karlsruhe, 1896 verheiratet mit Hermann Hirsch in Speyer, 1935 nach Los Angeles emigriert), Mathilde (geb. 12. März 1877 in Karlsruhe, dazu der Artikel unten), Julie (geb. 12. September 1879 in Mühringen), Herrmann (geb. 14. Oktober 1885 in Mühringen, 1937 über Hamburg nach Sao Paulo emigriert; gest. 1954 in Sao Paulo, Brasilien).   
Quellen: https://www.geni.com/people/Julius-Durlacher/6000000000598736195: von hier Links zu den anderen Familienangehörigen.  
Zur Geschichte der in Mühringen aufgewachsenen Tochter Mathilde erschien am Januar 2018 in der "Allgemeinen Zeitungen" ein Artikel von Beate Goetz: "Stolpersteine: Die Bingerin Mathilde Durlacher überlebte Theresienstadt.
BINGEN - Mathilde Amelie Durlacher wurde am 13. März 1877 in Karlsruhe geboren. Ihre Eltern waren der Kaufmann Julius Durlacher und seine Frau Louise geb. Schweitzer. Später wohnten sie in Mühringen bei Horb am Neckar und waren 1940 schon verstorben, wie die Tochter in ihrem Fragebogen, den alle jüdischen Haushaltsvorstände im März 1940 ausfüllen mussten, angab. Wann die ledige Amelie Durlacher von Mühringen nach Bingen kam, ist nicht bekannt. Fest steht, dass sie in der Kapuzinerstraße 4 bei ihrer Schwester Auguste lebte, die mit dem Kaufmann Max Rosenthal verheiratet war, der mit Manufakturwaren handelte. Er gehörte der liberalen 'Israelitischen Religionsgemeinde' an, wo er das Amt des Gemeinderechners inne hatte.
Der Neffe starb 'fürs Vaterland'. Max Rosenthal, der am 9. Oktober 1921 mit 54 Jahren starb, stammte aus Östrich. In dem opulenten Familiengrab auf dem Binger jüdischen Friedhof ist auch der gemeinsame Sohn Siegfried bestattet. In dem ihm gewidmeten Inschriftenfeld ist zu lesen: 'Hier ruht der Student der Medizin Siegfried Rosenthal Sanitätsunteroffizier im 4. Garderegiment zu Fuß Geb. am 2. Jan. 1894 zu Bingen, gest. am 19. Sept. 1915 zu Biala/Russland. Unser einziges Kind starb fürs Vaterland.' Ein Äskulapstab weist auf den Mediziner hin, ein Helm mit Eichenlaubkranz auf den Soldaten. Auguste Rosenthal geborene Durlacher starb am 22. Juli 1941.
Die drei Geschwister der Durlacher-Mädchen konnten rechtzeitig fliehen. Sophie Hirsch geb. Durlacher verließ 1935 Speyer und emigrierte nach Los Angeles. Hermann Durlacher gelang 1937 die Flucht von Hamburg nach Sao Paulo, Brasilien. Lina Herz geb. Durlacher lebte im März 1940 noch in Speyer. Aus der Todesanzeige für ihre Schwester Sophie Hirsch, die 1943 im 'Aufbau' erschien, geht hervor, dass Lina und Max Herz in New York City lebten. (Quelle: Dr. Harald Möller, Berlin).
In ihrem Fragebogen schrieb Amelie Durlacher bei der Frage nach ihren Auswanderungsvorbereitungen, sie habe die Wartenummer 49 478 beim Amerikanischen Konsulat in Stuttgart und sei zur Auswanderung nach Palästina angemeldet. Auch ihre Schwester Auguste Rosenthal wollte nach Palästina emigrieren. Das Schicksal wollte es anders. Auguste Rosenthal starb noch vor den Binger Deportationen, Amelie Durlacher wurde am 27. September 1942 mit der Nummer 871 in das Ghetto Theresienstadt in der CSSR deportiert. Bis vor drei Jahren ging man in Bingen davon aus, sie habe den Holocaust nicht überlebt. 2014 meldete sich Dr. Harald Möller von der FU Berlin beim Arbeitskreis Jüdisches Bingen und bat um Informationen zu Amelie Durlacher, auf die er bei seinen Recherchen gestoßen sei. Er arbeite zur Verfolgungs- und Restitutionsgeschichte der jüdischen Familien Wertheimer und Schweitzer in der NS- sowie in der Nachkriegszeit. Die beiden Unternehmerfamilien betrieben ab Mitte der 80er Jahre des 19. Jahrhunderts in Frankenthal gemeinsam das damals größte Kaufhaus der Stadt. Die Mutter der Durlacher-Schwestern war eine geborene Schweitzer.
Neue Informationen dank eines Anwaltsschreibens. Den entscheidenden Hinweis darauf, dass Amelie Durlacher den Holocaust überlebt hatte und befreit wurde, brachte ein Anwaltsschreiben von 1949, das Harald Möller vom Landesarchiv Speyer bekam und mit dem ein Anwalt Amelie Durlacher in einem Restitutionsverfahren vertrat. Aus diesem Schreiben geht hervor, dass die Klägerin damals im jüdischen Heim 'La Charmille' in Riehen in der Schweiz lebte.
Bei der Vorbereitung der Stolpersteinverlegung für Amelie Durlacher nahm man in Bingen diese Spur auf und fragte bei der Stadt Riehen nach weiteren Informationen. Demnach kam Amelie Durlacher 1948 von Zürich nach Riehen, wo sie sechs Jahre lebte. Von Dezember 1954 bis Januar 1955 zog sie um in ein Alten- und Pflegeheim nach Basel, kehrte aber wieder nach 'La Charmille' in Riehen zurück, um im Februar 1956 endgültig nach Basel umzuziehen. Das Einwohneramt in Basel teilte auf Anfrage mit, dass Amelie Durlacher am 20. Dezember 1956 in Basel gestorben ist. Ihre letzte Meldeadresse war das Pflegeheim St. Alban in der Hardstraße 70. Der Stolperstein für Amelie Durlacher wird von einer ehemaligen Bingerin gestiftet.
Die Autorin ist Mitglied des Arbeitskreises Jüdisches Bingen."  
Link zum Artikel   Der Artikel findet sich auch in der Website juedisches-bingen.de unter https://www.juedisches-bingen.de/314.0.html 
 
Oktober/November 2018: Gedenken zum 80. Jahrestag des Novemberpogroms 1938
Artikel im "Schwarzwälder Boten" vom 26. Oktober 2018: "Horb a. N. 'Erinnerung und Verantwortung' stehen im Mittelpunkt
Horb-Mühringen. Eine ökumenische Gedenkfeier zur Erinnerung an die Reichspogromnacht beginnt am Freitag, 9. November, um 18.30 Uhr in der evangelischen Friedenskirche in Mühringen. Unter dem Motto 'Erinnerung und Verantwortung' laden der Ortschaftsrat Mühringen, die katholische Kirchengemeinde Mühringen und die evangelischen Kirchengemeinde Mühlen zu der Gedenkfeier ein. Um 19 Uhr werden die Glocken der beiden Mühringer Kirchen geläutet. Während des Glockengeläuts ist ein gemeinsamer Gang zum Gedenkstein vor dem Rathaus geplant, der etwa 150 Meter von der Kirche entfernt ist. Dort wird Ortsvorsteherin Monika Fuhl sprechen und Hans-Josef Ruggaber wird berichten, was er über die 80 Jahre zurückliegende Reichspogromnacht in Mühringen weiß.
Kultur des Erinnerns pflegen, die das Gedenken ermöglicht. In vielen verschiedenen Orten in Baden-Württemberg wird an diesem Tag um 19 Uhr zum Gedenken an die Reichspogromnacht die Kirchenglocken geläutet. Diakon Ewald Wurster und Pfarrer Johannes Unz ist es wichtig, eine Kultur des Erinnerns zu pflegen, die das Gedenken an die Pogrome im November des Jahres 1938 ermöglicht. 'Denn wenn der Erinnerung und der Umkehr Raum gegeben wird, ist es möglich, in Verantwortung vor Gott eine Zukunft zu gestalten, in der Offenheit, Verständigung, Solidarität und Mitmenschlichkeit wachsen', heißt es in der Ankündigung. Weiter teilen die Organisatoren mit: 'Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs in den Kirchen zunächst nur zögernd, dann aber immer deutlicher die Erkenntnis der Mitschuld am Geschick der Brüder und Schwestern Jesu. Den bleibenden Bezug der Kirche Jesu Christi zu Israel und dem Judentum wach zu halten, gehört zu den fundamentalen Lebensäußerungen der Kirche. Einer Geschichtsvergessenheit zu wehren und ein lebendiges Gedenken zu fördern, ist bleibendes gemeinsames Anliegen der beiden Kirchen.' Der 9. November habe in der deutschen Erinnerungskultur für Kirchen und Gesellschaft eine besondere Stellung. 'Dieser Tag birgt in sich viele Facetten und markiert neben der Reichspogromnacht noch weitere Ereignisse in der Geschichte, wie zum Beispiel den Mauerfall 1989. Gerade in der Vielschichtigkeit des Erinnerns am 9. November liegt der besondere Charakter dieses Tages: Deutsche Geschichte in ihren Höhen und Tiefen ist immer auch verknüpft mit dem Ergehen des jüdischen Volkes.'" 
Link zum Artikel    
 
Juli 2020: Über die ehemalige Mikwe 
Artikel von Waltraud Günther im "Schwarzwälder Boten" vom 14. Juli 2020: "Horb a. N. Spirituelle Reinigung unterm Kellergewölbe
Wer Ewald Wurster in seinem Haus in Mühringen besucht, erlebt einen faszinierenden Nachmittag. Denn in der Graf-Gerold-Straße 18 entführt der Gastgeber seine interessierten Besucher mit Begeisterung, großem Sachverstand und profundem Wissen in die jüdische Geschichte Mühringens.
Horb-Mühringen
. Wurster besitzt die Fähigkeit, auf herrlich erfrischende, temperamentvolle Weise in die Grundzüge des jüdischen Glaubens einzuführen. Gekrönt wird der Nachmittag durch die Besichtigung des sich im Untergeschoss des Gebäudes befindlichen jüdischen Ritualbads, einer ungewöhnlich großen Mikwe, die komplett auf eigene Kosten aufwendig renoviert wurde. Bis zum Jahr 1845 war das heute von den Familien Wurster und Haigis gemeinsam bewohnte stattliche Gebäude eine Wirtschaft; danach wurde des Gasthaus Hirsch an die jüdische Gemeinde Mühringen verkauft. Über viele Jahrzehnten beherbergte das Gebäude Rabbinat, Lehrerwohnung, die Schule für die mehr als 100 jüdischen Kinder sowie die Mikwe, wie das traditionelle jüdische Tauchbad genannt wird.
Der Besuch des Tauchbads ist für Juden eine religiöse Pflicht. Zum Rabbinat Mühringen gehörten die Gemeinden Wankheim, Rexingen, Baisingen und Nordstetten; Rottweil war eine Filiale. In Mühringen lebten früher rund 500 Juden und 500 Christen friedlich zusammen. Zur jüdischen Gemeinde gehörte auch eine – inzwischen abgerissene – Synagoge. Heute bezeugen nur noch der jüdische Friedhof sowie das Wohnhaus der Familien Wurster und Haigis mit der Mikwe im Untergeschoss, dass Mühringen einst neben Bad Buchau die größte jüdische Gemeinde Württembergs war. Welch große religiöse Bedeutung eine Mikwe für gläubige Juden hat beschreibt Wurster detailliert, ist doch für Juden der Besuch des Tauchbads eine religiöse Pflicht. Dabei wird die Mikwe nicht aus hygienischen Gründen und oder gar als ein Ort zur körperlichen Reinigung aufgesucht; vielmehr gelangt der Mikwe-Besucher durch das Untertauchen in dem fließenden Wasser zu kultisch-spiritueller Reinheit. Vor dem Besuch der Mikwe ist eine gründliche Körperreinigung vorgeschrieben, erst danach ist es erlaubt, im Wasser der Mikwe unterzutauchen. Wie Wurster beschreibt ist nicht nur die Benutzung, sondern auch die Wasserzufuhr für die Mikwe im Talmud, dem jüdischen Gesetzbuch, streng geregelt: Das Wasser für eine Mikwe muss frisch, fließend, kühl und natürlichen Ursprungs sein, es darf weder herangetragen noch anderweitig zur Mikwe transportiert werden. Alle diese Vorschriften erfüllt die Mühringer Mikwe, denn das 2,80 mal 3,20 Meter große Tauchbad wird von einer kohlensäurehaltigen Grundwasserquelle, einem Sauerbrunnen, gespeist. Neben der eigentlichen Mikwe befindet sich ein gesondertes kleines Becken, in dem früher das Kochgeschirr rituell gereinigt – gekaschert – wurde. Im Laufe der Jahre hat Ewald Wurster unzähligen Besuchergruppen die Mühringer Mikwe gezeigt. So berichtet er von einer Professorengruppe aus Israel, die eigens anreiste, um die Mühringer Mikwe zu besichtigen, von unzähligen Schulklassen aus der Umgebung, von Firmbewerbern, Konfirmandengruppen und Kulturvereinen, die gespannt seine Ausführungen über die Grundzüge des Judentums verfolgten. Auch eine deutsch-chinesische Forschergruppe der TU Braunschweig mit dem Forschungsauftrag, insgesamt 27 europäische Mikwaot zu untersuchen, gehörte dazu. Allesamt dürften dabei fasziniert gewesen sein von der gut erhaltenen Mikwe, aber auch von der Leidenschaft und Begeisterung, mit der Ewald Wurster von seiner großen Passion berichtet, "die Liebe zum Judentum mit anderen Menschen zu teilen".
Über 3000 Bücher im ehemaligen Rabbinats- und Schulhaus zu finden. Diese Leidenschaft hat Wurster auch dazu gebracht, als gelernter Betriebswirt auf dem zweiten Bildungsweg Theologie und Philosophie zu studieren. Nach seinem erfolgreichem Studienabschluss ist der 72-Jährige seit drei Jahrzehnten als Diakon tätig. Es ist daher auch nicht verwunderlich, dass das ehemalige Mühringer Rabbinats- und Schulhaus auch heute noch ein Haus der Bücher ist, hat doch der Theologe, der nach eigenen Angaben '…nicht fern schaut sondern mit seinen Büchern lebt', dort über 3000 Exemplare gesammelt."  
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Links und Literatur  

Links:  

bulletWebsite der Stadt Horb am Neckar  
bulletWebsite der aus Mühringen stammenden Familie Berlitz(heimer): www.berlitz.com  
bullet Nachkommen von Herz Marx und Rosalie geb. Seligmann beziehungsweise deren Sohn Seligmann Marx (geb. 1804 in Mühringen, gest. 1858) und Mina geb. Stern (geb. 1810, gest. 1881) (eingestellt als pdf-Datei, handschriftliches Dokument).   
bullet Zur Seite über den jüdischen Friedhof in Mühringen (interner Link)     

Quellen:  

Hinweis auf online einsehbare Familienregister der jüdischen Gemeinde Mühringen 
In der Website des Landesarchivs Baden-Württemberg (Hauptstaatsarchiv Stuttgart) sind die Personenstandsregister jüdischer Gemeinden in Württemberg, Baden und Hohenzollern einsehbar: https://www2.landesarchiv-bw.de/ofs21/olf/struktur.php?bestand=5632     
Zu Mühringen sind vorhanden:    
J 386 Bü. 411  Mühringen  Geburten 1897 - 1921  http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-446019   
J 386 Bü. 412  Mühringen  Familienbuch 1784 - 1868   http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-446020   
J 386 Bü. 413  Mühringen  Familienbuch 1810 - 1910   http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-446021   
J 386 Bü. 414  Mühringen  Familienbuch 1835 - 1922   http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-446022  
J 386 Bü. 415  Mühringen  Geburten 1833 - 1844  http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-446023   
J 386 Bü. 416  Mühringen  Geburten 1808 - 1896  http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-446024            
 
Hinweis auf die Dokumentation der jüdischen Grabsteine in Baden-Württemberg des Landesdenkmalamtes Baden-Württemberg   
Im Bestand  https://www2.landesarchiv-bw.de/ofs21/olf/struktur.php?bestand=24368  auf der linken Seite bei "Mühringen" über das "+" zu den einzelnen Grabsteinen; es sind 808 Grabsteine dokumentiert (noch ohne Fotos).     
Im Bestand EL 228 b I Bü. 107 finden sich zum Friedhof Mühringen Belegungsplan, Dokumentation Grabstein 1 bis 400  http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=2-1898035 (online ohne Inhalte) 
Ebd. Bü. 77 findet sich zum Friedhof Mühringen die Dokumentation Grabstein 401 bis 807 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=2-1897143 (online ohne Inhalt)      

Literatur:  

bulletPaul Sauer: Die jüdischen Gemeinden in Württemberg und Hohenzollern. 1966. S. 129ff.  
bulletHans Peter Müller: Die Juden in der Grafschaft Hohenberg, in: Der Sülchgau 25 (1981) S.36-43.  
bulletders.: Die jüdische Gemeinde, in: 1200 Jahre Mühringen. 1986, S.135-145.  
bulletEmily C. Rose: Als Moises Katz seine Stadt vor Napoleon rettete: meiner jüdischen Geschichte auf der Spur. 1999; englisch: Portraits of Our Past: Jews of the German Countryside. 2001.  
bulletArt.: "Rätsel um den berühmten Sprachlehrer Berlitz ist gelöst" in: Esslinger Zeitung vom 10. März 2001.  
bulletMuehringen Buch 02.jpg (56067 Byte)Gräber im Wald. Lebensspuren auf dem jüdischen Friedhof in Mühringen. Dokumentation des Friedhofes, der über 300 Jahre in Mühringen ansässigen jüdischen Gemeinde und des Rabbinats Mühringen. Hg. vom Stadtarchiv Horb und vom Träger- und Förderverein Ehemalige Synagoge Rexingen (= Jüdische Friedhöfe der Stadt Horb Band II). Horb 2003.  
bulletJoseph Walk (Hrsg.): Württemberg - Hohenzollern - Baden. Reihe: Pinkas Hakehillot. Encyclopedia of Jewish Communities from their foundation till after the Holocaust (hebräisch). Yad Vashem Jerusalem 1986. S. 110-112.   
bulletsynagogenbuch-1.jpg (32869 Byte)Joachim Hahn / Jürgen Krüger: "Hier ist nichts anderes als Gottes Haus...". Synagogen in Baden-Württemberg. Band 1: Geschichte und Architektur. Band 2: Orte und Einrichtungen. Hg. von Rüdiger Schmidt, Badische Landesbibliothek, Karlsruhe und Meier Schwarz, Synagogue Memorial, Jerusalem. Stuttgart 2007.    
  
  

   
    


 

Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the Holocaust". 
First published in 2001 by NEW YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad Vashem Jerusalem, Israel. 

Muehringen  Wuerttemberg. Jews arrived during the Reformation and the community enjoyed steady growth and economic prosperity from the mid-18th century, reaching a peak population of 512 in 1854. Muehringen was a center for the Jewish communities of southwest Germany, becoming the seat of the district rabbinate in 1832 while its ancient cemetery, the largest and most beautiful in Wuerttemberg, served Jews far and wide. A synagogue was dedicated in 1728 and a Jewish public school in 1825. Emigration reduced the Jewish population sharply in the second half of the 19th century. 
In 1933, 45 Jews remained (total 608), mostly engaged in the cattle trade. Good relations prevailed with the local population, which resisted Nazi measures. On Kristallnacht (9-10 November 1938), when the synagogue was set on fire by SA troops, it was saved by the local fire department. Sixteeen Jews emigrated to the Unites States and 11 were expelled and perished. 
   
    

                   
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Stand: 30. Juni 2020