Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Würzburg (Unterfranken) 
Jüdische Geschichte / Synagogengeschichte bis 1938/42

Zur jüdischen Geschichte in Würzburg siehe die Website der jüdischen Gemeinde in Würzburg und Unterfranken  
www.shalomeuropa.de 

Bei "Alemannia Judaica" finden Sie ergänzend:    

bulletEine Seite zur Synagogengeschichte - mit Texten aus jüdischen Periodika des 19./20. Jahrhunderts (diese Seite)  
bulletEine Textseite zur Geschichte des Rabbinates in Würzburg im 19./20. Jahrhundert  
bulletEine Textseite mit Berichten aus dem jüdischen Gemeinde- und Vereinsleben sowie zu den jüdischen Lehrern und Kultusbeamten  
bulletEine Textseite mit Berichten zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde   
bulletEine Textseite zur Israelitischen Lehrerbildungsanstalt in Würzburg    
bulletEine Seite zu den jüdischen Friedhöfe in Würzburg 
  
bulletEine Seite zur jüdischen Geschichte in Heidingsfeld  
bulletEine Seite zum jüdischen Friedhof in Heidingsfeld 
   
bulletEine Seite zur neuen jüdischen Gemeinde / Synagoge nach 1945 

Übersicht über die geöffnete Seite zur Synagogengeschichte:  

bulletZur Geschichte der mittelalterlichen Synagogen 
bulletZur Geschichte der Synagogen des 19./20. Jahrhunderts     
bulletTexte zur Synagogengeschichte in jüdischen Periodika des 19./20. Jahrhunderts  
bulletFotos / Darstellungen  
bulletErinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte  
bulletLinks und Literatur   

   

Zur Geschichte der mittelalterlichen Synagoge      
  
Das im Laufe des 12. Jahrhunderts entstandene jüdische Wohngebiet in Würzburg lag im Bereich des heutigen Marktplatzes ("Grüner Markt") und der Schustergasse (ehemalige "Judengasse"; das jüdische Wohngebiet wird 1197 als vicus Judeorum bezeichnet, 1182 platea Judeorum, 1182 strata Judeorum). Eine 1170 erstmals genannte, aber vermutlich bereits mindestens seit 1147 vorhandene Synagoge stand auf dem Platz der späteren Marienkapelle. Im 13. Jahrhunderts gab es wahrscheinlich mehrere Synagogen oder Beträume, da zur Gemeinde gegen Ende dieses Jahrhunderts über 800 Personen gehörten (bei der "Rintfleisch-Verfolung" wurden am 23. Juli 1298 über 900 jüdische Menschen grausam ermordet, darunter 100 aus anderen Gemeinden).      
     
Im Zusammenhang mit der Verfolgung in der Pestzeit (die Würzburger Juden starben am 21. April 1349 nach Überlieferung eines Chronisten durch Selbstverbrennung in ihren Häusern und der Synagoge) wurde die Synagoge zerstört. Auf ihrem Grundstück wurde eine erste Marienkapelle erstellt. 1377 wurde diese erste Kapelle abgebrochen und an ihrer Stelle die bis heute stehende Marienkapelle errichtet. Eine historische Gedenktafel berichtet: "Im Jahre des Herrn 1378 legte Herr Gebhard von Schwarzenberg, Bischof von Würzburg, den ersten Stein am Vorabend von Pfingsten und ist der Gründer der Kapelle der Heiligen Jungrau Maria auf dem Judenplatz in der Stadt Würzburg". Die Bauzeit betrug etwa 100 Jahre. 
 
Bei der Bombardierung Würzburgs 1945 brannte die Kapelle vollständig aus und ist im Innenraum heute modern gestaltet.  
  
Von der mittelalterlichen Synagoge blieb nach dem Bau der Marienkapelle nichts erhalten. Bei Ausgrabungen 2006 wurden möglicherweise Reste der Grundmauern der Synagoge freigelegt.  
       

Die Marienkapelle an Stelle der mittelalterlichen Synagoge
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 21.10.2009) 

  
Wuerzburg Marienkapelle 064.jpg (74854 Byte) Wuerzburg Marienkapelle 063.jpg (77892 Byte) Wuerzburg Marienkapelle 065.jpg (75307 Byte)
Blick auf die Marienkapelle, die an der Stelle der mittelalterlichen Synagoge 
erbaut worden ist
Die Marienkapelle - vom Weg zur 
Marienburg aus gesehen.
     
Wuerzburg Marienkapelle 060.jpg (83521 Byte) Wuerzburg Marienkapelle 061.jpg (58601 Byte) Wuerzburg Marienkapelle 062.jpg (67044 Byte)
Blick in die Marienkapelle   In der Marienkapelle: Foto der Ausgrabungen im Bereich der mittelalterlichen Synagoge, dazu als Text: "'Gott, wir bitten um Verzeihung und wollen uns dafür einsetzen, dass echte Brüderlichkeit herrsche mit dem Volk deines Bundes'  Papst Johannes Paul II. Am Ort der Marienkapelle stand im Mittelalter die Synagoge der jüdischen Gemeinde Würzburgs, deren Mitglieder im Jahr 1349 grausam verfolgt und ermordet wurden. Die Ausgrabungen dokumentieren die erhaltenen Reste der Anlage".  
 
 
 
        

Hinweis auf kurzen Grabungsbericht 

      
Wuerzburg Marienkapelle 120.jpg (70605 Byte)Links: Im September/Oktober 2006 fand im Bereich der Marienkapelle eine Forschungsgrabung zu der 1349 zerstörten mittelalterlichen Synagoge statt. Der im Bereich der Grabung vermutete Standort einer Mikwe konnte jedoch nicht bestätigt werden. Es wurde ein möglicher Mauerrest der Synagoge ausgegraben. 
Quelle: Büro für Ausgrabungen & Dokumentationen Heyse, Website.  
 
November 2019: Einweihung einer Erinnerungsstele am Unteren Markt zur mittelalterlichen jüdischen Geschichte 
Pressemitteilung der Stadt Würzburg vom 25. November 2019: "Einweihung der Stele am Würzburger Marktplatz. Gedenkstele zur Erinnerung an jüdisches Zentrum
Wo heute der Würzburger Wochenmarkt stattfindet, befand sich im Mittelalter das jüdische Viertel mit Synagoge, Wohnhäusern und einem eigenen Friedhof. An diese Vergangenheit des Würzburger Marktplatzes erinnert nun eine Gedenkstele 'Vom Judenplatz zum Marktplatz' am Unteren Markt.
Einweihung der Stele. Die Stele wurde vom Würzburger Gästeführerverein initiiert und gemeinsam mit dem Fachbereich Planen der Stadt Würzburg finanziert. Eingeweiht wurde sie nun von Oberbürgermeister Christian Schuchardt zusammen mit dem Team der Gästeführer, Dr. Rotraud Ries von Johanna-Stahl-Zentrum für jüdische Geschichte und Kultur in Unterfranken, Kathrin Jacobs vom Fachbereich Kultur sowie Dr. Axel Metz vom Stadtarchiv.
Marienkapelle statt Synagoge. Auf Deutsch und Englisch vermittelt die Stele den Würzburger Bürgerinnen und Bürgern wie auch den Gästen, dass sich in früheren Jahrhunderten rund um den Marktplatz das Zentrum der Würzburger Juden befunden hat. Nach dem letzten großen Pogrom gegen die Juden 1349 wurde die Synagoge niedergebrannt und alle jüdischen Einwohner vertrieben oder ermordet. An der Stelle der zerstörten Synagoge haben die Bürger ab 1377 die Marienkapelle errichtet. Die Gedenkstele ist in Zusammenarbeit mit dem Museum Shalom Europa entstanden und wurde vom Stadtgrafiker Markus Westendorf entworfen."  

    
    
Zur Geschichte der Synagogen des 19./20. Jahrhunderts 
  
Nachdem es seit 1803 beziehungsweise nach 1808 jüdischen Personen beziehungsweise Familien unter bestimmten Voraussetzungen wieder möglich war, sich in Würzburg niederzulassen, bemühten sich diese alsbald darum, dass in der Stadt auch religiös-jüdisches Leben wieder möglich war. Bis zur Schaffung einer Gemeindesynagoge sollte es jedoch einige Zeit dauern. 1828 bestanden sieben private Beträume in den Häusern der reichen und angesehenen Familien wie Hirsch, Jeidels, Mayer und bei Oberrabbiner Abraham Bing. Die unterfränkische Regierung verordnete am 29. November 1828 den in der Stadt lebenden Juden, die Privatsynagogen aufzugeben und im Zusammenhang mit der Bildung einer Kultusgemeinde eine gemeinsame Synagoge zu erstellen. 1831 wurde zur Durchführung eines gemeinschaftlichen Gottesdienstes ein Saal über den Stallungen des Bauers Joseph Endres in der Ursulinergasse 8 angemietet ("alte Synagoge"). 1834 konnten elf wohlhabende Würzburger Juden einen Teil des "Hofes zum Fresser" in der Domerschulstraße 21 für 9.050 Gulden erwerben. Die Käufer überließen am 30. Januar 1834 das Grundstück der Gesamtjudenschaft der Stadt zum Bau einer Synagoge. 1838 bis 1841 konnte die Synagoge nach den Plänen des berühmten Architekten Friedrich von Gärtner in "ägyptischem Baustil" erbaut und am 10. September 1841 feierlich eingeweiht werden.   
        
90 Jahre nach der Einweihung der Synagoge an der Domerschulstraße - um 1930 - galt Würzburg als die Stadt der "sieben Synagogen". Dabei handelte es sich um die folgenden Bethäuser und Beträume:  

bulletDie Hauptsynagoge in der Domerschulstraße (zur Baugeschichte siehe oben).   
  
Bei der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts schnell steigenden Zahl der Gemeindemitglieder war die 1841 eingeweihte Synagoge allerdings mit ihren 140 Plätzen schon nach wenigen Jahrzehnten viel zu klein, sodass die Plätze zu den Hohen Feiertagen jährlich ausgelost werden mussten und die Gemeindeglieder, die keine Karte bekamen, in die - allerdings wenig attraktiven - Zweitgottesdienste im "Schrannersaal" ausweichen mussten (siehe unten Bericht von 1911 zur "Verlosung der Plätze in der Synagoge").
  
Seit der Zeit um 1900 plante die jüdische Gemeinde den Bau einer neuen Hauptsynagoge. 1903 wurde ein Synagogen-Neubau-Verein gegründet, der Spendengelder zu sammeln begann. 1912 war man so weit, dass man mit dem Bau einer neuen Synagoge unmittelbar hätte beginnen können. Durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges und die Inflationszeit zerschlugen sich die Pläne. 1922 hatte noch ein Viertel des sogenannten Zandt'schen Anwesens für den Synagogen-Neubau erworben, doch war schnell klar, dass in absehbarer Zeit die finanziellen Mittel für einen Neubau nicht erbracht werden konnten. Schließlich entschloss sich die Gemeinde zu einem größeren Umbau und einer Renovierung der bisherigen Hauptsynagoge in der Domerschulstraße. Durch den Umbau konnten zunächst weitere 100 Plätze für Männer eingerichtet werden. Anfang September 1926 konnte die Wiedereinweihung der Synagoge gefeiert werden (siehe Bericht unten).      
   
bulletDie "kleine Synagoge" im Erdgeschoss des Gemeindehauses, in der im Winter die Wochentagsgottesdienste abgehalten wurden. Sie war in der früheren Mazzestube eingerichtet wurden, in der bis in die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg die rituellen Mazzenbrote gebacken wurden. Siegmund Seligsberger hatte für diese kleine Synagoge die Inneneinrichtung einer fränkischen Dorfsynagoge gestiftet. Die "kleine Synagoge" wurde am 19. November 1924 eingeweiht (siehe Bericht unten von 1924). In ihr hatte es 70 Plätze für Männer, 20 für Frauen.
Die Ostjuden feierten in der Mazzestub ihre Gottesdienste am Schabbatmorgen.  
bulletIm Gebäude der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt war die Synagoge der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt, die 1927 neu gestaltet wurde (Berichte siehe auf der Seite zur "ILBA"). Auch im Neubau der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt in der Sandberger Straße wurde eine Synagoge eingerichtet. 
bulletIm Haus der Familie Bamberger in der Bibrastraße 17 befand sich eine Privatsynagoge. In ihr wurden täglich Gottesdienste abgehalten für all diejenigen Gemeindeglieder, denen vor allem das gemeinsame Lernen wichtig war.
bulletDer Betsaal im jüdischen Altersheim in der Dürerstraße 20. 
bulletDie Synagoge in Heidingsfeld, die zwischen 1693 und 1698 erbaut worden war und im folgenden Jahrhundert durch einen 1780 eingeweihten Neubau ersetzt wurde (siehe Informationen auf einer Seite zur Heidingsfelder Synagoge).    
bulletDie Synagoge aus Kirchheim bei Würzburg, die 1911 in das Luitpoldmuseum kam und dort beim Luftangriff auf Würzburg am 16. März 1945 völlig zerstört wurde (siehe Informationen auf einer Seite zur Kirchheimer Synagoge).     

    
   

Texte zur Synagogengeschichte in jüdischen Periodika des 19./20. Jahrhunderts 
Mitteilungen aus der Gemeinde: Stand der Bauarbeiten an der Synagoge - Verzicht von Rabbiner Bing auf das Rabbinat (1838)
    

Wuerzburg AZJ 20091838.jpg (130961 Byte)Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 20. September 1838: "Würzburg, 24. August (1838). Der Bau der hiesigen Synagoge schreitet rasch vorwärts, und bald wird zu den schönen Gebäuden Würzburgs auch ein prachtvoller jüdischer Tempel gehören. Vieles wird dann ohne Zweifel besser werden. Man hat die endliche Realisierung dieses längst gehegten Wunsches nächst der hohen Königlichen Regierung auch mehreren wackeren Männern der Gemeinde zu verdanken, die mit einer lobenswerten Beharrlichkeit viele Schwierigkeiten überwanden...
Ich kann Ihnen die bestimmte Nachricht geben, dass von Seiten des hiesigen Oberrabbinen Herrn Bing auf das Rabbinat verzichtet worden. Er hat selbst den lobenswerten Schritt getan, es abzugeben. Er enthält 300 Gulden als Entschädigung, und da er noch 870 Gulden vom Staate bezieht, so ist seine Existenz gesichert. Es steht demnach der Einteilung und Besetzung der Rabbinatsdistrikte unseres Kreises kein Hindernis mehr im Wege, und bei der rastlosen Tätigkeit unserer hohen Königlichen Kreisregierung lässt es sich nicht bezweifeln, dass in Bälde in den Kultusverhältnissen unseres Kreises große und wohltätige Verbesserungen vor sich gehen werden. Möchten besonders die jüdischen Familienväter die Wichtigkeit dieser Wahlen erkennen, und nur die Würdigsten zu den Ämtern berufen!"       

   
Stand der Bauarbeiten der Synagoge im Herbst 1839 

Wuerzburg AZJ 14121839.jpg (26456 Byte)Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 14. Dezember 1839: "Würzburg, 24. November (1839). Unsere Kultusangelegenheiten haben jetzt ein getreues Abbild in unserer Synagoge. Alles Material ist herbeigeschafft, die Steine sind ausgeführt, eine Synagoge ist es nicht. Sie steht halbfertig da."     

   
Einweihung der Synagoge (1841)     

Wuerzburg AZJ 02101841.jpg (32657 Byte)Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 2. Oktober 1841: "Würzburg, 11. September (1841). Gestern feierte die hiesige jüdische Gemeinde die Einweihung ihrer neuen geschmackvoll gebauten Synagoge. Viele Beamte der Stadt wohnten dieser Feierlichkeit bei, die würdevoll vonstatten ging."      

  
Programm zu Einweihung der Synagoge (1841)    
(Quelle: vermutlich Stadtarchiv Würzburg, entnommen aus einer Publikation der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Würzburg und Unterfranken vom November 1998)  

Wuerzburg Programm 1841a.jpg (59193 Byte)Programm zur Einweihung der neuen Synagoge in Würzburg.  
1.  Freitag den 10. September dieses Jahres findet die Einweihung der neuen Synagoge dahier statt.  
2.  Nachmittags gegen halb 5 Uhr versammeln sich der Rabbiner, die Kulturs-Deputierten, der Kultus-Ausschuss, die männliche über acht Jahre alte Schuljugend, das Sänger- und Musik-Korps, dann die Toraträger und die übrigen israelitischen Familienhäupter, welche sich dem Zuge anschließen wollen, in der alten Synagoge oder in dem hintern Raum des Synagogenhofes, von wo aus der Zug in die neue Synagoge beginnt.  
Wuerzburg Programm 1841b.jpg (123608 Byte)3. Alle übrigen, mit Eintritts-Karten versehenen Individuen haben sich vor 5 Uhr unmittelbar in die Synagoge zu begeben, um dort den Beginn der Einweihungs-Feierlichkeit abzuwarten. 
4. Präzis fünf Uhr stellen sich die zum Zuge gehörigen Individuen in folgender Ordnung auf:  
1) das Musik- und Sänger-Korps;  2) die männliche Schuljugend; 3) die Kultus-Deputierten mit Torarollen im Arme;  4( die übrigen Toraträger; 5) die dem Zuge sich anschließenden Familien-Häupter.  Der Rabbiner, ein Kultus-Deputierter und noch ein Mitglied des Kultusgemeinde begeben sich zur nämlichen Zeit an das Tor des Synagogen-Hofes, um die Ankunft Seiner Exzellenz des Königlichen Herrn Regierungs-Präsidenten abzuwarten und Höchstdenselben feierlich zu empfangen.  
5. Sobald Seine Exzellenz der Königliche Herr Regierungs-Präsident erschienen und an der oberen Synagogentüre angelangt sind, setzt sich der Zug unter Absingung des Hodu (Psalm 118, Vers 1-43) in Bewegung, während dessen Seine Exzellenz auf den Ihm angewiesenen Ehrenplatz in der Synagoge geleitet werden, der Rabbiner aber und der Kultus-Deputierte sich dem Zuge anschließen.  
6. Am Eingange der Synagoge werden die Verse 10 und 20 des Psalmes 118 mit Musikbegleitung gesungen.  
7. Beim Eintritte in die Synagoge nehmen der Rabbiner und Vorsänger die in Bereitschaft gehaltenen Torarollen in den Arm und ziehen nebst den Sängern, dem Musikkorps und den Toraträgern durch den Säulengang rechts auf die Vorsänger-Tribüne; die übrigen mit eingezogenen Individuen begeben sich auf ihre Plätze.  Während dessen wird das beim Eintritte in die Synagoge übliche Gebet Ma tofu abgesungen.
8. Hierauf halten das Sänger und Musik-Korps, der Rabbiner, Vorsänger und die Toraträger einen dreimaligen Umzug von der linken zur rechten Seite in der Synagoge, unter wechselseitiger Absingung des am Gesetzfreudenfeste bei den Umzügen üblichen Gesanges Ono etc.
Wuerzburg Programm 1841c.jpg (69869 Byte)9. Nach beendigtem Umzuge gehen die Toraträger auf den Stufen rechts zur heiligen Lage hinauf, um einem der Kultus-Deputierten die Torarollen zum Einheben zu übergeben, und treten auf den Stufen zur linken Seite wieder hinab, um sich auf ihre Plätze zu verfügen.  
Während dessen wird das beim Einheben der Torarollen übliche Gebet Ufnucho jomar etc. gesungen.     
10. Wenn die Torarollen eingehoben sind, wird der Psalm 84 von dem Vorsänger versweise rezitiert und jeder Vers von der Gemeinde nachgesprochen.   
11. Hierauf hält der Rabbiner die Einweihungsrede und schließt mit dem Gebete für seine Majestät den König und das Königliche Haus, für die hohen Behörden des Reiches und die der hiesigen Stadt, sowie für die gesamte hiesige Einwohnerschaft, wobei der Gemeinde an den gehörigen Stellen mit einem 'Amen' einfällt. 
12. Nach diesem wird der Psalm 30 auf gleiche Weise wie der 84. rezitiert und dann der Einweihungsakt mit Absingung des Psalmes 150, Halleluja, geschlossen.   
13. Unmittelbar an diesen Akt schließt sich der beim Eintritte des Sabbats übliche Gottesdienst an, wo die Hymne 'Lecha Dodi' mit Musikbegleitung gesungen wird. 
Würzburg, den 1. September 1841."   

    
Trauerfeier zum Tod von Königin Therese in der Synagoge (1854)    
Anmerkung: es handelt sich um eine Trauerfeier für Therese von Sachsen-Hildburghausen (geb. 1792 in Seidingstadt, gest. 26. Oktober 1854 in München), die durch ihre Heirat mit König Ludwig I. seit 1825 Königin von Bayern war.   

Artikel in der Zeitschrift "Der treue Zionswächter" vom 29. Dezember 1854: "Würzburg, im November 1854: Die wahrhafte Trauer, die sich um das Hinscheiden Ihrer Majestät, der Königin Therese in allen Herzen kund gab, und stets noch kund gibt, fand auch in einer in der Synagoge dahier veranstalteten Trauerfeier einen recht würde- und geistvollen Ausdruck. Nachdem zur Hebung dieser Feier das Innere des Gotteshauses mit schwarzen Draperien und reicher Beleuchtung versehen war, begann mit einbrechender Nacht am 13. laufenden Monats die von dem als einen der g4rößten jüdischen Theologen unseres Jahrhundert in allen Weltteilen berühmten Herrn Rabbiner Seligmann Bär Bamberger angeordnete Trauerfeierlichkeit. - Zuerst wurden mehrere dieser Feier entsprechende Psalmen rezitiert; sodann bestieg der Rabbiner die Kanzel, und schilderte in blühender, geistreicher Sprache den herben Verlust, den das glorreiche Königshaus, das ganze Land, ja die ganze Menschheit durch den Tod der edlen Königin erlitten; er verglich das Hinscheiden der von allen Untertanen so innigst geliebten Königin mit dem Hinscheiden der frommen Stammmutter Sara und zeigte mit geistreicher Gedankenfülle und feuriger Beredsamkeit den unermesslichen Verlust, der fühlend und ahnend jegliches Herz mit Schmerz und Wege durchzuckte. Die ganze Rede, mit klangvoller und ergreifender Stimme vorgetragen, bewies, dass ein ebenso wissenschaftlich gebildeter Redner, als ein höchst gefühlvolles und patriotisches Herz sie verfasst, und dass das Charaktergemälde, der Höchstverblichenen Königin von meisterhafter, gefühlvoller und zartsinniger Hand gezeichnet und ausgeführt worden war. - Nach der Predigt wurden abermals mehrere Psalmen rezitiert und das Kaddischgebet vom Vorbetenden mit gerührter Stimme vorgetragen. - Unter den zahlreichen Anwesenden, welche alle gerührten Herzens den letzten schuldigen Tribut der Ehre und Teilnahme ihrer von dannen geschiedenen geliebten Königin zollten, hatten sich auch die größten Notabilitäten der Stadt, als: die beiden Herren Bürgermeister, der hohe Generalstab, sowie einige Hundert aus dem Adel- und Bürgerstande eingefunden, welche alle tief ergriffen und sichtbar erbaut das israelitische Gebethaus verließen."            

 
Patriotischer Gottesdienst in der Synagoge (1863)    

Wuerzburg Israelit 28101863.jpg (133882 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28. Oktober 1863: "Würzburg. Einen der Glanzpunkte unserer Oktober-Festgeschichte dahier bildete gewiss die religiöse Feier der Israeliten in der Synagoge. Diese Feier ging nach einem eigens hierzu ausgegebenen, gedruckten Programme in würdiger Weise vor sich. Die weiten Räume der Männer- und Frauen-Synagoge, welche zur Erhöhung der Feier mit mehr als 100 Gasflammen erleuchtet wurden, waren mit Leuten aus allen Ständen und Konfessionen dicht gefüllt. Die Feier nahm um 10 Uhr mit dem Absingen mehrerer Psalmen, woran sich Vorbeter, Chor und Gemeinde beteiligten, ihren Anfang. Hierauf bestieg der als Redner rühmlichst bekannte Herr Distrikts-Rabbiner Bamberger die Kanzel und hielt die Festrede. Dieselbe, von einem wahrhaften Geist des Patriotismus und der Liebe getragen, verbreitete sich hauptsächlich über die Lage Deutschlands vor den Befreiungskriegen, über den Dank, den wir Gott zunächst, dann jenen tapferen deutschen Kriegern schulden, über den Wert andauernden Friedens und schließlich darüber, dass wir Bayern, mit einem so edlen und gerechten Monarchen beglückt, besonders Ursache haben, mit unseren Landesverhältnissen zufrieden zu sein. Diese mit Begeisterung gehaltene Rede verfehlte nicht auf die Zuhörer von bestem Eindrucke zu sein. Nachdem hierauf ein Gebet für das Wohl Seiner Majestät des Königs, Ihrer Majestät der Königin und des königlichen Hauses ebenfalls vom Herrn Rabbiner mit dem Allerheiligsten (Torarolle) im Arme vorgetragen wurde, bildete das Absingen weiterer Psalmen den Schluss der Feier. Die Menge verließ nun das Gotteshaus sichtlich erbaut und von der hohen Bedeutung des Festes durchdrungen."      

  
Trauer zum Tod von König Maximilian - Trauergottesdienst in der Synagoge (1864) 

Wuerzburg Israelit 06041864.jpg (150729 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 6. April 1864: "Würzburg, Ende März (1864). Die allgemeine Landestrauer um den dahingeschiedenen König Maximilian II. Fand auch in der hiesigen israelitischen Gemeinde warme Teilnahme und würdigen Ausdruck. Am 20. dieses Monats, nachmittags 3 Uhr, fand in der hiesigen Synagoge aus diesem Anlasse ein solenner Trauergottesdienst statt. Die Beteiligung an dieser Feier war - eine überaus große, nicht nur von Seiten unserer Glaubensgenommen, sondern von allen Konfessionen, und selbst die höchsten Zivil- und Militär-Autoritäten hiesiger Stadt waren in Amtsuniform erschienen. Die Feier nahm mit dem Rezitativ der Psalmen 16 und 19 ihren Anfang, dann wurde der Psalm 23 vom Vorbeter und Chor feierlichst und höchst entsprechend abgesungen. 
Hierauf hielt Herr Distrikts-Rabbiner Bamberger eine höchst geistvolle, tief ergreifende Trauerrede, worin er die hohen Eigenschaften und Verdienste des Betrauerten darlegte. Zum Text wählte sich der gefeierte Redner den Vers 9 in Amos Kal. 8, welche Prophetie nach Talmud Moed Katon 25b auf den frühzeitigen Tod des Königs Joschiahu Bezug hat. Die Ausführung war eine treffliche, indem erstens der Verblichene als weiter, gerechter und umsichtiger Regent mit einer hell leuchtenden Sonne, dann, da derselbe seine irdische Laufbahn so schnell und unerwartet im besten Mannesalter Beendete, mit einer zur Mittagszeit untergehenden Sonne verglichen wurde.  
Rezitation der Psalmen 90 und 91 und das Kaddisch-Gebet bildete dann den Schluss der Trauerfeier, worauf dann die Gesetzesrolle unter Absingung des Wajehi Binsoa (nach 4. Mose 10,35) aus der heiligen Lade genommen, vom Herrn Rabbinen ein Gebet für das Wohl des neuen Königs Ludwig II. vorgetragen, und die Gesetzrolle mit Absingen des Uwnacha zurückgebracht wurde.   Die Predigt sowie die ganze Feier verfehlten nicht, aus alle Andächtige den besten Eindruck zu machen, und so verließ die Menge das Gotteshaus in sichtlich gehobenenr Stimmung."     

  
Patriotischer Gottesdienst am Jahrestag der Beschießung Würzburgs durch die Preußen (1867)  

Wuerzburg Israelit 28081867.jpg (120564 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28. August 1867: "Würzburg, 15. Menachem. Heute ist nach jüdischem Kalender der Jahrestag der Beschießung unserer Stadt durch die Preußen. Zur Erinnerung daran und zum Danke für die Rettung aus dieser schweren Gefahr fand gestern Abend in hiesiger Synagoge ein feierlicher Gottesdienst statt. Nach beendigtem Minchagebete wurden bei festlich beleuchtetem Hause die Psalmen 16, 46, 91 vom Vorsänger und Chore rezitiert. Darauf betrat der ehrwürdige Herr Disktrikts-Rabbiner die Kanzel und trug die sehr ergreifende Festrede vor. An Psalm 46,9-10 anknüpfend, hob er die Pflicht des denkenden Menschen hervor, das Andenken überstandener Gefahren in sich stets neu zu beleben. Darauf schilderte er mit lebhaften Farben die Schrecken des Krieges und dessen entsittlichende Folgen, sowie die schwere Gefahr, in welcher insbesondere unsere Stadt schwebte. Hieran reihte sich die Aufforderung, dem Helfer aus allen Nöten für die Beseitigung dieser Gefahr und die Wiederherstellung des größten aller irdischen Güter, des Friedens, zu danken, was am besten geschehe durch pünktliche Übung aller religiösen und bürgerlichen Tugenden, welche sich keineswegs, wie irrige Auffassung wähne, gegenseitig beschränken, vielmehr im Judentume eine unzertrennliche Einheit bilden. Nun folgte das Gebet für Seine Majestät den König Hanoten teschua, das Seelengebet für die auf dem Felde der Ehre gefallenen Krieger Ana Haschem und zum Schlusse die Rezitation der Psalmen 100, 111, 150. Die einfache und prunklose, aber von religiöser Innigkeit durchwehte Feier hat wohl bei allen Teilnehmern den tiefsten Eindruck zurückgelassen."      

  
Gottesdienst in der Synagoge zum Tod von König Ludwig I. (1868) 
      

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 1. April 1868: "Würzburg, den 19. März (1868). Heute Nachmittags 3 Uhr fand in der hiesigen Synagoge die Trauerfeier um das Ableben Seiner Majestät des Königs Ludwig I. statt, wobei auch die höchsten Zivil- und Militärbehörden, Universität und Studienanstalten, der Adel und Bürgerstand hiesigen Stadt stark vertreten. Dem eigens hiezu ausgegebenen Programme zufolge begann dieselbe mit dem Rezitieren und Absingen einiger entsprechender Psalmen. Sodann bestieg Herr Distrikts-Rabbiner Seligmann Bär Bamberger die Kanzel und schilderte in blühender und geistreicher Sprache den herben Verlust, den das glorreiche Königshaus, sowie überhaupt das ganze Vaterland erlitten. Der Herr Redner verbreitete sich in seiner Rede besonders darüber, was König Ludwig in seiner Erhabenheit gewesen und was er für die Wohlfahrt des Vaterlandes gewesen. Beide Punkte, in wohl überdachter und höchst gelungener Weise ausgearbeitet, verfehlten nicht, bei den zahlreich versammelten Anwesenden den besten Eindruck und die vollste Befriedigung hervorzurufen. Hierauf wurden weitere zwei Psalmen rezitiert und das Kaddisch-Gebet vom Vorbeter mit gerührter Stimme vorgetragen. Den Schluss der Feier bildete das von Herrn Rabbiner Bamberger in hebräischer Sprache vorgetragene Gebet für das Wohl Seiner Majestät des Königs Ludwigs II. und des ganzen königlichen Hauses."    

   
Gottesdienst aus Anlass des 50-jährigen Bestehens der bayerischen Staatsverfassung (1868)   

Wuerzburg Israelit 10061868.jpg (153316 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 10. Juni 1868: "Würzburg, den 28. Mai (1868). Vorgestern Abends 7 Uhr wurde in der hiesigen Synagoge, welche festlich beleuchtet und dekoriert war, wegen des 50jährigen Bestehens der bayerischen Staatsverfassung, unter zahlreicher Beteiligung aus allen Ständen, feierlicher Gottesdienst abgehalten. Nachdem von der Gemeinde ein Psalm abgesungen war, bestieg Herr Distrikts-Rabbiner Seligmann Bär Bamberger die Kanzel und leitete mit einem Gebete die Festpredigt ein. In der Herrn Rabbiner Bamberger eigenen, ebenso warmen und ausdrucksvollen als scharfsinnigen und geistreichen Sprache, verbreitete sich derselbe über das Wesen und die Beschaffenheit, welche der Feier zu Grunde liegen. Von dem majestätischen Schöpfungsworte ausgehend, 'Es werde Licht', verfolgte nun der Redner die Entwicklungsgeschichte des Menschentums bis herauf in die neuesten Generationen, betonte die gewaltigen Spuren, welche uns die Geschichte zurückgelassen, um zu erkennen, welche Kämpfe es gekostet, um auf die Stufe der heutigen Zivilisation zu gelangen. Fürsten wie Völker mussten zum Ausbau des großen Werkes redlich das Ihrige dazu beitragen. Sache der Fürsten war es, Recht und Schutz zu geben, Gewalttätigkeit und Willkür zu verbannen, Sache der Völker war es, mit aufrichtiger Liebe und Treue ihren Fürsten zugetan zu sein; nur durch ein solches Verhältnis konnte es möglich sein, dass am 26. Mai 1818 der hochselige König Max Joseph I. sein Bayernvolk mit einer konstitutionellen Verfassung beglücken konnte: mit wahrer Begeisterung hob der Redner aus den Grundzügen der Verfassung die glorreiche Bestimmung der vollkommenen Religions- und Gewissensfreiheit hervor, welche Vater Max seinem Volke hiermit für alle Zeichen zum Heil und Segen gab. Nach dem Schlusse der Predigt wurde wieder ein Psalm abgesungen, womit an diesem denkwürdigen Tage ein solenner Schluss der kirchlichen Feierlichkeiten in hiesiger Stadt gemacht war."       

     
Gründung eines Synagogen-Neubau-Vereins (1903)   

Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 16. Oktober 1903: "Würzburg. Die hiesige israelitische Kultusgemeinde beschloss, einen Synagogen-Neubau-Verein zu gründen, welcher möglichst bald den Neubau einer Synagoge zustande bringen soll."      

  
Eidesbelehrungen in der Synagoge durch Distrikts-Rabbiner Bamberger (1908/1909)   

Wuerzburg Israelit 19111908.jpg (41278 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 19. November 1908: "Würzburg, 15. November (1908). Zum ersten Male fand am Mittwoch vormittag 9 Uhr in der Synagoge eine Eidesbelehrung an die neu eingestellten jüdischen Mannschaften statt. Nach Absingung eines Psalmes durch Herrn Kantor Lehmann hielt Herr Distrikts-Rabbiner Bamberger eine längere Ansprache über die Bedeutung des Eides und schloss mit der Ermahnung zur Treue an König und Vaterland."     

      
Verlosung der Plätze in der Synagoge (1911)   

Wuerzburg AZJ 25081911.jpg (218046 Byte)Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 25. August 1911: "Würzburg, 21. August (1911). Einmal im Jahre erwacht für einige Wochen unter den hiesigen Juden allgemein das Bewusststein, Mitglieder der hiesigen Kultusgemeinde zu sein. Das ist, wenn die vorhandenen Synagogenplätze verlost werden. Für ungefähr 700 zahlende Kultusmitglieder stehen in der einzigen Synagoge etwa 140 Plätze zur Verfügung. Jedes Mitglied ist berechtigt, einen Platz für sich zu zeichnen. Nach Schluss der Zeichnung werden die Plätze nach einem althergebrachten Modus verlost, und die Gemeindemitglieder, welche in der Synagoge keinen Platz finden - das sind mehr als drei viertel der Gemeinde - können sich nach einem anderweitigen Gottesdienst umschauen. Für Rosch Haschana und Jom Kippur ist in dem sogenannten Schrannerrsaal, einem Restaurationslokal, ein sehr primitiver Gottesdienst eingerichtet, wo sich die von der Synagoge Ausgeschlossenen Plätze mieten können. Die kantoralen Hilfskräfte stehen dort aber nicht auf der wünschenswerten Höhe, eine Predigt findet überhaupt nicht statt; weil in diesem Lokal kein Rabbiner oder auch nur ein Rabbinatskandidat fungiert, sodass es viele vorziehen, dem Gottesdienst ganz fern zu bleiben. Ein weiteres Betlokal ist in der israelitischen Lehrerbildungsanstalt, wo die Plätze auch vermietet werden, während in der kleinen, aber sehr hübschen Synagoge des israelitischen Krankenhauses ohne jedes Entgelt 20 männliche Personen Platz finden können. Es ist nur zu bedauern, dass in diesem Lokal nicht auch für Frauenplätze gesorgt ist, damit die Pfründnerinnen und leichteren Patientinnen sowohl als auch die jüdischen Damen, die sich dienstlich hier aufhalten, ihrer religiösen Pflicht genügen könnten. Mit geringen Kosten und wenig Schwierigkeiten könnte Abhilfe geschaffen werden. So erhebt sich also in diesen Wochen alljährlich der Ruf nach eurer neuen größeren Synagoge, die für alle Mitglieder die nötigen Plätze bieten würde. Dieser Ruf ertönt natürlich nur von Seiten der durch das Los nicht Begünstigten und dauert fort bis zu dem Tag nach dem Versöhnungsfest."        

   
Der Bau der neuen Synagoge steht bevor (1912)   

Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 1. März 1912: "Würzburg. Mit dem Bau der neuen Synagoge wird in Kürze begonnen."     

  
Einweihung der renovierten Wochentagssynagoge (1924)   

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 4. Dezember 1924: "Würzburg, 26. November (1924). Am Sonntag, den 16. November, 19. Marcheschwan, fand hier eine kleine, aber in der jetzigen Zeit gewiss seltene Feier statt. Galt es doch, die Einweihung unserer neu hergerichteten kleinen Synagoge festlich zu begehen. In dem Raume der ehemaligen 'Mazzostube' - die alten Würzburger werden sich der Zeit noch erinnern, da diese ihrem eigentlichen Berufe, dem Mazzebacken für die Gemeinde diente - erstand durch Umbau und Erweiterung, der Gemeinde diese 'Winterschul für den Wochentagsgottesdienst'. Die hiesige Familie Seligsberger stiftete aus Familienbesitz, zum Andenken an ihren früh verstorbenen Neffen Otto Hirsch seligen Andenkens aus München die hauptsächlichsten Teile der Inneneinrichtung, die aus einer alten unterfränkischen Synagoge stammen. Viele hiesige Gemeindemitglieder ergänzten die fehlenden Stücke und so entstand ein kleines Heiligtum, ein wahres Schmuckkästchen, wie es wohl stilvoller und schöner kaum erstellt werden kann. Die Synagoge fasst 70 Herren- und 20 Frauenplätze.   
Zur Feier der Einweihung waren neben den Spendern und den Mitgliedern der Verwaltung aus Mangel an Platz nur die Vertreter der hiesigen Vereine geladen. Nach Verbringung der Torarollen und dem einleitenden Gesang Mah towu übernahm der Vorsitzende der Kultusverwaltung, Herr Justizrat Dr. Haas die Synagoge seitens der Gemeinde. Er dankte den Spendern, vor allem der Familie Seligsberger und dem Mitgliede der Verwaltung Herrn Samuel Pfeiffer, der den lange projektierten Plan des Umbaues der Mazzestube verwirklicht und mit unermüdlicher Tatkraft die Erstellung geleitet hat, den Architekten Stadtbaurat Kreuter und Sonnen, sowie dem Baumeister Lehritter für ihre Arbeit. Er gab dem Wunsche Ausdruck, dass diese schöne, heizbare Wintersynagoge ein Ansporn für den täglichen Besuch des Gottesdienstes sein möge. Nach einem Jiskor für Herrn Otto Hirsch seligen Andenkens fanden die Tekufot (Umgänge mit den Torarollen) statt und unter dem Gesange von Uwenucha jomar (nach 4. Mose 10,36 Und wenn sie sich niederließ [die Bundeslade]...) wurden die Torarollen in die Heilige Lade (Toraschrein) verbracht.   
Anknüpfend an den Vers 'Eine Leuchte des Ewigen ist des Menschen Seele' (Sprüche 20,27) entzündete Herr Rabbiner Dr. Hanover mit dem dazugehörigen Segen das Ner Tamid (ewiges Licht) und würdigte in meisterhafter Rede die Bedeutung dieser Stunde. Mit Gesang von Psalm 150 und dem Minchoh-Gebet schloss diese erhebende Feier, allen Teilnehmern wird sie noch lange in Erinnerung bleiben."      

  
Umbau, Renovierung und Neueinweihung der Synagoge (1926)   

Wuerzburg Israelit 16091926.jpg (284362 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 16. September 1926: "Würzburg, 6. September (1926). Seit langen Jahren tauchte in größeren Zwischenräumen immer wieder der Wunsch auf,  unserer Synagoge, die bereits auf ein Alter von fast 100 Jahren zurückschaut, ein würdigeres Aussehen zu geben. Denn der Zahn der Zeit hatte unserer Synagoge den Stempel der Vergänglichkeit allzu stark aufgedrückt. Auch machte sich am Schabbat und Feiertag der Platzmangel so sehr bemerkbar, dass alljährlich vor den ehrfurchtgebietenden Tagen (sc. vor den Hohen Feiertagen im Herbst) bei der Verlosung der Plätze derjenige aufrichtig beneidet wurde, der das Glück hatte, einen Platz zu erhalten. Seit einigen Jahren sammelte daher der hiesige Synagogenbauverein Mittel zu einem Neubau. Doch die Not der Zeit hat die Verwirklichung dieses Zieles auf Jahre hinaus verschoben, und so wurde beschlossen, eine vorläufige gründliche Renovierung der Synagoge vorzunehmen. In dankenswerter Weise stellte der Synagogenbauverein  die bisher gesammelten Mittel der Gemeindeverwaltung hierzu zinslos zur Verfügung und in der kurzen Zeit von acht Wochen wurde die Renovierung der Synagoge in einer Weise durchgeführt, die wohl allen Ansprüchen an ein würdiges Gotteshaus gerecht geworden ist. Durch Neubeschaffung und Neuordnung des Gestühles wurden ca. 100 Männerplätze neu gewonnen, der Anstrich der Wände und der Decke wurde erneuert und eine moderne Dampfheizung wurde eingebaut. Ein kunstvoll ausgeführter Almemor ziert jetzt die Mitte des Gotteshauses, während bisher die Toravorlesung auf dem Vorbeterpulte erfolgte. Eine Kanzel wurde errichtet und der Araun hakaudesch (Toraschrein) mit neuen Schiebetüren  versehen. Zwei große Menorot (siebenarmige Leuchter), aus Messing getrieben, sollen fortan am Chanukka-Fest und bei einer Beschneidung ihr Licht erstrahlen lassen.  
Am jüngsten Freitagabend war die Gemeinde fast vollzählig in freudiger Stimmung zur Einweihung versammelt. Galt es doch dem neuen Werke die Weihe zu geben. Nach einleitendem Chorgesang - Mah tauwuh - wurde das Minchahgebet verrichtet und der erste Vorsitzende der Gemeinde, Herr Justizrat Dr. Haas, ergriff das Wort. Er dankte im Namen der Gemeinde dem Synagogenbauverein für die Bereitstellung der Mittel; er dankte fernen allen denen, die zum Gelingen des Werkes beigetragen, dem Architekten und dem Bauleiter, der Baukommission und den Handwerkern und nicht zuletzt den Arbeitern, die die geplanten Arbeiten verständnisvoll ausgeführt. Sein Dank galt auch allen Spendern, die in reichem Maße durch namhafte Spenden die gelungene Ausstattung des Gotteshauses ermöglicht hatten. Nach einem Psalmvortrag des Herrn Oberkantor Eschwege bestieg Herr Bezirksrabbiner Dr. Hanover die Kanzel, um das Ner tomid (ewige Licht) zu entzünden und in geistvollen Worten zu betonen, dass das kleine Licht des Gotteshauses, das Symbol des ewig strahlenden, nie verlöschenden Glanzes unseres Judentumes auflodern möge in den Herzen unserer Jugend und seinen Schein verbreiten möge in den Herzen aller unserer Mitmenschen. Anknüpfend an die Sidrah (Wochenabschnitt aus der Tora) 'Ihr stehet heute alle vor dem Ewigen, eurem Gotte'  (5. Mose 29,9) führte er aus, dass nur die vorbildliche traditionelle Einigkeit der Würzburger Gemeinde, die trotz der bestehenden Verschiedenheit der religiösen Anschauungen sich stets zusammenfindet, wenn es das Wohl der Gemeinde gilt, das Gelingen dieses Werkes in der heutigen schweren Zeit ermöglicht habe. Nach abermaligem Chorgesang des 150. Psalmes schloss mit Kabbolas Schabbos (Feier zu Schabbatbeginn) die erhebende Feier.   
Im nächsten Jahre soll - so Gott will - die Vergrößerung der Frauensynagoge vorgenommen werden, doch schwebt als letztes Ziel uns immer noch ein Um- oder Neubau der Synagoge vor. Möge dieses Endziel in nicht allzu ferner Zeit seiner Verwirklichung entgegen gehen."   

   
Ein nicht mehr zum Neubau verwendetes Grundstück für eine neue Synagoge wird verkauft und der Betrag der Gemeinde zur Verfügung gestellt (1928)      

Wuerzburg BayrGZ 15011928.jpg (73238 Byte)Artikel in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 15. Januar 1928: "Würzburg, 15. Dezember (1928). (Ein schönes Geschenk). Im Mai 1922 kaufte ein Konsortium der Israelitischen Gemeinde Würzburg, 30 Herren, den vierten Zeil des sogenannten Zandtschen Anwesens, schlossen sich zu einem Verein zusammen und bestimmten statutarisch, dass dieser Erwerb zum Neu- oder Umbau einer Synagoge verwendet werden solle. Die Gemeinde sollte höchstens den Geldwert des Erwerbs dem einzelnen Genossen vergüten, ein Gewinn dürfte nicht verlangt werden. Nun haben die katholischen Schwestern, deren Anwesend an das Zandtsche grenzt, dasselbe gekauft, sodass dem Konsortium ein Erlös von etwa 71.000 Reichsmark zufiel.
In uneigennütziger Weise hat das Konsortium diesen Betrag der Israelitischen Gemeinde zur Verfügung gestellt, um denselben zum Neu- respektive Umbau der Synagoge zu verwenden.   
Herr Karl Sichel, der Vorstand des Konsortiums, übergab in der letzten Kultussitzung dieses schöne Geschenk dem Vorstand der Israelitischen Kultusgemeinde."     

  
Der Umbau der Synagoge und der Neubau einer Schule müssen zurückgestellt werden (1933) 

Wuerzburg Israelit 19011933.jpg (62763 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 19. Januar 1933: "Würzburg, 8. Januar (1933). Die Würzburger Israelitische Kultusgemeinde hatte unter der Fortdauer der ungünstigen wirtschaftlichen Verhältnisse zu leiden, sodass sie den schon seit Jahren geplanten Umbau der Synagoge und den Neubau einer Schule zurückstellen musste. Gleichwohl konnten die jüdische Wohlfahrtszentrale und die jüdische Mittelstandshilfe zahlreichen bedürftigen Gemeindeangehörigen ihre Fürsorge zuteil werden lassen. Von der Mittelstandshilfe wurden über 60 Familien mit Lebensmitteln und Brennmaterialien für den Winter versorgt. In dem israelitischen Krankenhaus wurde, wie im Vorjahre, eine Notstandsküche zur Abgabe billiger Speisen eingerichtet."     


Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Hauptsynagoge in der Domerschulstraße durch SS- und SA-Männer überfallen. Fenster und die Inneneinrichtung wurden zerschlagen, Leuchter und Ritualien zerstört. Die Torarollen wurden in Brand gesteckt, das Haus wurde jedoch nicht niedergebrannt - vermutlich mit Rücksichtnahme auf die "arischen" Häuser in der Umgebung. Unter denen, die in der Synagoge zugange waren, war auch Universitätsrektor Prof. Dr. Ernst Seifert, damals SA-Führer und SA-Obersturmbannarzt. Nach dem Pogrom wurde im Synagogengebäude ein Parteibüro der NSDAP eingerichtet. 
 
Bei der Bombardierung Würzburgs im März 1945 sind die früheren Gebäude der jüdischen Gemeinde, darunter das Synagogengebäude und das frühere Gemeindehaus völlig vernichtet wurden. 1956 wurde das Gelände zur Anlage eines Sportplatzes des Priesterseminars eingeebnet. An der den Sportplatz umgebenden Mauer (der Sportplatz war nicht öffentlich zugänglich) wurde 1964 eine Gedenktafel angebracht. 
  
1998 kam nach langwierigen Verhandlungen das Grundstück der früheren jüdischen Einrichtungen an der Domerschulstraße wieder in den Besitz der Jüdischen Gemeinde von Würzburg und Unterfranken. Ziel war es, dass längerfristig wieder an dieser Stelle eine Synagoge Würzburgs entstehen kann.  

Wuerzburg LV 78-14.jpg (256940 Byte)Artikel von Burkhard Hose in der Zeitschrift "Der Landesverband der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern" vom Dezember 1998 (13. Jahrgang Nr. 78) S. 14: 
"'Ein freudiger und doch auch unendlich trauriger Tag'. Die jüdische Gemeinde in Würzburg erwirbt nach 60 Jahren ihr ehemaliges Synagogengrundstück zurück. Auf den Tag genau 60 Jahre nach der Schändung und Vernichtung der Würzburger Synagoge durch den nationalsozialistischen Terror in der Reichspogromnacht und 46 Jahre nach dem Verkauf des Synagogengrundstückes durch die JRSO an das Bischöfliche Klerikalseminar kann die Jüdische Gemeinde Würzburg den Grundstücksteil, auf dem ehemals ihre Synagoge und das Gemeindehaus standen, wieder ihr eigen nennen..."  
Zum weiteren Lesen bitte Textabbildung anklicken.  

     
Zwischen 2000 und 2004 wurde das Grundstück entlang an der Domerschulstraße überbaut mit dem neuen Diözesanarchiv des Bistums Würzburg. Am Gebäude des Diözesanarchivs wurde die Gedenktafel von 1964 angebracht. 
   

     
Fotos / Abbildungen
(Fotos: Quellen wie angegeben; neuere Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 21.10.2009) 

Das mittelalterliche jüdische Viertel
(Quelle: Flade s. Lit. S. 49)
Wuerzburg Synagoge 061.jpg (180290 Byte) Wuerzburg Synagoge 060.jpg (84245 Byte)
  Radierung von 1572 (rechts Ausschnittvergrößerung) mit Eintragung der Marienkapelle 
"Vnser Frawen Capel"). Der Platz davor wird noch als "Judenplatz" bezeichnet. Auf dem 
Gesamtplan (links) ist mit einem Pfeil der jüdische Friedhof eingetragen, der 1576 
enteignet und als Bauplatz für das Juliusspital bestimmt wurde.
      
Plan des Grundstückes der jüdischen
 Gemeinde an der Domerschulstraße 21
(1985 nach Bauakten der Stadt Würzburg
 gezeichnet - Schönewolf)
Wuerzburg Synagoge 062.jpg (172846 Byte) Wuerzburg Synagoge 068.jpg (79645 Byte)
    Auf dem Grundstück der jüdischen Gemeinde befand sich in der Mitte die Synagoge 
(mit A bezeichnet, rechts eine Skizze der Fassade der Synagoge), dahinter das
 Gemeindehaus und die Jüdische Volksschule (mit B bezeichnet). Hinter dem 
Haupteingang von der Domerschulstraße befand sich ein Pförtnerwohnhaus (C), 
gegenüber ein Nebengebäude (D). 
   
 Innenansichten der Hauptsynagoge    
Wuerzburg Synagoge 069.jpg (126592 Byte) Wuerzburg Synagoge 063.jpg (69675 Byte) Wuerzburg Synagoge 064.jpg (48413 Byte)
  Innenansicht der Synagoge vor der
 Renovierung 1926
Innenansicht der Synagoge nach der
 Renovierung 1926
Toraschrein, gestiftet von 
Joel Jakob von Hirsch
           
        
Die weiteren Synagogen / Beträume Wuerzburg Synagoge 066.jpg (111388 Byte) Wuerzburg Haus Bamberger 010.jpg (48841 Byte)
  Die 1924 in der früheren "Mazzestub" eingerichtete "kleine Synagoge" Privater Betraum / Lernraum im 
Haus Bamberger in der Bibrastraße 17
     
     Wuerzburg Synagoge 070.jpg (126068 Byte) Wuerzburg Synagoge 065.jpg (95682 Byte)  
   Der 1927 eingeweihte neue Betraum in 
der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt 
in der Bibrastraße 6   
  Betsaal im Erdgeschoss 
des Altersheimes
  
             
Zu den um 1930 "sieben Synagogen"
 in Würzburg zählten auch die Synagogen 
in Heidingsfeld und Kirchheim  
Heidingsfeld Synagoge 059.jpg (61068 Byte) Kirchheim Synagoge 020.jpg (88610 Byte)
   Die beeindruckende Synagoge in Heidingsfeld wurde 1938 zerstört   Die Synagoge in Kirchheim befand sich bis 
zur Kriegszerstörung im Luitpoldmuseum 
     
       
Nach 1945  Wuerzburg Synagoge 470.jpg (79861 Byte)
   Das kriegszerstörte Gelände in der Domerschulstraße 21 wurde 1956 eingeebnet und in 
einen Sportplatz des Priesterseminars umgewandelt. Zwischen den Baggern ist der 1926
 geschaffene Aufgang zur Frauenabteilung der Synagoge zu sehen, von der noch eine Wand 
steht (Foto bei Flade S. 404). 
      
Dokument von 1998 - das Grundstück
 in der Domerschulstraße kommt wieder 
in den Besitz der jüdischen Gemeinde
(Quelle: Sammlung Hahn, 
vgl. Bericht oben)
Wuerzburg Synagoge 475.jpg (69267 Byte) Wuerzburg Synagoge 476.jpg (55719 Byte)
  "Der Jüdischen Gemeinde in Würzburg und Unterfranken ist es nach langwierigen Verhandlungen
 gelungen, von der Diözese Würzburg den größeren Teil des Grundstücks Domerschulstraße 21
 zurückzuerwerben, auf dem ehedem die Große Synagoge, das Gemeindehaus und die 
jüdische Volksschule sowie ein Pförtnerhaus standen..." 
     
Gedenken an die Synagoge
(Foto: Jürgen Hanke, Kronach) 
Wuerzburg Synagoge 059.jpg (34832 Byte)
    Die seit 1964 an der Umfassungsmauer des Sportplatzes des Priesterseminars 
angebrachte Gedenktafel
      
Am Grundstück der ehemaligen Synagoge im Oktober 2009
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 21.10.2009)
 
Wuerzburg Synagoge 370.jpg (67397 Byte) Wuerzburg Synagoge 371.jpg (108260 Byte) Wuerzburg Synagoge 372.jpg (82865 Byte)
Blick auf das Gebäude des 2000 bis 2004
 auf dem Synagogengrundstück und 
seiner Umgebung erbaute Diözesanarchiv
 mit der Gedenktafel
Gedenktafel am heutigen Diözesanarchiv mit Inschrift: "Hier stand die 1837 erbaute 
und am 9.11.1938 durch die damaligen Machthaber zerstörte Synagoge der 
Israelitischen Kultusgemeinde Würzburg" mit eine Darstellung von Synagoge 
und Gemeindehaus sowie dem umgebenden Hof.
           

   
   
Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte 

Januar 2010: In Würzburg sind inzwischen fast 280 "Stolpersteine" verlegt  
Artikel in der Website von TVtouring.de vom 27. Januar 2010 (Artikel):  "Würzburg. Stolpersteine in Würzburg verlegt
Bereits zum 10. Mal wurden in Würzburg Stolpersteine verlegt, um an ermordete jüdische Mitbürger während der Nazizeit zu erinnern.  
Am heutigen internationalen Holocaust-Gedächtnistag wird der Verfolgung und Ermordung von fast 6 Millionen Juden durch die Nationalsozialisten gedacht. An in der Nazizeit ermordete Mitbürger erinnert auch die Aktion Stolpersteine. Von diesen wurden jetzt weitere in Würzburg verlegt.
An der Würzburger Sebastiansteige sollen die Stolpersteine vor deren ehemaligen Wohnstätten an die Opfer des NS-Regimes erinnern. Fast 280 dieser Steine sind mittlerweile in der Domstadt verlegt. Finanziert werden die Steine durch Patenschaften, in diesem Fall wurde sie von der katholisch-deutschen Studentenverbindung." 
  
September 2010: 11. Verlegung von "Stolpersteinen" in der Stadt siehe Artikel von Roland Flade vom 17. September 2010 in der "Main-Post" 
(als pdf-Datei eingestellt)  
Aktuelle Informationen siehe www.stolpersteine-wuerzburg.de 
   
September 2010: Ein "Weg der Erinnerung" soll ab Mai 2011 angelegt werden.    
Artikel von Patrick Wötzel im "Main-Netz.de" vom 4. September 2010 (Artikel): "Gegen das Vergessen der Vernichtung
Gedenken: 'Weg der Erinnerung' erinnert an die Deportation unterfränkischer Juden - Bahn unterstützt Projekt
Würzburg
An über hundert Stellen im Stadtgebiet wurden 'Stolpersteine' verlegt, zwei Gedenktafeln erinnern in Würzburg bereits an die Deportationen der unterfränkischen Juden in die Vernichtungslager der Nationalsozialisten. Ab Mai 2011 soll auch ein 'Weg der Erinnerung' das Schicksal von über 2000 Opfern ins Gedächtnis rufen. 
Zwischen 1941 und 1943 fanden von Würzburg aus sechs Deportationen statt, anschließend wurde der damalige 'Gau Mainfranken' als 'judenfrei' gemeldet. Die jüdischen Mitbürger mussten sich in der Schrannenhalle oder im Platz'schen Garten versammeln und von dort zum Verladebahnhof Aumühle oder zum Hauptbahnhof marschieren. Von dort wurden sie mit der Reichsbahn in die Vernichtungslager gebracht.
In der Aumühle liegen keine Schienen mehr, Unkraut wuchert zwischen Bahnsteig und Schotterhaufen. An einer Mauer in der Nähe kündet seit vier Jahren eine Gedenktafel vom Schicksal der unterfränkischen Juden. Auch an der ehemaligen Schrannenhalle in der Nähe des Mainfranken-Theaters wird an die Deportationen erinnert. Über 100 in die Gehsteige vor ihren Wohnhäusern eingelassene 'Stolpersteine' beschreiben Namen, Geburts- und Todesdaten von Würzburger Juden. Aus der Aktion 'Stolpersteine' hat sich auch die Projektgruppe entwickelt, die am 10. Mai 2011 den 'Weg der Erinnerung' veranstaltet. 
An diesem Tag soll an die rund 850 Opfer der dritten Würzburger Juden-Deportation vom 25. April 1942 erinnert werden. Die Teilnehmer der Gedenkveranstaltung werden Schilder mit Namen und Herkunft der einzelnen Opfer tragen. Die Opfer kamen aus Würzburg, Kitzingen, Schweinfurt, Gemünden, Marktheidenfeld, Aschaffenburg, Alzenau und über 50 weiteren unterfränkischen Kommunen. Sie mussten sich im Platz'schen Garten am Friedrich-Ebert-Ring, damals ein großes Tanzlokal, versammeln. 
Das Projekt wird von Würzburgs Oberbürgermeister Georg Rosenthal (SPD) unterstützt: 'Wir wollen uns an diesem Tag daran erinnern, dass es in Unterfranken lebendige jüdische Gemeinden gegeben hat.' Wegen der Osterferien hat man nicht den eigentlichen Jahrestag der dritten Deportation gewählt: 'Wir wollen ganz bewusst auch Schüler einbinden', erläutert Josef Schuster, der Vorsitzende der Israelitischen Kultusgemeinde.
An der Stelle des Platz'schen Gartens steht heute das 'Haus Benedikt' der Benediktiner-Abtei Münsterschwarzach. Als Auftakt des Erinnerungsweges soll dort ein Denkmal entstehen. Pater Meinrad Dufner will die Treppe zum Tanzlokal nachempfinden, auf der zurückgelassene Schuhe zu sehen sein sollen: 'Um zu zeigen, dass dort der Totentanz vieler Menschen begann.' 
Entlang der Strecke werden elf Betonschwellen als visuelle Hinweise auf den Weg der Opfer eingelassen. Daneben werden Stelen über die einzelnen Deportationen informieren. Auch am Ende des Erinnerungswegs wird eine Gedenkstele errichtet: 'Die Deutsche Bahn, die früher bei diesem Thema immer sehr zurückhaltend reagiert hat, verschließt sich unserem Anliegen nicht', so Schuster. 
 
Zahlen und Fakten: Deportation der Juden. Zwischen dem 27. November 1941 und dem 17. Juni 1943 wurden von Würzburg aus bei insgesamt sechs Deportationen insgesamt 2063 unterfränkische Männer, Frauen und Kinder jüdischer Abstammung in die Konzentrationslager gebracht. Von ihnen überlebten nur 41 die Massenvernichtung. Den Beginn der langen Reise in die Vernichtungslager wollen die Initiatoren der Aktion 'Wir wollen uns erinnern' fast 70 Jahre später wieder ins Gedächtnis rufen."
Siehe die Website: www.wir-wollen-uns-erinnern.de."
  Foto rechts. Deportation 
vom Verladebahnhof Aumühle
 zwischen 1941 und 1943.
Wuerzburg PA 05092010b.jpg (53183 Byte) Wuerzburg PA 05092010a.jpg (69960 Byte) Foto links von Patrick Wötzel: Der ehemalige Verladebahnhof Aumühle heute: Hier endet am 10. Mai 2011 die Erinnerungsveranstaltung an die Deportation der unterfränkischen Juden. 
           
 Gedenktafel an der Mauer in der Nähe vom Verladebahnhof Aumühle 
mit der Inschrift "Zum Gedenken (hebräisch und deutsch). 
Vom Verladebahnhof Aumühle wurden 1941 bis 1943 über 1500 jüdische Bürger Würzburgs und Unterfrankens in die Vernichtungslager deportiert 
und dort fast ausnahmslos ermordet". 
(Foto: Jürgen Hanke, Aufnahmedatum 3.8.2014)  
Wuerzburg Aumuehle Gedenktafel 010.jpg (204765 Byte)  
  
November 2010: Neues Denkmal am Ort der Deportationen am Platz'schen Garten   
Artikel von Andreas Jungbauer in der "Main-Post" vom November 2010 (Artikel): 
"WÜRZBURG - Deportiert und ermordet: Mahnmal für NS-Opfer - Erinnerung an jüdische Mitbürger vor St. Benedikt 
Am Ende sollten nur 41 von ihnen das Grauen überleben. Über 2000 jüdische Mitbürger aus Mainfranken wurden in den Jahren 1941 bis 1943 von Würzburg aus mit sechs Zügen in osteuropäische Vernichtungslager transportiert – wie Schlachtvieh. Seit Mittwoch erinnert ein Mahnmal an die Deportierten. Angelegt wurde es am Friedrich-Ebert-Ring (zwischen Rottendorfer Straße und Valentin-Becker-Straße) vor dem Haus St. Benedikt. Hier war früher der Eingang zum Platz'schen Garten, ein bekanntes Tanzlokal. Hier – oder in der Schrannenhalle – mussten sich die Opfer sammeln. Dann traten sie ihren Todesmarsch Richtung Hauptbahnhof oder Verladebahnhof an. Oberbürgermeister Georg Rosenthal erinnerte bei der Gedenkfeier daran, dass auch Würzburger an diesen Verbrechen beteiligt waren, weggeschaut oder geschwiegen – oder sogar Beifall geklatscht haben. Oder: Sie haben sich bereichert, als alles Hab und Gut der jüdischen Mitbürger versteigert wurde.
Geschaffen hat das Mahnmal der Benediktinerpater Meinrad Dufner. Er hat in das Kunstwerk die früheren Treppen aufgenommen, eine Jugendstilsäule und den Zaun. Ins Mauerwerk sind die Namen der Vernichtungslager und die Deportationsdaten eingraviert. Auf der Treppe liegen verloren drei einzelne Schuhe (aus Eisen) – ein Männer-, ein Frauen-, ein Kinderschuh. Ganze Familien wurden damals ausgelöscht. Vormals, so Pater Meinrad, sei dies der festliche, mondäne Eingang zu Würzburgs bekanntestem Tanzlokal gewesen. 'Für die jüdischen Mitbürger war es der Eingang zum Totentanz.'
Es war im Jahr 1955, als die Benediktiner das frühere Deportationsgelände zu ihrem Anwesen dazukauften. 'Wir sind uns des Erbes sehr bewusst', sagte Abt Michael Reepen in seiner Ansprache. Das Gedenken habe man immer bewahrt und die Pläne für ein Mahnmal jederzeit unterstützt. Auch der Orden selbst war von der NS-Diktatur betroffen. Selbst Ordensleute wurden ins KZ verfrachtet. 1941 lösten die NS-Behörden das Benediktinerkolleg auf und nutzen es stattdessen als Lehrerfortbildungsanstalt. 1945 brannte das Gebäude bei der Bombardierung völlig aus. Es sei danach als erstes Haus in Würzburg wieder mit Ziegeln bedeckt worden – 'es war ein Haus der Hoffnung.'
Projekt 'Weg der Erinnerung.' Auch das neue Denkmal – hergestellt in den Werkstätten der Abtei – soll Hoffnung geben und fortwährende Mahnung sein, für ein 'friedvolles Miteinander aller Bürger, unabhängig von ihrer Religion, Herkunft oder Hautfarbe', wie es Josef Schuster, Vorsitzender der israelitischen Kultusgemeinde, zum Ausdruck brachte.
Allein bei der dritten Deportation am 25. April 1942 wurden 852 jüdische Würzburger und Mainfranken ins Vernichtungslager Lublin transportiert. 'Die Shoa', so Oberbürgermeister Rosenthal, 'wird immer ein Teil der Geschichte Würzburgs bleiben.' Und damit Aufgabe der permanenten Wachsamkeit gegenüber aufkeimendem Rassismus und Antisemitismus. Rosenthal: 'Wir müssen Zivilcourage zeigen, wo die Menschenwürde verletzt wird.'
Das Denkmal ist der Anfang eines Erinnerungsweges, der mit elf Betonschwellen entstehen und bis zum früheren Verladebahnhof in die Aumühle führen soll. Die Projektgruppe 'Wir wollen uns erinnern' bereitet in Erinnerung an die Opfer für den 10. Mai 2011 einen Gedenkmarsch auf der Deportationsstrecke vor."   
 
Wuerzburg Denkmal PG 010.jpg (167341 Byte) Wuerzburg Denkmal PG 011.jpg (184153 Byte) Wuerzburg Denkmal PG 012.jpg (176454 Byte) Wuerzburg Denkmal PG 013.jpg (130071 Byte)
Fotos von Elisabeth Böhrer am Tag der Einweihung des Denkmales, dem 10. November 2010. 
Dem früheren Eingang zum Platz'schen Garten nachempfunden: das von Benediktinerpater Meinrad Dufner von der Abtei Münsterschwarzach (auf den mittleren Fotos) entworfene Denkmal zur Erinnerung an die Deportation mainfränkischer Juden. Teilweise erkennbar sind auf den Fotos die Deportationsdaten mit Zielort sowie die symbolische Treppe des Platz'schen Gartens mit Schuhen: ein Herren-, ein Damen- und ein Kinderschuh.    
    
März 2011: Vorbereitungen für die Eröffnung des "Weges der Erinnerung" am 10.Mai 2011         
Artikel im "Main-Netz" vom 23. März 2011 (Artikel): "'Opfern ihre Namen zurückgeben'
Gedenken: 2063 Juden wurden vom Würzburger Verladebahnhof aus deportiert - 'Weg der Erinnerung' am 10. Mai
Würzburg Die Organisatoren sind optimistisch: Gesucht werden 852 Menschen, die am 10. Mai bei einer großen Gedenkveranstaltung in Würzburg an die Deportation der unterfränkischen Juden in die nationalsozialistischen Vernichtungslager erinnern
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Jeder einzelne von ihnen soll ein Schild mit Namen und Herkunftsort eines der jüdischen Mitbürger tragen, die bei der dritten von sechs Deportationen am 25. April 1942 mit Nummern gekennzeichnet und von Würzburg aus mit dem Zug nach Izbica im östlichen Polen gebracht wurden. 'Wir wollen den Opfern ihre Namen zurückgeben', sagt Benita Stolz von der Projektgruppe, die den 'Weg der Erinnerung' ins Leben gerufen hat.
Insgesamt wurden 2063 Juden von Würzburg aus in die Vernichtungslager gebracht. Versammeln mussten sie sich an der Schrannenhalle oder beim Vergnügungslokal 'Platz'scher Garten'. Dort erinnert seit November ein Denkmal an ihr Schicksal (wir berichteten). Die erste Etappe führte die jüdischen Mitbürger knapp zwei Kilometer zu Fuß zum Verladebahnhof Aumühle. Diesen Weg wollen die Teilnehmer des 'Wegs der Erinnerung' am 10. Mai ab 15 Uhr mit den Namensschildern schweigend zurücklegen.
Betonschwellen. Entlang der Strecke weisen elf in die Gehsteige eingelassene Betonschwellen mit der Aufschrift 'Wir wollen erinnern' den Weg. Sie werden Anfang April installiert. Am Bahnhof in der Aumühle tragen Schauspieler des Mainfranken-Theaters die Namen der Opfer vor. Am künstlerischen Teil der Gedenkfeier beteiligt sich auch die Würzburger 'Tanzwerkstatt', die in der Aumühle ihren Proberaum hat.
Die Vorarbeiten für die Veranstaltung sind umfangreich: 'Derzeit werden unterfrankenweit die Namen und Biografien der Opfer recherchiert. Ich bin begeistert, mit wie viel Engagement überall daran gearbeitet wird', berichtet Benita Stolz. Die größte Gruppe der Deportation vom 25. April 1942 kam mit 170 Menschen aus Aschaffenburg, 50 waren aus Würzburg, der Rest aus 69 anderen unterfränkischen Städten und Gemeinden. Jeder einzelne Name wird schon im Vorfeld im Internet veröffentlicht.
Für den 'Weg der Erinnerung' liegen bisher 80 Anmeldungen vor, darunter Verwandte von Opfern aus den USA und Israel. Benita Stolz und ihre Mitstreiter rechnen mit bis zu 1000 Teilnehmern an der Gedenkveranstaltung. Angeschrieben wurden unter anderem 330 Schulen und die Bürgermeister der 71 Herkunftsorte. Nicht alle haben geantwortet: 'Manche Gemeinden wollen die Vergangenheit lieber ruhen lassen', so Stolz. Wer am 10. Mai ein Namensschild tragen möchte, soll sich bis 30. April auf der Homepage der Organisatoren anmelden.
Das Ausmaß begreifen- Als Mindestalter für die Schilderträger haben die Initiatoren zwölf Jahre festgesetzt: 'Wir möchten Menschen, die das Ausmaß der damaligen Taten wenigstens annähernd begreifen können', erläutert Benita Stolz die Einschränkung. Die Schilder mit den Namen der Opfer werden nach dem Erinnerungsweg zwei Wochen lang als Ausstellung im Würzburger Rathaus zu sehen sein. Patrick Wötzel
Internet: www.wir-wollen-uns-erinnern.de"    
 
Video - eingestellt bei Youtube - zur Eröffnung des "Weges der Erinnerung" in Würzburg  
 
 
Weiteres Video "Weg der Erinnerung" - eingestellt bei Youtube - mit historischem Bildmaterial   
 
 
April 2012: 14. "Stolpersteine"-Verlegung in Würzburg   
Artikel von Karl-Georg Rötter in der "Main-Post" vom 13. April 2012: "Würzburg. Stolperstein-Verlegung: Erinnerung mit Zeitzeugen. 14. Stolperstein-Verlegung: 18 weitere Gedenksteine wird Gunter Demnig am Mittwoch in Würzburg verlegen. Ein ganz besonderes Ereignis, denn jüdische Verwandte oder Freunde der Opfer sind dabei..."   
Link zum Artikel   www.stolpersteine-wuerzburg.de    
 
April 2012: Rundgang zu jüdischen Stätten in der Altstadt  
Artikel in der "Südwestpresse" vom 25. April 2012: "Zeichen für Zukunft. Würzburg. Zu jüdischen Stätten in der Altstadt gingen der katholische Dekan Vorndran und die evangelische Dekanin Weise mit jüdischen Gästen..." 
Link zum Artikel       
 
Mai 2014: Weitere Verlegung von "Stolpersteinen" in Würzburg  
Artikel "Verlegung von 23 neuen Steinen für Opfer des Nationalsozialismus"  und Website www.stolpersteine-wuerzburg.de   
 
Oktober 2014: In Würzburg liegen nun 404 "Stolpersteine" 
Artikel in der "Main-Post" vom 5. Oktober 2014: "WÜRZBURG. Paten für Stolpersteine gesucht.
Seit 2006 sind in Würzburg 17-mal Stolpersteine verlegt worden. Somit sind jetzt 404 Menschen, die unter Hitlers Schreckensherrschaft ermordet wurden, mit ihrem Namen und den Lebenseckdaten zurückgekehrt an den Ort, wo sie früher gelebt oder gewirkt haben. Organisiert wurden die Verlegungen vom Arbeitskreis Stolpersteine, in dem zahlreiche gesellschaftliche Organisationen mitarbeiten. 404-mal wurde durch die Übernahme einer Patenschaft eine Brücke zu Menschen der Gegenwart geschlagen, auch Schulklassen und Jugendgruppen sind darunter. Sie übernahmen auch die Kosten der Produktion und Verlegung durch den Künstler Gunter Demnig aus Köln in Höhe von jeweils 120 Euro. Da die angemeldeten Patenschaften nun zur Neige gehen, bittet der Arbeitskreis um neue Patenschaften schon für die nächsten Verlegungen, die am 1. Dezember und am 12. Februar stattfinden. Steine werden verlegt für alle Opfergruppen; nach den Juden, Oppositionellen, Zeugen Jehovas, Homosexuellen, Deserteuren sollen es im Februar Euthanasieopfer sein. Mehr als 100 Menschen aus Würzburg wurden meist aufgrund ihrer psychischen Behinderung ermordet, schreibt der Arbeitskreis (AK). Welch große Bedeutung die Stolpersteine über das Gedenken hinaus haben, zeigte sich jüngst bei einem Telefonat von Benita Stolz, der Koordinatorin des AK, mit einem fast 90-jährigen Überlebenden aus den USA. Auf die Frage 'Haben Sie eigentlich ihren Kindern über die schreckliche Zeit in Deutschland damals erzählt?' folgte zögernd die Antwort: 'Erst seit ich wegen der Stolpersteine für meine Eltern mit Ihnen ins Gespräch kam, ist es mir möglich geworden, meine Erfahrungen an meine Familie weiterzugeben. Jetzt wollen die alles wissen.'
Kontakt: Tel. (09 31) 9 64 81, oder www.stolpersteine-wuerzburg.de  (Rubrik 'Pate werden')." 
Link zum Artikel  
 
Juni 2015: Die "Stolpersteine" werden geputzt 
Artikel von Joachim Fildhaut in der "Main-Post" vom 7. Juni 2015: "WÜRZBURG. Junge Leute legen Hand an
Am Samstag verwandelte sich ganz Würzburg in ein Hands-on-Camp von Rotaract. Für alle, die das nicht mitbekamen: Die Nachwuchsorganisation der Rotary-Clubs legte in der Stadt Hand an, half fünf Organisationen. Zum Beispiel dem Verein Stolpersteine. 140 der 440 Messing-Gedenkplatten für Opfer des Nazi-Regimes glänzen seit Samstag wieder blank. Hierfür griffen insbesondere die heimischen Rotaract-Mitglieder zum Scheuertuch. Die jungen Würzburger waren sehr interessiert, Näheres über die Stolpersteine zu erfahren. Zudem waren Rotaracters aus Schweinfurt, Frankfurt, München, Köln und Bielefeld angereist..." 
Link zu Artikel   
 
Februar 2018: Über Jehuda Amichai, geboren als Ludwig Pfeuffer 1924 in Würzburg, Israels bekanntester moderner Lyriker  
Artikel von Karl-Georg Rötter in der "Main-Post" vom 2. Februar 2018: "Als Amichai noch Ludwig Pfeuffer war..."
Link zum Artikel; auch als pdf-Datei eingestellt.
Zu Jehuda Amichai vgl. auch den Wikipedia-Artikel  https://de.wikipedia.org/wiki/Jehuda_Amichai   
 
Juli 2019: Stadtrat befürwortet neues Denkmal am Hauptbahnhof  
Artikel in "infranken.de" vom 15. Juli 2019: "Stadtrat befürwortet Denkmal vor dem Hauptbahnhof in Würzburg
Stellvertretender Landrat Paul Streng zollte der Initiative großes Lob, in Würzburg, direkt am Vorplatz vom Hauptbahnhof, ein Denkmal für die deportierten und ermordeten jüdischen Mitbürger, den sogenannten 'DenkOrt Aumühle', zu errichten und auf diese Weise den Opfern des Nationalsozialismus Respekt zu erweisen.Zu einer Informationsveranstaltung zum geplanten Deportationsdenkmal 'DenkOrt Aumühle Würzburg' hatte der Verein Alt Prichsenstadt e. V., unter der Federführung seines Arbeitskreises 'Stolpersteine - Erinnern und Gedenken', nicht nur interessierte Mitbürgerinnen und Mitbürger nach Laub eingeladen, sondern auch Vertreter der Kommunalpolitik sowie der weiterführenden Schulen aus der näheren Umgebung.
14 Stolpersteine in Prichsenstadt...
Benita Stolz,Vorsitzende des Vereins DenkOrt Aumühle Würzburg e. V., informierte, dass die Planungen für das Deportationsdenkmal in Würzburg ursprünglich auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofes Aumühle realisiert werden sollten, denn dort wurden die meisten Deportationszüge zusammengestellt. Aus verschiedenen Gründen scheiterten diese Planungen und die Mitglieder des Stadtrates Würzburg gaben nun grünes Licht für eine Alternative direkt am Vorplatz des Hauptbahnhofes in Würzburg.
Wie eine Bahnrampe. Stolz beschrieb die Gestaltung des Denkmals, das von der Form her an eine Bahnrampe erinnern soll und auf der 'Denkstücke' in Form von Koffern, Rucksäcken und Bettzeug platziert werden. Die Kommunen, aus denen die Deportationsopfer stammten, sind aufgefordert, jeweils ein solches Objekt für das Denkmal in Würzburg beizusteuern und ein Duplikat davon in ihrer Gemeinde aufstellen zu lassen. Dazu hat sich inzwischen etwa die Hälfte der beteiligten 109 Kommunen bereiterklärt. In Kitzingen und Gerolzhofen wurde das Duplikat bereits installiert.
Zum Abschluss der Informationsveranstaltung kam es zur einer symbolischen Scheckübergabe durch eine Bürgerinitative aus Wiesentheid. Dort hatte sich eine Gruppe von Bürgern zusammengetan und eine Spendenaktion unter dem Motto 'Wiesentheid unterstützt den DenkOrt Aumühle' ins Leben gerufen. Insgesamt kam der Betrag von 500 Euro zusammen, den Vertreter der Wiesentheider Bürgergruppe an die Vereinsvertreter aus Würzburg überreichten. Zusätzlich wurde während der Informationsveranstaltung eine Spendensammlung durchgeführt. So konnte sich der Verein DenkOrt Aumühle Würzburg e. V. über eine weitere Zuwendung in Höhe von 150 Euro freuen."
Link zum Artikel    
 
Oktober 2019: Schülerinnen des St.-Ursula-Gymnasiums übernehmen Patenschaft für Stolperstein 
Artikel von Nico Christgau in der "Main-Post" vom 3. Oktober 2019: "Gymnasiasten der St.-Ursula-Schule gestalten Gedenkminuten.
An einen Menschen erinnern, ein Opfer ehren, die lebende Generation mahnen, damit nicht in Vergessenheit gerät, dass Juden, Euthanasieopfer oder Homosexuelle in der Zeit von 1933 bis 1945 Opfer des Nationalsozialismus wurden: Das ist das Ziel der Verlegung von Stolpersteinen. Deshalb übernahm die St.-Ursula-Schule Würzburg die Patenschaft für den Gedenkstein von Hannelore Akselrad, die 1929 in der Büttnergasse 15 geboren wurde, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Bereits im Juni 1932 zog die kleine Familie wieder aus der Wohnung aus, weil sich die Eltern scheiden ließen. Anschließend begann für das junge Mädchen ein Leidensweg durch verschiedene Heime und Ghettohäuser in Köln. Zwischen September 1942 und Januar 1943 lebte Hannelore im Deportationslager Köln-Müngersdorf – sehr wahrscheinlich in extrem beengten Verhältnissen bei schlechter Versorgung. Letztlich wurde sie zusammen mit den für das Ghetto Theresienstadt bestimmten Menschen am 15. Januar 1943 von Köln nach Berlin gebracht und von dort mit 73 anderen Kölnern nach Auschwitz verschleppt. Sie ist beim 'Zug der Erinnerung' als eines der 4512 Berliner Kinder beziehungsweise eines der 80 Würzburger Kinder erwähnt, die zwischen 1933 und 1945 als jüdische Opfer der Verfolgung den Tod fanden.
Schülerinnen aus der 10. Jahrgangsstufe des St.-Ursula-Gymnasiums gestalteten einen würdigen Rahmen für die Verlegung der Stolpersteine für Hannelore Akselrad und deren Mutter. Sie trugen den Anwesenden Teile aus der Biografie des Mädchens sowie der ihrer Eltern vor und sangen unter der Leitung ihrer Musiklehrerin Claudia Breitfeld jiddische Lieder. Schwestern der Ursulinen – unter ihnen auch Schulleiterin Katharina Merz – legten Blumen an den frisch in die Straße eingelassenen Gedenksteinen nieder. Stadträtin Benita Stolz dankte seitens der Initiative 'Würzburger Stolpersteine' den Schülerinnen für ihren Einsatz. Das Ehepaar Verena und Helmut Utzschneider übernahm die Patenschaft für den Stolperstein von Hannelores Mutter Mathilde Akselrad-Hasenberg und würdigte deren Leben."
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Dezember 2019: Neue Gedenkstele auf dem Marktplatz zur Erinnerung an die jüdische Geschichte der Stadt  
Artikel von Israel Schwierz in "haGalil.com" vom 18. Dezember 2019: "Neue Gedenkstele für die frühere jüdische Gemeinde Würzburg
Wo heute normalerweise der Würzburger Wochenmarkt und im Dezember der Weihnachtsmarkt stattfindet, befand sich im Mittelalter das Jüdische Viertel von Würzburg mit Synagoge, Schule, Wohnhäusern und auch einem eigenen jüdischen Friedhof. An diese Vergangenheit des Würzburger Marktplatzes erinnert seit Anfang Dezember 2019 eine Gedenkstele 'Vom Judenplatz zum Marktplatz'…
Am heutigen Marktplatz befand sich im Mittelalter das jüdische Viertel, das man über die Schustergasse und den Schmalzmarkt – die sogenannten Judengassen – erreichte. Der Markt fand damals zwischen Dom und Mainbrücke statt. Die Juden lebten hier nicht in einem Ghetto, sondern in direkter Nachbarschaft mit Christen. Sie gehörten allerdings nicht der Bürgerschaft an, sondern standen als besondere Gruppe unter dem Schutz von Kaiser und Bischof. Das 13. Jahrhundert gilt als die Blütezeit der jüdischen Gemeinde in Würzburg. Es gab einen großen Friedhof in der Pleicher Vorstadt, mindestens zwei Synagogen, ein Lehrhaus, ein Hospiz und ein Gästehaus. Neben wachsendem Wohlstand erlangte die Gemeinde Geltung unter den Judenschaften in Mitteleuropa. Hier verkehrten international hoch angesehene Rabbiner, die Würzburger Juden galten als sehr gebildet. Doch schon bald gerieten sie in den Machtkampf zwischen Bischof und Bürgern. Gleichzeitig kamen in ganz Europa abergläubische Vorurteile gegen Juden auf. Man warf ihnen Hostienfrevel und Ritualmord vor. Beim sogenannten Rintfleisch-Pogrom, das vom nahen Taubertal ausging, wurden nach einer hebräischen Quelle im Juli 1298 allein in Würzburg 841 Juden ermordet. Die jüdische Gemeinde war damit fast ausgelöscht. Nur zögernd wuchs die Gemeinde später wieder an.
Als die Pest in Europa ausbrach, wurden vielerorts Juden grundlos beschuldigt, Quellen und Brunnen vergiftet und so die verheerende Krankheit verursacht zu haben. Das veranlasste die Bewohner und Räte zahlreicher Städte, die in ihrer Mitte wohnenden Juden schon vor dem Eintreffen der Pest umzubringen –so auch 1349 in Würzburg. Erst nach 1400 bildete sich hier wieder eine kleine jüdische Gemeinde, die aber nicht mehr die frühere Bedeutung erlangte. An der Stelle der zerstörten Hauptsynagoge wurde ab 1377 die Marienkapelle erbaut. Sie galt als sichtbares Zeichen für den 'Sieg' der christlichen Kirche – personifiziert in Maria – über die jüdische Religion. Ähnliches geschah damals auch in Bamberg, Nürnberg und Regensburg. Auf dem jüdischen Friedhof errichtete Fürstbischof Julius Echter ab 1576 das Juliusspital. Die Grabsteine hatte man größtenteils schon vorher entfernt und als Baumaterial verwendet. Ein Teil dieser Steine mit hebräischer Inschrift wurde 1987 bei Abbrucharbeiten im Stadtteil Pleich wieder entdeckt. 1455 Steine und Steinfragmente konnten geborgen werden. Dieser sensationelle Fund – die größte Hinterlassenschaft aus einem mittelalterlichen Judenfriedhof weltweit – liegt heute als symbolisches Fundament in einem Depot unterhalb des jüdischen Gemeinde- und Kulturzentrums 'Schalom Europa' in der Valentin-Becker-Straße. 'Schalom Europa' wurde 2006 eröffnet und steht für die Erneuerung jüdischen Lebens in der Region und darüber hinaus.
Die Stele wurde vom Würzburger Gästeführerverein initiiert und gemeinsam mit dem Fachbereich Planen der Stadt Würzburg finanziert. Eingeweiht wurde sie von Oberbürgermeister Christian Schuchardt zusammen mit dem Team der Gästeführer, Rotraud Ries vom Johanna-Stahl-Zentrum für jüdische Geschichte und Kultur in Unterfranken, Kathrin Jacobs vom Fachbereich Kultur spwie Axel Metz vom Stadtarchiv.
Auf Deutsch und Englisch vermittelt die Stele den Würzburger Bürgern wie auch die Gästen , dass sich in früheren Jahrhunderten rund um den Marktplatz das Zentrum der Würzburger Juden befunden hat. Nach dem letzten großen Pogrom gegen die Juden 1349 wurde die Synagoge niedergebrannt und alle jüdischen Einwohner vertrieben oder ermordet. An der Stelle der zerstörten Synagoge haben die Bürger ab 1377 die Marienkapelle errichtet. Die Gedenkstele ist in Zusammenarbeit mit dem Museum Schalom Europa entstanden und wurde vom Stadtgrafiker Markus Westendorf entworfen."
Link zum Artikel   

  
    

Links und Literatur

Links:

bulletWebsite der Stadt Würzburg  
bulletWebsite der jüdischen Gemeinde in Würzburg und Unterfranken  
bulletWebsite www.stolpersteine-wuerzburg.de  
bulletWebsite www.wir-wollen-uns-erinnern.de   

Literatur (kleine Auswahl):  

bulletGermania Judaica I, S. 475-496; II,2 S. 928-936; III,2 S. 1698-1711.   
bulletBaruch Z. Ophir/Falk Wiesemann: Die jüdischen Gemeinden in Bayern 1918-1945. Geschichte und Zerstörung. 1979 S. 433-449. 
bulletHerbert Schultheiss: Juden in Mainfranken 1933-1945 unter besonderer Berücksichtigung der Deportationen Würzburger Juden. Bad Neustadt a.d. Saale 1980. 
bulletHerbert Schultheiss / Isaac E. Wahler: Bilder und Akten der Gestapo Würzburg über die Judendeportationen 1941-1943. Bad Neustadt a.d. Saale 1988. 
bulletIsrael Schwierz:  Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in Bayern. Eine Dokumentation der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit. A 85. 1988. 1992² S. 139-140.145-147.  
bulletRainer Strätz: Biographisches Handbuch Würzburger Juden 1900-1945. Veröffentlichungen des Stadtarchivs. Band 4 (mit zwei Teilbänden). Würzburg 1989.
bulletJutta Sporck-Pfitzer: Die ehemaligen jüdischen Gemeinden im Landkreis Würzburg. Hg. Landkreis Würzburg. Würzburg 1988.  
bulletRoland Flade: Die Würzburger Juden. Ihre Geschichte vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Würzburg 1987. Erweiterte Auflage (mit einem Beitrag von Ursula Gehring-Münzel) 1996².   
bulletUrsula Gehring-Münzel: Vom Schutzjuden zum Staatsbürger. Die gesellschaftliche Integration der Würzburger Juden 1803-1871. In: Veröffentlichungen des Staatsarchivs Würzburg Band 6. Würzburg 1992. 
bulletKarlheinz Müller: Die jüdische Gemeinde. In: U. Wagn er (Hg.): Geschichte der Stadt Würzburg, Band 1: Von den Anfängen bis zum Ausbruch des Bauernkrieges. Stuttgart 2001. S. 515-542.  
bulletders.: Die Würzburger Judengemeinde im Mittelalter: von den Anfängen um 1100 bis zum Tode Julius Echters (1617). Hg. Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte e.V. Würzburg 2004. 
bulletUrsula Gehring-Münzel: Jüdische Geschichte bis zum Ende des Ersten Weltkrieges und Roland Flade: Jüdische Geschichte von 1919 bis zur Gegenwart. In: Geschichte der Stadt Würzburg. Band 3: Vom Übergang an Bayern 1814 bis zum 21. Jahrhundert. 2007. 
bulletFranken Obpf Lit 010.jpg (75915 Byte)Hans-Peter Süss: Jüdische Archäologie im nördlichen Bayern. Franken und Oberfranken. Verlag Dr. Faustus Büchenbach 2010 (Reihe: Arbeiten zur Archäologie Süddeutschlands Band 25). Zu Würzburg S. 151-161.    

     
Siehe auch die Literaturzusammenstellung "Literature about Jewish history in Lower Frankonia" des "Dokumentationszentrums für jüdische Geschichte und Kultur in Unterfranken" auf der Website von "Shalomeuropa". Literatur A-L   Literatur M-Z  

bulletWuerzburg Lit 1308.jpg (133209 Byte)Spuren jüdischer Geschichte in Stadt und Landkreis Würzburg - Ein Wegweiser für junge Leute. Hrsg. vom Landkreis Würzburg in Zusammenarbeit mit dem Partnerlandkreis Matah Yehuda (Israel) und dem Kooperationsprojekt Landjudentum in Unterfranken. Würzburg 2013. Online zugänglich: Download der pdf-Datei.  
Kontakt und Information: Landkreis Würzburg - Kommunale Jugendarbeit  Klaus Rostek  Zeppelinstr. 15  97074 Würzburg  Tel. 0931 8003-376   E-Mail: k.rostek[et]Ira-wue.bayern.de     

       
         

                   
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Stand: 15. Oktober 2013